Referat von Francestg Friberg anlässlich der ... - pro idioms
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« Der damalige Generalsekretär <strong>der</strong> Lia Rumantscha beispielsweise verweist in<br />
einem Interview als Antwort auf die Frage nach <strong>der</strong> Unterstützung <strong>von</strong> RG<br />
durch die romanische Basis auf diese Mannheimer-Umfrage und bezeichnet sie<br />
als « erste veröffentlichte Repräsentativumfrage », die « stichhaltig eine sehr<br />
breite Akzeptanz des Rumantsch Grischun beweise (B. Cathomas, in: BüZ,<br />
18.02.1988). 3<br />
Im Jahre 1989 gibt Langenscheidt das (unterdessen ausverkaufte) « Pledari »<br />
heraus, und zwar mit dem Titel « Langenscheidt Wörterbuch romanisch. Rätoromanisch-Deutsch,<br />
Deutsch-Rätoromanisch ». Auch dies ist eine <strong>der</strong> (gelungenen)<br />
Versuche, die Romanen glauben zu lassen, dass es endlich ein romanisches<br />
Wörterbuch gebe, endlich eine Schriftsprache für das Romanische, endlich eine<br />
Standartisierung des Romanischen u.s.w.<br />
So findet man im « Vorwort » des Wörterbuches « Langenscheidt Wörterbuch<br />
romanisch. Rätoromanisch-Deutsch, Deutsch-Rätoromanisch » – man solle nicht<br />
überrascht sein – das Folgende: « Da das Rätoromanische in mehrere regionale<br />
Varianten zerfällt, wurde ein Wörterbuch des RUMANTSCH GRISCHUN gewählt,<br />
das als Standardsprache die rätoromanischen Varietäten in Graubünden<br />
(Schweiz) abdeckt. Diese 1982 geschaffene und seither in immer neuen Bereichen<br />
<strong>der</strong> überregionalen schriftlichen Kommunikation gebrauchte Schriftsprache<br />
unterscheidet sich im grossen und ganzen vor allem im lautlichen Bereich <strong>von</strong><br />
den verschiedenen ges<strong>pro</strong>chenen Varianten des Rätoromanischen in <strong>der</strong><br />
Schweiz… ».<br />
Genau in die gleiche tendenziöse Kerbe schlagen auch Artikel <strong>von</strong> an<strong>der</strong>n, Artikel,<br />
die <strong>von</strong> RG als standartisierte Sprache sprechen, die endlich die romanischen<br />
Dialekte einen würde – wohlgemerkt: Dialekte!<br />
« Unmutsbekundungen gegen RG sind in <strong>der</strong> untersuchten Presse <strong>der</strong> ersten Jahre<br />
eher selten. Hin und wie<strong>der</strong> mahnen Kommentatoren zu Vorsicht angesichts<br />
<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Bevölkerung verhandenen Ängste und Wi<strong>der</strong>stände und bemängeln<br />
die fehlende öffentliche kritische Diskussion zu RG. Erst ab 1988 finden sich<br />
zunhemend kritische Stellungnahmen. » (Coray, MR, S. 147)<br />
« 1988… meldet sich eine erste einflussreiche Persönlichkeit gegen die angewandten<br />
Methoden <strong>der</strong> Einführung <strong>von</strong> RG : <strong>der</strong> damalige Bündner Regierungspräsident<br />
D. Cadruvi äussert sich als Privatperson und anerkennt zwar die Notwendigkeit<br />
<strong>von</strong> RG, kritisiert jedoch die Art und Weise, wie die LR diese Sprache<br />
« einhämmern », « durchboxen » und mittels « Zwängerei » einführen wolle<br />
(BT, 24.8.1988). » (Coray, MR, S. 147)<br />
Weiter: « Bereits in einer Informationsveranstaltung in Domat/Ems anfangs<br />
April 1984 hat B. Cathomas gemäss Pressebericht in <strong>der</strong> Diskussion die wünschbare<br />
langfristige Durchsetzung <strong>von</strong> RG als Schriftsprache aller Rätoromanen<br />
3 Weitere Beispiele, die eine hohe Akzeptanz <strong>von</strong> RG mit Verweis auf diese Umfrage untermauern, ohne auf die<br />
auf eine Bildungselite beschränkte Aussagekraft hinzuweisen, finden sich in: Der Bund, 19.02.1988; Tages-<br />
Anzeiger, 18.05.1989; R. Posner/K.H. Rogers 1993: S. 234, u.s.w..) (Coray, ASR, S. 150).<br />
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