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etc.). In dem später verwendeten Beispiel hängt die Beurteilung eines im Geschäft<br />

wahrgenommenen Preises für eine Tube Zahnpasta also nicht nur von der absoluten Höhe<br />

dieses Preises ab, sondern auch davon, mit welchen Preisen für diese Zahnpasta der<br />

Konsument in der Vergangenheit konfrontiert worden ist. Basierend auf diesen vergangenen<br />

Erfahrungen bildet sich ein sogenannter Adaptions-Level bzw. ein Referenzniveau heraus, an<br />

dem die später wahrgenommenen Preise beurteilt werden. 8 Neben den Preiskenntnissen<br />

(intern gespeicherter Referenzpreis) können weitere Reize, wie zum Beispiel die<br />

Preisauszeichnung oder die Ladengestaltung, Einfluss nehmen. 9 Das Adaptionsniveau dient<br />

als Sammelgröße für alle im Moment der Beurteilung als relevant betrachteten Elemente.<br />

H1: Die Beurteilung eines Preises bezüglich seiner Preisgünstigkeit hängt von<br />

einem Bezugs- bzw. Referenzpunkt ab.<br />

Mit Hilfe des Referenzpunktes kann auch erklärt werden, dass verschiedene Personen<br />

unterschiedliche Preisgünstigkeitsurteile abgeben, obwohl der zu beurteilende Preis gleich ist.<br />

Die unterschiedlichen Urteile können dann auf unterschiedliche Referenzniveaus zurück-<br />

gehen. Der meist intern gespeicherte Referenzpreis ist dabei nicht fix, sondern wird im<br />

Zeitablauf angepasst, sofern die wahrgenommenen Preise variieren.<br />

Formal lässt sich die Entstehung des Preisgünstigkeitsurteils (PG) als Funktion der Differenz<br />

zwischen der wahrgenommenen Preisforderung (P) und dem Referenzniveau (RN)<br />

darstellen. 10<br />

PG = ƒ(P – RN)<br />

Referenzpreise können sich auf unterschiedliche Objekte beziehen. So nutzt ein Konsument je<br />

nach Warengruppe Referenzpreise, die sich auf einzelne Artikel oder ganze Artikelgattungen<br />

beziehen. Bei der Beurteilung eines Zahnpastapreises kann er sich entweder auf eine<br />

bestimmte Marke beziehen oder er kann eine generelle Preisvorstellung für Zahnpasta bilden.<br />

Je präziser dabei das Objekt des Referenzpreises definiert ist, desto präziser sind<br />

Preiskenntnis und Referenzpreis. Die Präzision dieser Objektdefinition hängt dabei vermut-<br />

lich maßgeblich von der Markentreue des Konsumenten ab.<br />

8 Vgl. Helson (1964) und Kahneman/Tversky (1979).<br />

9 Vgl. Diller (2000), S. 130.<br />

10 Einen Überblick über alternative Modellierungen liefert Gijsbrechts (1992), S. 8.<br />

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