ChRonIK - Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
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Prof. Dr. med. Rolf Horstmann<br />
04<br />
Nach einer über 100-jährigen Geschichte als<br />
Dienststelle der Hamburger Behörden wurde das<br />
<strong>Institut</strong> am 1.1.2008 - zu Beginn des Berichtszeitraums<br />
- in die Unabhängigkeit entlassen.<br />
Seither ist es eine Stiftung öffentlichen Rechts.<br />
Natürlich bleibt es Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft,<br />
die Forschungseinrichtungen von<br />
überregionaler Bedeutung vereint, und auch als<br />
Stiftung gründet sich die Finanzierung des <strong>Institut</strong>s<br />
auf eine gemeinsame Förderung durch Bund<br />
und Länder. Wichtig ist, dass die große Stärke<br />
des <strong>Institut</strong>s, Forschung, Ausbildung und Versorgung<br />
unter einem Dach zu vereinen, durch<br />
die Formulierung des Stiftungszwecks nun<br />
nachhaltig verankert ist: „Zweck der Stiftung<br />
ist die Durchführung von Forschung, Lehre,<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie Beratung<br />
und Versorgung auf den Gebieten der Infektions-<br />
und <strong>Tropenmedizin</strong>.“ Das Einbeziehen<br />
der Infektionsmedizin im Allgemeinen erlaubt<br />
es, die von der Öffentlichkeit so oft angeforderte<br />
Beratung und Versorgung bei neu auftretenden<br />
Infektionen zu leisten, auch wenn es sich - wie<br />
im Fall von SARS oder Schweine grippe - nicht<br />
um Tropen krankheiten im engeren Sinn handelt.<br />
Wie erwartet fiel der Übergang von einer<br />
Dienststelle zur Stiftung den meisten Kolleginnen<br />
und Kollegen gar nicht auf. Nur in der<br />
Chefetage gab es einen merklichen Wechsel,<br />
statt eines Direktors gibt es nun einen Vorstand<br />
mit wöchentlichen Sitzungen und der bemerkenswerten<br />
Feststellung, dass bislang alle Entscheidungen<br />
einvernehmlich getroffen wurden.<br />
Ein Jahr später wechselte die Dienstaufsicht<br />
innerhalb der Hamburger Verwaltung von der<br />
Behörde <strong>für</strong> Soziales, Familie, Gesundheit und<br />
Verbraucherschutz zur Behörde <strong>für</strong> Wissenschaft<br />
und Forschung (BWF), ebenfalls ein sanfter<br />
Übergang. Staatsrat Reinert von der BWF übernahm<br />
den Vorsitz im Kuratorium von Staatsrat<br />
Wersich, der dem <strong>Institut</strong> in dieser Funktion<br />
ohnehin nicht erhalten geblieben wäre, da er<br />
inzwischen Senator geworden war. Erstmals<br />
zogen zwei externe Fachleute ins Kuratorium<br />
ein. Die Wahl fiel auf Helmuth Weisser, den<br />
größten Mittelständler Deutschlands - wie er<br />
sich selbst einmal bezeichnet hat -, und Jörn<br />
Aldag, den Vorstandsvorsitzenden von Evotec,<br />
der größten Biotechnologiefirma Hamburgs.<br />
Neu sind auch zwei Repräsentanten des <strong>Institut</strong>s.<br />
Von der Mitarbeiterschaft gewählt wurden<br />
die Wissenschaftlerin Prof. Iris Bruchhaus, die<br />
als Ombudsman bereits eine wichtige Funktion<br />
im <strong>Institut</strong> wahrnimmt, und Dirk Plähn, der<br />
Vorsitzende des Personalrats.<br />
Wesentliche Teile der Verwaltung und ganz<br />
besonders die Technische Abteilung des <strong>Institut</strong>s<br />
waren im Berichtszeitraum nahezu pausenlos<br />
mit dem Erweiterungsbau beschäftigt. Im<br />
Sommer 2009 wurde der Schlussstein gelegt,<br />
und die Einweihung wurde mit Ansprachen der<br />
Bundesgesundheits ministerin und des Ersten<br />
Bürgermeisters gefeiert. Was folgt, sind aufwändige<br />
und Zeit raubende Einstellungen und Anpassungen<br />
der elektronischen und mechanischen<br />
Steuerungs vorgänge. Höchste Sicherheitsansprüche<br />
fordern ihren Tribut.<br />
Der Vorstand arbeitete ein Entwicklungskonzept<br />
2011/2012 <strong>für</strong> das <strong>Institut</strong> aus. „Translation“<br />
ist das Wort des Jahres. Der Bezug zur praktischen<br />
Anwendung soll weiter gestärkt werden.<br />
Mehr Epidemiologie, um sicher zu stellen, dass<br />
die Laborforschung die stetigen Veränderungen<br />
von Krankheiten, Erregern und Umwelt<br />
nicht versäumt, und mehr Präventions- und<br />
Behandlungs studien, um Ergebnisse der Laborforschung<br />
möglichst zügig praktisch nutzen zu<br />
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