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HANDBUCH zum CURRICULUM für ANTIRASSISTISCHE ... - Maiz

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Eigene Privilegien ausblenden und diese als<br />

individuelle Errungenschaften - ganz im Sinne des<br />

"Empowerments" darstellen.<br />

Strukturelle Ausgrenzung ignorieren. Wenn festgestellt,<br />

da<strong>für</strong> Rechtfertigungen präsentieren und als<br />

Heilmittel individuelle Tugenden wie Fleiß, Selbstdisziplin,<br />

Selbstverantwortung etc. verordnen.<br />

Politische Sensibilisierung vernachlässigen,<br />

stattdessen Strategien der Problemverschiebung<br />

anwenden.<br />

Auf Hierarchien bestehen, auf Dialog verzichten.<br />

Rechte auf gleichen Zugang zu Ressourcen unter<br />

dem Begriff der Gastfreundschaft und Kulanz<br />

präsentieren.<br />

Restriktive Gesetze und andere strukturelle<br />

Barrieren als unantastbares Gut betrachten.<br />

Bei der Moderation darauf achten, dass kritische<br />

Äußerungen von MigrantInnen nicht die Oberhand<br />

gewinnen, Systemkritik als utopische Schwärmerei<br />

abtun.<br />

Bei Gruppendiskussionen die Deutschkenntnisse<br />

der MigrantInnen problematisieren/lassen, die<br />

Inhalte abwerten und zu ihrem Verstummen<br />

beitragen.<br />

MehrheitsösterreicherInnen vorwiegend in Bezug<br />

auf ihre Erfahrungen als Beraterinnen und MigrantInnen<br />

vorwiegend in Bezug auf ihre gescheiterten<br />

Versuche bei der Arbeitssuche ansprechen.<br />

Die Traumberufe der MigrantInnen als realitätsfremd<br />

darstellen und dahingehend korrigieren,<br />

dass sie sich <strong>für</strong> die niedrig entlohnten und ethnisierten<br />

Sparten des Arbeitsmarktes interessieren.<br />

Bei der Zusammenarbeit mit Institutionen auf die<br />

Schaffung von Bedingungen egalitärer Kooperation<br />

verzichten, keine Equality Targets entwickeln.<br />

Methoden heranziehen, die Ethnozentrismus,<br />

Sexismus und Rassismus reproduzieren und die<br />

Selbstrepräsentation von MigrantInnen ignorieren.<br />

Konsensstiftende kulturelle Klischees benutzen und<br />

diese als interkulturelle Kompetenz darstellen.<br />

Diese Empfehlungen liefern die brauchbarsten bzw.<br />

verlässlichsten Mechanismen zur Gestaltung eines<br />

sog. antirassistischen Lehrgangs mit Alibicharakter.<br />

Sie basieren zwar auf jahrelangen Erfahrungen und<br />

Beobachtungen unseres multi-ethnischen Teams, sie<br />

dürfen aber trotzdem "nicht als erschöpfende und<br />

vollständige Aufzählung betrachtet werden, sondern<br />

nur als Leitfaden oder Wegweiser, der es den begabteren<br />

unter meinen Lesern ermöglichen wird, ihren eigenen<br />

Stil zu entwickeln" (Watzlawick 1988; 16).<br />

4. SCHLUSS<br />

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