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Verbesserung der Gewässergüte des Fennsees ... - DVGW

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<strong>Verbesserung</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewässergüte</strong> <strong>des</strong> <strong>Fennsees</strong> - Lamellenfilter<br />

Bauvorhaben: Berlin-Charlottenburg/Wilmersdorf, Wallenbergstraße<br />

Im Jahr 2007 begann <strong>der</strong> Umbau <strong>der</strong> Regenwasserbehandlungsanlage Wallenberg-<br />

straße im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf von einer Grobfilteranlage in einen La-<br />

mellenfilter.<br />

Veranlassung<br />

Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf befindet sich <strong>der</strong> 1903 als Aufenthaltsbecken<br />

für 68.000 m³ Regenwasser künstlich angelegte Fennsee. Der Fennsee dient auch<br />

heute noch als Rückhaltebecken für 215 ha Straßengebiet und Teile <strong>der</strong> Stadtauto-<br />

bahn. Trotz <strong>der</strong> technischen Funktion hat das Gewässer eine wichtige Funktion für<br />

die Naherholung im innerstädtischen Bereich.<br />

Die Gewässerqualität ist jedoch durch den Schadstoffeintrag aus <strong>der</strong> Straßenent-<br />

wässerung und dem Biomasseeintrag aus <strong>der</strong> umliegenden Parkanlage stark beein-<br />

trächtigt. Vor allem in den Sommermonaten kam es zu Beschwerden <strong>der</strong> Anwohner<br />

über Geruchsbelästigungen. Um die <strong>Gewässergüte</strong> dauerhaft zu verbessern, muss<br />

<strong>der</strong> Schadstoffeintrag wesentlich reduziert werden. Die vorhandene Grobfilteranlage<br />

wird durch den Einbau eines Partikelabschei<strong>der</strong>s (Lamellenfilteranlage) in ihrer Rei-<br />

nigungsleistung nachhaltig verbessert.<br />

Baustelle: M1<br />

2<br />

Fennsee


Diese Baumaßnahme ist ein Pilotprojekt für gleichartige Anlagen.<br />

Vorhandene Situation<br />

2<br />

In <strong>der</strong> Wallenbergstraße befindet sich eine unterirdische Grobfilteranlage aus unbe-<br />

wehrtem Beton (Länge ~ 95 m, Breite ~ 6 m, Höhe ~ 5 m). Die Bausubstanz weist<br />

keine Mängel auf und wird für die geplante Lamellenanlage als Bauhülle verwendet.<br />

Der gesamte Grobschotter und die Auflagerkonstruktion wurden aus dem Bauwerk<br />

im Zuge <strong>des</strong> ersten Teilprojektes (Abbruch) entfernt. Der ehemalige Grobfilter ist zur-<br />

zeit komplett entkernt und <strong>der</strong><br />

Rohbau für die maschinen-<br />

technische Ausrüstung fer-<br />

tiggestellt.<br />

Bild 2:<br />

Entkernung <strong>der</strong> vorhandenen<br />

Grobfilteranlage<br />

Bild 1:<br />

Fennsee<br />

3


Geplanter Partikelabschei<strong>der</strong> (Lamellenanlage)<br />

3<br />

Eine Lamellenfilteranlage zur Regenwasserbehandlung kommt bei den Berliner<br />

Wasserbetrieben erstmalig zum Einsatz. Nach Fertigstellung wird dieser Lamellenfil-<br />

ter <strong>der</strong> größte in Europa sein.<br />

Die ehemalige Zulaufleitung (Maulprofil 1.270/1.950) wurde auf einer Strecke von<br />

etwa 18 m abgebrochen und durch eine Zulaufleitung DN 1600 Stb auf höherer Or-<br />

dinate ersetzt, um im Bauwerk einen Grobfangraum/Sandfangraum einbauen zu<br />

können. In <strong>der</strong> Zulaufleitung wird an <strong>der</strong> Verbindungsstelle zwischen dem vorhande-<br />

nen Maulprofil (1.270/1.950) und dem neu herzustellenden Stahlbeton-Rohr<br />

DN 1.600 ein Verbindungsschacht gebaut.<br />

Der geplante Partikelabschei<strong>der</strong> ermöglicht die Behandlung eines Wasserdurchflus-<br />

ses von 1.500 l/s. Die Lamellenstruktur ist so konzipiert, dass sich die Lamellen oh-<br />

ne Fremdenergie in einem gewünschten Winkel entsprechend dem Füllstand nei-<br />

gen. Nach Entleerung <strong>der</strong> Abscheidebecken fallen die Lamellen in die senkrechte<br />

Position zurück und <strong>der</strong> auf den Lamellen zurückgehaltene Schlamm fällt nach un-<br />

ten. Mittels Schwallspülung werden die abgelagerten Stoffe in einen Pumpensumpf<br />

gespült und von dort mit Pumpen in den Schmutzkanal gepumpt.<br />

Für die gesamte Anlage gibt es ein Betriebsregime, welches einen vollautomatischen<br />

und wartungsarmen Betrieb ermöglicht.<br />

4


4<br />

Bild 3: Baugrube für Verbindungsschacht<br />

und Zulaufleitung DN 1600 Stb<br />

Im dritten und letzten Bauabschnitt wird die Filteranlage und die Mess- und Regel-<br />

technik eingebaut. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2009 geplant.<br />

Die Baumaßnahme wird von <strong>der</strong> Europäischen Union und vom Land Berlin aus dem<br />

Europäischen Fond für regionale Entwicklung kofinanziert und bedeutet eine<br />

„Investition in Ihre Zukunft“.<br />

Autor: Berliner Wasserbetriebe


Grabenlose Auswechslung einer Trinkwasserversorgungsleitung<br />

Auftragnehmer: Helmuth Spruch GmbH<br />

Bauvorhaben: Hannemannstraße, Berlin-Neukölln, OT Britz<br />

1. Allgemeine Angaben zur Baustelle<br />

Die Firma Helmuth Spruch GmbH erhielt von den Berliner Wasserbetrieben den Auftrag, in<br />

<strong>der</strong> Hannemannstraße zwischen dem Britzer Damm und <strong>der</strong> Buschkrugallee in Berlin-<br />

Neukölln, OT Britz, alte Graugussleitungen <strong>der</strong> Nennweiten 100 auf einer Länge von<br />

323,0m gegen duktile Gussrohre <strong>der</strong> Nennweite 100 auszuwechseln.<br />

Die Auswechselung <strong>der</strong> Leitungen soll in geschlossener Bauweise mittels grabenlosem<br />

Press-/ Ziehverfahren gemäß WN 322 Punkt 2.1 erfolgen.<br />

Die Versorgung <strong>der</strong> Anwohner wird durch Ersatzleitungen währen <strong>der</strong> Bauphase<br />

gesichert.<br />

2. Vorbereitung <strong>der</strong> Baumaßnahme<br />

Entsprechend den übergebenen Planunterlagen <strong>des</strong> Auftraggebers wird die<br />

auszuwechselnde Versorgungsleitung in Abschnitte eingeteilt. Die jeweiligen Abschnitte<br />

können entsprechend den Bodenverhältnissen und örtlichen Gegebenheiten bis zu<br />

150,0m lang sein.<br />

Baustelle: W4<br />

2


Da die Auswechselung <strong>der</strong> Leitung in geschlossener Bauweise erfolgt, werden die<br />

Hausanschlüsse und Einbauteile (Schieber, etc.) in Zwischenbaugruben freigelegt. Am<br />

Anfang und Ende <strong>der</strong> Strecke wird jeweils eine Maschinenbaugrube und eine<br />

Startbaugrube hergestellt (siehe auch Punkt 3.1).<br />

Parallel zu den Tiefbauarbeiten wird eine Ersatzleitung verlegt und in das vorhandene<br />

Wasserversorgungsnetz eingebunden. Um die Trinkwasserqualität zu gewährleisten, wird<br />

die Leitung zunächst in Vorbereitung auf eine Wasseranalyse gespült. Nach Fertigstellung<br />

<strong>der</strong> vorbereitenden Tiefbauarbeiten und erfolgreicher Wasseranalyse <strong>der</strong> Ersatzleitung<br />

werden die Hausanschlüsse zur Versorgung <strong>der</strong> Anwohner während <strong>der</strong> Bauphase mit<br />

Trinkwasser auf diese umgeschlossen.<br />

Nach dem Umschluss <strong>der</strong> Hausanschlüsse wird die alte Versorgungsleitung ausserbetrieb<br />

genommen und in den hergestellten Baugruben ausgebaut.<br />

3. Durchführung <strong>der</strong> Baumaßnahme<br />

3.1 Darstellung <strong>des</strong> Press- Ziehverfahrens<br />

Nach den vorbereitenden Baumaßnahmen wird die Press- Ziehanlage in die<br />

Maschinenbaugrube eingebaut. Durch das Altrohr werden zunächst Zugstangen von <strong>der</strong><br />

Maschinenbaugrube bis zur Startbaugrube geschoben. In <strong>der</strong> Startbaugrube wird mit Hilfe<br />

eines Zugkopfes die Zugstange mit dem Neurohr verbunden und mit <strong>der</strong> Press-<br />

Ziehanlage in Richtung Maschinenbaugrube eingezogen, wobei das Zuggestänge an <strong>der</strong><br />

Maschine ausgebaut wird.<br />

3


Die zulässige Zugkraft wird mit Hilfe einer Zugkraftmesseinrichtung am Zugkopf überwacht<br />

und dokumentiert.<br />

4


Nach erfolgreicher Auswechselung wird die Leitung mit <strong>der</strong> Rohrkamera befahren, um<br />

eventuelle Beschädigungen zu erkennen und anschließend in das vorhandene<br />

Versorgungsnetz eingebunden und gespült. Sind die Ergebnisse <strong>der</strong> Wasseranalyse ohne<br />

Beanstandung, werden die Hausanschlüsse wie<strong>der</strong> auf die neu verlegte Leitung<br />

eingebunden, die Ersatzleitung abgebaut und die Baugruben verfüllt.<br />

Autor: Fa. Helmuth Spruch GmbH<br />

Dipl. Bauingenieur Frank Schober<br />

5


Auswechslung von Trinkwasserleitungen DN 100 GG gegen DN 100 GGG<br />

Auftragnehmer: Umwelttechnik & Wasserbau GmbH<br />

Bauvorhaben : Berlin-Treptow/Köpenick, Büxensteinallee / Ba<strong>der</strong>seestraße<br />

Aufgabenstellung<br />

Baustelle: W5<br />

Die Fa. Umwelttechnik & Wasserbau GmbH wurde beauftragt in Berlin Treptow - Köpenick<br />

Trinkwasserleitungen in <strong>der</strong> Nennweite DN 100 in grabenloser und offener Bauweise<br />

auszuwechseln. In mehreren Straßenabschnitten werden in einem dicht besiedelten<br />

Wohngebiet Rohrleitungen auf einer Länge von insgesamt 330 Metern ausgewechselt. Die<br />

Trasse <strong>der</strong> vorhandenen Leitungen verläuft hauptsächlich im Gehwegbereich unter Bäumen<br />

und Laternen hindurch. Auf Grund <strong>des</strong> beengten Straßenquerschnitts sind diese Bereiche für<br />

den ruhenden Verkehr vorgesehen. Um die Aufgrabungen und die damit verbundenen<br />

Einschränkungen zu minimieren sowie um Konflikte mit <strong>der</strong> Baumschutzverordnung zu<br />

vermeiden, wird die Auswechslung in grabenloser Bauweise ausgeführt. Die Firma<br />

Umwelttechnik & Wasserbau GmbH arbeitet nach dem sogenannten Press-Zieh-Verfahren<br />

mit Maschinen <strong>der</strong> Fa. Tracto Technik vom Typ Grundoburst 800 G.<br />

2


Verfahrensbeschreibung Press-Zieh-Verfahren<br />

2<br />

Alte Wasserleitungen die nicht im Boden verbleiben sollen, können nach dem Press-Zieh-<br />

Verfahren gegen neue Rohre in gleicher Trasse ausgewechselt.<br />

Vorrausetzung für die grabenlose Bauweise sind das Erstellen einer Maschinengrube und<br />

einer Rohreinziehgrube sowie die Freilegung <strong>der</strong> im Abschnitt befindlichen Armaturen und<br />

Hausanschlüsse. Vorhandene Armaturen werden ausgebaut, die Hausanschlüsse auf eine<br />

Ersatzleitung zur Sicherung <strong>der</strong> Wasserversorgung umgebunden. Der entsprechende<br />

Leitungsabschnitt wird außer Betrieb genommen und die Altleitung getrennt. Nach Einbau <strong>der</strong><br />

Lafette in die Maschinenbaugrube wird das sogenannte QuickLock-Gestänge maschinell<br />

durch die Altleitung geschoben.<br />

Nachdem das Gestänge die Rohreinziehgrube erreicht hat, erfolgt die Montage eines<br />

Presskopfes für das Altrohr mit einem Aufweitkonus für das Neurohr, so dass gleichzeitig mit<br />

dem Auswechselvorgang <strong>der</strong> alten Rohrleitung die neue Rohrleitung in das Erdreich<br />

eingezogen wird.<br />

Das mit dem QuickLock-Gestänge verbundene Adaptersystem schiebt das Altrohr heraus<br />

und zieht gleichzeitig das Neurohr in den vom Altrohr befreiten und gegebenenfalls<br />

aufgeweiteten Rohrkanal ein.<br />

3


Abbildung 1 Quelle Tracto Technik<br />

3<br />

Die eingebrachten Zugkräfte wirken ausschließlich als Schubkräfte auf das Altrohr. Weiterhin<br />

werden gleichzeitig beim gesamten Arbeitsgang über eine zwischen Alt- und Neurohr<br />

eingebaute Zugkraftmessung die Kräfte elektronisch aufgezeichnet und gespeichert. In <strong>der</strong><br />

Grube wird vom Datenlogger ein Anschlusskabel durch den Zugkopf in das Rohr eingeführt.<br />

An dieses Kabel wird nun das 100m-lange aufgewickelte Kabelpaket (Einwegkabel)<br />

angeschlossen. Beginnend am Kabelpaket wird vom Rohrende aus ein weiteres Kabel<br />

bis zur Grundolog-Powerbox geführt. An diese Box ist außerdem das Sendemodem<br />

angeschlossen (Abbildung 2).<br />

Abbildung 2 Quelle Tracto Technik Abbildung 3 Quelle Tracto Technik<br />

4


4<br />

Über ein Anzeigegerät mit dem Empfangsmodem werden in <strong>der</strong> Maschinengrube die<br />

Zugkräfte angezeigt und können damit permanent überwacht werden (Abbildung 3). Die<br />

Kontrollleuchten sind eine zusätzliche Überwachung zum vorhanden Display die für die<br />

verschiedenen Dimensionen jeweilig zulässigen maximalen Zugkräfte eingestellt werden<br />

kann. Wobei für die gelbe Kontrollleuchte einem vordefinierten Prozentsatz <strong>der</strong> höchst-<br />

zulässigen Zugkraft (z.B. 80%) einprogrammiert werden kann und bei Erreichen dieses ein<br />

Warnsignal für den Maschinenführer ertönt.<br />

Die gespeicherten Zugkräfte können im Anschluss am PC ausgelesen werden.<br />

Die Altleitung wird im Erdreich nicht zerstört, son<strong>der</strong>n herausgeschoben und erst in <strong>der</strong><br />

Maschinengrube o<strong>der</strong> Zwischengrube (Hausanschlussgrube) mittels Messerköpfen / Spalt-<br />

keilen zerstört.<br />

Die möglichen Auswechsellängen werden von Altrohrdurchmesser, Nennweite <strong>des</strong><br />

Neurohres, Bodenart und von <strong>der</strong> Leistung <strong>der</strong> eingesetzten Technik bestimmt. In Abständen<br />

von 25 m bis 30 m werden über die gesamte Ziehstrecke Zwischenbaugruben meist für<br />

Hausanschlüsse hergestellt.<br />

Nach erfolgreichem Einziehen <strong>der</strong> neuen Leitung wird nach Ausbau <strong>der</strong> Maschine <strong>der</strong><br />

Leitungsabschnitt mittels Druckprobe im beschleunigten Normalverfahren auf Dichtigkeit<br />

geprüft, die Leitung gespült und auf Keimfreiheit beprobt. Im Anschluss, nach positivem<br />

Ergebnis <strong>der</strong> Probe, wird <strong>der</strong> neue Leitungsabschnitt mit dem bestehendem Netz wie<strong>der</strong><br />

verbunden. Die Umbindung <strong>der</strong> Hausanschlüsse erfolgt über den Einbau einer<br />

Anbohrarmatur und Anbohrung <strong>der</strong> Hauptleitung unter Druck. Danach werden die<br />

Hausanschlussleitungen mit <strong>der</strong> Anbohrarmatur verbunden.<br />

5


Rohrmaterialien<br />

5<br />

Für die Auswechselung <strong>der</strong> Trinkwasserleitung für das Bauvorhaben Büxensteinallee<br />

kommen duktile Gussrohre DN 100 MDR-BLS-10-ZM ZN ZM von <strong>der</strong> Fa. Bu<strong>der</strong>us zum<br />

Einsatz.<br />

Autor: Umweltechnik & Wasserbau GmbH<br />

O.Martin, Bauleiter


Auswechslung und Neurohrlegung einer Trinkwasserleitung<br />

DN 150 GG gegen DN 150 GGG im hydros®PLUS-Verfahren<br />

Auftragnehmer: Karl Weiss Technologieunternehmen<br />

Bauvorhaben: Berlin-Charlottenburg, Akazienallee<br />

In Zusammenarbeit mit den Berliner Was-<br />

serbetrieben entwickelte die Unterneh-<br />

mensgruppe Karl Weiss das<br />

hydros®PLUS-Verfahren zum Auswech-<br />

seln von Druckrohrleitungen. Die Entwick-<br />

lung, die zunächst auf Grauguß, duktilen<br />

Guß und PE-HD begrenzt war, wurde<br />

auch auf den Werkstoff Asbestzement er-<br />

weitert.<br />

Als einziges Unternehmen in Deutschland<br />

erhielt die Unternehmensgruppe die Ge-<br />

nehmigung, Asbestzementrohrleitungen in<br />

diesem Verfahren grabenlos auszuwech-<br />

seln bzw. durch umweltfreundlichere<br />

Materialien zu ersetzen.<br />

Baustelle: W6


Beim vorliegenden Bauvorhaben in <strong>der</strong> Gottfried-Keller-Straße in Berlin-<br />

Charlottenburg, beauftragt durch die Berliner Wasserbetriebe, wird eine vorhandene<br />

Trinkwasserleitung DN 150 aus Grauguß gegen eine duktile Gußleitung DN 150 mit<br />

Faserzementauskleidung auf ca. 80 m Rohrlänge im hydros®PLUS-Verfahren ausge-<br />

wechselt.<br />

Auswechslung von Versorgungsleitungen mit dem hydros ® PLUS-Verfahren<br />

Das hydros®PLUS-Verfahren<br />

findet Anwendung bei <strong>der</strong> gra-<br />

benlosen und trassengleichen<br />

Auswechslung von Versorgungs-<br />

leitungen in den Nennweiten DN<br />

100 bis DN 400 (Abb. 1). Hierzu<br />

wird eine Startbaugrube zur Ein-<br />

bringung <strong>der</strong> neuen Rohre und<br />

eine Maschinenbaugrube zur<br />

Aufnahme <strong>des</strong> Ziehgerätes her-<br />

gestellt.<br />

Abb. 1<br />

Nach dem Ausbau <strong>der</strong> alten Leitungen in <strong>der</strong> Start- und Maschinenbaugrube wird auf<br />

<strong>der</strong> Sohle <strong>der</strong> Startbaugrube eine Rohrführungsschiene zur Aufnahme <strong>der</strong> einzuzie-<br />

henden Rohre eingebaut. In die auszuwechselnde Rohrleitung werden Zugstangen<br />

mit Grobgewinde, die über Kupplungsmuffen miteinan<strong>der</strong> verbunden werden, einge-<br />

schoben. Das Zuggestänge wird im Übergangsadapter verankert, so dass die Zug-<br />

kräfte bei dem Auswechslungsvorgang nur auf das alte Rohr wirken. Das neue Rohr<br />

wird zeitgleich mit dem Rohrausbau über ein weiteres im Übergangsadapter befestig-<br />

tes Sicherungsgestänge und einer Sicherungsplatte hinterhergezogen. Dadurch mini-<br />

mieren sich die auf den neuen Rohrstrang wirkenden Kräfte und die vorhandenen<br />

Muffenverbindungen werden vor einem Auseinan<strong>der</strong>ziehen geschützt.


Bei einer Verwendung von zugfesten Rohrverbindungen (z.B. VRS) o<strong>der</strong> Schweißver-<br />

bindungen wird auf den Einsatz <strong>des</strong> Sicherungsgestänges verzichtet, was die Wirt-<br />

schaftlichkeit <strong>des</strong> Verfahrens weiter erhöht. Der Übergangsadapter ist auf die Rohr-<br />

abmessung <strong>des</strong> auszuwechselnden Rohres abgestimmt und wird bei Dimensionsver-<br />

stärkung als Aufweitkegel ausgebildet. In <strong>der</strong> Zielbaugrube befindet sich die hydrauli-<br />

sche Zieheinheit mit einer Wi<strong>der</strong>lagerplatte aus Stahl mit entsprechend auf die auszu-<br />

wechselnde Dimension abgestimmter Öffnung, die einerseits <strong>der</strong> Abstützung <strong>der</strong> Zieh-<br />

einheit dient, an<strong>der</strong>erseits ein Herauslösen <strong>des</strong> Bodens aus <strong>der</strong> Rohrtrasse verhin<strong>der</strong>t.<br />

Um beim Auswechseln <strong>der</strong> Rohrleitungen eine vollständige Entfernung <strong>des</strong> alten<br />

Rohrmaterials aus dem Erdreich zu gewährleisten, wird unterhalb <strong>des</strong> Spaltkegels in<br />

den Zwischenbaugruben bzw. in <strong>der</strong> Maschinenbaugrube grundsätzlich ein Schrottkas-<br />

ten mit eingebaut.<br />

Die Abbildung 2 zeigt eine hydros ® PLUS-Anlage im Einsatz.<br />

An die Wi<strong>der</strong>lagerplatte sind zwei waagerechte Zylin<strong>der</strong><br />

montiert, mit <strong>der</strong>en Hilfe die alten Rohre über das Zugge-<br />

stänge in die Maschinenbaugrube gezogen werden. Das<br />

Zuggestänge wird mittels hydraulischer Klemmeinrichtung<br />

und einer Traverse kraftschlüssig mit den Zugzylin<strong>der</strong>n<br />

verbunden. Für kleinere Nenn weiten bis DN 150 hat sich<br />

eine kompakte Rohrziehanlage mit 650 kN Zug kraft be-<br />

währt. Für größere Nennweiten stehen Anlagenvarianten<br />

bis 1250 kN zur Verfügung. Weiterhin verfügt diese Anlage<br />

über eine hydraulisch gelagerte Wi<strong>der</strong>lagerplatte (Abb. 3).<br />

Hierbei ist die Wi<strong>der</strong>lagerplatte über 4 hydraulisch vorge-<br />

spannte Zylin<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Zieheinheit verbunden. Durch die-<br />

se Lagerung können automatisch Winkelversätze am Wi<strong>der</strong>lager durch die Platte kom-<br />

pensiert werden, so dass keine Querkräfte von <strong>der</strong> Anlage aufgenommen wer den<br />

müssen.<br />

Abb. 2 hydros ® PLUS-Anlage<br />

im Einsatz


Abb 3 hydros ® PLUS-Anlage mit hydraulisch gelagerten Wi<strong>der</strong>lagerplatte<br />

Der maximal zu kompensierende Winkelversatz beträgt 7°, bei größeren Winkelversät-<br />

zen schaltet die Anlage durch eine Endschalterbetätigung automatisch ab.<br />

Nach einem maximalen Hub von 400 mm werden die Zylin<strong>der</strong> durch einen Rückwärts-<br />

hub in die Ausgangstellung zurück gefahren. Hierbei knackt ein Spaltkeil mit sternför-<br />

mig angeordneten Spaltmessern die alten Rohre. Das Zuggestänge wird durch eine<br />

automatische Abdreheinrichtung getrennt. Während <strong>des</strong> Spaltvorgangs bleibt die aus-<br />

zuwechselnde Rohrstrecke unter Vorspannung, um Verluste <strong>des</strong> Hubwegs durch elas-<br />

tische Verformungen <strong>des</strong> Rohrstranges zu verhin<strong>der</strong>n. Die gesamte Anlage wird aus<br />

Sicherheitsgründen von einem Bediener außerhalb <strong>der</strong> Maschinenbaugrube gesteuert.<br />

Abb 4


Die möglichen Auswechsellängen werden vom Rohrdurchmesser, Nennweitensprün-<br />

gen und <strong>der</strong> Bodenart sowie von <strong>der</strong> Leistung <strong>der</strong> Rohrziehanlage bestimmt. Im Nor-<br />

malfall werden in Abständen von 15 m bis 50 m über die gesamte Ziehstrecke Zwi-<br />

schenbaugruben für Hausanschlüsse hergestellt (Abb. 4). Die Auswechselung einer<br />

Rohrstrecke erfolgt dabei in gesamter Länge ohne Umsetzen <strong>der</strong> Zieheinheit, wobei<br />

die gesamte Baumaßnahme in mehrere, durch die Zwischenbaugruben unterbrochene<br />

Rohrabschnitte unterteilt wird. Die einzelnen Rohrabschnitte werden dann nacheinan-<br />

<strong>der</strong> kontinuierlich vom in <strong>der</strong> Maschinenbaugrube positionierten Ziehgerät über den in<br />

die jeweiligen Zwischenbaugruben eingesetzten Spaltkeil gezogen und zerstört. In <strong>der</strong><br />

Praxis haben sich Auswechsellängen je nach Bodenart und Rohrabmessung von 100<br />

m bis 150 m als durchführbar erwiesen.<br />

Vom Technischen Überwachungsverein Berlin wurden an <strong>der</strong> hydros ® PLUS-Anlage<br />

Lärmmessungen in Übereinstimmung mit <strong>der</strong> Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum<br />

Schutz gegen Baulärm – Geräuschimmission – durchgeführt. Hierbei wurden in einem<br />

Abstand von 7 m Immissionswerte von 54,5 dB (A) ermittelt. Somit kann dieses Verfah-<br />

ren in Wohngebieten und im Nahbereich von Krankenhäusern, Kurgebieten usw. sowie<br />

im Schichtbetrieb eingesetzt werden.<br />

Die Zugkäfte beim Anfahren <strong>der</strong> Anlage liegen über 600 kN. Nach Ziehlängen von 5<br />

bis 10 m, abhängig von <strong>der</strong> Teilziehlänge, sinken die Zugkräfte in <strong>der</strong> Regel auf unter<br />

100 kN ab. Somit werden die neuen größeren Rohrleitungen nahezu wi<strong>der</strong>standslos in<br />

das Erdreich eingeführt. Gegenüber <strong>der</strong> konventionellen offenen Bauweise kann mit<br />

<strong>der</strong> grabenlosen hydros ® -Technologie die Bauzeit wesentlich reduziert werden. Die<br />

Einsparung an Erd- und Oberflächenarbeit sowie An- und Abfuhrleistungen von Boden<br />

beträgt über 80 %.


hydros ® PLUS-Einsatz vor dem Brandenburger Tor in Berlin,<br />

Rohreinbaugrube mit Hydraulikaggregat<br />

Weiterhin ist das hydros ® -PLUS-Verfahren das einzige in Deutschland zugelassene<br />

Verfahren zur Auswechslung von Rohrleitungen aus Asbestzement. Hierzu wurde das<br />

hydros ® PLUS-Verfahren vom Berufsgenossenschaftlichen Institut für Arbeitssicherheit<br />

(BIA) unter <strong>der</strong> Kennnummer BT 13 gemäß geprüfter Arbeitsverfahren mit geringer<br />

Exposition nach TRGS 519 geprüft und in das BIA-Verzeichnis aufgenommen.<br />

Mit dem hydros ® PLUS-<br />

Verfahren, welches europa-<br />

weit Lizenznehmer hat, wur-<br />

den in den letzten Jahren in<br />

ganz Europa weit über<br />

120.000 m Versorgungslei-<br />

tungen erfolgreich ausge-<br />

wechselt.


Die Beson<strong>der</strong>heit bei dem vorliegenden Bauvorhaben liegt darin, dass es im Rahmen<br />

eines Son<strong>der</strong>programms <strong>der</strong> Berliner Wasserbetriebe durchgeführt wird.<br />

Bei dem „Partnering-Modell“ arbeiten Mitarbeiter und Lehrlinge <strong>der</strong> Berliner Wasser<br />

betriebe und <strong>der</strong> Firma Karl Weiss Technologieunternehmen GmbH & Co. KG mitein-<br />

an<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Baustelle.<br />

Nach einer ca. dreimonatigen Zusatzausbildung durch die Ingenieure <strong>der</strong> Firma Karl<br />

Weiss Technologieunternehmen im dritten Quartal 2003 werden seit dieser Zeit ca. 30<br />

gewerbliche Mitarbeiter <strong>der</strong> Berliner Wasserbetriebe unter Baustellenbedingungen in<br />

<strong>der</strong> Privatwirtschaft eingesetzt. Die in den Anfängen sehr unterschiedlichen Rahmen-<br />

bedingungen bei<strong>der</strong> Unternehmen wurden durch intensive Zusammenarbeit <strong>der</strong> Füh-<br />

rungskräfte den Bedürfnissen <strong>der</strong> Baustellen angepasst. Gleiche Arbeitszeiten, gleiche<br />

Ausstattung und vergleichbare Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen mussten geschaffen werden,<br />

so dass heute das eingesetzte Personal <strong>der</strong> Berliner Wasserbetriebe in jedem Bauun-<br />

ternehmen eingesetzt werden könnte.<br />

Im Rahmen dieses Son<strong>der</strong>programms wurden bereits über 30.000 m Versorgungslei-<br />

tungen im hydros ® PLUS-Verfahren ausgewechselt<br />

Autoren: Dipl.-Ing. Ralf Schiemann, OBL Region Berlin /<br />

Dipl.-Ing. Svend Ebert, Bauleiter Kanal- und Rohrleitungsbau


Auswechslung einer Trinkwasserversorgungsleitung DN 100-225 GG<br />

auf einer Länge von 2300 m gegen DN 100 - 200 GGG<br />

Auftragnehmer: Bartel Bau GmbH & Co. KG<br />

Bauvorhaben: Berlin-Pankow, Malmöer Straße<br />

1. Allgemeine Angaben zur Baustelle<br />

2. Vorbereitung <strong>der</strong> Baumaßnahme<br />

3. Durchführung <strong>der</strong> Baumaßnahme<br />

3.1. Darstellung <strong>des</strong> Hilfsrohrverfahrens<br />

1. Allgemeine Angaben zur Baustelle<br />

Die Firma Bartel Bau erhielt von den Berliner Wasserbetrieben den Auftrag, in <strong>der</strong><br />

Malmöer Straße eine alte Trinkwasserversorgungsleitung DN 100-225 GG auf einer<br />

Länge von 2300 m gegen eine neue Versorgungsleitung DN 100-200 GGG<br />

auszuwechseln.<br />

Die Auswechslung <strong>der</strong> Leitung soll sowohl in offener als auch in geschlossener Bauweise<br />

mittels grabenlosen Hilfsrohrverfahren nach <strong>der</strong> <strong>DVGW</strong> Richtlinie GW 322-2 sowie dem<br />

Regelblatt 322 <strong>der</strong> Berliner Wasserbetriebe erfolgen.<br />

Die Versorgung <strong>der</strong> Anwohner mit Trinkwasser während <strong>des</strong> Auswechselvorganges erfolgt<br />

über eine Ersatzleitung, welche entsprechend <strong>der</strong> Auswechselabschnitte parallel verlegt<br />

und betrieben wird.<br />

Baustelle: W8<br />

2


2. Vorbereitung <strong>der</strong> Baumaßnahme<br />

2<br />

Entsprechend den übergebenen Planunterlagen <strong>des</strong> Auftraggebers und nach <strong>der</strong> Prüfung<br />

<strong>der</strong> örtlichen Verhältnisse, werden entsprechend <strong>der</strong> geplanten Auswechselabschnitte die<br />

Baugruben hergestellt.<br />

Geplant sind für dieses Bauvorhaben 42 Bauabschnitte mit einer Länge zwischen 20 bis<br />

60 m.<br />

Da die Auswechslung <strong>der</strong> Leitung in geschlossener Bauweise erfolgt, werden nur die<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Anschlüsse und Einbauteile je Abschnitt (Schieber, etc.) freigelegt.<br />

Hierbei dienen die entstandenen Baugruben gleichzeitig als Maschinenbaugrube<br />

und/o<strong>der</strong> Rohreinlassbaugrube - (siehe Verfahrensbeschreibung Pkt.3.1.)<br />

Parallel zu den Auswechselabschnitten wird eine Ersatzleitung aus PE verlegt, über diese<br />

dann die Wasserversorgung <strong>der</strong> Anwohner während <strong>des</strong> Auswechselvorganges<br />

sichergestellt wird.<br />

Nach Fertigstellung <strong>des</strong> jeweiligen Bauabschnittes erfolgt dann <strong>der</strong> Umschluss <strong>der</strong><br />

Hausanschlüsse von <strong>der</strong> Ersatzleitung auf die neu verlegte Leitung und die Einbindung<br />

dieser in das vorhandene Versorgungsnetz.<br />

3. Durchführung <strong>der</strong> Baumaßnahme<br />

3.1 Darstellung <strong>des</strong> Hilfsrohrverfahrens<br />

Die Grabenlose Auswechslung mittels Hilfsrohrverfahren beinhaltet die trassengleiche<br />

vollständige Auswechslung <strong>der</strong> bestehenden Rohrleitung und den Einzug <strong>der</strong> neuen<br />

Leitung in zwei Arbeitsgängen und kann bei Bestandsleitungen jeden Werkstoffs außer<br />

bei Kunststoff eingesetzt werden. Als neuen Rohrwerkstoff werden duktiles Gusseisen,<br />

Stahl und PE bis 16 bar Betriebsdruck eingesetzt.<br />

3


Bild 1 Skizze <strong>des</strong> Verfahrens<br />

3<br />

4


Die Festlegung <strong>der</strong> Auswechslungsabschnitte erfolgt in Abhängigkeit von <strong>der</strong> gewählten<br />

Vorgehensweise und den Baubedingungen (Rohrnennweitensprünge,<br />

Presskraftübertragung in Abhängigkeit vom Rohrzustand, Bodenart, Geräteleistung <strong>der</strong><br />

Presse sowie zulässige Zugkräfte für den Neurohrstrang). Weiterhin sind auftretende<br />

Kraftspitzen beim Lösen <strong>des</strong> Altrohres zu berücksichtigen. Mit diesem Verfahren können<br />

grabenlose Auswechselabschnitte bis 70m Länge ohne Umsetzen <strong>des</strong><br />

Rohrauswechslungsgerätes realisiert werden.<br />

4<br />

Zum Bergen <strong>der</strong> Altrohrleitungsabschnitte wird zunächst eine Startbaugrube erstellt, über<br />

welche auch <strong>der</strong> Einbau <strong>der</strong> Neurohre erfolgt. Eine Zielbaugrube dient <strong>der</strong> Aufnahme <strong>des</strong><br />

Auswechslungsgerätes sowie dem Einpressen und späterem Ausbau <strong>der</strong> Hilfsrohre.<br />

Das Herstellen von Zwischenbaugruben erfolgt aller 20m bis 50m bzw. an Abzweigen,<br />

Absperreinrichtungen sowie Anschlusspunkten. Auch hier kann ein Teilausbau nach dem<br />

Lösen <strong>des</strong> Altrohres erfolgen. In <strong>der</strong> Praxis hat sich gezeigt, dass die bei dem<br />

Hilfsrohrverfahren auftretenden Kräfte zum Lösen <strong>des</strong> gesamten Altrohrstranges nicht<br />

aufgenommen werden können. Daher hat sich die nachfolgend dargestellte<br />

Ausbauvariante durchgesetzt.<br />

Bild 2 Heraustrennen von Altrohrabschnitten in Zwischenbaugruben<br />

5


5<br />

Zunächst wird in <strong>der</strong> Zielbaugrube das erste Hilfsrohr über einen Adapter an <strong>der</strong><br />

Altrohrleitung befestigt und diese erschütterungsfrei in Richtung Startbaugrube gepresst.<br />

Eine axiale Zug- und Druckkrafteintragung während <strong>des</strong> gesamten Verfahrens ist<br />

sicherzustellen. Durch ein Trennen und Ausbau <strong>des</strong> Altrohres in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Zielbaugrube am<br />

nächsten liegenden Zwischenbaugrube reduziert man die für das Lösen <strong>des</strong> Rohrstranges<br />

benötigten Kräfte. Danach werden die Altrohrabschnitte mittels Hilfsrohr aufeinan<strong>der</strong><br />

geschoben und in <strong>der</strong> folgenden Zwischenbaugrube mittels Übergangsstück verbunden.<br />

Parallel dazu erfolgt die schrittweise Verlängerung <strong>des</strong> Hilfsrohres im Bereich <strong>der</strong><br />

Zielbaugrube. Die so abschnittsweise gelöste Altrohrleitung wird in <strong>der</strong> Startbaugrube<br />

entsprechend dem Pressfortschritt ausgebaut. Gemäß <strong>der</strong> Pressabschnittslänge ist die<br />

Altrohrleitung entwe<strong>der</strong> im gesamten Rohrstrang in Richtung Startbaugrube o<strong>der</strong> aber<br />

abschnittsweise von Zwischenbaugrube zu Zwischenbaugrube zu pressen und<br />

auszubauen.<br />

Anschließend wird in <strong>der</strong> Startbaugrube das erste Neurohr über ein Zugkopf am Hilfsrohr<br />

befestigt. Durch Zurückziehen <strong>des</strong> Hilfsrohrstranges erfolgt <strong>der</strong> Einzug <strong>der</strong> neuen<br />

Rohrleitung. Im Zugkopf befindet sich eine Zugkraftmesseinrichtung zur Erfassung und<br />

Dokumentation <strong>der</strong> Zugkräfte auf den Neurohrstrang. Die Größe <strong>des</strong> Zugkopfes richtet<br />

sich dabei nach <strong>der</strong> Größe <strong>des</strong> Hilfsrohrstranges, kann jedoch bei einer<br />

Dimensionsvergrößerung auch als Aufweitkegel ausgebildet werden.<br />

Zugrichtung<br />

Bild 3 Adapter und Zugglocke<br />

Bei Eintreffen <strong>des</strong> neuen Rohres in <strong>der</strong> Zielbaugrube wird <strong>der</strong> Adapter abgekoppelt. Die<br />

Maschine kann dann in die nächste Baugrube umgesetzt werden.<br />

6


6<br />

Bild 4 eingebaute Maschine in Baugrube<br />

Bild 5 Zielbaugrube mit Maschine<br />

Die Firma Bartel Bau setzt für dieses Verfahren Maschinentechnik <strong>der</strong> Firma<br />

PERFORATOR bzw. <strong>der</strong> Firma Bohrtec ein.<br />

Bild 6 Press-Zieh-Maschine <strong>der</strong> Fa. PERFORATOR<br />

Mit <strong>der</strong> vorhandenen Maschinentechnik ist die Fa. Bartel Bau in <strong>der</strong> Lage, je nach<br />

Bodenbeschaffenheit und Durchmesser <strong>der</strong> neu zu verlegenden Leitung, Strecken bis zu<br />

70 m in einem Abschnitt auszuwechseln.<br />

7


7<br />

Nach Beendigung <strong>der</strong> Auswechslungsmaßnahme sind dann die entsprechenden<br />

Baugruben zu schließen und die Oberfläche (i.d.R. Gehwegpflasterung) ist entsprechend<br />

<strong>des</strong> Ursprungszustan<strong>des</strong> wie<strong>der</strong>herzustellen.<br />

Autor: Bartel Bau GmbH & Co. KG


Grabenlose Neulegung von ca. 160 m Trinkwasserleitung DN 100 im<br />

gesteuerten Pilotrohrvotrieb mit nachfolgendem Press-/Ziehverfahren<br />

Auftragnehmer: TRP Bau GmbH<br />

Bauvorhaben: Berlin-Mitte, Schmidstraße<br />

1. Einleitung<br />

Im Bauvorhaben Schmidstraße soll eine Trinkwasserleitung DN 100 – Material<br />

Duktilguss – in neuer Tiefenlage und grabenlos im gesteuerten Pilotrohrvortrieb mit<br />

nachfolgendem Press-/Ziehverfahren neu verlegt werden. Die Auswechsellänge beträgt<br />

160 m.<br />

Baustelle: W9<br />

Grabenlose Rohrvortriebsverfahren kommen überall dort zum Einsatz wo die offene<br />

Bauweise beispielsweise auf Grund von Tiefenlage o<strong>der</strong> Überbauungen bzw.<br />

umfangreichem Baumbestand unwirtschaftlich ist, beziehungsweise eine zu große<br />

Belastung <strong>des</strong> gesellschaftlichen Umfel<strong>des</strong> darstellt.<br />

Mit Hilfe von Pilotrohren mit optischer Gasse, Steuerkopf sowie Theodolit mit CCD-<br />

Kamera und Monitor können beim Pilotrohrvortrieb gesteuerte Bohrungen in<br />

verdrängungsfähigen Böden ausgeführt werden. Das Pilotrohr wird durch den Boden bis in<br />

die Zielgrube gepresst. Nachfolgend könnten nun z. B. Aufweitbohrungen und Produkt-<br />

rohrvortrieb erfolgen, was <strong>der</strong> im Kanalbau üblichen Verfahrensweise entspricht.<br />

Das Pilotgestänge übernimmt im Bauvorhaben Schmidstraße analog dem Press-<br />

/Ziehverfahren, welches vorrangig bei <strong>der</strong> grabenlosen, trassengleichen Auswechslung<br />

von Druckrohren aus Grauguss angewendet wird, die Funktion <strong>des</strong> Zuggestänges.<br />

TRP Bau GmbH Tempelhofer Weg 8 12099 Berlin<br />

www.TRP-Bau.de Telefon (030) 6097095 0 Fax (030) 6097095 26<br />

- 1 -


Während <strong>des</strong> Einzuges <strong>des</strong> neuen Rohres, z. B. aus Duktilguss, Stahl o<strong>der</strong> PE erfolgt eine<br />

kontinuierliche Zugkraftaufzeichnung.<br />

Es sind folgende verfahrensspezifische technische Regelwerke anzuwenden:<br />

2. Grundlagen<br />

2.1. Ausführungsplanung<br />

- <strong>DVGW</strong> / BWB-Werknorm GW 322 / WN 322<br />

- ATV 125 Rohrvortrieb<br />

Maßgebliche Entscheidungsfaktoren für eine Grabenlose Auswechslung von Druckrohren<br />

sind:<br />

- Verringerung von Straßenaufbrüchen und Erdarbeiten<br />

- Schutz und Erhalt vorhandener Vegetation<br />

- Reduzierung <strong>der</strong> Beeinträchtigung von Anwohnern und Verkehrsteilnehmern<br />

- Minimierung <strong>der</strong> Umweltbelastungen, wie Lärm, Schadstoffemission<br />

- Verringerung von Bauzeiten<br />

Weitere Kriterien zur Auswahl <strong>des</strong> Bauverfahrens sind <strong>der</strong> Trassenverlauf (möglichst<br />

geradlinig, mit wenig Einbauten) sowie vorhandene und einzubauende Rohrmaterialien<br />

und Nennweiten. Bei Nennweitenvergrößerung ist <strong>der</strong> Fremdleitungsbestand zu beachten.<br />

2.2. Werkstoffe<br />

Das Press-Zieh-Verfahren wird vorrangig bei <strong>der</strong> Erneuerung von älteren Gussrohren im<br />

Nennweitenbereich DN 80 bis DN 400 eingesetzt. Dabei macht man sich das spröde<br />

Bruchverhalten zu Eigen, da so Zuggestänge und Altrohr einfach von einan<strong>der</strong> getrennt<br />

werden können.<br />

TRP Bau GmbH Tempelhofer Weg 8 12099 Berlin<br />

www.TRP-Bau.de Telefon (030) 6097095 0 Fax (030) 6097095 26<br />

- 2 -


Die grabenlose Neulegung kann im selben Nennweitenbereich angewandt werden.<br />

Als neue Medienrohre kommen alle üblichen Materialien für Druckrohre wie Duktilguss,<br />

Stahl o<strong>der</strong> PE in Betracht, wobei auf zugfeste Rohrverbindungen und aufzubringende<br />

Zugkräfte zu achten ist.<br />

Auf Grund <strong>der</strong> auftretenden Mantelreibung im Erdreich ist ein weiteres Augenmerk auf<br />

den Schutz <strong>der</strong> Rohrisolierung durch z.B. zusätzliche Zement- o<strong>der</strong> spezielle PE-<br />

Umhüllungen zu richten.<br />

3. Verfahrensbeschreibung<br />

3.1. Gewährleistung <strong>des</strong> Betriebs<br />

Auf Grund <strong>der</strong> Leitungserstellung in neuer Trasse, kann im Idealfall die Versorgung <strong>der</strong><br />

Verbraucher über das bestehende Netz aufrechterhalten werden. Erst nach<br />

Inbetriebnahme <strong>der</strong> neuen Leitung werden dann die Anschlussleitungen umgebunden.<br />

3.2. Baugruben<br />

Baugruben sind unter Beachtung <strong>der</strong> DIN 4124 für die Maschinentechnik<br />

(Maschinenbaugrube), die Rohrneulegung (Start-/Rohrbaugrube) und geplante Einbauten<br />

wie Hausanschlussarmaturen, Schieber, Hydranten o<strong>der</strong> Etagen und Krümmer zu<br />

erstellen.<br />

Die Stirnseiten <strong>der</strong> Maschinenbaugrube müssen in <strong>der</strong> Lage sein, die zu erwartenden<br />

Zugkräfte aufzunehmen (Einsatz von Stahlplatten und –trägern als Wi<strong>der</strong>lager) und durch<br />

geeignete Maßnahmen das Eindringen von Erdreich zu vermeiden.<br />

TRP Bau GmbH Tempelhofer Weg 8 12099 Berlin<br />

www.TRP-Bau.de Telefon (030) 6097095 0 Fax (030) 6097095 26<br />

- 3 -


3.3. Maschinen- und Verfahrenstechnik<br />

Das Press-/Ziehverfahren ist ein statisches Verfahren zur grabenlosen, trassengleichen<br />

Auswechselung von Druckrohren aus Grauguss in einem Arbeitsgang.<br />

Nach <strong>der</strong> Außerbetriebnahme <strong>der</strong> Auswechselstrecke und Herstellung <strong>der</strong> Baugruben wird<br />

die hydraulisch angetriebene Zieheinrichtung in die Baugrube eingesetzt und das<br />

Zuggestänge durch das Altrohr in die Rohrbaugrube geschoben.<br />

Nicht so bei <strong>der</strong> grabenlosen Neuverlegung mit vorgelagertem Pilotrohrvortrieb.<br />

Hier wird mit Hilfe von Pilotrohren mit optischer Gasse, Steuerkopf sowie Theodolit mit<br />

CCD-Kamera und Monitor eine gesteuerte Bohrung ausgeführt. Richtung und Neigung<br />

werden dabei permanent überwacht. Anschließend folgen eine am zielgenau verlegten<br />

Pilotrohr orientierte Bohrung mit Stahlschutzverrohrung für Nennweiten größer DN 100<br />

und <strong>der</strong> Einzug <strong>der</strong> Produktrohre. Der Anwendungsbereich liegt bei Einbaulängen bis zu<br />

70 m und bei Nennweiten von DN 80 bis DN 300.<br />

Die neue Rohrleitung wird über einen Zugkopf, mit integrierter Zugkraftmessvorrichtung,<br />

an das Pilotgestänge o<strong>der</strong> die Stahlschutzverrohrung gekoppelt und eingezogen.<br />

Der Zugkopf besitzt einen 10% bis 15%-igen Überschnitt <strong>des</strong> maximalen<br />

Außendurchmessers, um ein zwängungsfreies Einziehen <strong>des</strong> Neurohrstranges zu<br />

gewährleisten.<br />

Die auf den Neurohrstrang wirkende Zugkraft wird kontinuierlich gemessen. Das Erreichen<br />

<strong>des</strong> für den Werkstoff und den Durchmesser spezifischen Maximalwertes wird dem<br />

Bediener angezeigt.<br />

Autor: TRP Bau GmbH, GB Berlin<br />

Dipl.-Ing. Steffen Reichert; Bauleiter<br />

TRP Bau GmbH Tempelhofer Weg 8 12099 Berlin<br />

www.TRP-Bau.de Telefon (030) 6097095 0 Fax (030) 6097095 26<br />

- 4 -


1<br />

ZWEIGNIEDERLASSUNG BERLIN<br />

Grabenlose Auswechselung von Rohrleitungen nach dem Press-<br />

Zieh-Verfahren<br />

Auftragnehmer: Josef Pfaffinger Bauunternehmung GmbH<br />

Bauvorhaben: Berlin-Neukölln, Siegfriedstraße/Emserstraße<br />

Verfahren<br />

Bei diesem Verfahren werden Rohrleitungen aus Grauguß, Stahl, duktilem Guss-<br />

eisen, Kunststoff und AZ bis DN 300 restlos aus dem Erdreich entfernt. Gleichzeitig<br />

wird erschütterungsfrei das Neurohr aus duktilem Guss, Stahl o<strong>der</strong> PE-HD eingezo-<br />

gen.<br />

Die möglichen Auswechsellängen werden vom Altrohrdurchmesser, <strong>der</strong> Nennweite<br />

<strong>des</strong> Neurohres (bis zu 2 Nennweiten größere Dimension ist möglich), <strong>der</strong> Bodenart<br />

und von <strong>der</strong> eingesetzten Maschinentechnik bestimmt. Im Normalfall werden in Ab-<br />

ständen von 18 m bis 30 m, über die gesamte Ziehstrecke, Zwischenbaugruben für<br />

Hausanschlüsse und Hydranten hergestellt.<br />

Die Altleitung wird herausgezogen und in <strong>der</strong> Maschinen- o<strong>der</strong> Zwischenbaugrube<br />

(Hausanschluß- o<strong>der</strong> Armaturenbaugrube) zerstört. Dies geschieht mit <strong>der</strong> hydrau-<br />

lisch betriebenen Grundoburst Lafette 800 G, <strong>der</strong> Fa. TRACTO-Technik, die in einem<br />

ersten Arbeitsschritt sehr schnell das QuickLock Zuggestänge durch die Altleitung<br />

schiebt.<br />

Baustelle: W10


In <strong>der</strong> Rohreinziehgrube angekommen, erfolgt die Montage eines Zug-Schubadap-<br />

ters für das Altrohr und Aufweitkonus für das Neurohr, so dass gleichzeitig mit dem<br />

Auswechselvorgang <strong>der</strong> alten Rohrleitung die neue Rohrleitung in das Erdreich<br />

eingezogen wird.<br />

Das mit dem QuickLock Zuggestänge verbundene Adaptersystem schiebt das Alt-<br />

Rohr heraus und zieht gleichzeitig das Neurohr in den ggf. aufgeweiteten Rohrkanal<br />

ein. Die dabei freigesetzten Zugkräfte wirken ausschließlich als Schubkräfte auf das<br />

Altrohr.<br />

Herausziehen und Zerstören <strong>des</strong> Altrohres<br />

2


Bauvorhaben<br />

Im Rahmen einer Demonstrations-Baustelle für Wasser Berlin 2009 wurde <strong>der</strong><br />

Firma Josef Pfaffinger, Bauunternehmung GmbH, Zweignie<strong>der</strong>lassung Berlin<br />

von den Berliner Wasserbetrieben, Abteilung Netzbau, <strong>der</strong> Auftrag zur grabenlosen<br />

Auswechslung von ca. 320,00 m Trinkwasserrohrleitung DN 100 GG gegen DN 100<br />

GGG, in Berlin-Neukölln, Siegfriedstraße/Emserstraße erteilt.<br />

Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Verfahrensdurchführung<br />

Bei <strong>der</strong> Auswechslung <strong>der</strong> Versorgungsleitung kommt das Online-Zugkraft-<br />

messsystem Grundolog III (Funkübertragung) zum Einsatz.<br />

Dieses System dient zur Anzeige <strong>der</strong> aktuell gemessenen Zugkraft. Es ist eine<br />

Erweiterung <strong>des</strong> bisherigen autarken Grundolog-Systems. Das Online-Zugkraft-<br />

messsystem besteht aus ingesamt 3 Komponenten:<br />

Der Sen<strong>der</strong> zum Nachrüsten an dem Messkörper<br />

Die Empfängerbox mit Funksendemodem<br />

Das Anzeigegerät mit Funkempfangsmodem<br />

Der Messkörper, <strong>der</strong> zwischen <strong>der</strong> Aufweitung und dem Produktrohr angebracht<br />

wird, misst die anstehenden Zugkräfte, speichert sie und leitet sie an das aufgesetzte<br />

Sendemodul weiter. Dieser Sen<strong>der</strong> überträgt die Zugkraftdaten durch das Erdreich<br />

bis zur Erdoberfläche. Dort ist ein Empfänger in einer Box aufgestellt, <strong>der</strong> die Daten<br />

empfängt und dann über eine oberirdische Funkstrecke zur Startgrube bzw.<br />

Maschine weiterleitet. Hier werden die Daten empfangen und angezeigt.<br />

Zum Erstellen <strong>des</strong> Zugkraftmessprotokolls werden die Daten am Messkörper<br />

ausgelesen.<br />

3


An das Press-Zieh-Verfahren werden u.a. folgende Anfor<strong>der</strong>ungen gestellt:<br />

Anwendung in allen verdrängungsfähigen Böden<br />

Vollständige Entfernung <strong>des</strong> auszubauenden Rohres aus dem Boden<br />

Vollflächige Übertragung <strong>der</strong> Zuglast auf das Altrohr<br />

Messung <strong>der</strong> auf die Muffe <strong>des</strong> Neurohres wirkenden Zugkraft zum Nachweis<br />

<strong>der</strong> Unterschreitung <strong>der</strong> zulässigen Zugbelastung<br />

Die Möglichkeit <strong>des</strong> Einzugs größerer Nennweiten<br />

Autor: Firma Josef Pfaffinger Bauunternehmung GmbH<br />

4


Grabenlose Rohrauswechslung im Hilfsrohrverfahren<br />

Auftragnehmer: Stehmeyer & Bischoff Bauunternehmen<br />

Bauvorhaben : Berlin-Karlshorst, Ilsestraße<br />

In <strong>der</strong> Ilsestraße und Friedrichsteiner Straße in Berlin-Karlshorst sind<br />

Versorgungsleitungen DN 80 GG und DN 100 AZ gegen zementmörtelummanteltes<br />

Gussrohr DN 100 nach DIN EN 545 mit TYTON BLS Schubsicherung in geschlossener<br />

Bauweise auszuwechseln.<br />

Dabei wird das vorhandene Medienrohr mittels eines Hilfsrohres erschütterungsfrei aus<br />

dem Erdreich gedrückt und das neue, duktile Gussrohr ohne Bodenentnahme in den dabei<br />

entstandenen, im Zwischenbauzustand durch das Hilfsrohr geschützten Tunnel, wie<strong>der</strong><br />

eingezogen.<br />

Baustelle: W12<br />

Dies geschieht in mehreren Abschnitten in einer Länge von bis zu 150 m.<br />

Für jeden Abschnitt müssen eine Maschinenbaugrube (Zielbaugrube: 3,60 x 1,20 m) und<br />

eine Rohrbaugrube (Startbaugrube: 7,60m x 1,00m) mit Holzverbau hergestellt werden.<br />

Gegebenfalls können die Zielbaugrube (durch das Drehen <strong>der</strong> Maschine) und die<br />

Rohrbaugrube (Rohrauswechslung aus <strong>der</strong> entgegen gesetzten Richtung) genutzt werden.<br />

I


Herablassen <strong>des</strong> Hilfsrohres<br />

Vor Beginn <strong>der</strong> Auswechslung müssen alle Formteile wie Schieber, Hydranten usw.<br />

freigelegt und ausgebaut werden, um die Altleitung hin<strong>der</strong>nisfrei herausdrücken zu<br />

können.<br />

Bild 1 Herstellen <strong>der</strong> Baugrube und Trennen <strong>des</strong> Altrohres in den Zwischengruben<br />

II


Um während <strong>der</strong> Bauzeit die Versorgung aufrechterhalten zu können, ist die Herstellung<br />

einer Ersatzleitung zur Versorgung <strong>der</strong> Hausanschlüsse, als Vorausmaßnahme<br />

notwendig. Nach dem Einbau und Einrichten <strong>des</strong> Hydraulikschlittens in <strong>der</strong><br />

Maschinenbaugrube (Zielbaugrube) wird das vorhandene Altrohr mittels Hilfsrohren in<br />

Richtung Rohrmontagebaugrube (Startbaugrube) gepresst und (teilweise in ganzen<br />

Rohrlängen) ausgebaut.<br />

Bild 2 Herausschieben <strong>des</strong> ersten, zweiten und dritten Altrohrabschnittes mittels Hilfsrohr<br />

Bild 3 Hilfsrohr in gesamter Trasse<br />

Nach dem Ausbau <strong>des</strong> Altrohres wird in <strong>der</strong> Rohrbaugrube mittels Adapter <strong>der</strong> Ziehkopf<br />

mit einer Zugmesseinrichtung an das neue Rohr angekoppelt.<br />

Die Zugkräfte werden über eine Kraftmesseinrichtung im Zugkopf gemessen und<br />

dokumentiert. Die maximale Zugkraft bei <strong>der</strong> hier zum Einsatz gebrachten Bu<strong>der</strong>us-BLS-<br />

Verbindung mit Hochdruckriegel beträgt 250 kN (gilt nur für die Berliner-Wasserbetriebe).<br />

III


Pressschlitten mit Hilfsrohr Rohrverbindung in einer Zwischenbaugrube<br />

Ist <strong>der</strong> Einzug <strong>des</strong> Rohres erfolgreich gewesen wird die Leitung gespült und einer<br />

Dichtheitsprüfung unterzogen.<br />

Nach Freigabe durch die BWB-Laborprüfung, wird die neu hergestellte Trinkwasserleitung<br />

eingebunden, in Betrieb genommen und die vorhandenen Hausanschlüsse auf das neue<br />

Rohr umgebunden.<br />

Bild 4 Rückzug <strong>des</strong> Hilfsohrs und Einzug <strong>der</strong> Neurohre<br />

IV


Autor: Dipl.-Ing. (FH) Andreas Sommer<br />

Stehmeyer + Bischoff GmbH und Co. KG<br />

Baustelleneinrichtung an <strong>der</strong><br />

Maschinenbaugrube<br />

V


Auswechslung von ca. 546 m Trinkwasserleitung DN 125 grabenlos im<br />

Press-/Ziehverfahren<br />

Auftragnehmer: TRP Bau GmbH<br />

Bauvorhaben: Berlin-Charlottenburg, Westendallee<br />

1. Einleitung<br />

Im Bauvorhaben Westendallee soll eine Trinkwasserleitung DN 125 -Material Grauguss-<br />

durch eine Leitung aus DN 150 -Material Duktilguss- trassengleich und weitestgehend<br />

grabenlos im Press-/Ziehverfahren erneuert werden. Die Auswechsellänge beträgt 546 m.<br />

Die Örtlichkeit ist sehr beengt, dennoch werden durch die gewählte Bauweise, die<br />

Beeinträchtigungen minimiert, <strong>der</strong> Verkehr aufrechterhalten und <strong>der</strong> Baumbestand<br />

geschützt und erhalten.<br />

Das Press-/Ziehverfahren ist ein Verfahren zur grabenlosen, trassengleichen<br />

Auswechslung von Druckrohren aus Grauguss und Asbestzement, überall dort wo die<br />

offene Bauweise beispielsweise auf Grund von Tiefenlage o<strong>der</strong> Überbauungen<br />

unwirtschaftlich ist, beziehungsweise eine zu große Belastung <strong>des</strong> gesellschaftlichen<br />

Umfel<strong>des</strong> darstellt.<br />

Baustelle: W13<br />

TRP Bau GmbH Tempelhofer Weg 8 12099 Berlin<br />

www.TRP-Bau.de Telefon (030) 6097095 0 Fax (030) 6097095 26<br />

- 1 -


Für das Press-/Ziehverfahren wird das Altrohr zur Aufnahme eines Zuggestänges<br />

zwischen einer Start- und einer Zielbaugrube genutzt. Während <strong>des</strong> Einzugs <strong>des</strong> neuen<br />

Rohres, z.B. aus Duktilguss, Stahl o<strong>der</strong> PE, wird das Altrohr aus dem Erdreich gezogen<br />

und in Scherben gebrochen.<br />

Auf Grund <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Bodeneigenschaften, feinkörnig und rollig, werden bei diesem<br />

Bauvorhaben duktile Gussrohre nach WN 545 mit einer Zementmörtelumhüllung nach<br />

DIN 30674, jedoch bis auf den Muffenaußendurchmesser eingesetzt. Dies verhin<strong>der</strong>t ein<br />

„Aufschwimmen“ <strong>des</strong> Rohres.<br />

2. Grundlagen<br />

2.1. Ausführungsplanung<br />

Maßgebliche Entscheidungsfaktoren für eine Grabenlose Auswechslung von Druckrohren<br />

sind:<br />

- Verringerung von Straßenaufbrüchen und Erdarbeiten<br />

- Schutz und Erhalt vorhandener Vegetation<br />

- Reduzierung <strong>der</strong> Beeinträchtigung von Anwohnern und Verkehrsteilnehmern<br />

- Minimierung <strong>der</strong> Umweltbelastungen, wie Lärm, Schadstoffemission<br />

- Verringerung von Bauzeiten<br />

Weitere Kriterien zur Auswahl <strong>des</strong> Bauverfahrens sind <strong>der</strong> Trassenverlauf (möglichst<br />

geradlinig, mit wenig Einbauten) sowie vorhandene und einzubauende Rohrmaterialien<br />

und Nennweiten. Bei Nennweitenvergrößerung ist <strong>der</strong> Fremdleitungsbestand zu beachten.<br />

TRP Bau GmbH Tempelhofer Weg 8 12099 Berlin<br />

www.TRP-Bau.de Telefon (030) 6097095 0 Fax (030) 6097095 26<br />

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2.2. Werkstoffe<br />

Das Press-Zieh-Verfahren wird vorrangig bei <strong>der</strong> Erneuerung von älteren Gussrohren<br />

und Asbestzementrohren im Nennweitenbereich DN 80 bis DN 400 eingesetzt. Dabei<br />

macht man sich das spröde Bruchverhalten zu eigen, da so Zuggestänge und Altrohr<br />

einfach von einan<strong>der</strong> getrennt werden können.<br />

Als neue Medienrohre kommen alle üblichen Materialien für Druckrohre wie Duktilguss,<br />

Stahl o<strong>der</strong> PE in Betracht, wobei auf zugfeste Rohrverbindungen und aufzubringende<br />

Zugkräfte zu achten ist.<br />

Auf Grund <strong>der</strong> auftretenden Mantelreibung im Erdreich ist ein weiteres Augenmerk auf<br />

den Schutz <strong>der</strong> Rohrisolierung durch z.B. zusätzliche Zement- o<strong>der</strong> spezielle PE-<br />

Umhüllungen zu richten.<br />

3. Verfahrensbeschreibung<br />

3.1. Gewährleistung <strong>des</strong> Betriebs<br />

Vor Beginn <strong>der</strong> Auswechslungsarbeiten muss <strong>der</strong> Altrohrstrang außer Betrieb genommen<br />

werden und die weitere Versorgung <strong>der</strong> Verbraucher gesichert sein. Dies erfolgt über eine<br />

Ersatzleitung aus PE-Rohr.<br />

3.2. Baugruben<br />

Baugruben sind unter Beachtung <strong>der</strong> DIN 4124 für die Maschinentechnik<br />

(Maschinenbaugrube), die Rohrneulegung (Start-/Rohrbaugrube) und vorhandene<br />

Einbauten wie Hausanschlussarmaturen, Schieber, Hydranten o<strong>der</strong> Etagen und Krümmer<br />

zu erstellen.<br />

TRP Bau GmbH Tempelhofer Weg 8 12099 Berlin<br />

www.TRP-Bau.de Telefon (030) 6097095 0 Fax (030) 6097095 26<br />

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Die Stirnseiten <strong>der</strong> Maschinenbaugrube müssen in <strong>der</strong> Lage sein, die zu erwartenden<br />

Zugkräfte aufzunehmen (Einsatz von Stahlplatten und –trägern als Wi<strong>der</strong>lager) und durch<br />

geeignete Maßnahmen das Eindringen von Erdreich zu vermeiden.<br />

Zwischenbaugruben werden üblicher Weise für Einbauten hergestellt und können darüber<br />

hinaus bei längeren Ziehabschnitten (bis max. 150 m) in Teilabschnitten (bis ca. 50 m)<br />

zum Ablösen <strong>des</strong> Erdreiches vom Altrohres erfor<strong>der</strong>lich sein.<br />

3.3. Maschinen- und Verfahrenstechnik<br />

Das Press-/Ziehverfahren ist ein statisches Verfahren zur grabenlosen, trassengleichen<br />

Auswechslung von Druckrohren aus Grauguss und Asbestzement in einem Arbeitsgang.<br />

Nach <strong>der</strong> Außerbetriebnahme <strong>der</strong> Auswechselstrecke und Erstellung <strong>der</strong> Baugruben wird<br />

die hydraulisch angetriebene Zieheinrichtung in die Baugrube eingesetzt und das<br />

Zuggestänge durch das Altrohr in die Rohrbaugrube geschoben.<br />

Die neue Rohrleitung wird über einen Zugkopf, mit integrierter Zugkraftmessvorrichtung,<br />

an das Gestänge gekoppelt und eingezogen. Im selben Arbeitsgang wird das Altrohr in<br />

<strong>der</strong> Maschinen- o<strong>der</strong> einer Zwischenbaugrube über einen Spaltkegel gezogen und<br />

gebrochen.<br />

Der Zugkopf besitzt einen 10% bis 15%-igen Überschnitt <strong>des</strong> maximalen<br />

Außendurchmessers, um ein zwängungsfreies Einziehen <strong>des</strong> Neurohrstranges zu<br />

gewährleisten.<br />

Die auf den Neurohrstrang wirkende Zugkraft wird kontinuierlich gemessen. Das Erreichen<br />

<strong>des</strong> für den Werkstoff und den Durchmesser spezifischen Maximalwertes wird dem<br />

Bediener angezeigt.<br />

TRP Bau GmbH Tempelhofer Weg 8 12099 Berlin<br />

www.TRP-Bau.de Telefon (030) 6097095 0 Fax (030) 6097095 26<br />

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Für das Press-/Ziehverfahren sind folgende verfahrensspezifische technische Regelwerke<br />

anzuwenden: - <strong>DVGW</strong> GW 322<br />

3.4. Baustellenaufbau<br />

Bild – Perforator GmbH<br />

- BWB-Werknorm WN 322<br />

Autor: TRP Bau GmbH, Dipl.-Ing. Steffen Reichert<br />

TRP Bau GmbH Tempelhofer Weg 8 12099 Berlin<br />

www.TRP-Bau.de Telefon (030) 6097095 0 Fax (030) 6097095 26<br />

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Unterfahrung von Bäumen und Hin<strong>der</strong>nissen<br />

Auftragnehmer: Bleck & Söhne GmbH & Co. KG<br />

Bauvorhaben: Berlin-Mahlsdorf, Giesestraße<br />

In <strong>der</strong> Giesestraße, von <strong>der</strong> Fauststraße bis zur Lehnestraße, wird die vorhandene<br />

Trinkwasserleitung DN 100 GG und DN 100 St durch eine neue Rohrleitung DN 100 GGG<br />

in einer neuen parallelen Trassenlage ersetzt. Hierbei wird die neu zu legende Leitung<br />

überwiegend in offener Bauweise eingebaut, wobei die Leitung unter den vorhandenen<br />

Bäumen grabenlos gemäß <strong>der</strong> Werknorm WN 479 <strong>der</strong> Berliner Wasserbetriebe eingebaut<br />

wird.<br />

Zum Einsatz kommt hier die neu konzipierte hydraulische Presseinrichtung PCH <strong>der</strong> Firma<br />

Bleck & Söhne Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG. Vorteil dieser Anlage ist die kompakte<br />

Bauweise, die den Einbau in den Leitungsgraben ohne Baugrubenverbreiterung erlaubt.<br />

Mit <strong>der</strong> Presseinrichtung PCH wird die neu zu verlegende Druckleitung in zwei<br />

Arbeitsgängen über eine Länge von bis zu 17,00 m in geschlossener Bauweise eingebaut.<br />

Die hydraulische Vortriebseinrichtung wird in <strong>der</strong> Leitungsbaugrube installiert und auf die<br />

Sollachse ausgerichtet. Zur Übertragung <strong>der</strong> Press- und Zugkräfte wird die Maschine<br />

mittels Wi<strong>der</strong>lagerplatten gegen ein in <strong>der</strong> Leitungsbaugrube hergestelltes Wi<strong>der</strong>lager<br />

verspannt.<br />

Abb. 1<br />

Rohrbaugrube<br />

hydraulische<br />

Presseinrichtung PCH<br />

Baustelle: W14<br />

Arbeitsrohr<br />

bis 17,00 m<br />

Arbeitsrichtung<br />

Rohrbaugrube<br />

Bleck & Söhne<br />

Hoch- und Tiefbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

Riedemannweg 16-18<br />

13627 Berlin<br />

Tel.: 030/34 60 02 - 0<br />

www.bleck-soehne.de


Abb. 2<br />

Rohrbaugrube<br />

hydraulische<br />

Presseinrichtung PCH<br />

2<br />

Nach Einbau <strong>der</strong> Presseinrichtung PCH wird ein Stahlrohr bestehend aus einzelnen 0,75<br />

m langen Rohrschüssen, welche mit einem Gewinde verschraubt werden, auf <strong>der</strong><br />

Sollachse vorgetrieben (Abb. 1). Der Vortrieb erfolgt hierbei ohne Bodenentnahme.<br />

Nach dem Vortrieb erfolgt <strong>der</strong> Rohreinzug <strong>der</strong> Trinkwasserleitung indem die Stahlrohre<br />

mittels <strong>der</strong> Hydraulik zurück gezogen und durch ein Übergangsstück die neuen Rohre,<br />

ohne Zugkraftmessung am neuen Rohr, nachgeschleppt werden (Abb. 2).<br />

Arbeitsrohr<br />

Arbeitsrichtung<br />

Rohrbaugrube<br />

neue Trinkwasserleitung<br />

Nach <strong>der</strong> Verbindung dieser Rohrleitung mit <strong>der</strong> konventionell verlegten Leitung erfolgt die<br />

Druckprüfung auf Wasserdichtigkeit sowie die Umbindung <strong>der</strong> bestehenden<br />

Hausanschlüsse. Die Altrohrleitung verbleibt im Boden.<br />

Autor: Bleck & Söhne GmbH & Co. KG, N. Friedhoff


Geschäftsführung:<br />

Bleck & Söhne<br />

Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG<br />

Riedemannweg 16 - 18<br />

13627 Berlin<br />

Telefon: 34 60 02 - 0<br />

Fax: 34 60 02 - 38<br />

E-Mail: Info@Bleck-Soehne.de<br />

Grabenlose Rohrauswechslung mit dem Hilfsrohrverfahren im<br />

Partnering<br />

Baustelle: W19<br />

Auftragnehmer: Arge Partnering 1<br />

Bleck & Söhne GmbH & Co. KG<br />

Berliner Wasserbetriebe<br />

Frisch & Faust Tiefbau<br />

Carl Zauber Tiefbau<br />

Bauvorhaben: Berlin-Pankow, Fontanestraße<br />

Die Berliner Wasserbetriebe führen im Rahmen <strong>des</strong> Partnering umfangreiche<br />

Rohrnetzrehabilitationen in Berlin durch. Hierbei werden gemeinsam mit den gewerblichen<br />

Mitarbeiter <strong>der</strong> BWB die Bauarbeiten durchgeführt. Die Gesamtverantwortung bei <strong>der</strong><br />

Abwicklung <strong>der</strong> Bauvorhaben liegt bei <strong>der</strong> Partnerfirma.<br />

In <strong>der</strong> Fontanestraße werden vorhandenen Trinkwasserrohre DN 100 bis DN 200 aus<br />

Stahl in offener und geschlossener Bauweise ausgewechselt. Es wird u.a. das Press-/<br />

Ziehverfahren mit dem Hilfsrohr eingesetzt. Hierfür wird die gesamte<br />

Auswechslungsstrecke in einzelne Abschnitte von ca. 60 bis 80 m Länge aufgeteilt und<br />

durch die Maschinenbaugruben und den Rohrbaugruben begrenzt.<br />

2


Maschinenbaugrube<br />

Abb.1<br />

Zwischenbaugrube<br />

Hilfsrohr Altrohr<br />

Arbeitsrichtung<br />

2<br />

In den grabenlosen Auswechselstrecken werden im Bereich <strong>der</strong> Hausanschlussleitungen,<br />

Armaturen und Formteile Baugruben hergestellt. Die Trinkwasser – Hausanschlüsse<br />

werden kurzzeitig an eine oberirdische Ersatzversorgung angeschlossen. Alle Formteile<br />

wie Hydranten, Schieber und Krümmer sind ausgebaut, um ein behin<strong>der</strong>ungsfreies<br />

Herausdrücken <strong>der</strong> Altleitung zu gewährleisten. In die Maschinenbaugrube wird die<br />

hydraulisch arbeitende Rohrauswechselmaschine eingebaut, wobei die Stirn- und<br />

Rückseiten entsprechend als Wi<strong>der</strong>lager verstärkt ausgebildet sind, um die Kräfte <strong>des</strong><br />

Auswechselprozesses aufnehmen zu können.<br />

Nach Einbau und Verspannen <strong>der</strong> Maschine wird durch pressen von Hilfsrohren ( Abb. 1 )<br />

das vorhandene Altrohr in Richtung Rohrbaugrube aus den Boden gedrückt und in <strong>der</strong><br />

Rohrbaugrube geborgen.<br />

Zwischenbaugrube<br />

Rohrbaugrube<br />

Ausbau <strong>des</strong><br />

Altrohres<br />

Um die Presskräfte gering zu halten, wird das Altrohr in den Zwischenbaugruben in kurze<br />

Rohrstücke gebrochen und zur Entsorgung ausgebaut. Lässt es <strong>der</strong> Altrohrzustand zu,<br />

dass das Altrohr über die gesamte Auswechsellänge gepresst werden kann, werden die<br />

Altrohre in großen Längen in <strong>der</strong> Rohrbaugrube geborgen.<br />

Die neu zu verlegenden Rohre werden danach in <strong>der</strong> Rohrbaugrube mittels eines<br />

Ziehadapters mit Kraftmesseinrichtung an das Hilfsrohr angehängt und durch den<br />

Rückzug <strong>der</strong> Hilfsrohre in die selbe Trasse eingezogen ( Abb. 2 ).<br />

3<br />

3


Maschinenbaugrube<br />

Abb.2<br />

Hilfsrohr<br />

Zwischenbaugrube <br />

Zwischenbaugrube<br />

Arbeitsrichtung Ziehadapter mit<br />

Kraftmesseinrichtung<br />

Rohrbaugrube<br />

Einbau <strong>des</strong><br />

Neurohres<br />

Durch den Überschnitt <strong>des</strong> Ziehadapters werden die neuen Rohre beim Einziehvorgang<br />

nur mit den geringen Kräften <strong>der</strong> Rohrreibung belastet. Die Einzugskräfte werden mit <strong>der</strong><br />

Kraftmesseinrichtung dokumentiert. Der Einziehvorgang ist bei Erreichen <strong>der</strong> zulässigen<br />

Zugkraft zu unterbrechen. Nach komplettem Rückzug <strong>der</strong> Hilfsrohre ist die Trasse mit dem<br />

neuen Rohr verrohrt und kann nach erfolgreicher Druckprüfung in Betrieb genommen<br />

werden. Die vorhandenen Hausanschlüsse werden danach umgebunden.<br />

Autor: Bleck & Söhne GmbH & Co. KG, K.-D. Bleck

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