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Arbeitsanleitung CAMLOG® Guide System

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<strong>Arbeitsanleitung</strong><br />

CAMLOG ® <strong>Guide</strong> <strong>System</strong><br />

Planung, Schablonenherstellung<br />

und Implantation<br />

Mit Sicherheit erfolgreicher.


CAMLOG ® <strong>Guide</strong> <strong>System</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung 3<br />

1.1 Produktbeschreibung 3<br />

1.2 Einheilungsmodalitäten 3<br />

2. Produktübersicht 4<br />

2.1 SCREW-LINE Implantate CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, Promote ® , und Instrumente 4<br />

2.2 Zusätzlich benötigte CAMLOG ® <strong>Guide</strong> Instrumente, bei Knochenqualität D1 und D2 5<br />

2.3 CAMLOG ® <strong>Guide</strong> Instrumente für Implantat – Ø 3.8 mm und 4.3 mm 5<br />

2.4 Erforderliche chirurgisch-prothetische Instrumente des CAMLOG ® Implantatsystems 5<br />

2.5 Komponenten für die Herstellung einer provisorischen Sofortversorgung 5<br />

3. Anwendung 6<br />

3.1 Abformung und Modellherstellung 6<br />

3.2 Herstellung Wax-up/Set-up 6<br />

3.3 Herstellung Planungsschablone 6<br />

3.4 Röntgendiagnose und Planung der Implantatposition 7<br />

3.5 Umarbeitung der Planungsschablone in eine Bohrschablone 7<br />

3.6 Kontrolle der Bohrschablone mit implant3D/CeHa imPLANT ® und dem Kontrollbrett Q1 9<br />

3.7 Optional: Herstellen eines Provisoriums 9<br />

3.8 Präparation des Implantatbetts 10<br />

3.9 Implantation 12<br />

4. Provisorische Versorgung 14<br />

5. Einheilphase 14<br />

6. Definitive prothetische Versorgung 14<br />

7. Weitergehende Dokumentationen 14


CAMLOG ® <strong>Guide</strong> <strong>System</strong><br />

1. Einleitung 2 I 3<br />

1.1 Produktbeschreibung<br />

Die Komponenten des CAMLOG ® <strong>Guide</strong> <strong>System</strong>s dienen zur schablonengeführten<br />

Implantatbettaufbereitung und Insertion von SCREW-LINE Implantaten<br />

CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, Promote ® , im zahnlosen und teilbezahnten<br />

Ober- und Unterkiefer.<br />

Das CAMLOG ® <strong>Guide</strong> <strong>System</strong> beinhaltet:<br />

– Labortechnische Instrumente zur Umarbeitung einer Planungs- in eine<br />

Bohrschablone<br />

– Chirurgische Instrumente zur schablonengeführten enossal bzw.<br />

parodontal abgestützten Implantatbettaufbereitung und Implantatinsertion<br />

– SCREW-LINE Implantate CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, Promote ® .<br />

Um das CAMLOG ® <strong>Guide</strong> <strong>System</strong> anwenden zu können, muss die Praxis/<br />

das Labor über eines der nachfolgend aufgeführten 3D-Planungssysteme<br />

und des zugehörigen Bohrhülsen-Positionierungssystem verfügen:<br />

– implant3D mit X1med3D oder X2med3D und dem Kontrollbrett Q1<br />

(Informationen unter: www.med3d.de) oder<br />

– CeHa imPLANT ® mit X1med3D oder X2med3D und dem Kontrollbrett<br />

Q1 (Informationen unter: www.c-hafner.de) oder<br />

– coDiagnostiX ® mit gonyX ® der IVS Solutions AG (Informationen unter:<br />

www.ivs-solutions.com)<br />

Unter Verwendung der Planungssoftware und des Bohrhülsen-Positionierungssystem<br />

(nachfolgend Positionierer genannt) wird mit Hilfe der<br />

Laborinstrumente des CAMLOG ® <strong>Guide</strong> <strong>System</strong>s im Dentallabor eine<br />

bestehende Planungsschablone in eine Bohrschablone umgearbeitet.<br />

Diese Bohrschablone dient nach Fertigstellung dem Führen von:<br />

a) chirurgischen Instrumenten des CAMLOG ® <strong>Guide</strong> <strong>System</strong>s bei der Implantatbettaufbereitung<br />

b) SCREW-LINE Implantaten CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, Promote ® , bei deren Insertion.<br />

SCREW-LINE Implantate CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, Promote ® , sind in den Durchmessern<br />

3.8 und 4.3 mm erhältlich. Die prothetische Versorgung erfolgt<br />

mit Einzelkronen, Brücken oder Totalprothesen.<br />

Das CAMLOG ® <strong>Guide</strong> <strong>System</strong> ist Teil eines Gesamtkonzepts und darf nur<br />

mit den nachfolgend beschriebenen Implantaten und Instrumenten angewendet<br />

werden. Alle Bestandteile des CAMLOG ® <strong>Guide</strong> <strong>System</strong>s sind<br />

exakt aufeinander abgestimmt.<br />

Hinweis: Die ALTATEC GmbH/CAMLOG Biotechnologies AG übernimmt<br />

keine Gewähr für die Ausführung der Planung und deren Umsetzung bei<br />

der Herstellung der Bohrschablone. Vor dem Einsatz des CAMLOG ® <strong>Guide</strong><br />

<strong>System</strong>s muss sich der Anwender mit dem verwendeten 3D-Planungssystem<br />

und Positionierer vertraut machen.<br />

Hinweis: SCREW-LINE Implantate CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, Promote ® , unterscheiden<br />

sich von herkömmlichen SCREW-LINE Implantaten, Promote ® ,<br />

nur durch einen modifizierten Einbringpfosten. Zum Implantieren der<br />

SCREW-LINE Implantate CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, Promote ® , ist ausschließlich das<br />

dazugehörende Eindrehinstrument CAMLOG ® <strong>Guide</strong> Implantate, kurz,<br />

manuell/Ratsche, Ø 3.8/4.3 mm, Art.-Nr. J5300.0012, zu verwenden.<br />

1.2 Einheilungsmodalitäten<br />

Die Einheilungsmodalitäten der SCREW-LINE Implantate CAMLOG ® <strong>Guide</strong>,<br />

Promote ® , sind wahlweise:<br />

– subgingivale Einheilung mit Verschlussschraube<br />

– transgingivale Einheilung mit Gingivaformer<br />

– transgingivale Einheilung mit Langzeitprovisorium als Sofortversorgung.


2. Produktübersicht<br />

2.1 SCREW-LINE Implantate CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, Promote ® , und Instrumente<br />

Implantat-Ø 3.8 mm Implantat-Ø 4.3 mm<br />

SCREW-LINE Implantat CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, Promote ® ,<br />

SCREW-LINE Implantat CAMLOG<br />

inkl. Einbringpfosten und Verschlussschraube,<br />

Ø 3.8 mm, Länge 9.0 mm<br />

® <strong>Guide</strong>, Promote ® Art.-Nr. Artikelbezeichnung Art.-Nr. Artikelbezeichnung<br />

J1043.3809 J1043.4309<br />

,<br />

inkl. Einbringpfosten und Verschlussschraube,<br />

Ø 4.3 mm, Länge 9.0 mm<br />

SCREW-LINE Implantat CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, Promote ® J1043.3811 ,<br />

inkl. Einbringpfosten und Verschlussschraube,<br />

Ø 3.8 mm, Länge 11.0 mm<br />

J1043.4311<br />

SCREW-LINE Implantat CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, Promote ® J1043.3813 ,<br />

inkl. Einbringpfosten und Verschlussschraube,<br />

Ø 3.8 mm, Länge 13.0 mm<br />

J1043.4313<br />

Chirurgie-Set CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, SCREW-LINE,<br />

innengekühlt, steril, Ø 3.8 mm, Länge 9.0 mm,<br />

Inhalt: Vorbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong> Ø 3.8 mm,<br />

Länge 6.0 mm und Formbohrer CAMLOG ® J5041.0001<br />

<strong>Guide</strong><br />

Ø 3.8 mm, Länge 9.0 mm<br />

J5041.0004<br />

Chirurgie-Set CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, SCREW-LINE,<br />

innengekühlt, steril, Ø 3.8 mm, Länge 11.0 mm,<br />

Inhalt: Vorbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong> Ø 3.8 mm,<br />

Länge 6.0 mm und Formbohrer CAMLOG ® J5041.0002<br />

<strong>Guide</strong><br />

Ø 3.8 mm, Länge 9.0 und 11.0 mm<br />

J5041.0005<br />

Chirurgie-Set CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, SCREW-LINE,<br />

innengekühlt, steril, Ø 3.8 mm, Länge 13.0 mm,<br />

Inhalt: Vorbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong> Ø 3.8 mm,<br />

Länge 6.0 mm und Formbohrer CAMLOG ® J5041.0003<br />

<strong>Guide</strong><br />

Ø 3.8 mm, Länge 9.0, 11.0 und 13.0 mm<br />

J5041.0006<br />

Gingivastanze CAMLOG ® J5041.3800 <strong>Guide</strong>, steril,<br />

Ø 3.8 mm<br />

J5041.4300<br />

Führungshülse CAMLOG ® J3714.5500 <strong>Guide</strong>,<br />

Ø 3.8 mm, 2 Stück<br />

J3714.5501<br />

Einbringpfosten CAMLOG ® K2026.3800 <strong>Guide</strong> für Laborimplantate,<br />

inkl. Halteschraube, Ø 3.8 mm, 2 Stück<br />

K2026.4300<br />

SCREW-LINE Implantat CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, Promote ® ,<br />

inkl. Einbringpfosten und Verschlussschraube,<br />

Ø 4.3 mm, Länge 11.0 mm<br />

SCREW-LINE Implantat CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, Promote ® ,<br />

inkl. Einbringpfosten und Verschlussschraube,<br />

Ø 4.3 mm, Länge 13.0 mm<br />

Chirurgie-Set CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, SCREW-LINE,<br />

innengekühlt, steril, Ø 4.3 mm, Länge 9.0 mm,<br />

Inhalt: Vorbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong> Ø 4.3 mm,<br />

Länge 6.0 mm und Formbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong><br />

Ø 4.3 mm, Länge 9.0 mm<br />

Chirurgie-Set CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, SCREW-LINE,<br />

innengekühlt, steril, Ø 4.3 mm, Länge 11.0 mm,<br />

Inhalt: Vorbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong> Ø 4.3 mm,<br />

Länge 6.0 mm und Formbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong><br />

Ø 4.3 mm, Länge 9.0 und 11.0 mm<br />

Chirurgie-Set CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, SCREW-LINE,<br />

innengekühlt, steril, Ø 4.3 mm, Länge 13.0 mm,<br />

Inhalt: Vorbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong> Ø 4.3 mm,<br />

Länge 6.0 mm und Formbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong><br />

Ø 4.3 mm, Länge 9.0, 11.0 und 13.0 mm<br />

Gingivastanze CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, steril,<br />

Ø 4.3 mm<br />

Führungshülse CAMLOG ® <strong>Guide</strong>,<br />

Ø 4.3 mm, 2 Stück<br />

Einbringpfosten CAMLOG ® <strong>Guide</strong> für Laborimplantate,<br />

inkl. Halteschraube, Ø 4.3 mm, 2 Stück


2.2 Zusätzlich benötigte CAMLOG ® <strong>Guide</strong> Instrumente, bei Knochenqualität D1 und D2<br />

Implantat-Ø 3.8 mm Implantat-Ø 4.3 mm<br />

Formbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, SCREW-LINE,<br />

Formbohrer CAMLOG<br />

Cortical Bone, innengekühlt, steril,<br />

Ø 3.8 mm, Länge 9.0 mm<br />

® Art.-Nr. Artikelbezeichnung Art.-Nr. Artikelbezeichnung<br />

J5048.3809 J5048.4309<br />

<strong>Guide</strong>, SCREW-LINE,<br />

Cortical Bone, innengekühlt, steril,<br />

Ø 4.3 mm, Länge 9.0 mm<br />

Formbohrer CAMLOG ® J5048.3811 <strong>Guide</strong>, SCREW-LINE,<br />

Cortical Bone, innengekühlt, steril,<br />

Ø 3.8 mm, Länge 11.0 mm<br />

J5048.4311<br />

Formbohrer CAMLOG ® J5048.3813 <strong>Guide</strong>, SCREW-LINE,<br />

Cortical Bone, innengekühlt, steril,<br />

Ø 3.8 mm, Länge 13.0 mm<br />

J5048.4313<br />

2.3 CAMLOG ® <strong>Guide</strong> Instrumente für Implantat-Ø 3.8 mm und 4.3 mm<br />

Kontrollstift CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, für Ø 3.8/4.3 mm<br />

(nur notwendig bei Verwendung des implant3D/CeHa imPlant ® Art.-Nr. Artikelbezeichnung<br />

J5301.0448<br />

Planungssystems)<br />

J3715.5500<br />

J3713.5555<br />

J5300.0012<br />

Setzinstrument CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, für Ø 3.8/4.3 mm<br />

2.4 Erforderliche chirurgisch-prothetische Instrumente des CAMLOG ® Implantatsystems<br />

Art.-Nr. Artikelbezeichnung<br />

J5320.1030 Drehmomentratsche, mit stufenloser Drehmomenteinstellung bis max. 30 Ncm<br />

J5315.0510<br />

J5315.0501<br />

J5315.0502<br />

J5002.0005<br />

Schablonenbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, für Ø 3.8/4.3 mm<br />

Eindrehinstrument CAMLOG ® <strong>Guide</strong> Implantate, kurz, manuell/Ratsche, für Ø 3.8/4.3 mm<br />

Schraubendreher, 0.05“ Inbus, extrakurz, manuell/Ratsche<br />

Schraubendreher, 0.05“ Inbus, kurz, manuell/Ratsche<br />

Schraubendreher, 0.05“ Inbus, lang, manuell/Ratsche<br />

Bohrerverlängerung, ISO-Schaft<br />

2.5 Komponenten für die Herstellung einer provisorischen Sofortversorgung (ohne Prothetik)<br />

Implantat-Ø 3.8 mm Implantat-Ø 4.3 mm<br />

Formbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, SCREW-LINE,<br />

Cortical Bone, innengekühlt, steril,<br />

Ø 4.3 mm, Länge 11.0 mm<br />

Formbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, SCREW-LINE,<br />

Cortical Bone, innengekühlt, steril,<br />

Ø 4.3 mm, Länge 13.0 mm<br />

Art.-Nr. Artikelbezeichnung Art.-Nr. Artikelbezeichnung<br />

J3010.3800 Laborimplantat, Ø 3.8 mm<br />

J3010.4300 Laborimplantat, Ø 4.3 mm<br />

4 I 5


3. Anwendung<br />

3.1 Abformung und Modellherstellung<br />

A. Ausreichend teilbezahnter Kiefer<br />

Bei einem teilbezahnten Kiefer, dessen vorhandene Zähne eine ausreichend<br />

stabile und repositionierbare Fixation einer Planungsschablone<br />

gewährleisten, wird die Mundsituation abgeformt und ein Meistermodell<br />

hergestellt.<br />

B. Zahnloser oder ungenügend teilbezahnter Kiefer<br />

Bei einem zahnlosen oder einem teilbezahnten Kiefer, dessen Restbezahnung<br />

keine ausreichend stabile und/oder repositionierbare Fixation einer<br />

Planungsschablone gewährleistet, werden zunächst „temporäre Implantate“<br />

(Schnappmechanismus durch Matrize) in ausreichender Anzahl (im<br />

zahnlosen Kiefer mindestens 3 Stück) gesetzt, um später die Planungsschablone<br />

exakt im Mund fixieren zu können. Die Positionierung muss so<br />

gewählt sein, dass eine bestmögliche mechanische Stabilität erreicht<br />

und die spätere Insertion der SCREW-LINE Implantate CAMLOG ® <strong>Guide</strong>,<br />

Promote ® , nicht behindert wird. Die temporären Implantate dienen im<br />

Anschluss ebenfalls zur Fixierung der Bohrschablone und bei Verwendung<br />

eines Provisoriums für dessen Abstützung. Die Mundsituation wird<br />

mit den zu den temporären Implantaten gehörenden Matrizen abgeformt<br />

und ein Meistermodell mit entsprechenden Analogen hergestellt.<br />

3.2 Herstellung Wax-up/Set-up<br />

Auf dem Meistermodell wird ein Wax-up/Set-up der zu ersetzenden Zähne<br />

erstellt, um die optimale Zahnposition für die spätere Versorgung aus<br />

prothetischer Sicht zu ermitteln (Planung der prothetischen Versorgung<br />

im Artikulator). Das Wax-up/Set-up dient zugleich als Vorgabe für die anzufertigende<br />

Planungsschablone, die später zur Bohrschablone umgearbeitet<br />

wird.<br />

3.3 Herstellung Planungsschablone<br />

Die Planungsschablone ist funktionell und vorzugsweise aus transparentem<br />

Kunststoff mit röntgenopaken Modellzähnen zu gestalten. Bewährt<br />

hat sich das Aufstellen der fehlenden Zähne aus bariumsulfathaltigem<br />

Kunststoff und die Bohrung der idealen Prothetikachse. Das Erstellen von<br />

Schablonen zur gleichzeitigen CT-/DVT-Aufnahme von Ober- und Unterkiefer<br />

ist möglich.<br />

A) Für implant3D/CeHa imPlant ®<br />

Ein zu integrierender Steckbaustein dient als präzises dreidimensionales<br />

Referenzobjekt im Datensatz des Computertomogramms (CT) bzw. des<br />

Digitalen Volumentomogramms (DVT) für das 3D-Planungssystem. Zudem<br />

sichert der Steckbaustein die spätere korrekte Installation im Positionierer,<br />

wie auch die Ausrichtung der fertigen Bohrschablone bei der<br />

Kontrolle der Position der Führungshülsen auf dem Kontrollbrett.<br />

Zur Qualitätskontrolle werden, vorzugsweise in der Okklusionsebene, mindestens<br />

zwei zusätzliche röntgenopake Sicherheitsmarker in die Schablone<br />

integriert. Die Sicherheitsmarker dienen zur Überprüfung der korrekten<br />

Lage des Steckbausteins in der Schablone.<br />

B) Für coDiagnostiX ®<br />

In die Planungsschablone sind 3 Titanpins einzubringen, die in der weiteren<br />

Planung als Referenzobjekte dienen. Das Einbringen der Stifte erfolgt<br />

gemäss den Angaben des Herstellers.<br />

Hinweis: Weitergehende Informationen zur Erstellung einer geeigneten<br />

Planungsschablone inkl. der korrekten Positionierung der Referenzobjekte<br />

sind beim Hersteller des 3D-Planungssystems erhältlich.


3.4 Röntgendiagnose und Planung der Implantatposition<br />

Die Planungsschablone wird auf die Restbezahnung bzw. auf die temporären<br />

Implantate aufgesteckt. Die Implantate müssen eingeheilt bzw.<br />

eine ausreichende Primärstabilität aufweisen. Mit der exakt und sicher<br />

fixierten Schablone wird die Röntgentomografie (CT/DVT) durchgeführt.<br />

Anschließend werden die durch die CT bzw. DVT gewonnenen Daten in<br />

die 3D-Planungssoftware überführt. Nach Abschluss der feinjustierten<br />

Planung der Implantatpositionen in der 3D-Software errechnet diese die<br />

Daten zur Justierung des Positionierers.<br />

Warnung:<br />

Folgende Sicherheitsabstände müssen eingehalten werden:<br />

– 1,5 mm zum Nervus mandibularis bzw. Nervus alveolaris inferior.<br />

– 1,5 mm zu einem angrenzenden natürlichen Zahn.<br />

– 3,0 mm zu einem angrenzenden Implantat.<br />

– Implantatdurchmesser und -länge sind so zu bestimmen, dass um das<br />

Implantat ausreichend Knochen (mindestens 1,0 mm) vorhanden ist.<br />

In der Planungssoftware zu berücksichtigende Geometrien:<br />

für implant3D/CeHa imPlant ®<br />

Höhe der Führungshülse: 4,0 mm<br />

Abstand Unterkante Hülse – koronales Ende des<br />

Implantats (Implantatschulter): 3,5 mm<br />

für coDiagnostiX ® bis Version 6.0*<br />

Höhe der Führungshülse: 7,0 mm**<br />

Bohrer Anschlagtiefe nach verwendetem Bohrer<br />

9 mm Implantat: 16,5 mm<br />

11 mm Implantat: 18,5 mm<br />

13 mm Implantat: 20,5 mm<br />

* Ab Version 6.1 werden durch Anwahl von "CAMLOG <strong>Guide</strong> Hülsen" die Werte automatisch<br />

berücksichtigt.<br />

** Hier ist das notwendige Überbohren des Schablonenbohrers bereits berücksichtigt<br />

Diese Geometrien dürfen nicht verändert werden, ansonsten wird eine<br />

von der Planung abweichende inkorrekte Bohr- und Implantatsetztiefe<br />

umgesetzt!<br />

3.5 Umarbeitung der Planungsschablone in eine Bohrschablone<br />

3.5.1 Vorbereitung der Schablone und Tiefenreferenzierung<br />

A) Mit implant3D/CeHa imPlant ® und X1med3D<br />

Zur Umarbeitung der Planungs- in eine Bohrschablone werden zunächst<br />

die Zähne der Planungsschablone abgeschliffen. Beim Beschleifen ist<br />

darauf zu achten, dass eine ausreichende Stabilität der Schablone gewährleistet<br />

bleibt, um ein Brechen bei der weiteren laborseitigen, wie<br />

auch der chirurgischen Anwendung (mögliche Verspannungen der Schablone)<br />

zu vermeiden.<br />

6 I 7<br />

Wichtiger Hinweis:<br />

Die Bedienungsanweisungen des Herstellers der Bohrhülsen-Positionierungssysteme<br />

X1med3D oder X2med3D der Georg Schick Dental GmbH,<br />

sind in der Gebrauchsanweisung beschrieben und müssen genau eingehalten<br />

werden! Dies betrifft folgende Punkte:<br />

– Kalibrierungsüberprüfung des Positionierers<br />

– Einstellung des Tiefenanschlags zum Eingipsen der Schablone<br />

– Eingipsen der Schablone<br />

– Überprüfung der Sicherheitsmarkierungen<br />

– Einstellung des Tiefenanschlags für die Setztiefe der Führungshülse<br />

– Setzen der Führungshülsen gemäss Bohrplan<br />

Nach dem Überprüfen der Sicherheitsmarken ist am Positionierer das<br />

Einstellen des Tiefenanschlags für die Tiefe der Führungshülse vorzunehmen.<br />

Dazu ist das Setzinstrument CAMLOG ® <strong>Guide</strong> mit einer aufgesteckten<br />

Führungshülse CAMLOG ® <strong>Guide</strong> in die Frässpindel einzusetzen.<br />

Warnung: Zur Gewährleistung der reproduzierbaren Setztiefe der Führungshülsen<br />

muss das Setzinstrument CAMLOG ® <strong>Guide</strong> mit seiner kompletten<br />

Schaftlänge bis zum Anschlag im Spannfutter der Frässpindel<br />

eingespannt sein.<br />

Setzinstrument mit aufgesteckter Führungshülse<br />

Anschlagfläche für Spannfutter. Der Schaft muss<br />

komplett im Spannfutter eingespannt werden!<br />

Bund der Führungshülse muss aufliegen!<br />

Der Tiefenanschlag des Positionierers ist durch Aufsetzen der Führungshülse<br />

zwischen den Noppen des Probekörpers (siehe auch Gebrauchsanweisung<br />

des Positionierers) neu zu justieren, wobei die Führungshülse<br />

am Bund des Setzinstruments anliegen muss. Das Setzinstrument selbst<br />

muss nicht auf dem Prüfkörper aufsetzen.<br />

Nach Einstellen des Tiefenanschlags ist das Setzinstrument durch den<br />

Schablonenbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong> auszutauschen.<br />

Warnung: Zur Gewährleistung der richtigen Setztiefe der Führungshülsen,<br />

muss der Schablonenbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong> mit seiner kompletten<br />

Schaftlänge bis zum Anschlag im Spannfutter der Frässpindel eingespannt<br />

sein.


Die Länge des Schablonenbohrers CAMLOG ® <strong>Guide</strong> ist bereits auf die<br />

Länge des Setzinstruments abgestimmt, so dass der Tiefenanschlag am<br />

Positionierer nicht neu justiert werden muss.<br />

B) Mit coDiagnostiX ® und gonyX ®<br />

Die Umarbeitung der Planungsschablone hat sich bewährt, aber auch<br />

das separate Erstellen einer Bohrschablone ist möglich. Die aufgestellten<br />

Bariumsulfatkunststoffzähne können in der Schablone verbleiben, sofern<br />

sie eine ausreichende Befestigungsfläche für die Führungshülsen bieten.<br />

Achtung: Zur Tiefenreferenzierung (Nulllagenbestimmung) des Schablonenbohrers<br />

ist sicherzustellen, dass der Bohrer mit seiner kompletten<br />

Schaftlänge bis zum Anschlag im Spannfutter der Frässpindel eingespannt<br />

und auf der Nullebene des Modells mit seiner Spitze aufsitzt<br />

und nicht an dessen äusserer Schneidenkante. Gegebenenfalls ist der<br />

Bohrer zu drehen.<br />

Die richtige Einstellung der Koordinaten kann vor dem Bohren überprüft<br />

werden. Hierbei wird der Nullebenensockel mit dem gonyX ® Verifizierungsprotokoll<br />

genutzt. Bitte die Herstelleranleitungen beachten.<br />

3.5.2 Aufbohren der Schablone und Einfügen der Hülsen<br />

Gemäß der von der Planungssoftware vorgegebenen und im Bohrplan/<br />

Druckprotokoll dokumentierten Einstellungen des Positionierers, kann<br />

nun das Loch für die Führungshülse gebohrt werden.<br />

Schablonenbohrer<br />

Anschlagfläche für Spannfutter.<br />

Der Schaft muss komplett im<br />

Spannfutter eingespannt werden!<br />

Bohrung!<br />

Planungsschablone<br />

Hinweis: Zur Vermeidung von Überhitzung und einer evtl. damit verbundenen<br />

Verformung des Bohrlochs wird empfohlen, die Bohrung mit einem<br />

Spiralbohrer, Ø max. 5.0 mm vorzubohren. Bohrungen in Kunststoff<br />

sind intermittierend und unter Kühlung mit Pressluft durchzuführen!<br />

Empfehlung: Soll die prothetische Konstruktion für eine provisorische<br />

Sofortversorgung bereits vor der Implantation hergestellt werden, können<br />

nach Abnahme der Schablone die Löcher für die Laborimplantate im<br />

bereits aufgegipsten Modell mit einem geeigneten Bohrer in gleicher<br />

Position wie das Loch für die Führungshülse CAMLOG ® <strong>Guide</strong> gebohrt<br />

werden.<br />

Nach dem Setzen aller Führungshülsen werden die mit den Einbringpfosten<br />

verschraubten Laborimplantate mit Hilfe der fertigen Bohrschablone<br />

in das Modell geführt und mit einem geeigneten Material befestigt (z. B.<br />

Gips, Epoxy, etc.).<br />

Nach Fertigstellung der Bohrung in der Schablone wird der Schablonenbohrer<br />

gegen das Setzinstrument CAMLOG ® <strong>Guide</strong> ausgetauscht. Dabei<br />

ist zu beachten, dass das Setzinstrument bis zum Anschlag eingespannt<br />

ist.<br />

Die dem Implantatdurchmesser entsprechende Führungshülse CAMLOG ®<br />

<strong>Guide</strong> wird auf das Setzinstrument aufgesteckt.<br />

Achtung: Zur Gewährleistung der korrekten Setztiefe der Führungshülse<br />

CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, muss diese bis zum Anschlag auf dem Setzinstrument<br />

CAMLOG ® <strong>Guide</strong> aufgeschoben sein.<br />

Setzinstrument mit aufgesteckter<br />

Führungshülse<br />

Anschlagfläche für Spannfutter.<br />

Der Schaft muss komplett im Spannfutter<br />

eingespannt werden!<br />

Bund der Führungshülse muss aufliegen!


Führungshülse in der<br />

Schablone<br />

Das Setzinstrument mit aufgesteckter Führungshülse ist bis zum Tiefenanschlag<br />

des Positionierers abzusenken. In der auf Anschlag abgesenkten<br />

Position ist die Führungshülse einzukleben oder mit lichthärtendem<br />

Kunststoff einzupolimerisieren.<br />

Achtung: Vor dem Einkleben/Einpolimerisieren der Führungshülse ist<br />

sicherzustellen, dass der Tiefenanschlag des Positionierers erreicht ist.<br />

Der beschriebene Prozess erfolgt für jede Führungshülse separat. Bei<br />

Verwendung des gonyX ® ist vor jeder Bohrung die Tiefenreferenzierung<br />

gemäss den Angaben des Herstellers neu zu bestimmen.<br />

Hinweis: Weitergehende Informationen zur Anwendung des jeweiligen<br />

Positionierers sind beim Hersteller erhältlich.<br />

3.6 Kontrolle der Bohrschablone mit implant3D/CeHa imPlant ®<br />

und dem Kontrollbrett Q1<br />

Mit Hilfe eines durch die Planungssoftware generierten Kontrollausdrucks<br />

(Prüfbogen), kann die Lage der Führungshülsen nach Fertigstellung<br />

der Bohrschablone überprüft werden. Hierzu wird die Schablone mit<br />

Hilfe des Kontrollbretts Q1 der med3D GmbH über den Steckbaustein auf<br />

dem Referenzfeld des Kontrollausdrucks ausgerichtet. Wird nun der Kontrollstift<br />

CAMLOG ® <strong>Guide</strong> durch die Führungshülsen geführt, muss die<br />

Spitze des Stiftes in der Nähe der Kreuzmarkierungen innerhalb der Kreise<br />

auftreffen.<br />

Eingesteckter Kontrollstift<br />

100 mm (Kontrollieren!)<br />

35<br />

34<br />

Kontrollausdruck (Prüfbogen)<br />

32 42<br />

44<br />

45<br />

Referenzfeld<br />

8 I 9<br />

Kreuzmarkierungen<br />

mit Kreis<br />

Warnung: Das Prüfen der korrekten Lage des Steckbausteins muss durch<br />

die Sicherheitsmarken auf der Schablone erfolgen. Zur vollständigen<br />

Prüfung einer Schablone müssen sowohl die Sicherheitsmarken als<br />

auch der Kontrollausdruck und die medizinische Plausibilität kontrolliert<br />

werden.<br />

Hinweis: Weitergehende Informationen zur Anwendung des Kontrollbretts<br />

sind beim Hersteller erhältlich.<br />

3.7 Optional: Herstellen eines Provisoriums<br />

Mit Hilfe der fertigen Bohrschablone kann im Labor ein Langzeitprovisorium<br />

für den teilbezahnten und zahnlosen Kiefer gefertigt werden, bevor<br />

die eigentliche Implantation durchgeführt wird. Dazu stehen separat erhältliche<br />

Einbringpfosten CAMLOG ® <strong>Guide</strong> zur Integration von Laborimplantaten<br />

in das Arbeitsmodell zur Verfügung.<br />

Einbringpfosten CAMLOG ® <strong>Guide</strong> für<br />

Laborimplantate, inkl. Halteschraube,<br />

Ø 3.8/4.3 mm<br />

Laborimplantate<br />

Ø 3.8/4.3 mm


Vorbereitung und Herstellung am Beispiel eines zahnlosen Kiefers<br />

mit zuvor gesetzten temporären Implantaten:<br />

A. Bohren der Löcher für die Laborimplantate<br />

Option 1 (Empfehlung):<br />

Bereits während der Herstellung der Bohrschablone (Bohrung der Löcher<br />

für die Führungshülsen) im Positionierer, können die Löcher für die Laborimplantate<br />

im Arbeitsmodell gebohrt werden. Dazu wird der Schablonenbohrer<br />

nach der Bohrung gegen einen Gipsbohrer ausgetauscht, die<br />

Schablone vom aufgegipsten Modell genommen und die Löcher für die<br />

Insertion der Laborimplantate in ausreichender Größe ins Modell gebohrt.<br />

Option 2:<br />

Die bereits fertiggestellte Bohrschablone mit den Führungshülsen wird<br />

auf das Arbeitsmodell gesetzt bzw. auf die im Modell befindlichen Analoge<br />

der temporären Implantate geschnappt, um die zukünftigen Implantatpositionen<br />

durch die Führungshülsen zu markieren. Anschließend wird<br />

die Schablone entfernt, um die nötigen Hohlräume für das Setzen der<br />

Laborimplantate in ausreichender Größe und unter Berücksichtigung der<br />

Implantatachsen in den Gips zu schleifen. Somit werden die Führungshülsen<br />

nicht durch rotierende Instrumente beschädigt.<br />

Empfehlung: Zum einfacheren Befestigen der Laborimplantate empfiehlt<br />

es sich, das Modell an den entsprechenden Implantatpositionen durchzuschleifen,<br />

um später ein geeignetes Material (z. B. Gips, Epoxy etc.)<br />

von unten einfließen zu lassen. Seitliche Retentionen in den Löchern dienen<br />

als Rotationssicherung für das einfliessende Material.<br />

B. Befestigen der Laborimplantate<br />

Vor dem Befestigen werden die Laborimplantate mit den entsprechenden<br />

Einbringpfosten verschraubt und der Verbindungsspalt sowie der<br />

darüber liegende Einstich am Einbringpfosten mit Wachs ausgeblockt.<br />

Einstich mit Wachs ausblocken<br />

Verbindungsspalt mit Wachs ausblocken<br />

Die Laborimplantate werden in die Führungshülsen der Schablone eingefügt,<br />

wobei auf die vestibuläre Ausrichtung einer Nut zu achten ist. Die<br />

Nutenausrichtung ist identisch mit der Position der Flächen auf dem Einbringpfosten.<br />

Hinweis: Zur Übertragung der vestibulären Nutenposition vom Laborimplantat<br />

auf das SCREW-LINE Implantat CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, ist auf der<br />

Oberseite der Schablone pro Implantat eine dauerhafte Markierung anzubringen.<br />

Die Markierung wird neben der Führungshülse, in Höhe der<br />

Mitte der nach vestibulär ausgerichteten Fläche des Einbringpfostens<br />

CAMLOG ® <strong>Guide</strong> durchgeführt.<br />

Schablone mit Einbringpfosten<br />

von okklusal<br />

Vestibuläre Markierung<br />

Fläche<br />

Warnung: Die Schultern der Einbringpfosten müssen auf der Oberseite<br />

der Führungshülsen aufliegen. Erst dann ist die exakte Endposition erreicht!<br />

Zur Positionssicherung werden die in exakter Lage sitzenden Einbringpfosten<br />

mit ausreichend Wachs in der Schablone fixiert. Die Bohrschablone<br />

wird auf das Arbeitsmodell gesetzt bzw. auf die Analoge der temporären<br />

Implantate geschnappt. Dabei dürfen die Laborimplantate die<br />

Wandungen der Bohrlöcher im Modell nicht berühren.<br />

Nun werden die Laborimplantate im Modell befestigt, wobei das Material<br />

(z. B. Gips, Epoxy etc.) vorzugsweise von der Modellunterseite in die<br />

Bohrung einfließt.<br />

Nach dem Aushärten des Materials wird die Schablone durch Lösen der<br />

angewachsten Einbringpfosten vom Modell abgenommen. Verbleibendes<br />

Restwachs am koronalen Rand der Laboranaloge wird entfernt.


C. Herstellung des Provisoriums<br />

Das Langzeitprovisorium kann nun auf dem Arbeitsmodell mit Hilfe von<br />

z. B. Stegkomponenten (Passive-Fit) oder dem Provisorischen Abutment<br />

als ästhetische, nicht funktionelle Brückenkonstruktion hergestellt werden.<br />

Um einen spannungsfreien Sitz zu garantieren, muss eine provisorische<br />

Gerüstkonstruktion im Mund auf die Stegbasen bzw. den provisorischen<br />

Abutments zementiert werden (Passive-Fit). Aus Stabilitätsgründen sollten<br />

die Implantate bei einer provisorischen Versorgung miteinander verblockt<br />

werden.<br />

Provisorische Einzelzahnversorgungen können in der herkömmlichen Art<br />

und Weise auf dem provisorischen Abutment erstellt werden.<br />

3.8 Präparation des Implantatbetts<br />

Für den chirurgischen Eingriff müssen die diagnostischen Unterlagen<br />

und die im Vorfeld erstellte und desinfizierte Bohrschablone vorliegen.<br />

Die Implantation kann transgingival (1-phasig) oder subgingival (2-phasig)<br />

durchgeführt werden. Bei der Implantation transgingival entfällt der<br />

chirurgische Zweiteingriff. Für die Implantation subgingival muss drei<br />

Wochen vor der Abformung, ein Gingivaformer zur Weichteilkonditionierung<br />

in das Implantat eingeschraubt werden.<br />

Warnung: Um optimale Bedingungen für das erfolgreiche Einheilen des<br />

Implantats zu schaffen, muss das Hart- und Weichgewebe schonend behandelt<br />

werden. Das Implantatbett muss mit äußerster Sorgfalt aufbereitet<br />

werden.<br />

Hinweis: Eine aufgeklappte Gingiva erleichtert das Sichtfeld auf den<br />

Operationsbereich.<br />

Einsetzten der Schablone und Präparation der Gingiva<br />

Die desinfizierte Bohrschablone wird in den Mund gesetzt und auf einwandfreien<br />

Sitz geprüft. Im zahnlosen bzw. ungenügend bezahnten Kiefer<br />

wird sie zur Sicherung des stabilen Sitzes auf den zuvor gesetzten<br />

temporären Implantaten fixiert. Im ausreichend teilbezahnten Kiefer<br />

kann sie auf der Restbezahnung abgestützt werden.<br />

Warnung: Bei aufgeklappter Gingiva darf der Lappen die korrekte Positionierung<br />

der Schablone nicht behindern.<br />

Schablone<br />

Gingiva<br />

Knochen<br />

10 I 11<br />

Optional: Gingivastanzung<br />

Als Alternative zur herkömmlichen Lappenpräparation der Gingiva kann<br />

die Gingivastanze CAMLOG ® <strong>Guide</strong> in die Führungshülse eingeführt und<br />

die Gingiva an der Implantationsstelle durchstoßen und entfernt werden.<br />

Bei rotierendem Einsatz darf die Drehzahl 15 U/min nicht übersteigen.<br />

Um bindegewebige Einscheidungen in das Implantatbett zu vermeiden,<br />

sind Gingivareste im Bohrbereich zu entfernen und gegebenenfalls die<br />

randständige Gingiva zu mobilisieren.<br />

Gingivastanze<br />

Entfernter Gingivazapfen<br />

Vor- und Formbohrungen<br />

Die Vor- und Formbohrer werden mit intermittierender Bohrtechnik verwendet,<br />

d. h. Knochen 2 bis 3 Sekunden anbohren, anschließend Bohrer<br />

nach oben aus den Knochen ziehen, ohne den Handmotor zu stoppen.<br />

Vorgang wiederholen, bis die gewünschte Tiefe erreicht ist.<br />

Das Bohren muss mit ausreichender externer/interner Kühlung durch<br />

vorgekühlte (5°C) sterile, physiologische Kochsalzlösung erfolgen. Die<br />

Bohrer werden in aufsteigender Länge verwendet.<br />

Maximal zulässige Drehzahlen für Bohrer:<br />

Vor- und Formbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, Ø 3,8 mm 500 U/min<br />

Vor- und Formbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, Ø 4,3 mm 400 U/min<br />

Formbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong> SCREW-LINE,<br />

Cortical Bone, Ø 3.8/4.3 mm 300 U/min


Vorbohrung<br />

Es folgt das Vorbohren mit dem innengekühlten Vorbohrer CAMLOG ®<br />

<strong>Guide</strong>. Diese Bohrung legt die Bohr- und Implantatachse eindeutig fest.<br />

Vorbohrer<br />

Bohrtiefe: 6,0 mm<br />

Max. Drehzahl:<br />

Ø 3,8 mm: 500 U/min<br />

Ø 4,3 mm: 400 U/min<br />

Mit Kühlung bohren!<br />

Formbohrung<br />

In aufsteigender Bohrlänge (9 11 13 mm) wird, nach erfolgter<br />

Vorbohrung, mit den innengekühlten Formbohrern CAMLOG ® <strong>Guide</strong> das<br />

Implantatbett bis zur geplanten Länge des Implantats aufbereitet.<br />

Formbohrer<br />

Länge 9 mm<br />

Formbohrer<br />

Länge 11 mm<br />

Formbohrer<br />

Länge 13 mm<br />

Max. Drehzahl:<br />

Ø 3,8 mm: 500 U/min<br />

Ø 4,3 mm: 400 U/min<br />

Mit Kühlung bohren!<br />

Hinweis: Formbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong> SCREW-LINE, Cortical Bone<br />

Wenn sich bei der Implantatbettaufbereitung zeigt, dass überwiegend<br />

kortikaler Knochen (Knochenqualitäten D1 und D2) vorhanden ist, kann<br />

der apikale Teil des Implantatbetts mit dem Formbohrer CAMLOG ® <strong>Guide</strong>,<br />

SCREW-LINE, Cortical bone (siehe "Produktübersicht") aufgeweitet werden.<br />

Dies resultiert in einer Reduktion des Eindrehmoments des Implantats.<br />

Die maximale Drehzahl darf 300 U/min nicht überschreiten.


3.9 Implantation<br />

Die SCREW-LINE Implantate CAMLOG ® <strong>Guide</strong>, Promote ® , werden inkl.<br />

Verschlussschraube und montiertem Einbringpfosten steril geliefert und<br />

sind mit einem blauen Handgriff in der Primärverpackung (Blister) fixiert.<br />

Die Primärverpackung des Implantats wird geöffnet und das Implantat<br />

nur am blauen Handgriff aus der Verpackung genommen.<br />

Hinweis: Die Primärverpackung der Implantate enthält ein Etikett mit der<br />

Chargennummer, die in die Patientendokumentation übertragen werden<br />

muss. Damit kann im Bedarfsfall jedes Implantat zurückverfolgt werden.<br />

Am Handgriff gehalten, wird das Implantat von Hand, durch die Führungshülse<br />

der Bohrschablone in das Implantatbett, eingeführt. Das Implantat<br />

mit dem Handgriff bis zu seiner ersten Stabilisierung einschrauben,<br />

anschließend den Handgriff abziehen.<br />

Handgriff Handgriff abziehen<br />

Das Eindrehinstrument CAMLOG ® <strong>Guide</strong> wird bis zum Anschlag auf den<br />

Einbringpfosten gesteckt. Anschließend die blockierte Drehmomentratsche<br />

auf das Eindrehinstrument aufsetzen. Das Implantat wird nun bis in<br />

seine Endposition in den Knochen eingedreht.<br />

Einbringpfosten<br />

Eindrehinstrument<br />

Blockierte<br />

Drehmomentratsche<br />

12 I 13<br />

Warnung: Die Schulter des Einbringpfostens muss auf der Oberseite<br />

der Führungshülse aufliegen. Erst dann ist die exakte Endposition<br />

erreicht. Nach Erreichen der Endposition darf das Implantat in der<br />

Schablone nicht weitergedreht werden, dies kann zum Verlust der<br />

Primärstabilität führen.<br />

Nach dem Eindrehen sollte eine Längsmarkierung auf dem Eindrehinstrument<br />

CAMLOG ® <strong>Guide</strong> (Position entspricht der Lage der Nuten in der<br />

Implantatinnenkonfiguration) nach vestibulär ausgerichtet sein, oder<br />

wenn vorhanden, in Richtung auf einer durch den Zahntechniker angebrachten<br />

Markierung auf der Schablone zeigen.


Längsmarkierung ist identisch mit der<br />

Nutenausrichtung im Implantat<br />

Endposition<br />

Empfehlung: Sollte eine Nut in der Endposition nicht genau nach vestibulär<br />

bzw. in Richtung der vom Zahntechniker angebrachten Markierung<br />

zeigen, dann kann die Implantatposition, ausschliesslich nach Entfernung<br />

der Schablone, korrigiert werden. Dazu muss der Einbringpfosten<br />

entfernt und die Schablone abgenommen werden. Anschliessend den<br />

Einbringpfosten wieder einsetzen und verschrauben, das Eindrehinstrument<br />

inkl. Drehmomentratsche aufsetzen und die Nutenposition korrigieren.<br />

Die Drehmomentratsche und das Eindrehinstrument vom Einbringpfosten<br />

abziehen, die Halteschraube des Einbringpfostens mit einem<br />

Schraubendreher, Inbus, lösen und den Einbringpfosten durch Herausziehen<br />

entfernen.<br />

Hinweis: Bei weichen Knochenverhältnissen (z. B. D3 und D4) ist der Einbringpfosten<br />

mit dem Eindrehinstrument zu fixieren, bevor die Halteschraube<br />

mit dem Schraubendreher, Inbus, lang, manuell/Ratsche, Art.-<br />

Nr. J5315.0502 gelöst wird. Der Schraubendreher wird dazu von oben<br />

durch das Eindrehinstrument in die Halteschraube eingeführt.


Die Bohrschablone wird entfernt und die Innenkonfiguration des Implantats<br />

gereinigt. Entsprechend der Situation bzw. der Planung wird das Implantat<br />

für die Einheilphase mit einer Verschlussschraube oder einem<br />

Gingivaformer versorgt. Das Weichgewebe wird stabilisiert. Wahlweise<br />

kann die Situation auch mit einem Langzeitprovisorium versorgt werden.<br />

Bei einer Gingivastanzung kann ein Gingivaformer verwendet werden.<br />

Dies ermöglicht eine transgingivale Einheilung (einphasig). Der Gingivaformer<br />

muss zum Implantatdurchmesser passen und wird von Hand eingedreht.<br />

Es ist auf den exakten Sitz des Gingivaformers zu achten. Insbesondere<br />

ist sicher zu stellen, dass kein Gewebe zwischen Implantatschulter<br />

und Gingivaformer eingeklemmt wird. Die Mukosa muss dicht am Gingivaformer<br />

anliegen.<br />

Bei einer Lappenpräparation werden die Wundränder mit entsprechendem<br />

Nahtmaterial dicht verschlossen. Die Nähte nicht zu straff knüpfen.<br />

Sie müssen so gelegt werden, dass die Wundränder spannungsfrei über<br />

der Verschlussschraube anliegen.<br />

4. Provisorische Versorgung<br />

Eine temporäre prothetische Versorgung kann nur soweit erfolgen, wie<br />

sichergestellt werden kann, dass kein mechanischer Reiz auf das Implantat<br />

bzw. auf die Naht erfolgt. Um einen spannungsfreien Sitz zu garantieren,<br />

muss eine provisorische Gerüstkonstruktion im Mund auf die<br />

Stegbasen oder dem provisorischem Abutment zementiert werden (Passive-Fit).<br />

Aus Stabilitätsgründen sollten die Implantate bei einer provisorischen<br />

Versorgung immer starr miteinander verblockt werden.<br />

Empfehlung: Bei ungenügender Restbezahnung ist das Provisorium auf<br />

den temporären Implantaten abzustützen.<br />

Die maximale Tragedauer des Langzeitprovisoriums sollte 6 Monate nicht<br />

überschreiten.<br />

5. Einheilphase<br />

Die Einheilphase sollte bei guter Knochenqualität mindestens 6 Wochen,<br />

bei spongiöser Knochenqualität 12 Wochen betragen. Die Zeiten gelten<br />

sowohl für den Ober- als auch für den Unterkiefer.<br />

14 I 15<br />

6. Definitive prothetische<br />

Versorgung<br />

Die definitive prothetische Versorgung des Implantats darf erst erfolgen,<br />

wenn das Weichgewebe reizlos ausgeheilt ist. Vor Beginn der prothetischen<br />

Versorgung ist eine Röntgenkontrolle nach 6–12 Wochen Einheilung<br />

erforderlich.<br />

Entsprechend der Situation erfolgt die definitive prothetische Versorgung<br />

mit den durchmesserspezifischen prothetischen <strong>System</strong>komponenten des<br />

CAMLOG ® Implantatsystems für festsitzende Suprakonstruktionen wie<br />

Kronen- und Brückenversorgungen, oder Hybridversorgungen.<br />

Die Abformung erfolgt wahlweise mit der offenen oder geschlossenen<br />

Methode.<br />

Hinweis: Informationen zur Auswahl und Anwendung der CAMLOG ®<br />

Prothetikkomponenten inkl. der Vorgehensweise zur Abformung sind im<br />

CAMLOG Compendium 2 Prothetik ersichtlich.<br />

Farbcodierung SCREW-LINE Implantate CAMLOG ® <strong>Guide</strong>:<br />

Farbe Implantat-Ø<br />

Gelb 3.8 mm<br />

Rot 4.3 mm<br />

7. Weitergehende<br />

Dokumentationen<br />

Weitere Informationen sind dem aktuellen CAMLOG Produktkatalog und<br />

folgenden Dokumenten zu entnehmen:<br />

– Gebrauchsanweisung CAMLOG ® <strong>Guide</strong> <strong>System</strong>,<br />

Art.-Nr. J8000.0043<br />

– Gebrauchsanweisung für die CAMLOG ® Prothetikkomponenten,<br />

Art.-Nr. J8000.0041<br />

– Aufbereitungsanweisung für das CAMLOG ® Implantatsystem,<br />

Art.-Nr. J8000.0032<br />

– CAMLOG Compendium 1 Chirurgie,<br />

Art.-Nr. J8000.0025<br />

– CAMLOG Compendium 2 Prothetik,<br />

Art.-Nr. J8000.0026<br />

Die Dokumente sind bei der jeweiligen CAMLOG Landesvertretung erhältlich.<br />

Siehe auch unter www.camlog.com und www.camlog.de.<br />

Weitere Informationen zu dem verwendeten 3D-Planungs- und Bohrhülsen-Positionierungssystem<br />

sind in den Anwenderunterlagen des Herstellers<br />

ersichtlich.


Headquarters<br />

CAMLOG Biotechnologies AG<br />

Margarethenstrasse 38<br />

CH-4053 Basel<br />

Switzerland<br />

Tel +41 (0)61 565 41 00<br />

Fax +41 (0)61 565 41 01<br />

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www.camlog.com<br />

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Besuchen Sie uns auf www.camlog.com<br />

Hersteller: ALTATEC GmbH, Maybachstrasse 5, D-71299 Wimsheim, Germany Art.-Nr.<br />

J8000.0053 Rev.1 10/2008

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