ChRonIK - Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
ChRonIK - Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
ChRonIK - Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Freitod vereiteln, dann plündern und zerlegen<br />
MalaRIaPaRasItEn VERhInDERn DEn sElBstMoRD unsERER lEBERzEllEn<br />
Um Infektionserreger abzuwehren, die sich<br />
in ihnen einnisten und vermehren wollen,<br />
haben unsere Körperzellen die Fähigkeit<br />
entwickelt, Selbstmord zu begehen. Dementsprechend<br />
muss eine massive Vermehrung<br />
von Malariaparasiten eigentlich<br />
den sofortigen Selbstmord der befallenen<br />
Leberzelle zur Folge haben. Um dies zu<br />
verhindern, überschwemmen die Parasiten<br />
die einzelnen befallenen Zellen mit einem<br />
Protein, das bestimmte Enzyme hemmt, u.<br />
a. solche, die maßgeblich an der Steuerung<br />
des Selbstmords der Zelle beteiligt sind.<br />
Nachdem sich die Tochterparasiten massiv<br />
vermehrt haben, lösen sie die Zellwand des<br />
Mutterparasiten auf und bewegen sich frei<br />
in der Leberzelle, bevor sie bewirken, dass<br />
sich Teile der Leberzelle abschnüren (Merosomen)<br />
und mit dem Blut fortschwemmen<br />
lassen. Erst im strömenden Blut lassen sich<br />
die Tochterparasiten freisetzen, um rote<br />
Blutkörperchen zu befallen.<br />
Rennenberg A. et al., PLoS Pathogens 2010, 6(3):<br />
e1000825<br />
Rebecca Stanway, Christina Deschermeier, Kathleen<br />
Rankin, Annika Rennenberg, Andreas Nagel,<br />
Susanne Helm, Stefanie Gräwe, Christine Lehmann,<br />
Ulrike Froehlke, Anne MacDonald, Silke Retzlaff,<br />
Nancy Müller, Gerina Vollmers und Volker Heussler<br />
(Malaria I)<br />
Bild: Parasit (grün) entlässt Hemmstoff (rot) in die<br />
Leberzelle; die Zellkerne der Leberzelle und des<br />
Parasiten sind blau angefärbt.<br />
19