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Projekt XXL: Die größte POM-Anlage der Welt - Akro-Plastic

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inform<br />

Das Ticona-Magazin<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>XXL</strong>:<br />

<strong>Die</strong> <strong>größte</strong> <strong>POM</strong>-<strong>Anlage</strong> <strong>der</strong> <strong>Welt</strong><br />

VoLLe kraft Voraus:<br />

Das Genehmigungsverfahren<br />

seaN kemP:<br />

How can I help you?<br />

relocation special<br />

09.2008


editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Carsten W. Wörner<br />

Director Sales & Marketing Europe<br />

Kontakt:<br />

| infoservice@ticona.com<br />

inhalt<br />

Informationsservice:<br />

Telefon:<br />

+49 (0)180 5842662<br />

(0,14 €/Min. aus dem Festnetz <strong>der</strong> T-Com)<br />

E-Mail:<br />

infoservice@ticona.de<br />

www.ticona.com<br />

die Ticona Kelsterbach wird verlagert:<br />

Wir geben unseren langjährigen Standort<br />

auf und ziehen mit Produktion, Technikum<br />

sowie Forschung & Entwicklung in den<br />

Industriepark Höchst.<br />

Das Thema Verlagerung ist für uns alle von<br />

großer Bedeutung. Deshalb widmen wir<br />

ihm eine Son<strong>der</strong>ausgabe von inform. In<br />

diesem Heft zeigen wir Hintergründe zum<br />

Umzug und lassen Sie an diesem komplexen<br />

Prozess <strong>der</strong> weltweiten Teamarbeit teilhaben.<br />

Gemeinsam werfen wir einen Blick auf<br />

den neuen wie auf den alten Standort <strong>der</strong><br />

Ticona und berichten, warum die Einigung<br />

mit Fraport für alle Beteiligten eine gute<br />

Lösung ist, wie zukunftsweisend <strong>der</strong> Neu-<br />

bau für uns und unsere Partner ist. Wir<br />

informieren Sie über das Genehmigungsverfahren<br />

und stellen Ihnen das Verlagerungsteam<br />

bei <strong>der</strong> Ticona vor.<br />

Genehmigung<br />

3 Volle Kraft voraus<br />

Interview<br />

4 How can I help you?<br />

Umzug<br />

7 Ticona goes Höchst<br />

Standort<br />

8 Industriepark Höchst – <strong>der</strong> neue Standort<br />

<strong>der</strong> Ticona<br />

Bestimmt gibt es auch von Ihrer Seite die<br />

eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Frage im Zusammenhang<br />

mit unserem Umzug. Damit Sie je<strong>der</strong>zeit<br />

optimal betreut werden, haben wir mit Seán<br />

Kemp einen zentralen Ansprechpartner<br />

benannt, <strong>der</strong> Ihnen in den kommenden drei<br />

Jahren bis 2011 zur Verfügung stehen wird.<br />

In einem ausführlichen Interview in diesem<br />

Heft können Sie Seán Kemp so schon etwas<br />

näher kennenlernen.<br />

Wir hoffen, Sie lassen sich beim Lesen für<br />

unser Jahrhun<strong>der</strong>tprojekt begeistern und<br />

wünschen Ihnen viel Vergnügen mit unserer<br />

Son<strong>der</strong>ausgabe.<br />

Ihr Carsten W. Wörner<br />

9 Der Behrens-Bau<br />

9 Der Industriepark in Kennzahlen<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>XXL</strong><br />

10 <strong>Die</strong> <strong>größte</strong> <strong>POM</strong>-<strong>Anlage</strong> <strong>der</strong> <strong>Welt</strong><br />

11 Regisseure des Jahrhun<strong>der</strong>tprojekts<br />

Historie<br />

12 Schritt für Schritt zur Nr. 1<br />

<strong>Welt</strong>weit<br />

14 Ticona weltweit<br />

inform 09.2008


Das Genehmigungsverfahren läuft auf Hochtouren<br />

Volle Kraft voraus<br />

inform 09.2008<br />

Neue <strong>Anlage</strong>, neue Genehmigung. So könnte, verkürzt gesagt, <strong>der</strong><br />

Prozess beschrieben werden, <strong>der</strong> für die Ansiedlung <strong>der</strong> Ticona im<br />

Industriepark Höchst notwendig ist. Denn obwohl Ticona die Kelster-<br />

bacher <strong>Anlage</strong> bereits seit über 45 Jahren betreibt, erfor<strong>der</strong>n Ansiedlung<br />

und Betrieb <strong>der</strong> neuen Produktionsstätte eine Genehmigung. <strong>Die</strong> dafür<br />

zuständige Behörde ist das Regierungspräsidium Darmstadt, Abteilung<br />

Arbeitsschutz und Umwelt Frankfurt.<br />

Der Genehmigungsantrag fällt umfangreich<br />

aus, denn die neue Ticona-<strong>Anlage</strong> ist<br />

ein <strong>Projekt</strong> von beachtlicher Dimension;<br />

immerhin handelt sich um die <strong>größte</strong> <strong>POM</strong>-<br />

<strong>Anlage</strong> <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>, die im Frankfurter Westen<br />

ihre neue Heimat findet.<br />

16 Ordner umfasst <strong>der</strong> Genehmigungsantrag,<br />

den Ticona am 0. November 2007<br />

bei <strong>der</strong> zuständigen Behörde und mehr als<br />

20 verschiedenen Fachbehörden einreichte.<br />

Darin sind 2 Kapitel aufgeführt, in denen<br />

Errichtung und Betrieb einer <strong>POM</strong>-Produktionsanlage<br />

mit einer Kapazität von<br />

170.000 Tonnen im Jahr im Industriepark<br />

Höchst nach § 4 (1) Bundesimmissionsschutzgesetz<br />

(BImSchG) beantragt werden.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e werden dort das Produktionsverfahren<br />

und die Umgebung <strong>der</strong> <strong>Anlage</strong><br />

beschrieben, sowie die Maßnahmen zum<br />

Umweltschutz und <strong>der</strong> Abfallverwertung<br />

im Detail aufgezeigt. <strong>Die</strong> Erarbeitung <strong>der</strong><br />

Genehmigungsunterlagen begann bereits<br />

im Frühjahr 2007, doch erst mit <strong>der</strong> endgültigen<br />

Standortentscheidung konnten<br />

Lagepläne und an<strong>der</strong>e spezifische Teile <strong>der</strong><br />

Unterlagen erstellt werden. Für die Zusammenstellung<br />

des Antrags holte sich Ticona<br />

Unterstützung bei <strong>der</strong> Genehmigungsabteilung<br />

von Infraserv Höchst. Erfolgreich<br />

konnten die beiden Firmen ihre Zusammenarbeit<br />

unter Beweis stellen: Der Antrag<br />

wurde fristgerecht fertiggestellt.<br />

offenlegung<br />

Das Genehmigungsverfahren nach dem<br />

Bundesimmissionsschutzgesetz sieht eine<br />

Beteiligung <strong>der</strong> Öffentlichkeit vor. Daher<br />

wurden die Antragsunterlagen in einigen,<br />

vom Regierungspräsidium Darmstadt als<br />

beson<strong>der</strong>s betroffen eingeschätzten Gemeinden<br />

ausgelegt. <strong>Die</strong>s geschah Anfang<br />

2008 in Frankfurt, Höchst, Sindlingen und<br />

Kelsterbach. Vier Wochen lang hatten in-<br />

teressierte Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit,<br />

die Unterlagen einzusehen. Kritik<br />

o<strong>der</strong> auch Anregungen werden von <strong>der</strong><br />

„Öffentlichkeit“ durch eine „Einwendung“<br />

in das Verfahren eingebracht. Damit soll<br />

– so die Absicht des Gesetzgebers – eine<br />

maximale Diskussion <strong>der</strong> vom Antragsvorhaben<br />

ausgehenden Betroffenheit sichergestellt<br />

werden.<br />

erörterungstermin<br />

Nach Abschluss <strong>der</strong> Offenlegung waren insgesamt<br />

nur fünf Einwendungen eingegangen.<br />

Unter Beteiligung von mehr als einem Dut-<br />

zend Experten eingebundener Fachbehör-<br />

den, einiger Journalisten und <strong>der</strong> wenigen<br />

Einwen<strong>der</strong>, dauerte es lediglich vier Stunden,<br />

bis die Genehmigungsbehörde, das Regierungspräsidium<br />

Darmstadt, den Genehmigungsantrag<br />

<strong>der</strong> Ticona als hinreichend<br />

diskutiert bzw. „erörtert“ befand. Der anwesende<br />

Regierungspräsident Gerold <strong>Die</strong>ke<br />

erklärte, warum <strong>der</strong> Termin so zügig beendet<br />

werden konnte: „Wir kennen die <strong>Anlage</strong><br />

ja im Grunde seit 40 Jahren sehr gut.“<br />

Genehmigung des Baubeginns<br />

<strong>Die</strong> Zeichen stehen auf Genehmigung – das<br />

unterstreicht auch die Zulassung des vorzeitigen<br />

Baubeginns nach § 8a des Bundes-<br />

immissionsschutzgesetzes, die Ticona am<br />

16. Mai 2008 vom Regierungspräsidium<br />

Darmstadt zugesprochen bekam. Unmittelbar<br />

im Anschluss an die Erteilung dieser<br />

Zulassung begannen die vorbereitenden<br />

Maßnahmen auf dem Baufeld im Industriepark<br />

Höchst.<br />

<strong>Die</strong> endgültige Bau- und Betriebsgenehmigung<br />

wird spätestens im Herbst 2008<br />

erwartet.<br />

Genehmigung<br />

Technischer Leiter des Gesamtpro-<br />

jekts Verlagerung ist Dr. Matthias<br />

Göring (li.). Uwe Schlüsener (re.)<br />

ist für die Erstellung des Geneh-<br />

migungsantrags sowie für die<br />

Behördenkontakte zuständig.<br />

Das Team vor <strong>der</strong> Visualisierung<br />

<strong>der</strong> neuen Ticona-<strong>Anlage</strong>n im<br />

Industriepark Höchst. V.l.n.r.:<br />

Wolfgang Günther (Infraserv),<br />

Uwe Schlüsener, Stefanie Sommer<br />

(Infraserv), Dr. Matthias Göring,<br />

Hayo Kiehl (Infraserv)<br />

Beginn <strong>der</strong> Bauarbeiten nach <strong>der</strong><br />

vorläufigen Baugenehmigung


4<br />

Interview<br />

Lebenslauf - seán kemp<br />

<strong>Die</strong> wichtigsten Etappen seiner<br />

Laufbahn<br />

2008<br />

Commercial Relocation Lea<strong>der</strong><br />

Sales Manager – Großbritannien und<br />

Irland<br />

2007<br />

Auszeichnung mit dem Celanese Value<br />

Award 2007<br />

Ernennung zum Global Value<br />

Marketing and Sales Lea<strong>der</strong><br />

2004<br />

Six Sigma Black Belt für die<br />

europäische Vertriebsorganisation<br />

Leitung diverser Preisgestaltungs-<br />

<strong>Projekt</strong>e (in verschiedenen Bereichen<br />

von Celanese)<br />

1999<br />

Business Manager (General Industry)<br />

ab 1992<br />

Technical Services Supervisor<br />

Technical & Development Manager<br />

1989<br />

Eintritt bei Ticona in Großbritannien als<br />

CAE-Ingenieur<br />

ab 1984<br />

Manager in einem Hightech-<br />

Unternehmen<br />

Arbeit an <strong>der</strong> Entwicklung neuer<br />

Geschäftsmodelle<br />

Hochschulabschluss in Computer Aided<br />

Engineering (CAE) mit Auszeichnung<br />

(berufsbegleitend)<br />

ab 1972<br />

Studium in Elektrotechnik und<br />

Maschinenbau (Beför<strong>der</strong>ung zum<br />

Meister bei SFK)<br />

Seán Kemp, Commercial Relocation Lea<strong>der</strong><br />

„How can I help you?“<br />

Ein breiter Ehering glänzt an Seán Kemps Hand, seit fast dreißig Jahren ist er mit<br />

seiner Jugendliebe verheiratet. „Familie ist das Wichtigste im Leben“, findet <strong>der</strong><br />

Vater von drei erwachsenen Kin<strong>der</strong>n. Seit knapp einem Jahr ist er sogar Großvater.<br />

Und eigentlich hatte Kemp seiner Frau<br />

versprochen, wie<strong>der</strong> mehr Zeit in England<br />

zu verbringen, wo er mit seiner Familie lebt.<br />

Anfang 2008 wollte er seine Aufenthalte in<br />

Kelsterbach reduzieren und sich auf seine<br />

neue Rolle als Sales Manager für England<br />

und Irland konzentrieren.<br />

Als aber das Angebot kam, fe<strong>der</strong>führend die<br />

Kundenbetreuung <strong>der</strong> Ticona-Verlagerung<br />

zu übernehmen, konnte Kemp dann doch<br />

nicht wi<strong>der</strong>stehen: „Ich habe keine Minute<br />

gezögert, das ist eine großartige Aufgabe.“<br />

Warum ihm das <strong>Projekt</strong> anvertraut wurde,<br />

liegt auf <strong>der</strong> Hand: durch seine praktische<br />

Ausbildung und das anschließende Ingenieurstudium<br />

hat er die notwendigen<br />

Kenntnisse <strong>der</strong> technischen Abläufe. Seine<br />

Erfahrungen im Management haben ihm<br />

Wann wird <strong>der</strong> Grundstein für die neue<br />

<strong>Anlage</strong> gelegt?<br />

Der Grundstein wird Ende September 2008<br />

gelegt. <strong>Die</strong> Gründungsarbeiten für die neue<br />

<strong>Anlage</strong> sind zwar bereits in vollem Gange,<br />

aber mit <strong>der</strong> Grundsteinlegung werden wir<br />

dann den Beginn des Hochbaus feiern.<br />

Wann erhalten die Kunden eine detaillierte<br />

Zeitplanung <strong>der</strong> Verlagerung, an <strong>der</strong><br />

sie sich orientieren können?<br />

<strong>Die</strong> meisten Kunden interessieren sich wahrscheinlich<br />

nicht für alle Einzelheiten unserer<br />

Bauarbeiten und Planung. Was unsere Kunden<br />

hingegen interessiert, ist wann wir mit den<br />

Produktionstestläufen beginnen können.<br />

Das wird im Jahr 2010 <strong>der</strong> Fall sein, aber<br />

einen Plan <strong>der</strong> Meilensteine werden wir erst<br />

dann vorlegen können, wenn wir die rechts-<br />

beständige Genehmigung vom Regierungspräsidium<br />

vorliegen haben. Das wird nach<br />

unserem Kenntnisstand im Herbst dieses<br />

Jahres <strong>der</strong> Fall sein.<br />

zusätzliche Führungsqualitäten eingebracht.<br />

Nach 19 Jahren bei Ticona kennt Kemp das<br />

Unternehmen außerdem wie seine Westentasche.<br />

Seán Kemp ist ein Mann <strong>der</strong> Tat. „Natürlich<br />

lehne ich mich auch mal zurück, wenn eine<br />

Aufgabe erledigt ist, aber lange halte ich es<br />

nicht aus, stillzusitzen“, gibt er zu. Das wird<br />

er in den kommenden Monaten und Jahren<br />

unter Beweis stellen: Rund um die Uhr steht<br />

er den Kunden <strong>der</strong> Ticona bei allen Fragen<br />

zur Verlagerung zur Seite.<br />

Im Interview mit inform hat Seán Kemp<br />

schon einige Fragen vorab beantwortet.<br />

Sollten Sie jedoch mehr wissen wollen,<br />

zögern Sie nicht, sich an Seán Kemp zu<br />

wenden, er hilft Ihnen gerne weiter!<br />

inform fragt Seán Kemp:<br />

Verlagerung auf den Punkt gebracht<br />

Können Sie uns schon sagen, wie lang die<br />

Übergangsphase zwischen <strong>der</strong> alten und<br />

<strong>der</strong> neuen <strong>Anlage</strong> sein wird? Wie viel Zeit<br />

wurde als „Puffer” einkalkuliert?<br />

Unsere Planung ist darauf ausgerichtet, dass<br />

die <strong>Anlage</strong> im Jahr 2010 hochgefahren wird.<br />

Dann werden wir die beiden <strong>Anlage</strong>n (Höchst<br />

und Kelsterbach) teilweise parallel in Betrieb<br />

sein. <strong>Die</strong>se Zeit werden wir nutzen, um die<br />

neue <strong>Anlage</strong> zu justieren und zu optimieren,<br />

bevor die Kelsterbacher <strong>Anlage</strong> Mitte 2011<br />

abgeschaltet wird. <strong>Die</strong> Übergangsphase ist<br />

somit sehr großzügig kalkuliert. Wir werden<br />

unsere Kunden regelmäßig informieren und<br />

stehen ihnen für alle Fragen in diesem Zusammenhang<br />

gerne zur Verfügung.<br />

Und wann können die Kunden damit<br />

beginnen, die Produkte, die in <strong>der</strong> neuen<br />

<strong>Anlage</strong> produziert werden, zu testen?<br />

Wir haben noch keinen genauen Terminplan<br />

für die Aufnahme <strong>der</strong> Produktion. Wie bereits<br />

gesagt, müssen wir dafür den Erhalt <strong>der</strong><br />

inform 09.2008


echtsgültigen Genehmigung vom Regierungspräsidium<br />

abwarten.<br />

<strong>Die</strong> neue <strong>Anlage</strong> wird mit denselben Technologien<br />

und Prozessen arbeiten, und die<br />

Materialien werden nach denselben Rezepturen<br />

und entsprechend denselben anspruchsvollen<br />

Spezifikationen hergestellt. Auf dieser<br />

Grundlage ist es nicht wirklich nötig, dass die<br />

Kunden umfangreiche Tests durchführen. Wir<br />

werden unsere Kunden natürlich rechtzeitig<br />

im Voraus ansprechen und haben diesen Prozess<br />

sogar schon eingeleitet, um sicherzustellen,<br />

dass wir spezifische Marktanfor<strong>der</strong>ungen<br />

berücksichtigen, wo dies erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

Was ist die <strong>größte</strong> Verän<strong>der</strong>ung, die die<br />

Kunden durch die Verlagerung zu erwarten<br />

haben?<br />

<strong>Die</strong> Kunden werden von <strong>der</strong> Verlagerung des<br />

Kelsterbacher Werks an den neuen Standort<br />

im Industriepark Höchst im Grunde gar nicht<br />

betroffen sein: Das neue Ticona-Gelände ist<br />

quasi „um die Ecke“ und die Verlagerung <strong>der</strong><br />

Produktion von einem Werk ins an<strong>der</strong>e wird<br />

Schritt für Schritt erfolgen. Für die Kunden<br />

werden aus dem Umzug keine Verän<strong>der</strong>ungen<br />

resultieren.<br />

Wir lassen den Verlagerungsprozess von <strong>der</strong><br />

DQS (Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung<br />

von Managementsystemen) begutachten.<br />

<strong>Die</strong> Zusammenarbeit mit einer externen<br />

Zertifizierungsgesellschaft wird sicherstellen,<br />

dass wir auch in Zukunft nach demselben<br />

Qualitätsmanagementsystem arbeiten.<br />

Was werden die Kunden denn tatsächlich<br />

von dem Umzug mitbekommen?<br />

Natürlich wollen wir die Kunden an unserem<br />

Jahrhun<strong>der</strong>tprojekt teilhaben lassen, und wir<br />

werden auch Kunden zur Grundsteinlegung<br />

einladen.<br />

Vom Umzug selbst dürften unsere Kunden<br />

jedoch gar nichts mitbekommen, weil sie über<br />

die folgenden Jahre weiterhin von <strong>der</strong> Produktionsanlage<br />

Kelsterbach aus beliefert werden.<br />

Wir werden regelmäßig informieren und stehen<br />

für alle Fragen in diesem Zusammenhang<br />

gerne zur Verfügung. Der gesamte Prozess <strong>der</strong><br />

Verlagerung <strong>der</strong> Ticona-<strong>POM</strong>-Produktion von<br />

Kelsterbach nach Höchst wird sich ansonsten<br />

nahtlos vollziehen.<br />

Wird es eine Art „Tag <strong>der</strong> offenen Tür”<br />

geben, an dem sich die Kunden die neue<br />

<strong>Anlage</strong> und den Industriepark Höchst<br />

ansehen können?<br />

Wir werden die Möglichkeit eines Tages <strong>der</strong><br />

offenen Tür prüfen, wenn die <strong>Anlage</strong> angefahren<br />

wurde und voll betriebsfähig ist. Wenn<br />

eine solche Veranstaltung stattfindet, werden<br />

wir unsere Kunden natürlich informieren. Eine<br />

solche Veranstaltung erfor<strong>der</strong>t die Zusammenarbeit<br />

mit allen Gesellschaften im Industriepark<br />

Höchst und unterliegt gewissen Einschränkungen,<br />

da es sich um eine chemische<br />

Produktionsanlage handelt und Gesundheit<br />

und Sicherheit an erster Stelle stehen.<br />

inform 09.2008<br />

Werden sich Lieferbedingungen, vor allem<br />

Lieferzeiten, aufgrund <strong>der</strong> neuen Lage des<br />

Ticona-Werks verän<strong>der</strong>n?<br />

Das neue Werk ist nur wenige Kilometer<br />

vom Kelsterbacher Standort entfernt – und<br />

<strong>der</strong> Industriepark Höchst ist ebenso gut an<br />

Verkehrswege angebunden wie das Kelsterbacher<br />

Ticona-Gelände. <strong>Die</strong> Vorlaufzeiten,<br />

die regelmäßig im Hinblick auf Nachfrage-<br />

und Produktionsplanung übergeprüft werden,<br />

dürften sich aufgrund des Umzugs nicht<br />

än<strong>der</strong>n.<br />

Werden sich die Ansprechpartner <strong>der</strong><br />

Kunden auf Seiten <strong>der</strong> Ticona än<strong>der</strong>n o<strong>der</strong><br />

bleibt auch da alles beim Alten?<br />

Unseren Kunden werden weiterhin ihre<br />

gewohnten Ansprechpartner zur Verfügung<br />

stehen. Der Industriepark Höchst wurde auch<br />

deswegen als neuer Ticona-Standort ausgewählt,<br />

weil durch die Nähe zum Kelsterbacher<br />

Werk Kontinuität in <strong>der</strong> Produktion,<br />

dem Vertrieb, <strong>der</strong> Entwicklung und Anwendungsunterstützung<br />

sichergestellt ist.<br />

Welche Vorteile haben nun eigentlich die<br />

Kunden durch die Verlagerung?<br />

Es ist ja bekannt, dass die Entscheidung zur<br />

Aufgabe des angestammten Standorts im<br />

Zusammenhang mit dem Flughafenausbau<br />

zustande kam. Durch den neuen Standort<br />

bieten wir unseren Kunden eine langfristige<br />

Sicherheit <strong>der</strong> Versorgung mit den außerordentlich<br />

hochwertigen Produkten, die sie von<br />

uns erwarten.<br />

Was ist das „worst case“-Szenario hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Verlagerungspläne?<br />

Ein „worst case“-Szenario würde eine Stagna-<br />

tion <strong>der</strong> Verlagerung bedeuten, z. B. in Form<br />

einer Lieferunterbrechung. <strong>Die</strong> sorgsame<br />

Planung <strong>der</strong> Verlagerung schließt ein solches<br />

Scheitern jedoch aus: Erst wenn die neue<br />

<strong>Anlage</strong> voll betriebsfähig ist und abgenommen<br />

wurde, werden wir die <strong>Anlage</strong> in Kelsterbach<br />

schließen.<br />

Unsere Kunden können sich daher nicht nur<br />

in Zukunft, son<strong>der</strong>n auch zu je<strong>der</strong> Zeit<br />

während <strong>der</strong> Verlagerung auf die Qualität und<br />

Lieferfähigkeit unserer Produkte verlassen.<br />

Werden Sie größere Mengen <strong>der</strong> Produkte<br />

auf Vorrat produzieren, für den Fall, dass<br />

<strong>der</strong> Übergang doch nicht reibungslos<br />

funktionieren sollte?<br />

<strong>Die</strong> Kelsterbacher <strong>Anlage</strong> wird erst Ende Juni<br />

2011 vollständig abgeschaltet. Zu diesem Zeitpunkt<br />

wird die Höchster <strong>Anlage</strong> vollständig<br />

laufen und unter Beweis gestellt haben, dass sie<br />

reibungslos und zuverlässig produziert. Wir<br />

werden genug Zeit haben, um die Qualität <strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> neuen <strong>Anlage</strong> hergestellten Produkte<br />

zu prüfen, um sicherzustellen, dass sie den<br />

anspruchsvollen Spezifikationen entsprechen,<br />

die sie <strong>der</strong>zeit erfüllen. Daher sollte es nicht<br />

notwendig werden, für die Übergangszeit<br />

erhebliche Mengen auf Vorrat zu produzieren.<br />

Interview<br />

5


powertrain Interview<br />

In einem hochkomplexen -D-Modell<br />

werden alle Prozessabläufe vor <strong>der</strong><br />

6<br />

Inbetriebnahme simuliert.<br />

Der Umzug wurde aufgrund <strong>der</strong> Nähe zum<br />

Frankfurter Flughafen mit mangeln<strong>der</strong><br />

Sicherheit am Kelsterbacher Standort<br />

begründet – wird die neue <strong>Anlage</strong> weit<br />

genug davon entfernt sein?<br />

Ja, für den Standort <strong>der</strong> neuen <strong>Anlage</strong> im<br />

Industriepark Höchst spielt <strong>der</strong> Flugverkehr<br />

absolut keine Rolle.<br />

Der Industriepark ist zwar in <strong>der</strong> Nähe des<br />

Kelsterbacher Ticona-Geländes – doch es<br />

liegen sieben Kilometer Luftlinie zwischen den<br />

beiden Standorten. Das ist ausreichend, damit<br />

es zwischen dem neuen Betriebsgelände in<br />

Höchst und dem Frankfurter Flughafen keine<br />

störenden Zusammenhänge mehr gibt.<br />

Sind alle Ticona-Produkte von <strong>der</strong> Verlagerung<br />

betroffen?<br />

Nein. Nur Hostaform ® <strong>POM</strong> und Celstran ®<br />

LFT werden <strong>der</strong>zeit am Standort Kelsterbach<br />

produziert und sind von <strong>der</strong> Verlagerung betroffen.<br />

Beide Produkte werden ab Mitte 2011<br />

am neuen Standort in Höchst produziert.<br />

Betrifft das dann auch die medizinischen<br />

Produkte?<br />

Ja, die neue <strong>Anlage</strong> wird ab Mitte 2011 die<br />

gesamte Bandbreite <strong>der</strong> Hostaform ® Medizintechnik<br />

(MT ® )-Typen herstellen, die aktuell<br />

in Kelsterbach produziert wird. Ticona bietet<br />

dem Markt für medizinische Produkte ein<br />

Angebotsspektrum, das seinesgleichen sucht,<br />

und das wird auch langfristig so bleiben.<br />

Gibt es Produkte, die bisher in Kelsterbach,<br />

am neuen Standort Höchst aber<br />

nicht mehr, produziert werden?<br />

Wir haben nicht vor, das Typenspektrum im<br />

Zusammenhang mit unserer Verlagerung zu<br />

rationalisieren. Natürlich überprüfen wir unser<br />

Produktangebot regelmäßig, um sicherzustellen,<br />

dass es die Kunden- und Produktionsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

erfüllt, doch es kommt nur selten<br />

vor, dass wir die Herstellung einzelner Typen<br />

einstellen müssen.<br />

Das heißt, es werden auch künftig alle<br />

gewohnten Produkte in <strong>der</strong> Ticona-Produktionsanlage<br />

hergestellt, o<strong>der</strong> wird es<br />

Importe aus an<strong>der</strong>en Produktionsstätten<br />

geben?<br />

<strong>Die</strong> neue <strong>Anlage</strong> in Höchst wird die gleichen<br />

Produkte des Ticona-Produktportfolios mit<br />

denselben anspruchsvollen Spezifikationen<br />

herstellen können wie die <strong>Anlage</strong> in Kelsterbach.<br />

Es wird daher nicht notwendig sein,<br />

unsere Kunden mit Materialien aus Produktionsstätten<br />

in den USA o<strong>der</strong> von unseren<br />

asiatischen Allianzpartnern zu versorgen.<br />

In diesem Zusammenhang möchten wir darauf<br />

seán kemp<br />

Commercial Relocation Lea<strong>der</strong><br />

E-Mail: sean.kemp@ticona.co.uk<br />

hinweisen, dass Ticona globale Produkte<br />

anbietet, die an verschiedenen Standorten<br />

weltweit nach denselben anspruchsvollen<br />

Standards hergestellt werden.<br />

Wie wollen Sie sicherstellen, dass die in<br />

Höchst hergestellten Produkte ebenso<br />

hochwertig sind wie die aus Kelsterbach?<br />

In unserem Geschäft ist Qualität ein Ergebnis<br />

des Herstellungsprozesses. Am Standort<br />

Höchst wird dieselbe bewährte Technologie<br />

und die gleichen Qualitätsprozesse eingesetzt,<br />

und die Daten <strong>der</strong> Qualitätsfreigabe werden<br />

verglichen, um sicherzustellen, dass die<br />

Produkte gleichwertig und spezifikationskonform<br />

sind.<br />

Werden die Qualitätsvereinbarungen<br />

überarbeitet?<br />

Nein. Wie gesagt, die Spezifikationen werden<br />

sich nicht än<strong>der</strong>n, eine Überarbeitung <strong>der</strong><br />

Qualitätsvereinbarungen dürfte daher nicht<br />

notwendig sein. Der gesamte Produktionsprozess<br />

bleibt <strong>der</strong> altbewährte – er wird<br />

künftig nur in einer neuen <strong>Anlage</strong> fortgeführt.<br />

Wird sich die Technologie <strong>der</strong> <strong>Anlage</strong> am<br />

neuen Standort im Vergleich zur bishe-<br />

rigen <strong>Anlage</strong> verän<strong>der</strong>n bzw. verbessern?<br />

<strong>Die</strong> Prozessführung in unserer <strong>Anlage</strong> in<br />

Kelsterbach ist Stand <strong>der</strong> Technik, weil darin<br />

das Ergebnis von über 40 Jahren ständiger<br />

Prozessoptimierung steckt. Chemie ist sozusagen<br />

ein Kontinuum und nicht statisch. <strong>Die</strong><br />

Technologie <strong>der</strong> neuen <strong>Anlage</strong> führt diesen<br />

vor mehr als 40 Jahren begonnenen Optimie-<br />

rungsprozess fort. <strong>Die</strong> neue <strong>Anlage</strong> wird<br />

daher genau die hochwertigen Produkte<br />

herstellen, die unsere Kunden von uns<br />

gewohnt sind.<br />

Eine letzte Frage: Warum wird<br />

die neue <strong>Anlage</strong> in Deutschland<br />

gebaut, einem Standort<br />

mit so hohen Lohnkosten?<br />

Wir produzieren Hochleistungskunststoffe<br />

und damit sind wir<br />

auf einen Produktionsstandort<br />

angewiesen, <strong>der</strong> auch über eine<br />

hochgradig ausgebaute Infrastruktur<br />

an Wissensträgern und<br />

qualifizierten Mitarbeitern verfügt.<br />

Zudem sind wir hier unseren<br />

Kunden in Europa am<br />

nächsten, denn Frankfurt<br />

liegt zentral<br />

und ist innerhalb<br />

Europas sehr<br />

gut erreich-<br />

bar.<br />

inform 09.2008


Eine zukunftsweisende Entscheidung<br />

Ticona goes Höchst<br />

inform 09.2008<br />

Das Werk <strong>der</strong> Ticona Kelsterbach liegt nur wenige Kilometer entfernt<br />

vom Frankfurter Flughafen. Als die Betreiberfirma Fraport im Jahr<br />

2000 entschied, dass <strong>der</strong> Flughafen eine neue Landebahn erhalten soll,<br />

die Zaun an Zaun an das Ticona-Werksgelände grenzen würde, war den<br />

Verantwortlichen von Celanese und Ticona klar: Eine Landebahn und<br />

ein Chemiewerk in so unmittelbarer Nähe schließen sich aus. Denn Ri-<br />

siken zu vermeiden ist erstes Gebot <strong>der</strong> Ticona-Sicherheitsphilosophie.<br />

Somit legte Ticona Einspruch ein. Es<br />

entwickelte sich eine über mehrere Jahre<br />

anhaltende Auseinan<strong>der</strong>setzung zwischen<br />

Ticona, <strong>der</strong> Flughafenbetreiberin Fraport<br />

und den Behörden. <strong>Die</strong> Position von Ticona<br />

war eindeutig und setzte sich schließlich<br />

durch: Das mit dem Bau <strong>der</strong> Landebahn<br />

einhergehende Risiko für einen sicheren<br />

<strong>Anlage</strong>nbetrieb sei nicht hinnehmbar. Entwe<strong>der</strong><br />

die Planung <strong>der</strong> Landebahn würde<br />

überdacht und Fraport entscheide sich für<br />

einen an<strong>der</strong>en Standort <strong>der</strong> Landebahn o<strong>der</strong><br />

Ticona müsse verlagert werden.<br />

Unter Vermittlung <strong>der</strong> Landesregierung<br />

haben sich Celanese/Ticona und Fraport auf<br />

eine kostenneutrale Verlagerung von Ticona<br />

Kelsterbach geeinigt. Mit <strong>der</strong> Entscheidung<br />

zur Aufgabe des Standorts endete auch die<br />

juristische Auseinan<strong>der</strong>setzung.<br />

am anfang stand die frage nach dem Wohin<br />

mit dem Werk …<br />

Ein international und interdisziplinär<br />

besetztes Celanese/Ticona-Team setzte<br />

den Prozess <strong>der</strong> Standortsuche auf. Schnell<br />

wurde entschieden, einen neuen Standort<br />

in Deutschland zu wählen. Damit kamen<br />

an die fünfzig Standorte in Frage. <strong>Die</strong><br />

wichtigen Entscheidungskriterien waren:<br />

Verfügbarkeit <strong>der</strong> Rohstoffe, Energiesicherheit<br />

und Prozesssicherheit des<br />

Gesamtprojekts.<br />

Im Sommer 2007 entschied sich<br />

die Geschäftsführung von Celanese/Ticona<br />

schließlich für den<br />

Industriepark Höchst, <strong>der</strong><br />

nur sieben Kilometer Luftlinie vom angestammten<br />

Standort des Werkes entfernt<br />

liegt. Im Industriepark sind bereits drei<br />

Celanese-Gesellschaften ansässig: Celanese<br />

Chemicals Europe GmbH, Celanese Emulsions<br />

GmbH, Nutrinova GmbH.<br />

„Der Industriepark Höchst bietet das beste<br />

Gesamtpaket: All unsere wesentlichen<br />

Kriterien sind voll und ganz erfüllt. Damit<br />

hat sich <strong>der</strong> Industriepark Höchst im Rahmen<br />

unseres Standortvergleichs gegen die<br />

Mitbewerber klar durchsetzen können und<br />

deshalb unsere vorbehaltlose Entscheidung<br />

ermöglicht“, so <strong>der</strong> Geschäftsführer und<br />

Standortleiter <strong>der</strong> Ticona in Kelsterbach,<br />

Dr. Joachim Gersdorf. „Der ganz beson<strong>der</strong>e<br />

Vorteil dieser Standortentscheidung<br />

liegt darin, dass uns das Know-how unserer<br />

Mitarbeiter erhalten bleibt.“<br />

Volle Unterstützung für die Standortentscheidung<br />

bekommt Ticona auch von politischer<br />

Seite: „Der Industriepark Höchst<br />

bietet beste Voraussetzungen für Ticona“,<br />

erklärten Frankfurts Oberbürgermeisterin<br />

Petra Roth und Planungsdezernent Edwin<br />

Schwarz.<br />

<strong>Die</strong> Bauarbeiten am neuen Standort haben<br />

Ende Mai 2008 begonnen. Nun wird alles<br />

sehr schnell gehen: Bereits 2009 wird ein<br />

Teil <strong>der</strong> <strong>Anlage</strong> in Betrieb gehen. 2010<br />

werden beide <strong>Anlage</strong>n parallel produzieren.<br />

Ab 2011 wird die Höchster Produktionsstätte<br />

dann endgültig in Betrieb gehen, um<br />

die Produktion <strong>der</strong> Kelsterbacher <strong>Anlage</strong><br />

vollständig zu ersetzen.<br />

Umzug<br />

Produktionsmitarbeiter Jürgen Roth<br />

ist seit 20 Jahren am Standort Kelsterbach:<br />

„Wenn man wie ich gesehen<br />

hat, wie die <strong>Anlage</strong> über die Jahre<br />

nach und nach gewachsen ist, fällt es<br />

schwer, das alles zu verlassen“, findet<br />

er. „Irgendwie ist es ja doch ein<br />

Stück Heimat.“ Damit dürfte Jürgen<br />

Roth wohl beson<strong>der</strong>s den älteren<br />

Kollegen aus <strong>der</strong> Seele sprechen.<br />

Doch es gibt auch an<strong>der</strong>e Stimmen.<br />

Kai Horst ist im fünften Jahr in<br />

Kelsterbach beschäftigt und freut<br />

sich darauf, künftig im Industriepark<br />

Höchst zu arbeiten: „Ich finde<br />

es gut, dass wir in den Industriepark<br />

ziehen und dort künftig näher<br />

bei den an<strong>der</strong>en Celanese-Gesellschaften<br />

arbeiten.“<br />

Salvatore Cravotta ist ebenfalls<br />

seit 5 Jahren bei Ticona. Auch ihm<br />

gefällt es, in den Industriepark zu<br />

ziehen: „Es ist eine ganz beson<strong>der</strong>e<br />

Situation, an einer nagelneuen<br />

Produktionsanlage von Anfang an<br />

mit dabei zu sein.“<br />

7


8<br />

Standort<br />

Industriepark Höchst –<br />

<strong>der</strong> neue Standort <strong>der</strong> Ticona<br />

10 km westlich von Frankfurts Innenstadt, dort wo die Nidda in den Main mündet, liegt <strong>der</strong> Stadt-<br />

teil Höchst. Ursprünglich eine eigene Stadt, wurde Höchst 1928 von Frankfurt eingemeindet. Heute<br />

wird rund die Hälfte <strong>der</strong> Höchster Gemarkung vom Industriepark Höchst eingenommen.<br />

Ansicht um 1866<br />

Ansicht um 2006<br />

Neuer Standort im Feld G /G4<br />

Ansicht <strong>der</strong> Baustelle im August 2008<br />

Industriepark Höchst<br />

<strong>Die</strong> Geschichte des Industrieparks Höchst<br />

begann 186 . Mit fünf Arbeitern wurde eine<br />

Chemiefabrik westlich <strong>der</strong> Stadtmauern<br />

von Höchst gegründet, die sich über viele<br />

Jahrzehnte zur großen, weltumspannenden<br />

Hoechst AG entwickelte.<br />

Heute, 145 Jahre später, sind auf dem über<br />

460 Hektar großen Gelände des Industrieparks<br />

Höchst in 800 Gebäuden mehr als 90<br />

Unternehmen mit rund 22.000 Beschäftigten<br />

angesiedelt. <strong>Welt</strong>weit ist es einer <strong>der</strong> <strong>größte</strong>n<br />

Standorte für Forschung und Produktion<br />

in den Bereichen Chemie, Pharma und<br />

Biotechnologie.<br />

Der Industriepark ist in seiner heutigen<br />

Form aus dem ehemaligen Stammwerk <strong>der</strong><br />

Hoechst AG hervorgegangen, die ab 1997<br />

aufgeteilt und in verschiedene Unternehmen<br />

überführt wurde.<br />

Seit 1998 ist die Infraserv GmbH & Co.<br />

Höchst KG Standortbetreibergesellschaft.<br />

Als Standortbetreiber ist Infraserv Höchst<br />

für die komplette Infrastruktur am Standort<br />

verantwortlich. Darüber hinaus erbringt<br />

Infraserv eine Vielzahl von <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

wie Facility-Management, IT-Services,<br />

Logistik o<strong>der</strong> Notfallorganisation.<br />

<strong>Die</strong>ses Full-Service-Paket wird auch Ticona<br />

in Anspruch nehmen. Alle Infrastruktur,<br />

die nicht zum Kernprozess <strong>der</strong> Ticona-Produktion<br />

zählt, wird künftig von Infraserv<br />

geliefert bzw. vorgehalten, beispielsweise<br />

Dampf, Strom, Logistik, Entsorgung o<strong>der</strong><br />

Werksschutz.<br />

So sind heute bereits Celanese Chemicals<br />

Europe GmbH, Celanese Emulsions<br />

GmbH, sowie Nutrinova GmbH ansässig<br />

und seit Gründung des Industrieparks ist<br />

Celanese zusammen mit Sanofi-Aventis und<br />

Clariant mit je ca. 0 Prozent Gesellschafter<br />

<strong>der</strong> Infraserv.<br />

standort <strong>der</strong> ticona<br />

Das neue Gelände <strong>der</strong> Ticona liegt sehr<br />

zentral im südwestlichen Teil des Industrieparks<br />

(genauer gesagt: im Feld G /G4)<br />

und umfasst eine Fläche von rund zehn<br />

Hektar. In den kommenden Monaten und<br />

Jahren werden hier Produktion und weitere<br />

Gebäude entstehen.<br />

inform 09.2008


inform 09.2008<br />

Standort<br />

<strong>Welt</strong>berühmt ist <strong>der</strong> 1920 bis 1924 errichtete, sogenannte<br />

„Behrens-Bau“ des Architekten Peter Behrens. Das Gebäu-<br />

de war das Wahrzeichen <strong>der</strong> Hoechst AG, Brücke und Turm<br />

wurden in dem von 1947 bis 1997 verwendeten Firmenlogo<br />

dargestellt. Heute befindet sich in dem Gebäude unter ande-<br />

rem die Verwaltung von Infraserv.<br />

Der Industriepark in Kennzahlen<br />

Größe 460 Hektar<br />

anzahl <strong>der</strong> angesiedelten unternehmen in Produktion,<br />

forschung und <strong>Die</strong>nstleistung<br />

Investitionen ansässiger unternehmen in den vergangenen<br />

acht jahren<br />

Der Behrens-Bau im<br />

Industriepark Höchst<br />

über 90<br />

rund ,1 Milliarden Euro<br />

Beschäftigte im Industriepark 22.000, davon 4.000 in Forschung und Entwicklung<br />

anzahl <strong>der</strong> Gebäude über 800 Pacht- und Mietgebäude, 120 Produktionsanlagen,<br />

mehr als 80 Labor- und Bürogebäude<br />

trimodalport/Binnenhafen (schiene-straße-Wasser)<br />

Gesamtlänge <strong>der</strong> Pipelines und rohrleitungen auf dem<br />

Gelände<br />

circa 800 Kilometer<br />

Internes straßennetz circa 72 Kilometer<br />

Internes schienennetz circa 57 Kilometer<br />

Lagerflächen circa 00.000 Quadratmeter<br />

anzahl <strong>der</strong> verfügbaren rohstoffe 250<br />

Verschiedene Prozessmedien (Dampf-, kälte-, kühlmedien)<br />

Verschiedene Brauch- und Prozesswasserqualitäten<br />

umschlag von 20.000 Containern und 700.000 tonnen massengütern<br />

im jahr<br />

jährliches umschlagvolumen circa 2 Millionen Tonnen<br />

9


<strong>Projekt</strong> <strong>XXL</strong><br />

Entstehung zwischen Höchst und Haarlem<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>XXL</strong>:<br />

<strong>Die</strong> <strong>größte</strong> <strong>POM</strong>-<strong>Anlage</strong> <strong>der</strong> <strong>Welt</strong><br />

Der Neubau <strong>der</strong> Ticona-<strong>Anlage</strong> im Industriepark Höchst ist im Bereich Chemie europaweit das<br />

<strong>größte</strong> <strong>Projekt</strong> <strong>der</strong> letzten zehn Jahre – dies stellt Ticona vor eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

modell <strong>der</strong> anlage<br />

In <strong>der</strong> neuen <strong>Anlage</strong> wird die<br />

Technik zwar an einigen Stellen<br />

verbessert, bleibt aber im Prinzip<br />

wie in Kelsterbach, jedoch<br />

teilweise um einiges größer, um<br />

eine höhere Kapazität sicherzustellen.<br />

10<br />

Während die <strong>Anlage</strong> <strong>der</strong> Ticona am Standort<br />

Kelsterbach über 45 Jahre wuchs und<br />

sich Schritt für Schritt zu den heutigen<br />

Dimensionen entwickelte, sieht die Situation<br />

bei einem Neubau im Industriepark<br />

Höchst völlig an<strong>der</strong>s aus: Innerhalb von 18<br />

Monaten wird hier die <strong>größte</strong> <strong>POM</strong>-<strong>Anlage</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Welt</strong> entstehen, die auf dem <strong>der</strong>zeitig<br />

höchsten technologischen Stand errichtet<br />

wird, ohne dabei die bewährte Produktions-<br />

technik <strong>der</strong> Vorgängeranlage zu verlassen.<br />

Um dabei einen reibungslosen Prozess<br />

zu garantieren, werden jedem beteiligten<br />

Partner Höchstleistungen abverlangt. Das<br />

Celanese/Ticona-Relocation-Team konnte<br />

hierfür eines <strong>der</strong> unstrittigen Benchmark-<br />

Unternehmen des <strong>Anlage</strong>nbaus verpflichten:<br />

<strong>Die</strong> US-amerikanische Firma Fluor<br />

Corporation mit dem europäischen Headquarter<br />

in den Nie<strong>der</strong>landen.<br />

In <strong>der</strong> holländischen Stadt Haarlem, auf<br />

halber Strecke zwischen dem Amsterdamer<br />

Flughafen Schiphol und <strong>der</strong> Nordseeküste,<br />

arbeiten im Gebäude <strong>der</strong> Firma Fluor rund<br />

100 Personen an <strong>der</strong> Konstruktion <strong>der</strong><br />

neuen Ticona-<strong>Anlage</strong>. Um <strong>der</strong> Komplexi-<br />

tät <strong>der</strong> Produktionsstätte bereits in <strong>der</strong><br />

Planungsphase gerecht zu werden, wurde<br />

inform 09.2008


Regisseure des Jahrhun<strong>der</strong>tprojekts<br />

inform 09.2008<br />

von Celanese/Ticona und Fluor ein interdisziplinäres<br />

Expertenteam zusammengestellt.<br />

Es besteht überwiegend aus Ingenieuren,<br />

aber auch aus Juristen und Betriebswirten,<br />

die beim Prozess-, Engineering- und Vertragsmanagement<br />

sowie beim Einkauf <strong>der</strong><br />

<strong>Anlage</strong>nteile mitwirken.<br />

Das Team holt Expertenmeinungen aus dem<br />

gesamten Celanese-Netzwerk ein, bestellt<br />

weltweit Komponenten und vergibt Detail-<br />

aufträge an Spezialisten. Dabei wird beson-<br />

<strong>der</strong>er Wert auf die hohe Qualität jedes ein-<br />

zelnen Teiles gelegt, das in die neue <strong>Anlage</strong><br />

eingebaut werden soll. <strong>Die</strong>s stellt zum jet-<br />

zigen Zeitpunkt eine beson<strong>der</strong>e Herausfor-<br />

<strong>der</strong>ung dar. <strong>Die</strong> beste Qualität zum richtigen<br />

Preis ist zu Zeiten einer Hochkonjunktur<br />

im <strong>Anlage</strong>nbau ein anspruchsvolles Ziel.<br />

Das Celanese/Ticona-Team in Haarlem lebt<br />

von <strong>der</strong> reibungslosen Zusammenarbeit <strong>der</strong><br />

Beteiligten. <strong>Die</strong> Konstruktion <strong>der</strong> neuen<br />

<strong>Anlage</strong> ist eine Art gelebte Globalisierung:<br />

Experten aller Celanese/Ticona-Standorte<br />

stehen dem Kernteam im holländischen<br />

Haarlem mit Erfahrung und Know-how<br />

zur Verfügung. Denn dieses Kernteam ist<br />

es, das den Gesamtprozess <strong>der</strong> Entstehung<br />

<strong>der</strong> neuen <strong>Anlage</strong> initiiert, betreut, bewertet,<br />

dokumentiert – und letztlich natürlich zu<br />

verantworten hat.<br />

Drei amerikanische Celanese-Mitarbeiter<br />

sind für die Zeit <strong>der</strong> Planung nach Haarlem<br />

übergesiedelt. Dort arbeiten sie mit sechs<br />

Kelsterbacher Kollegen zusammen. Einer<br />

von ihnen ist Dr. Jens Schiebisch. Der Neubau<br />

<strong>der</strong> <strong>Anlage</strong> ist „das <strong>größte</strong> <strong>Projekt</strong>, das<br />

Celanese/Ticona jemals abgewickelt hat“,<br />

erklärt Schiebisch. Dabei haben er und sein<br />

Team ganz beson<strong>der</strong>s eine Aufgabe zu lösen:<br />

Im Mai 2008 wurde die erste Phase <strong>der</strong><br />

Planung, die „Basic-Engineering-Phase“,<br />

abgeschlossen und die „Detail-Engineering-<br />

Phase“, begonnen.<br />

Sie müssen die in Kelsterbach im Verlauf von<br />

über 40 Jahren gewonnenen Erkenntnisse <strong>der</strong><br />

stetigen Prozessoptimierung in das Layout<br />

<strong>der</strong> neuen <strong>Anlage</strong> übertragen. Nun gilt es<br />

dieses einzigartige Produktions-Know-how<br />

in die neue Produktionsanlage zu adaptieren,<br />

dabei muss Prozessabschnitt um Prozessabschnitt<br />

geplant und konstruiert werden.<br />

Somit ist das Kernteam auf zwei Kompe-<br />

tenzen angewiesen: Einerseits auf Details<br />

<strong>der</strong> Prozesssteuerung, die von den Ticona-<br />

Mitarbeitern eingebracht werden und an<strong>der</strong>erseits<br />

auf die komplexe Makroebene des<br />

Prozessmanagements, das die in ähnlichen<br />

Großprojekten erfahrenen US-Celanese<br />

Kollegen beisteuern. „<strong>Die</strong> Leistungen greifen<br />

optimal ineinan<strong>der</strong>“, beurteilt Schiebisch<br />

die Zusammenarbeit. Und er spricht<br />

wohl seinen Kollegen aus <strong>der</strong> Seele, wenn<br />

er die Arbeit an dem Jahrhun<strong>der</strong>tprojekt als<br />

„großartiges Erlebnis“ bezeichnet.<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>XXL</strong><br />

Um den engen Zeitplan einzuhalten,<br />

müssen im Alltag <strong>der</strong> Konstrukteure die<br />

einzelnen Planungsschritte optimal ineinan<strong>der</strong>greifen.<br />

Dafür werden die Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Disziplinen in einem<br />

hochkomplexen -D-Modell <strong>der</strong> <strong>Anlage</strong><br />

zusammengeführt. <strong>Die</strong>ses Computermodell<br />

dient zur Simulation <strong>der</strong> Prozessabläufe,<br />

eine virtuelle Vorstufe zur eigentlichen <strong>Anlage</strong>.<br />

Anhand dieser digitalen Bauanleitung<br />

wird die gesamte Konstruktion <strong>der</strong> neuen<br />

<strong>Anlage</strong> überwacht und alle Schritte werden<br />

hier im Vorfeld simuliert. Vorbereitende Arbeiten<br />

für das Fundament<br />

Dr. Jens Schiebisch (rechts) mit<br />

seinem amerikanischen Celanese-<br />

Kollegen Don Starr<br />

11


Historie<br />

1961<br />

Wer kennt sie nicht, die Nostalgie, die bei jedem Umzug aufkommt? Bei Ticona umschließt <strong>der</strong> Rückblick<br />

Meilensteine <strong>der</strong> Ticona Kelsterbach<br />

Schritt für Schritt zur Nr. 1<br />

auf Vergangenes, auf die „gute alte Zeit“, eine fast fünfzigjährige Geschichte am Standort Kelsterbach.<br />

In diesen Jahren wurde zweifellos eine Erfolgsgeschichte<br />

geschrieben: Inzwischen ist Ticona ein international gängiges<br />

Synonym für Technische Kunststoffe und ist bei fünf<br />

von sechs Produkten des Portfolios führend im Bereich <strong>der</strong><br />

Hochleistungspolymere. Auf die Geschichte <strong>der</strong> Ticona am<br />

Standort Kelsterbach kann mit Stolz zurückgeblickt werden:<br />

1964 begann die Produktion von Hostaform ® <strong>POM</strong>. Jährlich<br />

12<br />

1964<br />

1967<br />

1974<br />

1976<br />

wurden damals ungefähr 5.000 Tonnen hergestellt. Durch<br />

kontinuierliche Produktionserweiterung, durch Optimierungen<br />

und Teilerneuerungen wurden die Kapazitäten stetig<br />

erhöht. 2008 sind es schließlich 110.000 Tonnen.<br />

Gemeinsam mit den Mitarbeitern <strong>der</strong> Verwaltung arbeiten<br />

heute rund 850 Personen im Stammwerk in Kelsterbach.<br />

1961<br />

<strong>Die</strong> „Ticona Polymerwerke“ mit Sitz in Kelsterbach werden gegründet. Sie sind ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

<strong>der</strong> Celanese Corporation of America und <strong>der</strong> Hoechst AG.<br />

1964<br />

Start <strong>der</strong> Produktion von Hostaform ® <strong>POM</strong>, Kapazität 5.000 Tonnen pro Jahr.<br />

1967<br />

Ein Beispiel für innovative Problemlösungen mit Hostaform ® : In einer Schmalfilmkamera<br />

sind alle Zahnrä<strong>der</strong> für die Kraftübertragung und die variable Sektorenblende<br />

aus Hostaform ® .<br />

1973<br />

Produktionserweiterung auf 60.000 Tonnen <strong>POM</strong> pro Jahr.<br />

1974<br />

Bei <strong>der</strong> Fußball-WM in München tragen fast alle Spieler Adidas-Fußballschuhe mit<br />

einem Schraubstollen-System aus Hostaform ® .<br />

1976<br />

<strong>Die</strong> Anwendungsentwicklung ist maßgeblich beteiligt am Erfolg von Hostaform ® <strong>POM</strong><br />

bei <strong>der</strong> sogenannten Outsert-Technik. Dabei werden die verschiedenen Funktionsteile<br />

auf einer Platine in einem Arbeitsgang spritzgegossen.<br />

1986<br />

Hostaform ® <strong>POM</strong> trägt maßgeblich zur Substitution von metallischen Lautsprechergittern<br />

im Auto bei. Ausschlaggebend sind Produktionsvorteile, z.B. die vereinfachte<br />

Montage und hervorragende Produkteigenschaften wie gutes Fließverhalten, die<br />

schwingungsdämpfende Wirkung sowie die hohe Zähigkeit und Steifheit.<br />

1994<br />

Zertifizierung nach ISO 9001<br />

1995<br />

Beginn <strong>der</strong> Produktion von langfaserverstärkten Thermoplasten Celstran ® LFT mit<br />

einer Kapazität von 400 Tonnen.<br />

1997<br />

Produktionserweiterung auf 90.000 Tonnen <strong>POM</strong> pro Jahr.<br />

1998<br />

<strong>Die</strong> Umstellung <strong>der</strong> Produktion von Hostaform ® <strong>POM</strong> in Kelsterbach führt innerhalb<br />

von drei Jahren zu Energieeinsparungen von über 25 Prozent.<br />

Durch eine Produktionsumstellung bei <strong>der</strong> Trioxanherstellung kann vollständig auf<br />

Methylenchlorid verzichtet werden, Abwasserbelastungen werden damit reduziert.<br />

inform 09.2008


inform 09.2008<br />

1999<br />

<strong>Die</strong> erste spritzgegossene Instrumententafel aus Celstran ® LFT PP geht in Serie.<br />

2000<br />

Das Technikum wird in Betrieb genommen.<br />

Ticona wird Mitglied <strong>der</strong> „Umweltallianz-Hessen“, einer von Politik und Wirtschaft ins<br />

Leben gerufenen Allianz zur Optimierung von Umweltschutz und Ressourcen-schonung.<br />

2001<br />

Mit <strong>der</strong> Inbetriebnahme <strong>der</strong> neuen Methanolpipeline entfallen täglich bis zu 20<br />

Gefahrenguttransporte.<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Abwasserreinigungsanlage<br />

2002<br />

Beginn <strong>der</strong> Produktion für die Produktlinie Celstran ® LFT<br />

Zertifizierung nach ISO 14007<br />

Der globale Hauptsitz <strong>der</strong> Ticona wird nach Kelsterbach verlagert. 265 Mitarbeiter<br />

ziehen von Frankfurt und aus dem Industriepark Höchst in das hochmo<strong>der</strong>ne neue<br />

Verwaltungsgebäude R300. Insgesamt arbeiten am Standort nun 900 Mitarbeiter.<br />

2003<br />

Zertifizierung nach ISO/TS 16949:2002<br />

2005<br />

<strong>Die</strong> Produktionsstraße zur Herstellung einer medizintechnischen Variante von<br />

Hostaform ® <strong>POM</strong> wird in Betrieb genommen.<br />

Produktionserweiterung auf 110.000 Tonnen <strong>POM</strong> pro Jahr.<br />

2006<br />

Ticona erhält den Innovationspreis Umwelt durch den Industrieverband verstärkte<br />

Kunststoffe e.V. für das Celstran ® LFT-Recyclingkonzept und einen Kunststoffpreis für<br />

ein Polyester-<strong>Projekt</strong> (Frost & Sullivan).<br />

29. November 2006<br />

Bekanntgabe <strong>der</strong> Standortverlagerung und Beginn <strong>der</strong> Standortsuche<br />

27. juli 2007<br />

Bekanntgabe <strong>der</strong> Standortentscheidung: Verlagerung <strong>der</strong> Ticona Kelsterbach in den<br />

Industriepark Höchst<br />

05. mai 2008<br />

Erörterungstermin zur Genehmigung des vorzeitigen Baubeginns nach<br />

§ 8a Bundesimmissionsschutzgesetz<br />

3. Quartal 2008<br />

Erwarteter Zeitpunkt <strong>der</strong> Genehmigung<br />

2009<br />

Teilweise Aufnahme des Betriebs im Industriepark Höchst<br />

2010<br />

Parallelbetrieb <strong>der</strong> <strong>Anlage</strong>n in Kelsterbach und Höchst<br />

2011<br />

Komplette Produktionsverlagerung nach Höchst – Schließung des Standorts<br />

Kelsterbach<br />

Historie<br />

1986<br />

1995<br />

2000<br />

2005<br />

2006<br />

1<br />

Copyright: Reed Expo / Fotos: Lars Behrendt


<strong>Welt</strong>weit<br />

Globale Präsenz mit leistungsfähigen Produkten<br />

Ticona weltweit<br />

Ticona zählt zu den weltweit führenden Herstellern von technischen<br />

Kunststoffen. Zum leistungsstarken Produktsortiment kommen ein<br />

langjähriges Know-how und eine fundierte Marktexpertise.<br />

Ticona arbeitet stets nach den Prinzipien des<br />

verantwortlichen Handelns, Responsible<br />

Care, und sorgt so für nachhaltige, sichere,<br />

material- und energieeffiziente Lösungen.<br />

Innovationen in schlüsselmärkten<br />

Ticona ist in den wichtigsten Schlüsselmärkten<br />

engagiert. So zum Beispiel in <strong>der</strong><br />

Automobilindustrie, in <strong>der</strong> Medizintechnik,<br />

in <strong>der</strong> Kommunikationstechnologie und<br />

bei allgemeinen Industrieanwendungen.<br />

Beson<strong>der</strong>s in diesen Branchen treiben<br />

Innovationen die Entwicklung voran – und<br />

dies sehr häufig unter Beteiligung von<br />

technischen Kunststoffen von Ticona. Denn<br />

mit ihren herausragenden Materialeigenschaften<br />

schaffen sie oft die entscheidenden<br />

Produktportfolio<br />

Polyoxymethylen Copolymer<br />

Hostaform ® /Celcon ® <strong>POM</strong><br />

thermoplastische Polyester<br />

Celanex ® PBT<br />

Impet ® PET<br />

Riteflex ® TPC-ET<br />

Vandar ® PBT-Blend<br />

Langfaserverstärkte thermoplaste<br />

Celstran ® LFT<br />

Compel ® LFT<br />

ultrahochmolekulares Polyethylen<br />

GUR ® UHMW-PE<br />

Polyphenylensulfid<br />

Fortron ® PPS<br />

flüssigkristalline Polymere<br />

Vectra ® LCP<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Ticona GmbH<br />

Redaktion<br />

Monika Besant (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktionsanschrift<br />

Ticona GmbH, Monika Besant, B2B Communications,<br />

Prof.-Staudinger-Straße, 65451 Kelsterbach<br />

Gestaltung<br />

SWN Kommunikation & Design GmbH, Werrastraße 7,<br />

60486 Frankfurt am Main<br />

14<br />

Voraussetzungen für neue Lösungsansätze.<br />

Das Ticona-Produktportfolio umfasst sechs<br />

leistungsfähige Polymerfamilien mit über<br />

400 Varianten und damit vielfältigen Eigenschaftsprofilen.<br />

kompetenter kundenservice<br />

Erfolgreiche Anwendungsentwicklungen<br />

sind häufig das Ergebnis einer engen partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit. Deshalb<br />

unterstützt Ticona seine Kunden von<br />

Anfang an. Zur eigentlichen Produktberatung<br />

kommen etwa Berechnungen nach <strong>der</strong><br />

„Finite Elemente“-Methode und Spritzguss-<br />

Simulationen. All diese umfassenden Serviceleistungen<br />

und <strong>der</strong> technische Support<br />

lassen neue Ideen Wirklichkeit werden.<br />

technischer service<br />

anwendungsentwicklung<br />

Materialauswahl, Machbarkeitsstudien,<br />

Werkzeugempfehlungen, Verarbeitungsexpertise,<br />

Prüfung von Teilen, Workshops<br />

und Schulung<br />

Design<br />

Solid Modeling, -D-Simulationen, CAE,<br />

Bauteildesign, Werkzeugauslegung<br />

Nachbearbeitung<br />

Metallisieren, Schweißen, Oberflächendekoration,<br />

Lasermarkierung, etc.<br />

Verarbeitung<br />

Spritzguss, Extrusion, Blasformen, etc.<br />

Prüfungen<br />

nach ISO, DIN o<strong>der</strong> Kundenwünschen<br />

Druck<br />

Fixdruck GmbH, 61381 Friedrichsdorf<br />

Bildnachweise<br />

Ticona GmbH, falls nicht an<strong>der</strong>s gekennzeichnet<br />

Produkte von Ticona<br />

Hostaform ® <strong>POM</strong>, Celcon ® <strong>POM</strong>, GUR ® UHMW-PE,<br />

Celanex ® PBT, Impet ® PET, Vandar ® (Polyester-Blends),<br />

Riteflex ® TPC-ET, Vectra ® LCP, Fortron ® PPS,<br />

Celstran ® LFT, Compel ® LFT<br />

Hinweise für Anwen<strong>der</strong><br />

Durch die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen werden<br />

bestimmte Eigenschaften unserer Produkte we<strong>der</strong> vereinbart noch zugesichert.<br />

<strong>Die</strong> Entscheidung über die Eignung eines bestimmten Materials und<br />

Bauteildesigns für einen konkreten Einsatzzweck obliegt ausschließlich<br />

dem jeweiligen Anwen<strong>der</strong>. Wir empfehlen dem Anwen<strong>der</strong> dringend, die<br />

aktuellen Anweisungen des jeweiligen Herstellers für den Gebrauch <strong>der</strong><br />

einzusetzenden Materialien einzuholen und diese zu befolgen. Unsere<br />

Produkte sind nicht für eine Verwendung in medizinischen o<strong>der</strong> zahn-<br />

medizinischen Implantaten bestimmt, ausgenommen GUR ® UHMW-PE.<br />

Etwa bestehende gewerbliche Schutzrechte sind zu berücksichtigen.<br />

in form<br />

inform 09.2008

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