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H 10: Für einen einzelnen Artikel gilt: ein Glattpreis wird ungünstiger als ein auf 9<br />
endender Preis wahrgenommen.<br />
H 11: Unübliche Preise werden gegenüber den auf 9 endenden Preisen als<br />
ungünstiger wahrgenommen, auch wenn sie betragsmäßig niedriger sind. Ein<br />
Artikel mit einem unüblichen Preis wird also preislich als ungünstiger beurteilt<br />
als derselbe Artikel mit einem auf 9 endenden Preis.<br />
Es ist immer wieder beobachtet worden 30 , dass in der Realität keineswegs alle Ziffern<br />
gleichmäßig verwendet werden, sondern vergleichsweise wenige Preisziffern verwendet<br />
werden; anders formuliert: Viele Preisziffern sind ungebräuchlich und würden, falls sie doch<br />
verwendet würden, Aufmerksamkeit auslösen. Dies führt zu Hypothese 12.<br />
H 12: Glattpreise werden im Vergleich mit benachbarten unüblichen Preisen als<br />
günstiger wahrgenommen. Ein Artikel mit einem Glattpreis wird also preislich<br />
günstiger empfunden als derselbe Artikel mit einem unüblichen Preis, selbst<br />
wenn dieser geringer ist.<br />
Diller und Brielmaier 31 raten zu Glattpreisen. Ihre entsprechenden Beobachtungen sind<br />
vielleicht mit dem Umstand zu erklären, dass die Befragung in einem realen, schon länger<br />
existierenden Geschäft durchgeführt wurde. Die Einschätzung der Preisgünstigkeit ist<br />
möglicherweise über einen längeren Zeitraum gewachsen und relativ stabil. In unserer<br />
Untersuchungssituation werden die Konsumenten dagegen mit einem zwar realistischen, aber<br />
nicht realen Stimulus konfrontiert, so dass hier deutlichere Reaktionen auf unterschiedliche<br />
Preisziffern zu erwarten sind.<br />
2.2.5 Weitere Einflussfaktoren auf das Preisgünstigkeitsurteil für<br />
einzelne Artikel<br />
Da zur Beurteilung von Preisen Eindrücke aus der Vergangenheit herangezogen werden, wird<br />
im Folgenden auf den Einfluss der Betriebsformen auf die Beurteilung der Preisgünstigkeit<br />
eines einzelnen Artikels abgestellt. Durch wiederholte Besuche der bevorzugten Betriebsform<br />
entstehen relativ stabile und konkrete Eindrücke (Referenzgrößen), die auf die<br />
30 Vgl. Diller/Brielmaier (1996), S. 695 und Müller-Hagedorn/Zielke (1998), S. 950.<br />
31 Vgl. Diller/Brielmaier (1993), S. 71.<br />
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