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ChRonIK - Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin

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Genomweiter Scan beim Menschen<br />

suChE naCh natüRlIChEM sChutz VoR MalaRIa<br />

Die Genomweite Suche nach Mutationen<br />

und Genen, die Empfänglichkeit und<br />

Resistenz gegenüber Krankheiten beeinflussen,<br />

sind sehr aufwändig. Sie bietet aber<br />

eine systematische Analyse, die nicht auf<br />

unserem bisherigen Kenntnisstand aufbaut<br />

und damit frei von zufälligen historischen<br />

Entwicklungen der Wissenschaft ist.<br />

In einem internationalen Verbund haben<br />

wir solche Untersuchungen bei Tausenden<br />

von Kindern mit lebensbedrohlicher<br />

Malaria und gesunden Vergleichspersonen<br />

durchgeführt. Neben der Bestätigung der<br />

einzigartigen Schutzfunktion durch die<br />

Sichelzell-Anlage – s. S. 37 – und einem<br />

Schutz durch Blutgruppe 0 wurden ein<br />

weiteres Gen und eine Chromosomenregion<br />

<strong>für</strong> Gen-Regulation mit bisher noch<br />

nicht bekannter Funktionen im Schutz vor<br />

schwerer Malaria gefunden. Es zeigte sich<br />

allerdings, wie bei anderen genomweiten<br />

Studien auch, dass es offensichtlich noch<br />

weitere unerkannte Mutationen gibt, die<br />

zur Krankheitsausprägung beitragen. Um-<br />

fangreichere Studien, die weit mehr Patienten<br />

und genetische Marker einschließen,<br />

könnten in Zukunft zu einem umfassenderen<br />

Wissen über die Genetik der Malaria<br />

führen.<br />

Timmann C. et al., Genomic Epidemiology of Malaria<br />

2010, Wellcome Trust Genome Campus, Hinxton, UK<br />

Christian Timmann, Michael Brendel, Jennifer<br />

Evans, Jürgen May, Thorsten Thye, Wibke Loag,<br />

Ulrike Herzog und Rolf Horstmann (<strong>Tropenmedizin</strong>ische<br />

Grundlagenforschung)<br />

Bild: Genom-weite Suche nach Mutationen, die vor<br />

schwerer Malaria schützen. Das Bild zeigt die Lage<br />

von etwa 1 Million Mutationen im menschlichen<br />

Genom und jeweils die statistische Signifikanz des<br />

Unterschieds zwischen Kindern mit schwerer Malaria<br />

und Kindern ohne schwere Malaria. Bestätigte<br />

Signale <strong>für</strong> die Sichelzellanlage und die ABO-Blutgruppen<br />

sind markiert. (Timman C. et al.)<br />

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