Referat von Francestg Friberg anlässlich der ... - pro idioms

Das Ausgehandelte ist allerdings sehr schnell verlassen worden und hat im Lauf
der Jahre eine Eigendynamik entwickelt, ja noch schlimmer : es sind ein unehrenhafter
Stil und bösartige Strategien festzustellen, die sich durch Vereinfachungen,
Ignoranz, Verfälschung, Minimierung und Verminderung sowie Hast
auszeichneten. Ein Artikel in La Quotidiana (LQ) vom 27. Januar 2011 (S. 3)
will uns aber ein ganz anderes Bild über den Verlauf geben. Wenn man diesem
breiten und grossen Artikel glauben würde, so würde man denken, dass alles auf
transparente, demokratische und ehrenvolle Art und Weise geschehen sei. Unsere
während Jahrzehnten gesammelte Dokumentation über das Thema RG und
seine Ausbreitung zeigt aber ein anderes Gesicht. Die Dissertation von Renata
Coray, geschrieben im Jahre 2006 und als Buch herausgegeben im Jahre 2010,
mit dem Titel « Von der Mumma Romontscha zum Retortenbaby Rumantsch
Grischun », wie auch ihr Artikel « Rumantsch Grischun : Sprach- und Machtpolitik
in Graubünden » in den Annalas 2010, enthüllen, offenbaren und demaskieren
wie keine andere Arbeit, was und wie die Angelegenheiten betreffend RG
sich im Verlauf der letzten drei Jahrzehnte entwickelt haben. Der Inhalt der Zusammenfassung
in den Annalas 2010, aber selbstverständlich auch die Arbeit
der Dissertation, ist von so grosser Bedeutung um zu verstehen, was mit uns
Romanen geschehen ist, dass ich nicht umhin komme, verschiedene Tatsachen
daraus zu präsentieren; diese Arbeit eröffnet unter anderem, dass viele gefallene
Entscheide – vor allem auch politische, und solche von einer immensen Bedeutung
für die Sprache – sich auf Desorientierung gründen.
Die « Übersicht über die Entwicklung 1982-2004 » (aus der LQ, 27.01.2011, S.
3) soll ein roter Faden während meines kritischen Exkurses bilden. Denn ohne
die Verfälschungen, Desorientierungen und ohne – ich muss es sagen – Lügen
wären solche Entscheide, wie es der eben erwähnte Artikel zusammenfasst, nie
gefallen, und wir wären heute nicht in der Situation, dass man ausrufen muss :
Das ist der Wahnsinn !
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