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Referat von Francestg Friberg anlässlich der ... - pro idioms

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« Nach Veröffentlichung <strong>der</strong> « Richtlinien » im Sommer 1982 öffnet die LR den<br />

« sorgsam geschlossenen Informationsvorhang » (NZZ 28.5.1982) und orientiert<br />

unter Mitwirkung <strong>von</strong> H. Schmid in verschiedenen Informationsveranstaltungen<br />

die rätoromanische Öffentlichkeit über RG (in Chur, Zernez, Donat, Ilanz und<br />

Tiefencastel). An diesen Veranstaltungen wird erneut betont, dass RG keine<br />

Konkurrenz zu den existierenden Idiomen sein solle und in erster Linie für Publikationen<br />

vorgesehen sei, die bisher auf Deutsch verfasst worden waren und<br />

sich an alle Rätoromanen richteten (z.B. Formulare, Plakate, Reklame etc.). »<br />

etc. (Coray, MR, S. 139). Dies schreibt R. Coray – unter an<strong>der</strong>em – unter dem<br />

Titel « Aufbruchstimmung und schweigende Basis ». In <strong>der</strong> Presse sind in jener<br />

Zeit nur wenige kritische Stimmen betreffend RG zu hören, stellt R. Coray fest<br />

(MR, S. 140). « Eine kritische Stimme stammt vom Beobachter-Journalisten H.<br />

Caprez, <strong>der</strong> RG als « eine Art Esperanto für Rätoromanen », als eine <strong>von</strong> oben<br />

und <strong>von</strong> Professoren diktierte intellektuelle Sprache ohne Unterstützung <strong>der</strong> Basis<br />

und als totale Überfor<strong>der</strong>ung für die romanischen Schüler bezeichnet. Er<br />

warnt davor, das Schweigen <strong>der</strong> rätoromanischen Bevölkerung als Zustimmung<br />

zu interpretieren und for<strong>der</strong>t die Fortsetzung des eingeschlagenen Weges <strong>der</strong><br />

« organischen Annäherung » (vgl. Beobachter, 15.08.1982; BüZ, 8.1.1983; LCP,<br />

4.3.1983; GR, 22.3.1983).<br />

Auch <strong>der</strong> Chefredaktor <strong>der</strong> « Gasetta Romontscha » G. Capaul kritisiert, dass<br />

RG <strong>von</strong> oben und in zu imperativem Ton eingeführt werde (GR, 22.3.1983). Die<br />

LR ihrerseits weist <strong>der</strong>artige Propaganda-Vorwürfe <strong>von</strong> sich, RG habe aufgrund<br />

seiner Qualität, Verständlichkeit und leichten Anwendbarkeit Reklame für sich<br />

selbst gemacht. Dem Vorwurf <strong>der</strong> Einführung einer Elitesprache <strong>von</strong> oben hält<br />

sie entgegen, dass alle Schriftsprachen Europas <strong>von</strong> oben eingeführt und <strong>von</strong><br />

Fachleuten geschaffen worden seien. Auch in <strong>der</strong> Medizin verschreibe <strong>der</strong> Arzt<br />

Medikamente, ohne vorher die Meinung des Patienten zu erforschen (GR,<br />

29.3.1983).<br />

Im Kapitel « Von <strong>der</strong> « introducziun migeivla » zur sanften « Force majeure »<br />

schreibt Coray : Die « Ärzte » und « umsichtigen Führer » (<strong>Referat</strong>smanuskript<br />

Archiv LR, 17.9.1983, S. 3) <strong>der</strong> LR arbeiten intensiv und beharrlich an <strong>der</strong> Entwicklung<br />

und Verbreitung ihrer « Medizin » : …<br />

Betreffend die neue Anwendung im Bund schreibt Coray unter an<strong>der</strong>em (MR, S.<br />

141. 142): « Bereits früh sucht die LR die Diskussion mit dem Bund und dem<br />

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