Der Kampf mit dem Drachen
<strong>Die</strong> Kirche zu <strong>Gerlamoos</strong> und ihre Wandmalereien <strong>Gerlamoos</strong> ersche<strong>in</strong>t als PALUS stand, dies sehen wir noch heute an GERLINDE, d.h. als Niederlas- der Kirche, <strong>in</strong> der romanischen Zeit, sung im Sumpfe, begründet von also spätestens im 13. Jahrhundert. e<strong>in</strong>er Deutschen mit Namen Ger- <strong>Die</strong> Kirche zeigt die uralte Form der l<strong>in</strong>d, schon zwischen 1065 bis 1075 e<strong>in</strong>schiffigen Basilika mit oblangem urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit Schiff und flacher Decke, wie sie schenkte e<strong>in</strong> Freier, Tag<strong>in</strong>i, e<strong>in</strong> Gut sich <strong>in</strong> Kärnten noch als ursprüng- zu Sirnitz dem Bisthume Brixen. liche Form des christlichen Gottes- <strong>Die</strong> Urkunde darüber ist beim hauses mehrfach erhalten hat. Auch Moose der Gerl<strong>in</strong>de ausgestellt (Ac- die runde Apsis lässt sich noch tum ad poludem Gerl<strong>in</strong>de). <strong>Die</strong>se deutlich lokalisieren, denn sie ist im Niederlassung, <strong>Gerlamoos</strong>, hatte Fundament noch sichtbar erhalten. überhaupt als Grenze zwischen den Das Portal an der Südseite der Kir- Pfarrgebieten, <strong>in</strong> denen der Freiche, zeigt noch die romanischen s<strong>in</strong>ger Bischof das Patronats- und Abstufungen. Der Turm (Dach- Präsentationsrecht ausübte und dem reiter) ist im unteren Teil viereckig unmittelbaren Salzburger Kirchen- und von e<strong>in</strong>em spitzigen Helm gebiete e<strong>in</strong>e gewisse Bedeutung. <strong>Die</strong> gekrönt. Im späten Mittelalter (ab uralten Pfarreien von St. Peter im Mitte 15. Jahrhundert) aber, wur- Holz, St. Michael <strong>in</strong> Pusarnitz und de die romanische Apsis <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en St. Mart<strong>in</strong> <strong>in</strong> Obervellach, die schon gotischen Chor umgewandelt und um das Jahr 1062 erwähnt werden, auch an der Westseite wurde e<strong>in</strong> waren im oberen Drautal teilweise spätgotisches Portal angebracht. durch Gerl<strong>in</strong>damoos abgegrenzt. <strong>Die</strong>ser spätgotische Chor ist, wie Der Palus Gerl<strong>in</strong>de schieden also <strong>in</strong> Kärnten gewöhnlich, durch jene Gebiete, <strong>in</strong> denen der Freis<strong>in</strong>- fünf Seiten aus e<strong>in</strong>em Achteck ger Bischof den Zehentbezug be- geschlossen. Sechs <strong>Die</strong>nste, welanspruchte und die Patronanz- und che ohne Unterbrechung <strong>in</strong> die Präsentationsrechte hatte, von dem Rippen des Gewölbes übergehen, unmittelbaren salzburgerischen gliedern den Raum. Sie tragen e<strong>in</strong>e Kirchenanteile. Wenn auch <strong>in</strong> den Art von Netzgewölbe, und zwar Urkunden des 11. Jahrhunderts so, dass die Rippen, die durchaus noch ke<strong>in</strong>e Kirche von <strong>Gerlamoos</strong> mehr dekorativ als konstruktiv genannt wird, so ist doch auch das s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en medaillenförmigen Gotteshaus sehr alt, denn es ent- Schlussstern zusammenlaufen. 1