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Sortiments und begrenzter Möglichkeit zur Informationsaufnahme und -verarbeitung 6 muss er<br />
versuchen, auf Basis bestimmter Informationen auf das Preisniveau zu schließen. Aus der<br />
allgemeinen Frage, welche Informationen den Prozess der Wahrnehmung und Beurteilung<br />
von Preisen beeinflussen, lassen sich detaillierte Fragen ableiten:<br />
� Welche Wirkung geht von dem untersten Preis einer Artikelgruppe auf Preis-<br />
günstigkeitsurteile in Bezug auf einzelne Artikel oder Artikelgesamtheiten aus?<br />
� Welche Rolle spielt dabei der höchste Preis oder der Durchschnittspreis der<br />
Artikelgruppe?<br />
� Verallgemeinern Konsumenten Preiseindrücke für einzelne Artikelgruppen auf die<br />
gesamte Einkaufsstätte?<br />
Basierend auf diesen Fragestellungen werden im Folgenden auf Basis theoretischer<br />
Überlegungen Hypothesen abgeleitet. Zuvor werden die zentralen Begriffe der Arbeit<br />
definiert. Um den Stellenwert von Preisgünstigkeitsurteilen in Modellen der Preisforschung<br />
darzulegen, geht es zunächst darum, den Begriff definitorisch zu klären; anschließend ist zu<br />
zeigen, wie er mit anderen Größen (einerseits Bestimmungsgrößen, anderseits Wirkungen)<br />
verknüpft ist.<br />
2.1 Definition der Preisgünstigkeit<br />
Unter einem Preisgünstigkeitsurteil wird im Rahmen dieser Arbeit in Anlehnung an Lenzen 7<br />
die „aktuell vorhandene subjektive Beurteilung“ von Preisen verstanden. Bezugspunkt des<br />
Preisgünstigkeitsurteils können einzelne Artikel, Artikelgruppen oder Einkaufsstätten sein.<br />
Die Beurteilung bezieht sich auf die vom Urteilenden vermutete Differenz des wahrgenom-<br />
menen Preises zu einem Bezugspunkt.<br />
Die Literatur führt verschiedene theoretische Ansätze auf, mit denen die Beurteilung von<br />
Preisen erklärt werden kann. Im Folgenden soll insbesondere der Einfluss des Kontextes, in<br />
dem ein Preis wahrgenommen wird, berücksichtigt werden. Dazu sollen entsprechende<br />
Ansätze kurz skizziert und die zentralen Untersuchungshypothesen dargestellt werden. Zuerst<br />
wird das Preisgünstigkeitsurteil hinsichtlich eines Artikels untersucht, bevor auf die<br />
6 Vgl. dazu zum Beispiel auch Dickson/Sawyer (1990), S. 47, die auch auf die kurzen Zeitspannen verweisen,<br />
welche Konsumenten bei ihren realen Einkäufen den vorhandenen Informationen widmen.<br />
7 Vgl. Lenzen (1984), S. 36.<br />
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