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1 Einleitung und Problemstellung<br />

Die Preispolitik gehört schon jeher zu den zentralen Aktionsparametern von Handels-<br />

unternehmen, aber seit dem Aufkommen der Discounter intensivieren sich Überlegungen zur<br />

Optimierung der Preispolitik. Mit keinem anderen Instrument lassen sich mit so geringen<br />

Modifikationen der bisherigen Politik so große Umsatzzuwächse erreichen und Kunden von<br />

der Konkurrenz gewinnen. Aber mit Preissenkungen können auch massive Auswirkungen auf<br />

den Gewinn verbunden sein. Entsprechendes gilt für Preiserhöhungen. Die Schlüsselfrage bei<br />

der für eine zielgerichtete Preispolitik notwendigen Wirkungsprognose lautet: Wie reagieren<br />

Konsumenten auf die Preispolitik eines Handelsunternehmens? Welche Preise nehmen sie<br />

wahr, wie beurteilen sie diese und welche Bedeutung haben diese Eindrücke für das<br />

Einkaufsverhalten?<br />

Die Wirkungen der Preispolitik auf den Konsumenten sind nicht leicht abzuschätzen. Wenn<br />

sich ein Konsument ein Urteil über die Preise in einem Handelsunternehmen bildet, dann wird<br />

ihm dies durch die hohe Artikelanzahl erschwert. Teilweise kauft er selbst eine größere Zahl<br />

von Artikeln, oft in wechselnden Zeitabständen (wie etwa im Lebensmittelhandel), teilweise<br />

ist die Produktvielfalt außerordentlich groß (wie etwa im Textilhandel). Eine objektive Größe<br />

für das Preisniveau einer Handelsunternehmung ist für ihn in vielen Fällen nicht zu ermitteln,<br />

er muss zu anderen Strategien greifen, um sich einen Eindruck vom Preisniveau des Händlers<br />

zu machen. Weiß der Händler um diese Strategien, kann er dieses Wissen nutzen, um die<br />

Wahrnehmung des Konsumenten zu seinen Gunsten zu beeinflussen.<br />

Die Preispolitik stellt sowohl für Händler als auch für Hersteller eine Herausforderung dar.<br />

Beide müssen erkennen, wie der Absatz eines Produktes von der Preispolitik abhängt. Für den<br />

Händler sind aber einige Fragen besonders relevant, die für den Hersteller nicht im Zentrum<br />

des Interesses stehen. Dies beginnt mit der Frage nach den zu bevorzugenden Preisziffern.<br />

Vor allen Dingen hat der Handelsbetrieb aber abzuschätzen, wie sich die Gesamtheit aller<br />

Preise auf die Wahrnehmung und preisliche Beurteilung auswirken. Das geht weit über die<br />

traditionelle Berücksichtung der Verbundeffekte von Artikeln, die als Substitute angesehen<br />

werden, hinaus. Es sind nicht nur traditionelle Verbundeffekte zwischen unmittelbar<br />

miteinander konkurrierenden Artikeln relevant, sondern es kommt auch die Frage auf,<br />

inwieweit Urteile über die Preisgünstigkeit von sogenannten Kontextvariablen abhängen;<br />

dazu können z.B. der niedrigste oder der höchste Preis in einer Artikelgruppe zählen.<br />

6

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