CAMLOG Compendium 1 Chirurgie
CAMLOG Compendium 1 Chirurgie
CAMLOG Compendium 1 Chirurgie
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<strong>CAMLOG</strong> <strong>Compendium</strong><br />
1<br />
<strong>Chirurgie</strong>
<strong>CAMLOG</strong> <strong>Compendium</strong><br />
1 <strong>Chirurgie</strong><br />
Sämtliche in diesem <strong>Compendium</strong> erwähnten<br />
Materialien und zahnärztlichen Verfahren<br />
dürfen nur von approbierten Zahnmedizinern/-innen<br />
bzw. Medizinern/<br />
-innen angewendet werden.<br />
Das <strong>CAMLOG</strong> <strong>Compendium</strong> besteht aus<br />
zwei Teilen:<br />
1 <strong>Chirurgie</strong><br />
2 Prothetik.<br />
Seiten dürfen nicht separat in Umlauf<br />
gebracht werden.<br />
Kapitelübersicht:<br />
<strong>CAMLOG</strong> <strong>Compendium</strong> Teil 1,<br />
<strong>Chirurgie</strong>:<br />
I. Allgemeine Systeminformationen<br />
II. <strong>CAMLOG</strong> Konzept<br />
III. Planung<br />
IV. <strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
<strong>CAMLOG</strong> <strong>Compendium</strong> Teil 2,<br />
Prothetik:<br />
V. Prothetik Manual<br />
<strong>CAMLOG</strong> <strong>Compendium</strong> | 1 <strong>Chirurgie</strong>
<strong>CAMLOG</strong> <strong>Compendium</strong> | 1 <strong>Chirurgie</strong><br />
Bibliografische Information<br />
der Deutschen Bibliothek<br />
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der<br />
Deutschen Nationalbibliografie: detaillierte bibliografische<br />
Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />
Alle Rechte, auch die des Nachdrucks, der Wiedergabe in jeder<br />
Form und der Übersetzung in andere Sprachen behalten sich<br />
Urheber und Verleger vor. Es ist ohne schriftliche Genehmigung<br />
der Firma <strong>CAMLOG</strong> Biotechnologies AG nicht erlaubt, das<br />
Handbuch oder Teile daraus auf fotomechanischem Weg<br />
(Fotokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen oder unter<br />
Verwendung elektronischer bzw. mechanischer Systeme zu<br />
speichern, systematisch auszuwerten oder zu verbreiten.<br />
Das Autorenteam:<br />
Axel Kirsch, Karl-Ludwig Ackermann,<br />
Rainer Nagel, Gerhard Neuendorff<br />
Alexander Focke, Dieter Mozer,<br />
Alex Schär, Bernd Wagner<br />
Hersteller:<br />
ALTATEC GmbH<br />
Maybachstraße 5<br />
71299 Wimsheim, Germany<br />
Copyright © 2007 <strong>CAMLOG</strong> Biotechnologies AG<br />
Art.-Nr.: J8000.0025 Web-Version<br />
Printed in Germany<br />
Umschlaggestaltung: <strong>CAMLOG</strong> Team,<br />
Thieme Verlagsgruppe<br />
Druck/Bindung: Grammlich, Pliezhausen<br />
ISBN: 3-13-133791-7 1 2 3 4 5 6<br />
Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen<br />
Entwicklungen unterworfen. Forschung und klinische<br />
Erfahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was<br />
Behandlung und medikamentöse Therapie anbelangt. Soweit in<br />
diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt<br />
wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass Autoren,<br />
Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt<br />
haben, dass diese Angabe dem Wissenstand bei Fertigstellung<br />
des Werkes entspricht.<br />
Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen<br />
kann vom Verlag dennoch keine Gewähr übernommen<br />
werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige<br />
Prüfung der Beipackzettel der verwendeten Präparate und<br />
gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezialisten festzustellen,<br />
ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen und<br />
Applikationen oder die Beachtung von Kontraindikationen<br />
gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche<br />
Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendeten Präparaten<br />
oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden<br />
sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene<br />
Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden<br />
Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag<br />
mitzuteilen.<br />
Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders<br />
kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises<br />
kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um<br />
einen freien Warennamen handelt.<br />
Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des<br />
Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung von <strong>CAMLOG</strong><br />
Biotechnologies AG unzulässig und strafbar.
Inhalt<br />
I. Allgemeine Systeminformationen 1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />
2. <strong>CAMLOG</strong> Systembeschreibung . . . . . . . . . . 2<br />
3. Implantatgeometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
- Makroskopische Formen . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
- Außen- und Innengeometrie . . . . . . . . . . . . . 4<br />
- Bioseal Bevel/Implantatschulter . . . . . . . . . . . 5<br />
- Oberflächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
- Tube-in-Tube-Verbindung . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
- Fertigungspräzision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
- Materialien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
4. Mechanik und Biomechanik . . . . . . . . . . . . 9<br />
- Mechanische Untersuchungen . . . . . . . . . . . . 9<br />
- Laterale Last . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
- Versagenslast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
- Torsionslast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
II. <strong>CAMLOG</strong> Konzept 1. Teamkonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
- Das Team . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
- Team-Ansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
2. Behandlungskonzepte . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
- Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
- Hebelverhältnisse am Implantat . . . . . . . . . . . 13<br />
- Ästhetik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
- Patientenmitarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
- Patientenaufklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
- Festsitzende Versorgungen . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
- Einzelkronen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
- Verblockte Kronen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
- Implantatgetragene Brücken . . . . . . . . . . . . . 17<br />
- Herausnehmbare Versorgungen . . . . . . . . . . . 18<br />
- Doppelkronen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
- Steg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
- Kugelaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
III. Planung 1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
2. Anamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
- Allgemein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
- Speziell (zahnmedizinisch) . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
3. Befundaufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
- Klinisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
- Radiologisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
- Labortechnisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
<strong>CAMLOG</strong> <strong>Compendium</strong> | 1 <strong>Chirurgie</strong>
<strong>CAMLOG</strong> <strong>Compendium</strong> | 1 <strong>Chirurgie</strong><br />
4. Vorläufiges prothetisches Design . . . . . . . . 24<br />
- Wax-up/Set-up . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
- Planungsschablone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
- Röntgenschablone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
5. Verifizierung der Implantatposition . . . . . 27<br />
- Ziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
- Klinisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
- Orthopantomogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
- Zahnfilm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
- Computertomogramm mit/ohne 3D-Auswertung 28<br />
- Bohrschablone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
- Definitives Prothetikdesign . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
- Individuelles Anpassen des Prothetikdesigns . . 29<br />
- Planung Behandlungsablauf . . . . . . . . . . . . . 29<br />
6. Indikationsempfehlungen für die unterschiedlichen<br />
Implantatgeometrien . . . . . . 30<br />
IV. <strong>Chirurgie</strong>-Manual 1. Vorbereitung des Patienten . . . . . . . . . . . . 33<br />
2. Bohrschablone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
3. <strong>CAMLOG</strong> ® <strong>Chirurgie</strong>-System . . . . . . . . . . . . 33<br />
- <strong>Chirurgie</strong>-Sets . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
- Bohrsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
4. Einheilungsmodalitäten . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
5. SCREW-LINE Implantat . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />
- Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />
- Gestaltung des Implantatbetts<br />
für SCREW-LINE Implantate . . . . . . . . . . . . . 44<br />
- Implantatverpackung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
- Implantatinsertion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
6. ROOT-LINE Implantat . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />
- Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />
- Gestaltung des Implantatbetts<br />
für ROOT-LINE Implantate . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />
- Implantatverpackung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80<br />
- Implantatinsertion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />
7. SCREW-CYLINDER-LINE Implantat . . . . . . . 91<br />
- Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91<br />
- Gestaltung des Implantatbetts<br />
für SCREW-CYLINDER-LINE Implantate . . . . . . 96<br />
- Implantatverpackung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106<br />
- Implantatinsertion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
8. CYLINDER-LINE Implantat . . . . . . . . . . . . . 117<br />
- Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117<br />
- Gestaltung des Implantatbetts<br />
für CYLINDER-LINE Implantate . . . . . . . . . . . 122<br />
- Implantatverpackung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130<br />
- Implantatinsertion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132<br />
9. Gingivaformer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137<br />
- Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137<br />
- Gingivaformer, zylindrisch, und wide body . . . . 138<br />
- Gingivaformer, bottleneck . . . . . . . . . . . . . . . 138<br />
- Gewebevermehrung/Gewebestützung . . . . . . . 139<br />
10. Transfer-System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140<br />
- Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140<br />
- Geschlossene Abformmethode . . . . . . . . . . . . 141<br />
- Offene Abformmethode . . . . . . . . . . . . . . . . 144<br />
11. Registrierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147<br />
12. Provisorium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148<br />
13. Drehmomentratsche . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151<br />
- Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151<br />
- Reinigung, Sterilisation, Pflege . . . . . . . . . . . 154<br />
14. Informationen<br />
- Reinigung und Sterilisation . . . . . . . . . . . . . . 155<br />
- Informationsprotokoll . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157<br />
- Materialien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158<br />
- Zertifikate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159<br />
<strong>CAMLOG</strong> <strong>Compendium</strong> | 1 <strong>Chirurgie</strong>
I. Allgemeine Systeminformationen<br />
1. Einleitung<br />
Die moderne Implantatprothetik ist heute<br />
ein etablierter Bestandteil der Zahnheilkunde.<br />
Die Erwartungen und Ansprüche<br />
der Patienten nehmen fortwährend zu.<br />
Somit ist das ultimative Ziel moderner<br />
implantatprothetischer Behandlungskonzepte<br />
die ästhetische, funktionelle,<br />
phonetische und psychosoziale<br />
„Restitutio ad integrum“. Das gilt<br />
gleichermaßen für den Ersatz eines einzelnen<br />
traumatisch verloren gegangenen<br />
Schneidezahnes wie für die komplexe<br />
Sanierung eines parodontal reduzierten<br />
Restgebisses oder die Versorgung des<br />
zahnlosen stark atrophierten Ober- und<br />
Unterkiefers.<br />
Dieses Handbuch soll Ihnen helfen,<br />
schnell, einfach und systematisch zum<br />
Behandlungserfolg zu gelangen. Der<br />
Aufbau dieses Werkes entspricht der<br />
logischen Reihenfolge bei der Planung<br />
und Durchführung einer perio-implantatprothetischen<br />
Rehabilitation. Sie lernen<br />
zunächst die Geometrie, die mechanischen<br />
und biomechanischen Eigenschaften<br />
der Implantate sowie der innovativen<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® Implantat/Abutmentverbindung<br />
kennen.<br />
Vor der Vorstellung der prothetischen<br />
Konzepte erhalten Sie einen Überblick<br />
über die „backward planning“ Methode<br />
und das dafür notwendige Teamkonzept,<br />
um ein optimales Behandlungsergebnis<br />
zu erzielen. Im Kapitel Behandlungskonzepte<br />
wird eine Übersicht der prothetischen<br />
Möglichkeiten mit dem <strong>CAMLOG</strong> ®<br />
Implantatsystem vorgestellt.<br />
Die weiteren Abschnitte entsprechen der<br />
Vorgehensweise nach dem „backward<br />
planning“ Konzept:<br />
• Anamnese, Befundung, Diagnostik<br />
• Prothetisch orientierte Planung<br />
• Überprüfung auf Durchführbarkeit,<br />
Anpassung, patientenorientierte<br />
Ablaufplanung<br />
• <strong>Chirurgie</strong><br />
• Prothetik<br />
• Nachsorge<br />
Allgemeine Systeminformationen<br />
Einleitung<br />
Warnung<br />
Die nachfolgenden Beschreibungen reichen<br />
zur sofortigen Anwendung des<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® Implantatsystems nicht aus.<br />
Die Einweisung in die Handhabung des<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® Implantatsystems durch einen<br />
darin erfahrenen Operateur wird empfohlen.<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® Dentalimplantate und<br />
Abutments sollten nur durch mit dem<br />
System ausgebildete Zahnärzte, Ärzte,<br />
Chirurgen und Zahntechniker angewendet<br />
werden. Entsprechende Kurse und<br />
Trainings werden durch <strong>CAMLOG</strong> regelmäßig<br />
angeboten. Methodische Fehler in<br />
der Behandlung können den Verlust der<br />
Implantate sowie erhebliche Verluste an<br />
periimplantärer Knochensubstanz zur<br />
Folge haben.<br />
1
Allgemeine Systeminformationen<br />
<strong>CAMLOG</strong> Systembeschreibung<br />
2. <strong>CAMLOG</strong><br />
Systembeschreibung<br />
Das <strong>CAMLOG</strong> ® Implantatsystem<br />
Das <strong>CAMLOG</strong> ® Implantatsystem basiert<br />
auf langjährigen klinischen und labortechnischen<br />
Erfahrungen und ist ein<br />
anwenderfreundliches, konsequent<br />
prothetisch orientiertes Implantatsystem.<br />
Alle <strong>CAMLOG</strong> ® Produkte werden fortlaufend<br />
nach dem neuesten Stand der<br />
Technik gefertigt.<br />
Das <strong>CAMLOG</strong> ® Implantatsystem wird<br />
durch das firmeneigene Forschungs- und<br />
Entwicklungsteam in Zusammenarbeit<br />
mit Klinikern, Universitäten und Zahntechnikern<br />
kontinuierlich weiterentwickelt<br />
und somit dem neuesten Stand<br />
der Technik angepasst.<br />
In jüngerer Vergangenheit hat die<br />
Wissenschaft bei <strong>CAMLOG</strong> mehr und<br />
mehr an Bedeutung gewonnen. Das<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® Implantatsystem ist heute<br />
wissenschaftlich sehr gut dokumentiert.<br />
Dies belegen zahlreiche Studien hinsichtlich<br />
verschiedenster Parameter, wie zum<br />
Beispiel der Implantatoberfläche, des<br />
Zeitpunkts der Implantation und/oder<br />
der Implantatbelastung, der Primärstabilität,<br />
des Verbindungsdesigns oder<br />
der Art der Suprastruktur. Die Langzeitergebnisse<br />
von bis zu sieben Jahren für<br />
das <strong>CAMLOG</strong> ® Implantatsystem sind<br />
überzeugend.<br />
2
3. Implantatgeometrie<br />
Makroskopische Formen<br />
Alle <strong>CAMLOG</strong> ® Implantate besitzen<br />
die <strong>CAMLOG</strong> ® Tube-in-Tube-Implantat-/<br />
Abutmentverbindung. Die vier verschiedenen<br />
Implantataußengeometrien besitzen<br />
durchmesserentsprechend dieselbe<br />
Innengeometrie. Dadurch ist der Einsatz<br />
verschiedener Implantatgeometrien in<br />
einem Kiefer ohne prothetische Einschränkung<br />
möglich (siehe auch die<br />
Indikationsempfehlungen für die unterschiedlichen<br />
Implantattypen).<br />
SCREW-LINE Implantat,<br />
Promote ®<br />
ROOT-LINE Implantat,<br />
Promote ®<br />
Allgemeine Systeminformationen<br />
Implantatgeometrie<br />
SCREW-LINE Implantat,<br />
Promote ® plus<br />
SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Implantat, Promote ®<br />
CYLINDER-LINE<br />
Implantat, TPS<br />
3
Allgemeine Systeminformationen<br />
Implantatgeometrie<br />
Außengeometrie<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® Implantate SCREW-, ROOTund<br />
SCREW-CYLINDER-LINE mit<br />
Promote ® -Oberfläche weisen im kranialen<br />
Bereich einen zylindrischen maschinierten<br />
Anteil der Höhe 1,6 mm auf (1).<br />
Daran schließt sich nach apikal eine<br />
rauere maschinenbearbeitete Abschrägungen,<br />
der Bioseal Bevel (Höhe 0,4<br />
mm) (2). Darunter erfolgt das selbstschneidende<br />
Gewinde der SCREW- bzw.<br />
der ROOT- oder SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Implantate (3) mit der Promote ® -Oberfläche.<br />
Bei CYLINDER-LINE Implantaten<br />
fügt sich eine TPS- (Titan-Plasmasprayed)<br />
Oberfläche an.<br />
Innengeometrie<br />
Beginnend am koronalen Implantatrand<br />
(4) weisen alle Implantate im oberen<br />
zylindrischen Bereich drei symmetrische<br />
Nuten (Breite 0,5 bzw. 0,7 mm, Tiefe<br />
1,2 mm, 120° Versatz) auf (5). In diese<br />
Nuten greifen die Nocken (Cams) der<br />
Abutments. Unterhalb dieses Bereichs<br />
schließt sich ein oberes Innengewinde an<br />
(6), in dem die Verschlussschraube, die<br />
Gingivaformer, die Steg-Aufbauten und<br />
die Patrizen unterschiedlicher prothetischer<br />
Aufbauten verschraubt werden<br />
können. Dem Gewinde folgt apikal ein<br />
kurzer zylindrischer Anteil, bis zu dem<br />
das „Tube“ der Abutments abgestützt<br />
wird (7). Nach einer 60°-Abschrägung<br />
schließt sich nach apikal ein zweites<br />
Innengewinde an (8), in das die Abutmentschrauben<br />
M 1,6 bzw. M 2,0 eingedreht<br />
werden.<br />
4<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Beim SCREW-LINE Implantat mit Promote ® plus-<br />
Oberfläche beträgt der maschinierte Anteil<br />
0,4 mm.<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8
Bioseal Bevel/Implantatschulter<br />
Nach protokollgerechter Implantatinsertion<br />
liegt die Implantatschulter ca.<br />
0,4 mm oberhalb der Knochenkante.<br />
Bohrungsungenauigkeiten zwischen<br />
Implantatbohrung und Implantat werden<br />
durch die Abschrägung (Bioseal Bevel)<br />
unterhalb der Implantatschulter analog<br />
der Formbohrung sicher verschlossen.<br />
Nach protokollgerechter Implantatinsertion<br />
der Implantate mit Promote ® -<br />
Oberfläche und TPS-Beschichtung steht<br />
nach Eröffnung und einer geringfügigen<br />
Knochenadaptation von ca. 1 mm nach<br />
apikal eine biologische Breite von ca.<br />
2 mm zur Verfügung (1 mm Bindegewebsadaption<br />
und darüber ca. 1 mm<br />
Saumepithelattachment).<br />
SCREW-LINE Implantate mit Promote ®<br />
plus-Oberfläche werden ebenfalls bis<br />
0,4 mm über Knochenkante inseriert.<br />
Das Periost darf bei Insertion und<br />
Freilegung nur im Implantatdurchtrittsbereich<br />
entfernt werden.<br />
Promote ® und TPS-Oberfläche<br />
Promote ® plus-Oberfläche<br />
Allgemeine Systeminformationen<br />
Implantatgeometrie<br />
5
Allgemeine Systeminformationen<br />
Implantatgeometrie<br />
Oberflächen<br />
Promote ® - und Promote ® plus-<br />
Oberflächenstruktur<br />
Promote ® und Promote ® plus weisen eine<br />
identische Micro-Macro-Oberflächenstruktur<br />
auf und unterscheiden sich nur<br />
in der vertikalen Position der rau/glatt-<br />
Grenze. Die <strong>CAMLOG</strong> ® Implantate<br />
SCREW-LINE, ROOT-LINE und SCREW-<br />
CYLINDER-LINE sind mit Promote ® -<br />
Promote ® -Oberflächenstruktur Laserscan Promote ® -Oberfläche Osteoblasten auf Promote ® -Oberfläche<br />
Titanplasmabeschichtete<br />
Oberflächenstruktur<br />
Die <strong>CAMLOG</strong> ® CYLINDER-LINE Implantate<br />
haben in ihrem enossalen Teil eine<br />
titanplasmabeschichtete Oberfläche<br />
(TPS), die sich in vielen Langzeitstudien<br />
als höchst zuverlässig erwiesen hat.<br />
Titanplasmabeschichtete Oberflächenstruktur<br />
6<br />
Oberfläche erhältlich. Die <strong>CAMLOG</strong> ®<br />
SCREW-LINE Implantate sind zusätzlich<br />
auch mit Promote ® plus-Oberfläche<br />
erhältlich, die im koronalen Bereich<br />
einen maschinierten Anteil von nur<br />
0,4 mm aufweisen.<br />
Diese gestrahlte, säuregeätzte Oberfläche<br />
hat sich für die Verankerung von<br />
Dentalimplantaten bewährt. Wissen-<br />
schaftliche Resultate aus Zellkulturen,<br />
der Knochenhistologie und Ausdrehversuchen<br />
unterstreichen dies. Diese<br />
Ergebnisse lassen darauf schließen, dass<br />
die Promote ® -Oberfläche zu einer<br />
schnellen Osseointegration der <strong>CAMLOG</strong> ®<br />
Implantate führt.
Tube-in-Tube-Verbindung<br />
Der langfristige Erhalt der periimplantären<br />
Weich- und Hartgewebsgesundheit<br />
implantatprothetisch versorgter Patienten<br />
hängt wesentlich von der Mundhygiene<br />
und dem prä-, intra- und postoperativen<br />
Weichgewebsmanagement<br />
ab. Die Biomechanik der implantatprothetischen<br />
Rekonstruktion ist abhängig<br />
vom Implantatdesign und den Komponenten<br />
der Implantat-/Abutment-Verbindung.<br />
Auch bei ausreichender Implantatzahl<br />
und korrekter Position befindet sich die<br />
mechanisch kritische Schnittstelle zwischen<br />
Kraftentstehung (Okklusion der<br />
Krone) und Kraftaufnahme (ankylotische<br />
Verankerung im Knochen) im Bereich der<br />
Implantat-/Abutment-Verbindung.<br />
Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass<br />
es hier je nach Implantat-/Abutmentverbindung<br />
zu Lockerungen oder Frakturen<br />
der Abutmentschrauben, selbst<br />
unter submaximaler Belastung, kommen<br />
kann. Dem Design der Implantat-/Abutmentverbindung<br />
kommt deshalb eine<br />
grundlegende Bedeutung zu. Im Maschinenbau<br />
wird eine Verbindung, bei der<br />
das Verhältnis von Durchmesser zu Einstecktiefe<br />
größer als 1,4 ist, als formschlüssige<br />
Verbindung bezeichnet. Die<br />
Implantat-/Abutmentverbindung beim<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® System ist eine formschlüssige<br />
Verbindung, bei der das Durchmesser-/<br />
Einstecktiefenverhältnis, je nach<br />
Implantatdurchmesser, 1,5 bis 2,4<br />
beträgt.<br />
Die Konstruktionsmerkmale der patentierten<br />
<strong>CAMLOG</strong> Verbindung führen zu<br />
höheren Werten bei statischen Festigkeitstests<br />
und bei Dauerwechsel-<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® Implantat-/Abutmentverbindung mit Abutmentschraube<br />
Allgemeine Systeminformationen<br />
Implantatgeometrie<br />
belastungen. Zur Aufrechterhaltung dieser<br />
Werte und der Langzeitstabilität darf<br />
die Verbindung unter keinen Umständen<br />
modifiziert werden!<br />
7
Allgemeine Systeminformationen<br />
Fertigungspräzision<br />
Fertigungspräzision<br />
Die Innen- und Außengeometrie der<br />
Implantate und Abutments sind, mit<br />
Ausnahme der gefrästen Nocken (Cams)<br />
und Nuten, drehbearbeitet. Dadurch<br />
können die Produktionstoleranzen sehr<br />
eng gehalten werden. Es resultiert eine<br />
Passgenauigkeit aller Systemkomponenten,<br />
die eine Rotationsstabilität (0,5° –<br />
1,0°) garantiert. Dies ist eine unabdingbare<br />
Voraussetzung für den Herstellungsablauf<br />
der prothetischen Versorgung,<br />
beginnend mit dem Transfer der Implantatposition<br />
auf das Meistermodell bis zur<br />
Eingliederung im Patientenmund.<br />
Materialien<br />
Alle <strong>CAMLOG</strong> ® Implantate werden aus<br />
Reintitan Grade 4 gefertigt. Die Abutments,<br />
Aufbauten und Abutmentschrauben<br />
werden aus Titanlegierung<br />
Ti6Al4V (ASTM F136) hergestellt (siehe<br />
Informationen „Materialien“).<br />
8<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® Implantat<br />
Implantat-/Abutment-Verbindung<br />
mit Abutmentschraube<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® Abutment
4. Mechanik und<br />
Biomechanik<br />
Mechanische Untersuchungen<br />
Finite-element-Körper wurden generiert<br />
und das Verhalten verschiedener Implantat-/Abutmentverbindungen<br />
bei vertikolateraler<br />
und Torsionslast verglichen. Die<br />
Simulation erfolgte mit dem FEM-<br />
Programm (Finite-elemente-Methode)<br />
(ANSYS 3.3) an der Technischen Hochschule<br />
Offenbach.<br />
Laterale Last<br />
Der unter 30° angreifende Lastvektor L<br />
wird in eine axiale Kraft (Fa) und in eine<br />
Querkraft (Fq) aufgeteilt. Die axiale<br />
Komponente und die Querkraft müssen<br />
durch die Schraubenhaltekraft in Abhängigkeit<br />
der Hebellänge vom Drehpunkt<br />
(D) kompensiert werden.<br />
Finite-element-Untersuchungen zeigen,<br />
dass bei vertikolateraler Belastung des<br />
Abutments die Kräfte über das apikale<br />
Ende des Tubes an den Implantatkörper<br />
weitergeleitet werden. Eine Belastung<br />
der Abutmentschraube findet kaum statt.<br />
Versagenslast<br />
Der Vergleich mit der Versagenslast<br />
(300N bei 30°) des 3,75 mm-Schraubenimplantats<br />
mit einer Außen-Sechskant-<br />
Verbindung zeigt deutlich, dass die<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® Abutmentschraube kaum<br />
beansprucht wird (blau = niedrige<br />
Spannung, rot = hohe Spannung).<br />
Bei einer kraftschlüssigen Außen-Sechskant-Verbindung<br />
ist aufgrund der Hebelverhältnisse<br />
Fa ~ 5 Fq (der Abstand des<br />
Drehpunktes von der Mittelachse ist der<br />
Implantatradius).<br />
Kraftschlüssige Verbindung<br />
Allgemeine Systeminformationen<br />
Mechanik und Biomechanik<br />
Bei der form- und kraftschlüssigen<br />
<strong>CAMLOG</strong>-Verbindung wird die Querkomponente<br />
(Fq) fast vollständig durch<br />
die im Tube-in-Tube entstehenden Stützkräfte<br />
(F1 und F2) kompensiert. Durch<br />
die Geometrie der Tube-in-Tube-Verbindung<br />
verlagert sich der Drehpunkt fast<br />
in die Mittellinie des Implantats.<br />
Dadurch geht die Hebellänge der axialen<br />
Kraftkomponente (Fa) gegen Null.<br />
Formschlüssige Verbindung<br />
Externe Hex-Verbindung <strong>CAMLOG</strong> Tube-in-Tube-Verbindung<br />
9
Allgemeine Systeminformationen<br />
Mechanik und Biomechanik<br />
Torsionslast<br />
Bei einem Drehmoment bis zum Anliegen<br />
der Nocken (Cams) am Implantat wird<br />
nur das Fertigungsspiel gemessen und<br />
somit die Repositioniergenauigkeit der<br />
Abutmentposition im Implantat. Die<br />
Spannung in der Implantat-/Abutment-<br />
Verbindung ist sehr klein (blau = niedrige<br />
Spannung, rot = hohe Spannung).<br />
Je geringer der Verdrehwinkel ist, um so<br />
genauer kann eine Position übertragen<br />
werden.<br />
10<br />
Torsion [Nmm]
II. <strong>CAMLOG</strong> Konzept<br />
1. Teamkonzept<br />
Das Team<br />
Patient<br />
Der Patient muss über die Möglichkeiten<br />
und Grenzen der implantatprothetischen<br />
Rehabilitation in seinem speziellen Fall<br />
eindeutig aufgeklärt werden. Die Erwartungen<br />
und Wünsche des Patienten sollten<br />
klar erarbeitet und dokumentiert<br />
werden.<br />
Zahnarzt<br />
Der prothetisch tätige Zahnarzt ist in der<br />
Regel der Teamleiter. Befunderhebung,<br />
Diagnostik, Therapieplanung und Abstimmung<br />
des Behandlungsplans mit dem<br />
Patienten, ggf. Chirurgen und Zahntechniker,<br />
liegen in seiner Hand. Er koordiniert<br />
die prothetischen Behandlungsschritte,<br />
während der chirurgisch tätige<br />
Zahnarzt die Behandlungsphasen<br />
<strong>Chirurgie</strong>, Einheilungs- u. Freilegungsphase<br />
plant und durchführt.<br />
Chirurg<br />
Der Chirurg führt ein separates Aufklärungsgespräch.<br />
Er verwendet die vom<br />
prothetisch tätigen Zahnarzt und Zahntechniker<br />
erstellten diagnostischen Unterlagen,<br />
Schablonen, anamnestischen<br />
und radiologischen Informationen.<br />
Er führt die vom prothetisch tätigen<br />
Zahnarzt gewünschten implantologischen<br />
Eingriffe aus.<br />
Zahntechniker<br />
Der Zahntechniker bringt seine labortechnischen<br />
Kenntnisse und Erfahrungen<br />
in die präoperative Planung der Implantatbehandlung<br />
ein. Er erstellt ein Set-up/<br />
Wax-up, wertet den Fall nach ästhetischen<br />
und funktionellen Aspekten aus<br />
und macht Vorschläge zum Design der<br />
definitiven Versorgung und Implantatpositionierung.<br />
Zu seinen Aufgaben<br />
gehören neben der Herstellung der provisorischen<br />
und definitiven Versorgung,<br />
Röntgen- und Bohrschablonen auch die<br />
Auswahl der Implantat-Abutments.<br />
Dentalhygienikerin/<br />
zahnmedizinische Fachhelferin/<br />
Assistenz<br />
Optimale Mundhygiene des Patienten ist<br />
eine wesentliche Voraussetzung für den<br />
Langzeiterfolg dentaler Implantate. Die<br />
Dentalhygienikerin/zahnmedizinische<br />
Fachhelferin klärt den Patienten über die<br />
korrekte Mundhygiene auf und sorgt<br />
durch vorbereitende Maßnahmen für<br />
eine entzündungsfreie orale Situation.<br />
Sie ist auch für die regelmäßigen Recallmaßnahmen<br />
zuständig.<br />
<strong>CAMLOG</strong> Konzept<br />
Teamkonzept<br />
<strong>CAMLOG</strong><br />
<strong>CAMLOG</strong> unterstützt alle Mitglieder des<br />
implantologischen Behandlungsteams<br />
mit hoher Produktqualität, Information,<br />
Service, Fortbildung und kontinuierlicher<br />
Forschung und Weiterentwicklung des<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® Implantatsystems.<br />
11
<strong>CAMLOG</strong> Konzept<br />
Teamkonzept<br />
Team-Ansatz<br />
Zunehmend höhere Ansprüche an<br />
Qualität und Spezialisierung erfordern<br />
einen multidisziplinären Team-Ansatz,<br />
um Wissen und Erfahrung zu bündeln.<br />
Die moderne implantatprothetische<br />
Rekonstruktion verlangt von allen Beteiligten<br />
ein hohes Maß an Detailwissen<br />
und klinischer Erfahrung. Das gilt sowohl<br />
für den prothetisch tätigen Zahnarzt,<br />
den Kiefer-/Oralchirurgen, den Zahntechniker<br />
als auch für die zahnmedizinische<br />
Fachhelferin, die Dentalhygienikerin<br />
und die zahnärztliche Assistentin.<br />
Das <strong>CAMLOG</strong> Teamkonzept trägt diesen<br />
Forderungen Rechung. Der Behandlungsablauf<br />
ist strukturiert, die einzelnen<br />
Arbeitsabläufe der Behandlung sind<br />
nach gemeinsamer Planung den einzelnen<br />
Teammitgliedern klar zugeordnet.<br />
Begleitende präimplantologisch chirurgische<br />
Eingriffe und die Implantation werden<br />
vom Kiefer-/Oralchirurgen oder vom<br />
chirurgisch tätigen Zahnarzt durchgeführt.<br />
Das chirurgische Instrumentarium<br />
ist einfach und klar gegliedert. Wird die<br />
Implantation transgingival (einzeitig)<br />
durchgeführt, entfällt der chirurgische<br />
Zweiteingriff (Freilegung des Implantats).<br />
Wird die Implantation dagegen gedeckt<br />
(zweizeitig) durchgeführt, muss nach<br />
Eröffnung vor der Abformung indikationsbezogen<br />
ein Gingivaformer für drei<br />
Wochen zur Weichgewebskonditionierung<br />
eingedreht werden. Der Zahnarzt/<br />
Chirurg nimmt mit Hilfe des Transfer-<br />
Systems die Abformung mit einem Abformmaterial<br />
seiner Wahl (Silikon,<br />
Polyether etc.). Er benötigt außer den<br />
Abformkomponenten nur einen Schraubendreher,<br />
Inbus.<br />
12<br />
Die Implantat-Abutment-Auswahl erfolgt<br />
nach Erstellung des Meistermodells im<br />
Labor.<br />
Durch die hohe Präzision der Implantatkomponenten<br />
und die Rotationssicherheit<br />
der Implantat-/Abutment-Verbindung<br />
können zeitaufwändige Zwischeneinproben<br />
unterbleiben. Zahnarzt und Zahntechniker<br />
können sich aufgrund des sehr<br />
einfachen und zeitsparenden Einsetzens<br />
der Abutments auf die Ästhetik- und<br />
Hygienefähigkeit des Zahnersatzes konzentrieren.<br />
Einzelkronenversorgungen,<br />
Versorgungen mit kleinen Brücken,<br />
Stegkonstruktionen mit dem <strong>CAMLOG</strong><br />
Passive-Fit-System und Doppelkronen<br />
können passgenau hergestellt werden.<br />
Das <strong>CAMLOG</strong> ® Implantatsystem ist somit<br />
anwenderfreundlich und zeitsparend.<br />
Umfang und Stellenwert der präimplantologischen<br />
Diagnostik haben sich<br />
gewandelt. Heute muss die präimplantologische<br />
Diagnostik ausschließlich prothetisch<br />
orientiert verstanden werden<br />
(backward planning).<br />
Da der implantatprothetische Behandlungserfolg<br />
fast nur vom ästhetischfunktionellen<br />
Erfolg bestimmt wird, sollten<br />
im Vorfeld der Behandlung keinerlei<br />
Kompromisse eingegangen werden.<br />
Es ist immer eine patientenorientierte<br />
Gesamtrehabilitation anzustreben.<br />
Behandlungsablauf<br />
• Planung Team<br />
• Vorbehandlung Zahnarzt (ggf. Chirurg)<br />
ZMF, Prophylaxehelferin<br />
• Implantation Zahnarzt (ggf. Chirurg)<br />
• Abformung Zahnarzt (ggf. Chirurg)<br />
• Modellherstellung, Zahntechniker<br />
• Überprüfung der Planung Zahnarzt, Zahntechniker<br />
und Abutment-Auswahl<br />
• Prothetikherstellung Zahntechniker<br />
• Rohbrand- Zahnarzt, Zahntechniker<br />
(Ästhetik-) Einprobe<br />
• Fertigstellung Zahntechniker<br />
• Eingliederung der Prothetik Zahnarzt<br />
• Maintenance/Recall Zahnarzt, ZMF
2. Behandlungskonzepte<br />
Vorbemerkungen<br />
Aus der allgemeinen Physiologie ist bekannt,<br />
dass sich sowohl ein nicht bzw.<br />
unterbelasteter Knochen als auch ein<br />
überbelasteter Knochen abbaut<br />
(Inaktivitätsatrophie, Druckatrophie).<br />
Der Bereich zwischen diesen Belastungswerten<br />
wird als physiologische Belastung<br />
bezeichnet. Hier stellt sich ein<br />
Gleichgewicht zwischen Auf- und Abbau<br />
ein. In der konventionellen Prothetik<br />
werden bei Brückenversorgungen immer<br />
erhöhte Knochenabbauraten an nicht<br />
bzw. fast nicht belasteten Pfeilern gesehen.<br />
(Misch/Frost, 1990)<br />
W. Schulte hat dies bereits 1982 erkannt<br />
und forderte eine frühzeitige (mögl.<br />
sofortige) Implantation, um der Atrophie<br />
der parodontalen Strukturen entgegenzuwirken,<br />
die sofort nach dem Zahnverlust<br />
beginnt. Das Implantat stützt den<br />
alveolären Knochen und verhindert durch<br />
die Zahn-für-Zahn-Rehabilitation, dass<br />
Knochenbereiche entweder überbelastet<br />
werden oder aber andere der Inaktivitätsatrophie<br />
(stress-shielding) unterliegen.<br />
Literaturhinweise<br />
Frost HM. Bone „mass“ and the<br />
„mechanostat“: a proposal. Anat Rec<br />
1987;219:1-9<br />
Misch CE. Contemporary implant dentistry.<br />
St Louis: Mosby Inc<br />
1999;Ch22:317-318<br />
Schulte W. Das Tübinger Implantat.<br />
Schweiz Mschr Zahnmed<br />
1985;95:872-874<br />
Hebelverhältnisse am Implantat<br />
Die Belastung des Implantat-Knochen-<br />
Interface ergibt sich aus dem Hebelverhältnis<br />
vom osseointegriertem<br />
Widerlager zum prothetischen Lastarm<br />
(entspricht suprakrestaler Implantatlänge<br />
plus Kronenhöhe ab Implantatschulter).<br />
Ist dies (IL) kleiner als 1 (CL), so müssen<br />
Maßnahmen getroffen werden, die Belastung<br />
zu verringern (z. B. durch prothetische<br />
Verblockungen).<br />
<strong>CAMLOG</strong> Konzept<br />
Behandlungskonzepte<br />
13
<strong>CAMLOG</strong> Konzept<br />
Behandlungskonzepte<br />
Ästhetik<br />
Der Einsatz von theraupeutischen Mitteln<br />
unter ästhetischem Aspekt hängt stark<br />
von der Ausgangssituation und der sichtbaren<br />
ästhetischen Beeinträchtigung ab.<br />
In der „ästhetischen Zone“ (anteriorer<br />
Oberkieferbereich) bestimmt die Lachlinie<br />
(nach Kois) den Umfang der notwendigen<br />
Maßnahmen. Bestehen starke<br />
transversale oder vertikale Hart- und<br />
Weichgewebsdefizite, die das extraorale<br />
Weichteilprofil beeinträchtigen, so muss<br />
durch geeignete augmentative Maßnahmen<br />
wie Implantatpositionierung oder<br />
Prothesendesign eine Lippen- und<br />
Wangenstützung erreicht werden. So<br />
kann die Physiognomie des Patienten<br />
weitgehend wiederhergestellt werden.<br />
14<br />
Niedrige Lachlinie<br />
Der Patient zeigt<br />
< 75% der Kronenlänge.<br />
Einsatz der notwendigen<br />
therapeutischen Mittel.<br />
Hohe Lachlinie<br />
Der Patient zeigt:<br />
• gesamte Kronenlänge<br />
• angrenzende Gingiva<br />
Einsatz aller therapeutischer Mittel:<br />
• Vollkeramik<br />
• Papillen<br />
• Narbenfreiheit<br />
Patientenmitarbeit<br />
Je größer der Wunsch des Patienten nach<br />
funktioneller und besonders nach ästhetischer<br />
Wiederherstellung und je eingeschränkter<br />
die Ausgangssituation ist,<br />
desto umfangreicher muss die Aufklärung<br />
des Patienten erfolgen.<br />
Es kann durch die begleitenden chirurgischen<br />
Maßnahmen und die eventuell<br />
erforderliche langzeitprovisorische<br />
Versorgung zu einer vorübergehenden<br />
Einschränkung von Funktion und Ästhetik<br />
kommen. Die erforderlichen Vorbehandlungen<br />
und Einheilzeiten wirken<br />
sich auf die gesamte Behandlungsdauer<br />
aus.<br />
Bei der Wahl der prothetischen Versorgung<br />
sind, neben den funktionellen und<br />
ästhetischen Aspekten, auch die aus der<br />
Anamnese bekannten manuellen und<br />
visuellen Einschränkungen zur Durchführung<br />
der Mundhygiene und Pflege der<br />
Prothetik zu berücksichtigen.<br />
Patientenaufklärung<br />
Nach Ausschluß möglicher Kontraindikationen,<br />
klinischer und radiologischer<br />
Befundung und Diagnoseerstellung wird<br />
mit dem Patienten ein Aufklärungsgespräch<br />
unter Verwendung aller Unterlagen<br />
und Modelle geführt. Die Risiken<br />
und Alternativen der Therapie werden<br />
dargestellt und dokumentiert.
Festsitzende Versorgungen<br />
Einzelkronen<br />
Die Versorgung mit Einzelkronen im<br />
Sinne einer Zahn-für-Zahn-Versorgung ist<br />
unter dem Aspekt einer „Restitutio ad<br />
integrum“ die angestrebte Optimalversorgung.<br />
Sie beinhaltet alle möglichen<br />
Vorteile einer perioprothetischen Rehabilitation:<br />
• Die physiologische adäquate biomechanische<br />
Belastung verhindert<br />
eine weitere Atrophie des Hart- und<br />
Weichgewebes<br />
• Gute Voraussetzungen für eine natürliche<br />
Ästhetik<br />
• Hygienefreundlichkeit<br />
• Technisch einfache Herstellung<br />
• Leicht erweiterbar/änderbar<br />
• Wartungsfreundlichkeit<br />
• Mittel- und langfristig wirtschaftlich<br />
für den Patienten. Bei weiterem<br />
Zahnverlust ist keine Neukonstruktion<br />
erforderlich, sondern nur eine<br />
Erweiterung.<br />
Ästhetisch anspruchsvoller Bereich<br />
Für eine ästhetisch optimale<br />
Restauration sind der harmonische<br />
Verlauf der Gingiva, die optimale<br />
Implantatposition, sowohl vertikal als<br />
auch horizontal, eine physiologische<br />
Kronenform und das Vorhandensein der<br />
interdentalen Papillen von Bedeutung.<br />
Bei der Planung müssen die Hinweise für<br />
die einzuhaltenden Hartgewebskonfigurationen<br />
und das Weichgewebsmanagement<br />
beachtet werden.<br />
Strukturerhaltende bzw. strukturschonende<br />
Vorgehensweisen bei der Lappengestaltung<br />
und Implantatinsertion sind<br />
anzuwenden. Bereits bei der Planung<br />
sind die hygienischen Voraussetzungen<br />
zu beachten.<br />
Vertikale Implantatposition<br />
Mesio-distale Implantatposition<br />
auf Knochenniveau<br />
Ziel<br />
Die Einzelkronentechnik bzw. die Zahnfür-Zahn-Versorgung<br />
stellt in Bezug auf<br />
Biomechanik, Ästhetik, Hygiene,<br />
Zungenkomfort und muskuläre Balance<br />
eine optimale Restauration dar. Sie verhindert<br />
eine Inaktivitätsatrophie des um<br />
das Implantat liegenden Knochens durch<br />
eine physiologische Belastung.<br />
<strong>CAMLOG</strong> Konzept<br />
Behandlungskonzepte<br />
Abstände auf Knochenniveau<br />
15
<strong>CAMLOG</strong> Konzept<br />
Behandlungskonzepte<br />
Verblockte Kronen<br />
Bei ungünstigen Hebelverhältnissen am<br />
Implantat muss entweder ein längeres<br />
Implantat gewählt werden, oder, wenn<br />
dies aus anatomischen Gründen nicht<br />
möglich ist, müssen benachbarte Kronen<br />
verblockt werden. Ist aus statischen<br />
Gründen eine Verblockung erforderlich,<br />
so ist die Hygienemöglichkeit zu beachten.<br />
Die gemeinsame Einschubrichtung des<br />
Kronenblocks darf nur durch die<br />
Abutment-Präparation erreicht werden.<br />
Die Implantat/Abutment-Verbindung darf<br />
nicht verändert werden.<br />
16<br />
Einzelkronenversorgung<br />
Verblockung der Kronen<br />
Einzelkronenversorgung im<br />
augmentierten OK-Seitenzahnbereich<br />
Verblockung der Kronen im<br />
augmentierten OK-Seitenzahnbereich
Implantatgetragene Brücken<br />
An Positionen, die keine Implantation<br />
erlauben, können implantatgetragene<br />
Brücken eingegliedert werden. Die<br />
Implantatverteilung muss so gewählt<br />
werden, dass kleinspannige Segmente<br />
entstehen.<br />
Die gemeinsame Einschubrichtung des<br />
Kronenblocks ist durch die Abutment-<br />
Präparation zu erreichen.<br />
Die Implantat/Abutmentverbindung darf<br />
nicht verändert werden.<br />
Beispiele für Brückenpositionen<br />
Ausgangssituation<br />
Abutments im Laborimplantat<br />
Präparierte Abutments Zementierte Brücke<br />
<strong>CAMLOG</strong> Konzept<br />
Behandlungskonzepte<br />
17
<strong>CAMLOG</strong> Konzept<br />
Behandlungskonzepte<br />
Herausnehmbare Versorgungen<br />
Einleitung<br />
Eine Hybridprothese kann implantatretiniert<br />
schleimhautgestützt oder implantatgestützt<br />
getragen werden.<br />
Als „Passive Fit“ wird der spannungsfreie<br />
Sitz einer sekundär (Doppelkronen)<br />
oder primär (Steg) verblockten<br />
Konstruktion auf Implantaten bezeichnet.<br />
Doppelkronen<br />
Die Fertigungspräzision der <strong>CAMLOG</strong><br />
Verbindung ist besonders bei der Versorgung<br />
mit Doppelkronen unabdingbar,<br />
da die Abutments immer in derselben,<br />
exakt definierten Position im Implantat<br />
fixiert werden können. Dadurch ist die<br />
Passgenauigkeit der abnehmbaren<br />
Suprastruktur einfach und durchgängig<br />
gewährleistet.<br />
Indikation: Die Doppelkronentechnik eignet<br />
sich für die Kieferrelationen der<br />
Angle-Klassen I und III.<br />
18<br />
Bei Doppelkronen-Konstruktionen wird<br />
dies durch intraorales Verkleben der<br />
Sekundärkronen (vorzugsweise Galvanokronen)<br />
in das Tertiärgerüst erreicht. Bei<br />
Stegkonstruktionen wird dies durch Verwendung<br />
von Steghülsen für Passive Fit<br />
und das intraorale Einkleben der Titanklebebasis<br />
erreicht.<br />
Das Ziel ist in jedem Fall eine spannungsfreie<br />
Passung der Prothetik.<br />
Bei der Planung einer herausnehmbaren<br />
Konstruktion sollten die Implantate so<br />
gesetzt werden, dass bei Bedarf eine<br />
Erweiterung zu einer Zahn-für-Zahn-<br />
Versorgung oder eine festsitzende<br />
Versorgung möglich ist.
Steg<br />
Stege eignen sich für die Kieferrelationen<br />
nach Angle-Klasse II sowie bei großem<br />
horizontalem Defizit. Es besteht die<br />
Möglichkeit, eine Stegversorgung mit<br />
konfektionierten oder individuellen Aufbauteilen<br />
herzustellen.<br />
Kugelaufbau<br />
Der Kugelaufbau eignet sich für einfache<br />
implantatretinierte Prothesenversorgungen.<br />
Er ist ein reines Halteelement,<br />
jedoch bei stark atrophiertem Alveolarfortsatz<br />
im Unterkiefer muss durch eine<br />
Extensionsprothese eine Lagestabilität<br />
erreicht werden.<br />
<strong>CAMLOG</strong> Konzept<br />
Behandlungskonzepte<br />
19
Planung<br />
Allgemeine Informationen<br />
III. Planung<br />
1. Einleitung<br />
Die moderne Implantatprothetik wird<br />
vom angestrebten Therapieziel aus rückwärts<br />
geplant („backward planning“).<br />
Dies gilt insbesondere für die präimplantologischen<br />
Augmentationsmaßnahmen<br />
zur Wiederherstellung ausreichender<br />
Knochenstrukturen, um Implantate in die<br />
prothetisch optimale Position integrieren<br />
zu können.<br />
Übersicht<br />
Jede Planung gliedert sich in folgende Abschnitte:<br />
• IST-Situation/Prothetische<br />
Ausgangssituation<br />
Feststellen und Dokumentieren der<br />
IST-Situation durch die Anamnese allgemein,<br />
speziell (zahnärztlich), intraund<br />
extraoraler klinischer, funktioneller<br />
und radiologischer Befund.<br />
Zusammengenommen führen diese<br />
Informationen zu einer Beschreibung<br />
des Ausgangszustands des stomatognathen<br />
Systems.<br />
• Individuelles Behandlungsziel<br />
Mit dem Patienten werden eine<br />
Kosten/Nutzen-, eine Aufwand/Nutzensowie<br />
eine Risiko-Analyse der Behandlungsmöglichkeiten<br />
durchgeführt.<br />
Am Schluß steht ein individuelles, den<br />
Wünschen und Möglichkeiten des<br />
Patienten angepasstes Behandlungsziel.<br />
20<br />
Funktion, Phonetik und Hygienefähigkeit<br />
erfordern eine prothetisch orientierte<br />
Implantatpositionierung und -dimensionierung,<br />
die auf der Basis des Wax-ups<br />
vom Zahntechniker definiert wird. Das<br />
prothetische Design und die notwendige(n)<br />
Implantatposition(en) und<br />
-achsrichtung(en) werden in enger<br />
Abstimmung zwischen Behandler und<br />
Zahntechniker geplant. Dies setzt voraus,<br />
dass beide über die therapeutischen<br />
Möglichkeiten informiert sind.<br />
• Ultimatives Behandlungsziel<br />
Aus der Diagnose, den Bedürfnissen,<br />
den Wünschen des Patienten an<br />
Ästhetik und Funktion sowie aus dem<br />
Wax-up/Set-up wird dann ein ultimatives<br />
(maximales) Behandlungsziel definiert.<br />
• Therapiesequenz<br />
Unter Berücksichtigung des individuellen<br />
Behandlungsziels werden prothetisch<br />
orientierte Implantatpositionen<br />
definiert und klinisch sowie radiologisch<br />
verifiziert. Anschließend wird die<br />
Therapiesequenz festgelegt. Sie beinhaltet<br />
die Planung von begleitenden<br />
Maßnahmen, Augmentationen und<br />
notwendigen Vorbehandlungen.<br />
Lassen sich Implantatpositionen (Implantate<br />
annähernd an den ehemaligen<br />
Zahnpositionen) für einen festsitzenden<br />
Zahnersatz aus funktioneller (Implantatbelastung,<br />
Kronenlänge), ästhetischer<br />
(Weichteilstützung) und hygienischer<br />
Sicht nicht realisieren, so sollte ein<br />
herausnehmbarer Zahnersatz geplant<br />
werden.
2. Anamnese<br />
Einleitung<br />
Generell unterscheiden sich Anamnese<br />
und Befunderhebung nicht von denen<br />
einer anderen zahnärztlich-chirurgischen<br />
bzw. zahnärztlich-prothetischen Behandlung.<br />
Daher wird hier nur auf die spezifischen<br />
Erweiterungen für eine perioimplantat-prothetische<br />
Behandlung<br />
eingegangen.<br />
In der allgemeinen, sozialen und speziellen<br />
(zahnmedizinischen) Anamnese werden<br />
allgemeinmedizinische Kontraindikationen<br />
und Krankheiten, welche die<br />
Mikrozirkulation oder die OP-Tauglichkeit<br />
für die beabsichtigte implantatprothetische<br />
Versorgung beeinträchtigen,<br />
berücksichtigt. Risikofaktoren wie Nikotin-,<br />
Alkohol- und Medikamentenabusus<br />
werden in vertrauensbildender Form evaluiert,<br />
diskutiert und dokumentiert. Die<br />
psychische und die psychosoziale Situation<br />
des Patienten geben Aufschluß<br />
über seine zu erwartende Mitarbeitsfähigkeit<br />
(Compliance) und beeinflussen<br />
somit die Behandlungsplanung und Art<br />
des zukünftigen Zahnersatzes.<br />
Allgemein<br />
In der allgemeinen Anamnese sollen neben<br />
der Krankheitshistorie besonders die<br />
regelmäßige Einnahme von Medikamenten<br />
und das Vorhandensein allgemeinmedizinischer<br />
Erkrankungen, die eine<br />
implantatprothetische Therapie beeinträchtigen<br />
können, abgeklärt werden.<br />
Speziell (zahnmedizinisch)<br />
In der speziellen Anamnese ist zu klären,<br />
wie es zum jetzigen Zustand des stomatognathen<br />
Systems gekommen ist.<br />
Hieraus können sich Hinweise auf evtl.<br />
noch nicht erkannte systemische Erkrankungen<br />
ergeben. Zur Einschätzung der<br />
Knochenqualität kann es von Bedeutung<br />
sein, ob schon einmal implantiert wurde<br />
oder ob eine Augmentation vorausgegangen<br />
war.<br />
3. Befundaufnahme<br />
Klinisch<br />
Neben allen standardmäßig erfassten<br />
extraoralen Befunden sind das Weichteilprofil<br />
bzw. die Abstützung der Weichteile<br />
(besonders im Oberkiefer) ein entscheidendes<br />
Kriterium für das Design der<br />
Prothetik. Besteht eine große Diskrepanz<br />
zwischen der notwendigen labialen<br />
Zahnposition und der zu erwartenden<br />
Position des Implantats, so kann es aus<br />
Belastungsgründen notwendig werden,<br />
einen herausnehmbaren Zahnersatz einzugliedern<br />
(Steg, Doppelkronen, Kugelaufbau,<br />
Locator ® ).<br />
Intraoral wird die Erhaltungswürdigkeit<br />
aller Zähne geprüft. Neben der Kontrolle<br />
auf pathologische Weichgewebebefunde<br />
wird der Pflegezustand evaluiert, um<br />
erste Informationen über die spätere<br />
Motivation zur Mitarbeit zu gewinnen.<br />
Statische und dynamische Okklusion,<br />
interalveolärer Abstand und Kieferrelation<br />
werden überprüft. Kiefergelenkerkrankungen<br />
sind vor Behandlungsbeginn<br />
zu therapieren.<br />
Alle Befunde, die auf eine erhöhte<br />
Belastung des Kausystems schliessen<br />
lassen (z. B.Bruxismus) müssen hinterfragt,<br />
dokumentiert und bei der prothetischen<br />
Planung berücksichtigt werden.<br />
In den unbezahnten Kieferabschnitten ist<br />
der Zustand der Weichgewebe (Breite<br />
und Dicke der befestigten Gingiva) zu<br />
prüfen und die Ausdehnung des Kieferkamms<br />
in Bezug auf ein mögliches Implantatlager<br />
zu bewerten.<br />
Planung<br />
Allgemeine Informationen<br />
21
Planung<br />
Allgemeine Informationen<br />
Radiologisch<br />
Zahnfilme<br />
Für eine Erstbeurteilung des Knochenangebotes<br />
sind bei Einzelzahnlücken<br />
oder kleinen Schaltlücken Zahnfilme ausreichend.<br />
Die parodontale Situation der<br />
verbleibenden Zähne ist kritisch zu prüfen,<br />
da sich aus eventuellen parodontal<br />
infizierten Taschen pathogene Keime zur<br />
Infektion der Implantatlager rekrutieren<br />
können.<br />
Orthopantomogramm<br />
Als Basisinformation sollte grundsätzlich<br />
ein OPG angefertigt werden. Zusatzinformationen<br />
liefern, je nach Situationsaufwand,<br />
Zahnfilme, Fernröntgen-Seitenaufnahmen<br />
oder Computer-Tomogramme.<br />
Fernröntgen-Seitenaufnahme<br />
Anfertigung bei großen sagittalen<br />
Differenzen und bei geplanter Knochenentnahme<br />
im Kinnbereich.<br />
Computertomogramm<br />
Das CT gehört zur erweiterten radiologischen<br />
Diagnostik. Es ermöglicht eine 3D-<br />
Beurteilung der Lage von anatomischen<br />
Strukturen und die Planung von Augmentationen.<br />
Auf Grund der Strahlenbelastung<br />
muss eine strenge Indikationsstellung<br />
erfolgen.<br />
22<br />
Labortechnisch<br />
Modellanalyse<br />
Zur Beurteilung der Kieferrelation ist es<br />
unbedingt erforderlich, Situationsmodelle<br />
in einen justierbaren Artikulator zu montieren.<br />
Besonders ist zu prüfen, ob eine<br />
Bisslageveränderung sinnvoll bzw. notwendig<br />
ist. Nach Möglichkeit sollte dies<br />
vor dem eigentlichen Beginn der implantatprothetischen<br />
Therapie erfolgen. Eine<br />
Veränderung der Bisshöhe muss in jedem<br />
Fall vorher mit langzeitprovisorischer<br />
Behandlung abgeschlossen sein.<br />
Situationsmodelle<br />
Auf den Situationsmodellen müssen<br />
neben den Okklusionsflächen die<br />
Umschlagfalte und die retromolaren<br />
Bereiche deutlich erkennbar sein (siehe<br />
Pfeile).<br />
Die Situationsmodelle für die implantatprothetische<br />
Planung werden, analog der<br />
Perioprothetik, aus Superhartgips hergestellt<br />
und mittels arbiträrem Gesichtsbogenregistrat<br />
und Zentrikbiss in einen<br />
adjustierbaren Artikulator montiert.<br />
Der Zentrikbiss muss eindeutig positionierbar<br />
sein, um die Modelle achsenund<br />
lagegerecht montieren zu können.<br />
Die Abformung soll die Weichteilsituation<br />
und eventuelle Hart- bzw. Weichgewebsdefizite<br />
bis zur Umschlagfalte darstellen,<br />
da schon hier erste Hinweise auf eine<br />
notwendige Implantatneigung bzw. die<br />
Notwendigkeit einer Augmentation erkannt<br />
werden können. Analog der Perioprothetik<br />
sind die retromolaren Bereiche<br />
für die Festlegung des Zahnbogens und<br />
zur Beurteilung des vertikalen Platzangebotes<br />
darzustellen (siehe Pfeile).<br />
Die Planung und Durchführung einer<br />
perio-implantat-prothetischen Rehabilitation<br />
wird durch die Verwendung von<br />
Schablonen erheblich vereinfacht.
Artikulatormontage<br />
Mit Hilfe eines arbiträren Gesichtsbogenregistrates<br />
und eines Zentrikregistrates<br />
analog der Perioprothetik werden die<br />
Situationsmodelle in einen justierbaren<br />
Artikulator einartikuliert.<br />
Bisshöhe<br />
Ist eine Korrektur der Bisshöhe erforderlich,<br />
so muss diese vor der implantatprothetischen<br />
Restauration mit einer<br />
Schienentherapie oder mit langzeitprovisorischer<br />
Behandlung erfolgen.<br />
Prothetische Ausgangssituation<br />
Die prothetische Ausgangssituation<br />
beschreibt neben dem Zahnstatus und<br />
der Kieferrelation den anatomischen<br />
Zustand der oralen Hartgewebe, der<br />
intraoralen und extraoralen Weichgewebe,<br />
die Existenz bestehender funktioneller,<br />
phonetischer und ästhetischer<br />
Einschränkungen des Patienten und die<br />
damit zusammenhängende Beeinflussung<br />
seiner Lebensqualität.<br />
Kieferrelation (transversal)<br />
Die Kieferrelation hat Auswirkungen auf<br />
die Belastungsrichtung und somit auf die<br />
Achsrichtung der Implantate. Dies ist<br />
besonders bei Kreuzbisssituationen zu<br />
berücksichtigen.<br />
Planung<br />
Allgemeine Informationen<br />
Kieferrelation (sagittal)<br />
Die Kronen können bei einer Angle-<br />
Klasse II-Verzahnung nicht exakt über<br />
die Implantate gestellt werden, um die<br />
Weichteile zu stützen und den Zungenraum<br />
nicht einzuengen. In diesem Fall ist<br />
eine herausnehmbare Prothetik indiziert.<br />
23
Planung<br />
Allgemeine Informationen<br />
4. Vorläufiges<br />
prothetisches Design<br />
Wax-up/Set-up<br />
Das Wax-up bzw. Set-up wird auf dem<br />
Patientenmodell im zahntechnischen<br />
Labor hergestellt. So kann die optimale<br />
Zahnposition aus ästhetischer und funktioneller<br />
Sicht geplant werden. Durch die<br />
eventuelle Diskrepanz zwischen dem<br />
atrophierten Kieferknochen und der prothetisch<br />
erforderlichen Kronenposition<br />
lässt sich eine eventuell notwendige<br />
augmentative Massnahme rechtzeitig<br />
diagnostizieren.<br />
Als Artikulationskonzept wird eine situationsangepasste<br />
Front-Eckzahnführung<br />
mit frühzeitiger Disklusion der Seitenzähne<br />
angestrebt („freedom in centric“<br />
sollte möglich sein).<br />
24<br />
Ausgangslage<br />
Wax-up/Set-up
Planungsschablone<br />
Zur Überprüfung der geplanten<br />
Implantatpositionen im Mund wird eine<br />
Planungsschablone angefertigt. Diese<br />
Schablone kann später als Bohrschablone<br />
umgearbeitet werden.<br />
Für die vorläufige Planung des Prothesendesigns<br />
fertigt der Zahntechniker<br />
zunächst ein vollständiges Wax-up/Setup<br />
mit allen fehlenden Zähnen in idealer<br />
prothetischer Position an. Im Sinne des<br />
„backward planning“ wird zunächst keine<br />
Rücksicht auf eventuelle anatomische<br />
Defizite genommen. Das Behandlungsziel<br />
bestimmt das chirurgisch-prothetische<br />
Vorgehen.<br />
Über diese Aufstellung wird ein Silikonschlüssel<br />
hergestellt. Der Schlüssel wird<br />
nach Aushärten oral der zentralen<br />
Okklusionslinie geteilt, so dass ein vestibulärer<br />
und ein oraler Anteil analog<br />
einem Vorwall entstehen.<br />
Mit Hilfe dieser Silikonschlüssel kann<br />
eine Acrylatschablone hergestellt werden.<br />
Alternativ kann auch mit einer starren<br />
Tiefziehfolie über ein Duplikatmodell<br />
gearbeitet werden.<br />
Je nach radiologischem Auswertungsverfahren<br />
werden radioopake Markierungselemente<br />
eingearbeitet (z.B. aus<br />
Titan, Stahl, Bariumsulfat).<br />
Silikonschlüssel<br />
Modell mit Planungsschablone<br />
Planung<br />
Allgemeine Informationen<br />
25
Planung<br />
Allgemeine Informationen<br />
Röntgenschablone<br />
In die vom Wax-up/Set-up erstellte<br />
Planungsschablone oder Basis werden<br />
Hülsen für CT-Planung an den idealen<br />
Implantatpositionen oder andere radioopake<br />
Markierungen eingearbeitet und<br />
als Referenzpositionen im Röntgenbild<br />
genutzt.<br />
Die Hülsen sind zweiteilig, das Material<br />
Titan verursacht im CT keine Streustrahlung.<br />
Das Unterteil wird in die Schablone<br />
einpolymerisiert, das Oberteil ist steckbar.<br />
Für die radiologische Diagnostik<br />
wird die ganze Hülse verwendet, für die<br />
<strong>Chirurgie</strong> kann das Oberteil entfernt<br />
werden.<br />
Je nach verwendeter Auswertungssoftware<br />
werden Hülsen für die CT-gestützte<br />
Planung aus Titan oder andere radioopake<br />
Positionierungsteile eingearbeitet<br />
(Stahl, Bariumsulfat). Positioniert man<br />
die Hülsen direkt auf der Schleimhaut,<br />
so kann man im CT deren Dicke erkennen.<br />
Weitere Informationen enthalten die<br />
jeweiligen Unterlagen dieser Systeme.<br />
26<br />
Hülsen für CT-Planung<br />
für Bohrer Ø 2,0 mm:<br />
Innen Ø 2,1 mm<br />
Aussen Ø 2,5 mm<br />
Planungsschablone mit Hülsen<br />
für CT-Planung<br />
Röntgenschablone, skelettiert mit Röhrchen<br />
Bohrer zum Setzen<br />
der Hülsen<br />
Schablone ohne Röhrchenoberteile zur<br />
Verwendung als Bohrschablone<br />
Röntgenschablonen mit radioopaken Zähnen<br />
und bereits eingesetzten Röhrchen
5. Verifizierung der<br />
Implantatpositionen<br />
Ziel<br />
Ziel ist die Feststellung der möglichen<br />
Implantatpositionen. Abhängig vom<br />
gewählten Konzept erfolgt jetzt die definitive<br />
Implantationsplanung. In den<br />
Röntgenbildern müssen kalibrierte<br />
Messpunkte erkennbar sein, um eine<br />
metrische Auswertung des für die<br />
Implantation zur Verfügung stehenden<br />
Knochenvolumens zu ermöglichen.<br />
Orthopantomogramm<br />
Zur Dimensionsüberprüfung im OPG stehen<br />
Planungsfolien im Massstab 1:1.25<br />
und 1:1.4 für alle Implantattypen zur<br />
Verfügung. Die Vergrößerungen der<br />
Folien entsprechen den Vergrößerungsfaktoren<br />
der meisten OPGs, sie sollten<br />
jedoch nur annäherungsweise zur Implantatdimensionierung<br />
herangezogen<br />
werden.<br />
Zahnfilm<br />
Zur Dimensionsüberprüfung mittels<br />
Zahnfilm können die selbstklebenden<br />
Implantat-Planungsfolien (X-Ray<br />
Transfer-Pictures) des entsprechenden<br />
Implantattyps an den geplanten<br />
Implantatpositionen auf den Film<br />
geklebt werden.<br />
Klinisch<br />
Das Wax-up bzw. Set-up sollte am Patienten<br />
überprüft werden. Für die Ästhetik<br />
können so die Lachlinie, die Zahnfarbe,<br />
die Gesichtform und der gesamte Habitus<br />
des Patienten in die Planung mit einfließen.<br />
Planung<br />
Allgemeine Informationen<br />
27
Planung<br />
Allgemeine Informationen<br />
Computertomogramm<br />
mit/ohne 3D-Auswertung<br />
Eine exakte dreidimensionale Auswertung<br />
der Knochendimensionen ist nur<br />
mit einem Computertomogramm möglich.<br />
Eine computergestützte Auswertung<br />
kann mit Hilfe von Simulationsprogrammen<br />
vorgenommen werden. Besondere<br />
Befunde wie Septierungen oder Infektionen<br />
bei geplanten Sinusbodenelevationen<br />
sowie kritische vertikale Verhältnisse<br />
im UK sind erkennbar. Je nach<br />
Programm muss die Schablone mit radioopaken<br />
Positionsmarkern versehen werden<br />
(Titankugel, Titanhülse, Bariumsulfat<br />
beschichten).<br />
28<br />
Mit Hilfe eines Computertomogramms<br />
und einer 3D-Auswertung können die<br />
durch die Röntgenschablone gewonnenen<br />
medizinischen Informationen zur<br />
Feststellung der Knochenquantität und<br />
-qualität benutzt werden und bestimmen<br />
so das weitere Vorgehen in der Therapie<br />
(Implantatzahl, Implantatposition,<br />
Implantatdurchmesser und Implantatlänge).<br />
Das definitive prothetische Design und<br />
die gegebenenfalls notwendigen Hartund<br />
Weichgewebsaugmentationen werden<br />
aufgrund dieser Informationen<br />
gemeinsam mit dem Patienten besprochen<br />
und abgestimmt.<br />
Bohrschablone<br />
Mit den radiologischen Informationen<br />
werden die geplanten Implantatpositionen<br />
überprüft und ggf. angepasst.<br />
Durch diese Umarbeitung wird die<br />
Röntgenschablone zur Bohrschablone.<br />
Die Titanhülsenpositionen werden in der<br />
Schablone modifiziert oder festgelegt. In<br />
Absprache mit dem Chirurgen wird die<br />
Schablone skelettiert, um intraoperativ,<br />
nach Präparation des Lappens, eine stabile<br />
Lagerung zu ermöglichen, das heißt<br />
eine dentale oder gingivale Auflage<br />
außerhalb des geplanten Operationsgebietes.<br />
Modellansicht Röntgenschablonen in situ 3D-Implantatpositionsplanung<br />
Modellansicht Röntgenschablone in situ 3D-Implantatpositionsplanung
Definitives Prothetikdesign<br />
Unter Berücksichtigung der klinischen<br />
Situation, der Modelle und der radiologischen<br />
Befunde wird der Therapieablauf<br />
auf die chirurgische Durchführbarkeit<br />
überprüft. Entsprechend der klinischen<br />
Situation werden parodontologische<br />
oder augmentative Maßnahmen präoperativ<br />
oder simultan mit der<br />
Implantatinsertion vorgenommen.<br />
Individuelles Anpassen<br />
des Prothetikdesigns<br />
Die im Patientengespräch geäußerten<br />
Wünsche hinsichtlich Umfang und<br />
Kosten der implantatprothetischen<br />
Versorgung werden im individuellen<br />
Prothetikdesign berücksichtigt. Die Zahl<br />
der Implantate, die Notwendigkeit augmentativer<br />
Maßnahmen und/oder notwendige<br />
Weichgewebskorrekturen werden<br />
ausschließlich vom lokalen Befund<br />
und dem prothetischen Design bestimmt.<br />
Dieses Gespräch ist ausführlich zu dokumentieren<br />
und vor der Umsetzung der<br />
Therapiesequenz mit einer Einverständniserklärung<br />
des Patienten zu bestätigen.<br />
Planung Behandlungsablauf<br />
Mit dem so definierten prothetischen<br />
Ziel werden jetzt rückwärts (backward<br />
planning) die notwendigen Behandlungsschritte<br />
festgelegt. Dabei sind die voraussichtlich<br />
notwendigen Einheilzeiten,<br />
besonders im Zusammenhang mit Augmentationen,<br />
zu berücksichtigen. Die<br />
Planungsschablone kann zur Bohrschablone<br />
umgearbeitet werden.<br />
Unterlagen für Patientenplanungsgespräch/-aufklärung<br />
Das Ergebnis der Planung wird mit dem Patienten diskutiert. Dabei sind Modelle und<br />
Röntgenbilder sowie die Planungsaufstellung (Wax-up/Set-up) hilfreich.<br />
Folgende Kriterien werden berücksichtigt:<br />
• Ausgangssituation<br />
• Wünsche und Erwartungen hinsichtlich Ästhetik, Funktion und Komfort<br />
• Aufwand/Nutzen-Relation<br />
• Kosten<br />
• Risiko<br />
• Behandlungsdauer<br />
• Komforteinschränkungen während der Behandlung<br />
Planung<br />
Allgemeine Informationen<br />
29
Planung<br />
Indikationsempfehlungen<br />
6. Indikationsempfehlungen<br />
für die unterschiedlichenImplantatgeometrien<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® Implantate sind enossale<br />
Implantate, erhältlich in verschiedenen<br />
Längen und Geometrien. Sie werden<br />
chirurgisch in den Knochen des Oberund/oder<br />
Unterkiefers gesetzt und dienen<br />
zur Verankerung von funktionellen<br />
und ästhetischen oralen Rehabilitationen<br />
bei teilbezahnten- und zahnlosen<br />
Patienten.<br />
Die prothetische Versorgung erfolgt mit<br />
Einzelkronen, Brücken, Teil- oder<br />
Totalprothesen, die durch entsprechende<br />
Elemente mit <strong>CAMLOG</strong> ® Implantaten verbunden<br />
werden. Prinzipiell gibt es keine<br />
bevorzugten Einsatzbereiche für die verschiedenen<br />
Implantatgeometrien.<br />
Durch die durchmesserspezifisch identische<br />
prothetische Plattform aller<br />
Implantatgeometrien ist entsprechend<br />
der chirurgischen Situation eine unabhängige<br />
Implantat-Auswahl möglich. Pro<br />
Kiefer können unterschiedliche<br />
Implantattypen verwendet werden.<br />
30<br />
SCREW-LINE Implantat<br />
SCREW-LINE Implantate (mit Promote ®<br />
und Promote ® plus-Oberfläche) sind universell<br />
einsetzbar.<br />
ROOT-LINE Implantat<br />
Das ROOT-LINE Implantat (mit Promote ® -<br />
Oberfläche) ist ein wurzelförmiges<br />
Schraubenimplantat und ist besonders<br />
bei apikal reduziertem Knochenangebot<br />
indiziert (Fossa canina, apikal der Linea<br />
mylohyoidea). Bei konvergierenden<br />
Wurzeln der Nachbarzähne ist das<br />
Wurzelformdesign vorteilhaft.
SCREW-CYLINDER-LINE Implantat<br />
Das SCREW-CYLINDER-LINE Implantat<br />
(mit Promote ® -Oberfläche) eignet sich<br />
besonders für Restaurationen im strukturschwachen<br />
Lager des posterioren<br />
Oberkiefers. In Verbindung mit einer<br />
Sinusbodenelevation und -augmentation<br />
erlaubt die Geometrie die Nutzung der<br />
verbliebenen krestalen Restknochenhöhe<br />
(> 5 mm) zur Implantatstabilisierung<br />
durch den gewindetragenden Anteil. Der<br />
apikale zylindrische Teil schont beim<br />
Eindrehen des Implantats (keine Gewindekanten)<br />
die Sinusschleimhaut und<br />
bietet eine gute Adaptationsmöglichkeit<br />
von partikulärem Augmentationsmaterial.<br />
CYLINDER-LINE Implantat<br />
CYLINDER-LINE Implantate (mit TPS-<br />
Oberfläche) sind universell einsetzbar.<br />
Ein besonderer Vorteil dieses Implantattyps<br />
liegt in der zeitsparenden einfachen<br />
Anwendung. In Verbindung mit einer<br />
Sinusbodenelevation und -augmentation<br />
erlaubt die Presspassung der Zylinderform<br />
des Implantats die Nutzung des<br />
strukturschwachen Lagers bei Restknochenhöhen<br />
von < 5 mm.<br />
<strong>CAMLOG</strong> Implantate mit einem<br />
Durchmesser von 3,3 mm:<br />
Diese Implantate (SCREW-LINE/CYLINDER-<br />
LINE) sind eine Alternative bei beschränkter<br />
Kieferkammbreite von 5–6<br />
mm. Aufgrund der geringeren mechanischen<br />
Festigkeit verglichen mit den<br />
Implantaten grösserer Durchmesser<br />
dürfen sie nur wie folgt angewendet<br />
werden:<br />
• Einzeln nur zum Ersatz von Incisivi im<br />
Unterkiefer und/oder lateralen Incisivi<br />
im Oberkiefer.<br />
• In Verbindung mit einer<br />
Stegverblockung von mindestens vier<br />
Implantaten mit Ø 3.3 mm ohne<br />
distale Verlängerungen im zahnlosen<br />
Kiefer.<br />
• Im teilbezahnten Kiefer können<br />
Implantate mit Durchmesser 3,3 mm<br />
mit Implantaten grösserer Durchmesser<br />
in Verbindung mit einer festsitzenden<br />
Suprastruktur verbunden werden.<br />
• Bei Verwendung von Kugelaufbauten<br />
in Verbindung mit Implantaten mit<br />
Durchmesser 3,3 mm muss eine zu<br />
starke mechanische Belastung der<br />
Implantate vermieden werden.<br />
• Die Einheilzeit für Implantate mit<br />
Durchmesser 3,3 mm beträgt mindestens<br />
12 Wochen.<br />
• Doppelkronenkonstruktionen auf<br />
Implantaten mit Durchmesser 3,3 mm<br />
sind nicht zulässig.<br />
31
IV. <strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
1. Vorbereitung des Patienten<br />
Der Patient wird wie für jeden chirurgischen<br />
Eingriff vorbereitet. Je nach<br />
Indikation können vor und/oder nach<br />
dem operativen Eingriff ein Antibiotikum<br />
und Antiphlogistikum verabreicht werden.<br />
Zusätzlich kann aufgrund der Anamnese<br />
und des allgemeinen Gesundheitszustandes<br />
eine orale oder intravenöse Sedierung<br />
indiziert sein.<br />
2. Bohrschablone<br />
Vor der Verwendung der Bohrschablone<br />
muss deren Skelettierung für die geplante<br />
Schnittführung überprüft und die<br />
Schablone desinfiziert werden.<br />
Die Bohrschablone sollte auch nach der<br />
Lappenpräparation reproduzierbar lagestabil<br />
fixierbar sein und die präparierten<br />
Weichgewebe drucklos abhalten.<br />
3. <strong>CAMLOG</strong> ® <strong>Chirurgie</strong>-System<br />
In den <strong>Chirurgie</strong>-Sets sind alle notwendigen<br />
Bohrer, Einbringinstrumente und<br />
Hilfsteile für die Implantation der jeweiligen<br />
Implantatgeometrie systematisch<br />
eingeordnet. Die Reihenfolge und<br />
Anwendung der Bohrer und Instrumente<br />
gemäß dem <strong>CAMLOG</strong> OP-Protokoll ist<br />
durchmesserabhängig farbcodiert dargestellt.<br />
Es stehen mit dem jeweils abgestimmten<br />
Bohrersatz folgende Sets zur<br />
Verfügung:<br />
• SCREW-LINE<br />
• ROOT-LINE<br />
• SCREW-CYLINDER-LINE/<br />
CYLINDER-LINE<br />
Farbcodierung<br />
Ø 3,3 mm grau<br />
Ø 3,8 mm gelb<br />
Ø 4,3 mm rot<br />
Ø 5,0 mm blau<br />
Ø 6,0 mm grün<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Einleitung<br />
33
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® <strong>Chirurgie</strong>-System<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Set SCREW-LINE<br />
34<br />
SCREW-LINE
<strong>Chirurgie</strong>-Set ROOT-LINE<br />
ROOT-LINE<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® <strong>Chirurgie</strong>-System<br />
35
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® <strong>Chirurgie</strong>-System<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Set SCREW-CYLINDER-LINE/CYLINDER-LINE<br />
SCREW-CYLINDER-LINE/CYLINDER-LINE<br />
36
Bohrsystem<br />
Drehzahlen<br />
Die Drehzahl für die Bohrer ist durchmesserabhängig.<br />
Die Empfehlung beträgt<br />
800–300 U/min je nach Bohrertyp<br />
(Winkelstückuntersetzung 16:1–20:1).<br />
Die empfohlene Drehzahl für Gewindeschneider<br />
beträgt max. 15 U/min.<br />
(Winkelstückuntersetzung 70:1–100:1).<br />
Der Ratschenadapter erlaubt auch eine<br />
manuelle Gewindeaufbereitung.<br />
Bezeichnung Drehzahl (U/min)<br />
Rosenbohrer 800<br />
Pilotbohrer 2,0 mm / Tiefenstopp 800<br />
Vorbohrer Ø 1,7 / 2,8 mm 600<br />
Formbohrer Ø 3,3 mm / Tiefenstopp 550<br />
CB-Bohrer Ø 3,3 mm** 550<br />
Gewindeschneider Ø 3,3 mm* max. 15<br />
Formbohrer Ø 3,8 mm / Tiefenstopp 500<br />
CB-Bohrer Ø 3,8 mm** 500<br />
Gewindeschneider Ø 3,8 mm* max. 15<br />
Formbohrer Ø 4,3 mm / Tiefenstopp 400<br />
CB-Bohrer Ø 4,3 mm** 400<br />
Gewindeschneider Ø 4,3 mm* max. 15<br />
Formbohrer Ø 5,0 mm / Tiefenstopp 350<br />
CB-Bohrer Ø 5,0 mm** 350<br />
Gewindeschneider Ø 5,0 mm* max. 15<br />
Formbohrer Ø 6,0 mm / Tiefenstopp 300<br />
CB-Bohrer Ø 6,0 mm** 300<br />
Gewindeschneider Ø 6,0 mm* max. 15<br />
Die untere Kante der Tiefenmarkierung ist die Referenz der Implantatlänge. Die maximale apikale<br />
Überlänge beträgt 0,6 mm.<br />
** Bei Knochenqualitäten D1 und D2 wird für SCREW-LINE, ROOT-LINE und SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Implantate die Verwendung der Gewindeschneider empfohlen.<br />
** Der SCREW-LINE Cortical-Bone-Bohrer ermöglicht in kortikalem Knochen (D1) eine drehmomentreduzierte<br />
Implantatinsertion.<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Bohrsystem<br />
Kühlung<br />
Das <strong>CAMLOG</strong> ® Bohrsystem zur Implantatbettgestaltung<br />
besteht hauptsächlich aus<br />
innengekühlten Bohrern. Die Kühlung<br />
erfolgt mit steriler Kochsalzlösung (vorgekühlt<br />
auf 5 °C).<br />
Optimal ist eine kombinierte Innen-/<br />
Außenkühlung am Winkelstück.<br />
Standzeit der Bohrer<br />
Die Schneidhaltigkeit der Bohrer ist von<br />
der Knochenqualität und von der Bohrtechnik<br />
abhängig. Die Pilot-, Vor- und<br />
Formbohrer sind für 10 bis 20 Bohrungen<br />
verwendbar. Muss aufgrund eines<br />
stumpfen Bohrers zu starker Druck ausgeübt<br />
werden, ist der Bohrer sofort zu<br />
wechseln, um eine Knochenüberhitzung<br />
zu vermeiden.<br />
37
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Implantateinheilung<br />
4. Einheilungsmodalitäten<br />
Einleitung<br />
Die Einheilung der <strong>CAMLOG</strong> ® Implantate<br />
kann indikationsbezogen transgingival<br />
oder gedeckt erfolgen. Für den jeweiligen<br />
Einheilungsmodus stehen geeignete<br />
Komponenten zur Verfügung.<br />
38<br />
Einzeitige Einheilung<br />
(transgingival)<br />
Für die einzeitige, unbelastete Einheilung<br />
stehen Gingivaformer in verschiedenen<br />
Geometrien und Gingivahöhen zur<br />
Verfügung (siehe Kapitel Gingivaformer).<br />
Ästhetische Sofortversorgung<br />
Für eine ästhetische Sofortversorgung<br />
kann das Provisorische Abutment aus<br />
PEEK verwendet werden (siehe auch<br />
Prothetik <strong>Compendium</strong> unter<br />
„Provisorium“).<br />
Zweizeitige Einheilung<br />
(gedeckt)<br />
Während der gedeckten Einheilung verbleibt<br />
die Verschlussschraube im Implantat.
5. SCREW-LINE Implantat<br />
Einleitung<br />
Mit dem SCREW-LINE Implantat steht<br />
ein universell einsetzbares<br />
Vollschraubenimplantat wahlweise mit<br />
der Promote ® und Promote ® plus-<br />
Oberfläche zur Verfügung. Es ist neben<br />
der Spätimplantation auch als Sofortoder<br />
verzögertes Sofortimplantat geeignet.<br />
Die Einheilung kann gedeckt oder<br />
transgingival erfolgen. Die Konizität des<br />
Implantatkörpers von 3°– 9° (längenund<br />
durchmesserabhängig) ermöglicht<br />
durch die Selbstzentrierung ein einfaches<br />
Inserieren. Das selbstschneidende Gewinde<br />
sorgt für einen durchgehenden<br />
Knochengrip und hohe Primärstabilität.<br />
Die Makrogeometrie der Vollschraube in<br />
Verbindung mit der Promote ® plus- im<br />
Vergleich zur Promote ® -Oberfläche, führt<br />
zu einer größeren Knochenkontaktfläche.<br />
Anwendungsbereich/Indikation der<br />
Promote ® plus-Oberfläche:<br />
Speziell im ästhetisch anspruchsvollen<br />
Bereich ist eine tiefer liegende koronale<br />
Implantatschulter sinnvoll. Bei einem<br />
SCREW-LINE Implantat mit Promote ®<br />
plus-Oberfläche beträgt der maschinierte<br />
Anteil nur 0,4 mm. Das Implantat wird<br />
bis zu diesem Anteil in den Knochen<br />
inseriert.<br />
Es sollten folgende klinische<br />
Voraussetzungen vorhanden sein:<br />
• Normaler bis dicker Biotyp<br />
• Gingivahöhe sollte mindestens 3,0 mm<br />
betragen<br />
• Mindestbreite der attached Gingiva<br />
sollte 1,0 mm betragen<br />
• Mindestabstand von der attached<br />
Gingiva zur mimischen Muskulatur<br />
sollte 2,0 mm betragen<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
• Das Periost soll bei der Freilegung nur<br />
im Bereich des Implantatdurchtritts<br />
entfernt werden.<br />
Ansonsten sind der Indikationsbereich<br />
und die Implantatbettgestaltung des<br />
SCREW-LINE Implantats mit Promote ® -<br />
und Promote ® plus-Oberfläche identisch.<br />
SCREW-LINE Implantat<br />
Promote ® plus<br />
SCREW-LINE Implantat,<br />
Promote ®<br />
39
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
SCREW-LINE Implantat mit<br />
Promote ® plus-Oberfläche<br />
Übersicht der Implantatlängen und<br />
-durchmesser<br />
SCREW-LINE Implantat mit<br />
Promote ® -Oberfläche<br />
Übersicht der Implantatlängen und<br />
-durchmesser<br />
40<br />
Der maschinierte Anteil am Implantathals<br />
beträgt 0,4 mm.<br />
Der maschinierte Anteil am Implantathals<br />
beträgt 1,6 mm.
Schnittführung<br />
Das Indikationsbeispiel zeigt die<br />
Insertion eines SCREW-LINE Implantats<br />
der Größe 4,3/13 im lateralen<br />
Unterkiefer. Der Implantationsmodus ist<br />
einzeitig transperiostal. Als<br />
Schnittführung wird eine<br />
Spaltlappenpräparation gewählt.<br />
Nach einem etwas lingual versetzten<br />
parakrestalen Mukosaschnitt erfolgt eine<br />
streng epiperiostale Lappenpräparation<br />
nach vestibulär. Nach Durchtrennung des<br />
Muskels wird die Präparation noch ca.<br />
5 mm weiter fortgeführt. Um die spätere<br />
Naht zu erleichtern wird die Mukosa<br />
nach lingual 2–3 mm abpräpariert.<br />
Nach der Markierung der gewünschten<br />
Implantatposition (ggf. mit Hilfe einer<br />
Bohrschablone) wird nur im Bereich dieser<br />
Position das Periost kreisförming entfernt<br />
(Gingivastanze oder Skalpell).<br />
Es folgt die Gestaltung des<br />
Implantatbetts mit den für das SCREW-<br />
LINE Implantat vorgesehenen Instrumenten<br />
gemäss dem gewählten Implantatdurchmesser<br />
und der Implantatlänge.<br />
Ausgangssituation<br />
Mukosaschnitt<br />
Epiperiostale<br />
Spaltlappenpräparation<br />
Entfernung des Periosts<br />
an der Implantionsstelle<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
41
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
Implantatbettgestaltung<br />
Die Implantatbettgestaltung in der<br />
Übersicht.<br />
Hinweis: Die Implantatbettgestaltung für<br />
SCREW-LINE Implantate mit Promote ® -<br />
und Promote ® plus-Oberfläche ist identisch.<br />
• Ankörnen/markieren der gewünschten<br />
Implantatposition mit dem innengekühlten<br />
Rosenbohrer Ø 2,3 mm<br />
• Tiefenbohrung in prothetischer<br />
Implantatachse mit dem innengekühlten<br />
Pilotbohrer Ø 2,0mm<br />
• Überprüfung mit dem<br />
Parallelisierungspfosten Ø 1,7–2,8 /<br />
2,0 mm mit Tiefenmarkierungen<br />
• Vorbohrung mit dem innengekühlten<br />
Vorbohrer Ø 1,7–2,8 mm<br />
• Überprüfung mit dem<br />
Parallelisierungspfosten Ø 1,7–2,8 /<br />
2,0 mm mit Tiefenmarkierungen<br />
• Formbohrung mit innengekühltem<br />
Formbohrer<br />
• Sondierung der Implantatbettbohrung<br />
auf knöcherne Begrenzung<br />
• Cortical-Bone-Bohrung (bei Knochenqualität<br />
D1)<br />
• Gewindeschneider (Tap) SCREW-LINE<br />
(bei Knochenqualitäten D1 und D2).<br />
42<br />
Optional für alle<br />
Durchmesser<br />
1,0 mm<br />
0,4 mm<br />
Promote ® plus<br />
Promote ®<br />
0,4 mm<br />
Der Indikationsbereich und die Implantatbettgestaltung<br />
des SCREW-LINE<br />
Implantats mit Promote ® und Promote ®<br />
plus-Oberfläche ist identisch.<br />
Bohrsequenz<br />
Ø 3,3 mm<br />
Ø 3,8 mm<br />
Ø 4,3 mm<br />
Ø 5,0 mm<br />
Ø 6,0 mm<br />
Rosenbohrer<br />
Ø 2,3 mm<br />
Rosenbohrer<br />
Ø 2,3 mm<br />
Rosenbohrer<br />
Ø 2,3 mm<br />
Rosenbohrer<br />
Ø 2,3 mm<br />
Rosenbohrer<br />
Ø 2,3 mm<br />
Pilotbohrer<br />
Ø 2,0 mm<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Parallelisierungspfosten<br />
* Bei Knochenqualitäten D1 und D2 wird für SCREW-LINE Implantate die Verwendung der Taps<br />
(Gewindeschneider) empfohlen.<br />
Vorbohrer<br />
Ø 1,7 –<br />
2,8 mm<br />
U/min 800 800 600<br />
Pilotbohrer<br />
Ø 2,0 mm<br />
Pilotbohrer<br />
Ø 2,0 mm<br />
Pilotbohrer<br />
Ø 2,0 mm<br />
Pilotbohrer<br />
Ø 2,0 mm<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
Vorbohrer<br />
Ø 1,7 –<br />
2,8 mm<br />
U/min 800 800 600<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
Vorbohrer<br />
Ø 1,7 –<br />
2,8 mm<br />
U/min 800 800 600<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
Vorbohrer<br />
Ø 1,7 –<br />
2,8 mm<br />
U/min 800 800 600<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
Vorbohrer<br />
Ø 1,7 –<br />
2,8 mm<br />
U/min 800 800 600<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 3,3<br />
Formbohrer<br />
550 550 15<br />
Ø 3,3<br />
Formbohrer<br />
550 500 500 15<br />
Ø 3,3<br />
Ø 3,8<br />
Formbohrer<br />
550 500 400 400 15<br />
Ø 3,3<br />
Ø 3,8<br />
Formbohrer<br />
550 500 400 350 350 15<br />
Ø 3,3<br />
Ø 3,8<br />
Ø 3,8<br />
Ø 4,3<br />
Ø 4,3<br />
Ø 4,3<br />
Ø 5,0<br />
Ø 5,0<br />
Ø 6,0<br />
Formbohrer<br />
550 500 400 350 300 300 15<br />
** Der Cortical-Bone-Bohrer ermöglicht in kortikalem Knochen (D1) eine drehmomentreduzierte Implantatinsertion.<br />
**<br />
CB Bohrer<br />
**<br />
CB Bohrer<br />
**<br />
CB Bohrer<br />
**<br />
CB Bohrer<br />
**<br />
CB Bohrer<br />
*<br />
Tap<br />
Tap*<br />
*<br />
Tap<br />
*<br />
Tap<br />
*<br />
Tap<br />
Promote ® plus<br />
Promote ® plus<br />
Promote ® plus<br />
Promote ® plus<br />
Promote ® plus<br />
Promote ®<br />
Promote ®<br />
Promote ®<br />
Promote ®<br />
Promote ®<br />
0,4 mm<br />
0,4 mm<br />
0,4 mm<br />
0,4 mm<br />
0,4 mm<br />
43
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
Gestaltung des Implantatbetts für SCREW-LINE Implantate<br />
Die Gestaltung des Implantatbetts gliedert<br />
sich in die Ankörnung der Kortikalis,<br />
die Pilotbohrung, die Vorbohrung und<br />
die Formbohrung.<br />
Die Pilot- und die Vorbohrung legen die<br />
Tiefe und Achse des Implantatbetts fest<br />
und sorgen durch kleinschrittige Durchmesserabstufungen<br />
für eine schonende<br />
Präparation des Knochens.<br />
Tiefenstopp SCREW-LINE<br />
Der Pilotbohrer, reduzierter Bund, und<br />
der Vorbohrer SCREW-LINE haben eine<br />
maximale Arbeitslänge von 16 mm. Die<br />
Bohrtiefen 9, 11, 13 mm sind durch<br />
Lasermarkierungen gekennzeichnet.<br />
Ein aufsteckbarer Tiefenstopp begrenzt<br />
die Bohrtiefe auf wahlweise 9, 11 oder<br />
13 mm.<br />
Cave: Die Pilot- und Vorbohrer sind<br />
am Bohrerbund durchmesserreduziert.<br />
Die Tiefenstopps SCREW-LINE<br />
sind auf diese Bohrer abgestimmt.<br />
44<br />
Bohrerverlängerung<br />
Zur Präparation des Implantatbetts in<br />
Nachbarschaft von elongierten Zähnen<br />
steht eine Bohrerverlängerung zur Verfügung,<br />
um ein Aufsetzen des Winkelstücks<br />
auf der Zahnkrone zu vermeiden.<br />
Für die Innenkühlung ist ein verlängertes<br />
Kühlmittelröhrchen erforderlich.<br />
Bohrerverlängerung<br />
Tiefenstopp SCREW-LINE
Parallelisierungspfosten SCREW-<br />
LINE mit Tiefenmarkierungen<br />
Jeweils nach erfolgter Pilotbohrung und<br />
Vorbohrung werden die Tiefe und die<br />
Achsrichtung mit dem Parallelisierungspfosten<br />
mit Tiefenmarkierungen kontrolliert.<br />
Die Durchmesserkombination 1,7–2,8 /<br />
2,0 mm erlaubt eine konsekutive Verwendung<br />
analog der Bohrdurchmesser.<br />
Parallelisierungspfosten SCREW-LINE<br />
Die Tiefenmarkierungen und<br />
Durchmesserabstufungen der<br />
Parallelisierungspfosten erlauben in<br />
jeder Phase der Pilot- und Vorbohrung<br />
eine Überprüfung der Bohrtiefe und<br />
-achse.<br />
Zur Kontrolle der Implantat-, Antagonisten-Beziehung<br />
sind kurze<br />
Parallelisierungspfosten als Zubehör<br />
erhältlich.<br />
Parallelisierungspfosten,<br />
kurz<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
45
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
Ankörnung der Kortikalis<br />
Der innengekühlte Rosenbohrer,<br />
Ø 2,3 mm, dient zur Ankörnung der<br />
Kortikalis, wodurch das Ansetzen der<br />
später verwendeten Bohrer erleichtert<br />
wird. Die Kugel wird dabei bis zum<br />
Äquator eingesenkt. Empfohlene<br />
Drehzahl: 800 U/min.<br />
Rosenbohrer Ø 2,3 mm<br />
46<br />
max. 800 U/min<br />
Ankörnung der Kortikalis Pilotbohrung<br />
Pilotbohrung<br />
Mit dem innengekühlten Pilotbohrer,<br />
reduzierter Bund, werden Tiefe und<br />
Achse des Implantatlagers bestimmt. Die<br />
Tiefenmarkierungen auf dem Bohrer entsprechen<br />
den Implantatlängen 9 / 11 /<br />
13 mm. Die maximale Bohrtiefe beträgt<br />
16 mm. Aus Sicherheitsgründen sollte<br />
ein Tiefenstopp entsprechend der<br />
geplanten Implantatlänge verwendet<br />
werden.<br />
Empfohlene Drehzahl: 800 U/min.<br />
max. 800 U/min<br />
Pilotbohrer, reduzierter Bund, Ø 2,0 mm<br />
Wird eine Bohrschablone eingesetzt,<br />
können die Tiefenstopps nach den Markierungsbohrungen<br />
auf die Pilotbohrer<br />
aufgesetzt werden. Nach der Bohrung<br />
werden Tiefe und Ausrichtung des<br />
Implantatlagers mit dem Parallelisierungspfosten<br />
kontrolliert. Werden<br />
mehrere Implantate gesetzt, wird ein<br />
Parallelisierungspfosten in die erste<br />
Bohrung gesteckt, um danach die weiteren<br />
Implantatachsen auszurichten.<br />
Der Pilotbohrer wird parallel zum<br />
Parallelisierungspfosten ausgerichtet und<br />
aus zwei Richtungen (sagittal und transversal)<br />
optisch kontrolliert.<br />
Parallelisierungspfosten<br />
SCREW-LINE<br />
Tiefenmessung nach Pilotbohrung
Vorbohrung<br />
Für die SCREW-LINE Geometrie steht ein<br />
innengekühlter konischer Vorbohrer<br />
SCREW-LINE mit dem koronalen Durchmesser<br />
2,8 mm und dem apikalen<br />
Durchmesser 1,7 mm zur Verfügung.<br />
Empfohlene Drehzahl: 600 U/min.<br />
Die Tiefenmarkierungen auf dem Bohrer<br />
entsprechen den Implantatlängen 9, 11<br />
und 13 mm. Die max. Bohrtiefe beträgt<br />
16 mm. Aus Sicherheitsgründen sollte<br />
ein Tiefenstopp entsprechend der<br />
geplanten Implantatlänge verwendet<br />
werden. Die weiteren Bohrungen werden<br />
mit den Formbohrern durchgeführt.<br />
Vorbohrer SCREW-LINE Ø 1,7–2,8 mm<br />
Vorbohrung<br />
max. 600 U/min<br />
Parallelisierungspfosten SCREW-LINE<br />
Überprüfung der Achsrichtung<br />
nach Vorbohrung Ø 1,7 – 2,8 mm<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
Tiefenmessung nach Vorbohrung<br />
47
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
Formbohrung<br />
Durchmesser und Längen<br />
Für jede Implantatgröße stehen durchmesser-<br />
und längenkalibrierte Formbohrer<br />
mit reduziertem Bohrerbund zur<br />
Verfügung. Die innengekühlten Formbohrer<br />
sind farbkodiert und laserbeschriftet.<br />
Die in den <strong>Chirurgie</strong>-Sets enthaltenen<br />
Formbohrer werden mit einem farbcodierten,<br />
abnehmbaren Tiefenstopp ausgeliefert.<br />
Dieser darf nur für die Formbohrer<br />
SCREW-LINE verwendet werden.<br />
Entsprechend der definierten Bohrtiefe<br />
(Implantatlänge) erfolgt die Durchmessererweiterung<br />
in aufsteigender<br />
Reihenfolge der Formbohrer bis zum<br />
geplanten Implantatdurchmesser.<br />
Empfohlene Drehzahlen:<br />
Ø 3,3 mm 550 U/min<br />
Ø 3,8 mm 500 U/min<br />
Ø 4,3 mm 400 U/min<br />
Ø 5,0 mm 350 U/min<br />
Ø 6,0 mm 300 U/min<br />
Die protokollgerechte Insertionstiefe der<br />
SCREW-LINE Implantate mit aufgesetztem<br />
Tiefenstopp beträgt bei zirkulärem<br />
Anschlag auf crestalem Knochenniveau,<br />
Implantatlänge (9 / 11 /13 / 16 mm),<br />
minus 0,4 mm, so dass die Implantatschulter<br />
0,4 mm oberhalb des Knochenniveaus<br />
liegt.<br />
Ist eine grössere Insertionstiefe gewünscht,<br />
kann der Tiefenstopp entfernt<br />
werden. Die Präparation erfolgt analog<br />
den Lasermarkierungen (schwarz). Die<br />
Abstände der Markierungen betragen<br />
1,0 mm. Die Markierungen sind 0,4 mm<br />
breit.<br />
48<br />
Ø 3,3 mm Ø 3,8 mm Ø 4,3 mm Ø 5,0 mm Ø 6,0 mm<br />
Formbohrer SCREW-LINE<br />
Länge<br />
9 mm 11 mm 13 mm 16 mm
Tiefenstopp<br />
Bei der Formbohrung setzt der Tiefenstopp<br />
an der höchsten Stelle des Kieferknochens<br />
auf und begrenzt somit die<br />
Insertionstiefe. Da das zirkuläre<br />
Knochenniveau unregelmäßig verlaufen<br />
kann, sind die Formbohrer mit einem<br />
abnehmbaren Tiefenstopp ausgestattet.<br />
Ist aus funktionellen oder ästhetischen<br />
Gründen eine tiefere Insertion erforderlich,<br />
kann nach Abnahme des Tiefenstopps<br />
die Formbohrung maximal 2 mm<br />
tiefer ausgeführt werden (anatomische<br />
Strukturen beachten!). Der wiederverwendbare<br />
Tiefenstopp kann auf nachbestellten<br />
Formbohrern (Nachlieferung<br />
ohne Tiefenstopp) verwendet werden.<br />
Zum Reinigen der Bohrer müssen die<br />
Tiefenstopps entfernt werden. Zur<br />
Sterilisation müssen die gereinigten<br />
Tiefenstopps wieder aufgesteckt werden<br />
(siehe „Aufbereitungsanweisung für das<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® Implantatsystem“, Art.-Nr.<br />
J8000.0032). Die Tiefenstopps können<br />
einzeln nachbestellt werden.<br />
Promote ® Promote ® plus<br />
Die untere Kante der ersten Tiefenmarkierung entspricht der<br />
Implantatlänge mit aufgesetztem Tiefenstopp.<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
Formbohrung mit Tiefenstopp Formbohrung ohne Tiefenstopp<br />
CAVE:<br />
Durch den Schneidewinkel an der<br />
Bohrerspitze der Formbohrer entsteht<br />
eine Überlänge zum Implantat<br />
bis zu 0,6 mm.<br />
49
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
Tiefersetzung um 1 mm<br />
Formbohrung<br />
Nach der Vorbohrung werden zur definitiven<br />
Implantatbettgestaltung die<br />
Formbohrer in aufsteigendem<br />
Durchmesser benutzt. Durch die enge<br />
Durchmesserabstufung wird eine<br />
schonende Präparation des Knochens<br />
gewährleistet.<br />
Beispiel:<br />
Formbohrung Ø 4,3 mm<br />
50<br />
Tiefersetzung um 2 mm<br />
Implantatbettkontrolle<br />
Das Ergebnis des Sondierungsbefunds<br />
auf nicht vorhandenes Weichgewebe in<br />
der Implantatbohrung ist in der<br />
Patientendokumentation festzuhalten.<br />
Sollte eine Sondierung im Weichgewebe<br />
erfolgen, so handelt es sich um eine<br />
Fenestration des Bohrstollens in das<br />
benachbarte Gewebe.<br />
Implantatbettkontrolle
Cortical-Bone-Bohrung<br />
Bei einer Knochenqualität D1 ermöglicht<br />
der Cortical-Bone-Bohrer eine drehmomentreduzierte<br />
Implantatinsertion durch<br />
kontrollierte zirkuläre Aufweitung des<br />
Implantatbettes im apikalen Bereich. Die<br />
plane Bohrerspitze dient als Tiefenstopp.<br />
Es stehen je Implantatdurchmesser ein<br />
farbcodierter, lasermarkierter Cortical-<br />
Bone-Bohrer zur Verfügung.<br />
Die Formbohrer Cortical-Bone sind<br />
innengekühlt. Die maximale Drehzahl<br />
darf 300 U/min nicht überschreiten.<br />
Ø 3,3 mm Ø 3,8 mm Ø 4,3 mm Ø 5,0 mm Ø 6,0 mm<br />
max. 300 U/min<br />
Formbohrer SCREW-LINE Cortical-Bone<br />
Cortical-Bone-Bohrung Ø 4,3 mm<br />
für Implantatlänge 13 mm<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
51
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
Gewindeschneider für<br />
SCREW-LINE<br />
Einleitung<br />
Alle SCREW-LINE Implantate besitzen<br />
ein selbstschneidendes Gewinde mit<br />
einer gestrahlt-geätzten Oberfläche<br />
(Promote ® /Promote ® plus). Bei<br />
Knochenqualitäten D1 und D2 wird die<br />
Verwendung eines Gewindeschneiders<br />
empfohlen.<br />
Die Gewindeschneider sind innengekühlt.<br />
Die maximale Drehzahl darf 15<br />
U/min beim maschinellen Gewindeschneiden<br />
nicht überschreiten. Wir empfehlen<br />
manuelles Gewindeschneiden.<br />
Gewindeschneider SCREW-LINE, mit Sechskant<br />
Ø 3,3 mm Ø 3,8 mm Ø 4,3 mm Ø 5,0 mm Ø 6,0 mm<br />
52<br />
max. 15 U/min
Das manuelle Schneiden des Gewindes<br />
wird mit dem Tap Adapter für Gewindeschneider<br />
SCREW-LINE und der blockierten<br />
Drehmomentratsche durchgeführt.<br />
Beim Ein- und Ausdrehen des Gewindeschneiders<br />
ist die Achsrichtung des<br />
Implantatbettes zu beachten. Die Gewindeschneider<br />
werden maximal bis zur<br />
Oberkante des schneidenden Anteiles<br />
eingedreht. Siehe auch Hinweise zur<br />
Drehmomentratsche auf Seite 151.<br />
CAVE:<br />
Die Gewindeschneider für die<br />
SCREW-LINE Implantate dürfen<br />
nicht für ROOT-LINE bzw. SCREW-<br />
CYLINDER-LINE Implantate verwendet<br />
werden.<br />
Blockierte Drehmomentratsche<br />
Tap Adapter, kurz, lang<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
53
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
Implantatverpackung<br />
Alle <strong>CAMLOG</strong> ® Implantate sind doppelt<br />
steril verpackt. Die Primärverpackung<br />
(Blister) der SCREW-LINE Implantate enthält<br />
das Implantat mit montiertem<br />
Einbringpfosten und aufgestecktem<br />
Handgriff.<br />
Umverpackung mit Etikett Peelbeutel (steril)<br />
Primärverpackung (steril)<br />
mit Etikett (Blister)<br />
Primärverpackung<br />
mit sichtbarem Implantat<br />
Systeminformation auf dem Etikett<br />
54<br />
Geöffnete Primärverpackung mit Implantat<br />
und montiertem Handgriff<br />
Die Verschlussschraube befindet<br />
sich im Handgriff
Implantatpositionierung<br />
Die protokollgerechte Implantatposition<br />
(Formbohrung mit Tiefenstopp) ist<br />
erreicht, wenn die zylindrische, maschinierte<br />
Implantatschulter 0,4 mm über<br />
crestalem Knochenniveau liegt und eine<br />
der 3 Nuten-Markierungen in die vorher<br />
festgelegte prothetische Position zeigt.<br />
Wurde die Bohrtiefe durch Entfernen des<br />
Tiefenstopps bei der Formbohrung individuell<br />
festgelegt, ist diese bei der Implantatinsertion<br />
zu beachten. Es besteht die<br />
Möglichkeit, Implantate mit der 1,6 mm<br />
hohen Implantatschulter Promote ® , bzw.<br />
der 0,4 mm hohen Implantatschulter<br />
Promote ® plus vertikal entsprechend der<br />
Tiefenbohrung, individuell zu positionieren.<br />
Es muss gewährleistet sein, dass der<br />
Bioseal Bevel zirkulär in der Kortikalis<br />
positioniert ist.<br />
Markierung<br />
Nocke<br />
Nut<br />
Vestibuläre Ausrichtung der Nut<br />
Eindrehinstrument<br />
Einbringpfosten<br />
Implantat<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
Nutenpositionierung<br />
Korrespondierend zu den drei Nuten der<br />
<strong>CAMLOG</strong>-Verbindung, sind an den<br />
Einbringwerkzeugen für die SCREW-LINE<br />
Implantate Markierungen angebracht.<br />
Diese erlauben die Kontrolle der<br />
Nutenposition während der Insertion<br />
und deren prothetisch notwendige<br />
Ausrichtung. Wurde keine Nutenposition<br />
vom Zahntechniker angegeben, so ist<br />
eine vestibuläre Ausrichtung in den meisten<br />
Fällen vorteilhaft, da von einer Nut<br />
die Abwinkelung der angulierten<br />
Abutments ausgeht.<br />
Hinweis: Bei der Positionierung der<br />
Nuten ist zu beachten, dass beim<br />
Eindrehen zur nächsten Nutenposition<br />
(120°) das Schraubenimplantat ca. 0,2<br />
mm tiefer gedreht wird.<br />
55
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
Implantat Insertion<br />
Das Implantat wird am sterilen Handgriff<br />
aus der Primärverpackung (Blister) entnommen.<br />
Die Kontamination mit unsterilen<br />
Teilen ist zu vermeiden.<br />
Achtung: Vor dem Inserieren des<br />
Implantats müssen der Silikonstopfen<br />
und die Verschlussschraube<br />
aus dem blauen Handgriff entfernt<br />
werden.<br />
Mit Hilfe des Handgriffs wird das Implantat<br />
in das Implantatbett eingeführt.<br />
Dabei ist die Achsrichtung des Implantatbetts<br />
zu beachten. Wurde ein Gewinde<br />
vorgeschnitten, müssen die Positionen<br />
der Gewindeansätze in der<br />
Kortikalis und am Implantat übereinstimmen.<br />
TIPP:<br />
Das Implantat vorsichtig nach links<br />
drehen, bis der Gewindeansatz<br />
spürbar wird.<br />
Anschließend wird das Implantat<br />
rechtsdrehend mit dem Handgriff<br />
eingeschraubt, bis ein ausreichender<br />
Halt des Implantats das Abziehen<br />
des Handgriffs ermöglicht.<br />
Einbringen des Implantats<br />
56<br />
Optionales Zubehör:<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® PickUp-Instrument<br />
Steht für das Einsetzen des Implantats<br />
mit dem Handgriff intraoral nicht ausreichend<br />
Platz zur Verfügung, kann das<br />
Implantat mit dem PickUp-Instrument<br />
aus dem Handgriff übernommen werden.<br />
Dazu wird das PickUp zwischen Implantat<br />
und Handgriff auf den Einbringpfosten<br />
geschoben und der Handgriff<br />
abgezogen. Zum Inserieren wird das<br />
gewählte Eindrehinstrument auf den<br />
Einbringpfosten aufgeschoben. Das<br />
Implantat wird in den Knochen eingeführt<br />
und das PickUp-Instrument abgezogen.
Aufstecken des PickUps<br />
auf den Einbringpfosten<br />
Eingerastetes PickUp<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
Abziehen des Handgriffs Einbringen des Implantats Aufstecken des Eindrehinstruments<br />
und Abziehen des PickUps<br />
57
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
Für das endgültige Eindrehen des Implantats<br />
stehen drei Optionen zur<br />
Verfügung:<br />
- maschinelles Eindrehen (A)<br />
- manuell mit Drehmomentratsche und<br />
Eindrehinstrument (B)<br />
- manuell mit Eindrehinstrument,<br />
kardanisch (C)<br />
Beim Eindrehen ist die externe<br />
Markierung für die Nutenposition im<br />
Implantat zu beachten.<br />
58<br />
A<br />
A: Maschinelles Eindrehen mit dem<br />
Eindrehinstrument für Schraubenimplantate,<br />
ISO-Schaft (max. 15 U/min).<br />
Bei Implantatinsertion in D1 oder D2<br />
Knochenqualität muss das Implantat<br />
während des Eindrehens extern gekühlt<br />
werden (sterile Kochsalzlösung, 5 °C).<br />
B C<br />
B: Manuelles Eindrehen mit der blockierten<br />
Drehmomentratsche und Eindrehinstrument<br />
(kurz/lang) für Schraubenimplantate.<br />
C: Manuelles Eindrehen mit dem<br />
Eindrehinstrument, kardanisch.
Anschließend wird die Halteschraube des<br />
Einbringpfostens mit dem Schraubendreher,<br />
Inbus, gelöst und der Einbringpfosten<br />
entfernt (Aspirationsgefahr!).<br />
Bei strukturschwachem Implantatlager<br />
steht optional der Universal-Ringschlüssel<br />
(Zubehör) zum Kontern des<br />
Einbringpfostens zur Verfügung, um eine<br />
Bewegung des Implantats beim Lösen<br />
der Halteschraube zu vermeiden.<br />
Schraubendreher, Inbus,<br />
extrakurz, kurz, lang<br />
Lösen der Halteschraube Entfernen des Einbringpfostens<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
Universal-Ringschlüssel<br />
59
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
Gedeckte Einheilung<br />
Nach Entfernen des Silikonstopfens aus dem zuvor mit dem Implantat verbundenen<br />
Handgriff wird die Verschlussschraube mit dem Schraubendreher, Inbus, aufgenommen<br />
und manuell dosiert in das Implantat eingedreht (Aspirationsgefahr!). Die Verschlussschraube<br />
darf nur mit dem Schraubendreher, Inbus, von Hand festgedreht werden.<br />
Eindrehen der<br />
Verschlussschraube<br />
Eindrehen des<br />
Gingivaformers<br />
60<br />
Implantat mit<br />
Verschlussschraube<br />
Implantat mit<br />
Gingivaformer<br />
Wundverschluss<br />
Offene/transgingivale Einheilung<br />
In diesem Beispiel wird ein Gingivaformer, zylindrisch, mit dem Schraubendreher, Inbus, aufgenommen und manuell dosiert in das<br />
Implantat eingedreht (Aspirationsgefahr!). Der Gingivaformer darf nur mit dem Schraubendreher, Inbus, von Hand festgedreht werden.<br />
Wundverschluss
Zubehör<br />
Einbringhilfe für schmale Lücken<br />
Für die Implantatdurchmesser Ø 3,3<br />
und 3,8 mm steht eine spezielle durchmesserreduzierte<br />
Einbringhilfe, lang, zur<br />
manuellen Insertion in schmale Lücken<br />
zur Verfügung. Die Umsetzung muss<br />
unter sterilen Bedingungen erfolgen.<br />
Nach der Entnahme aus der Primärverpackung<br />
(Blister) wird die farbkodierte<br />
durchmesserentsprechende Hülse zum<br />
Einsetzen der Einbringhilfe in das<br />
Schraubenimplantat über den enossalen<br />
Teil des Implantats geschoben.<br />
Die Hülse wird in Höhe der Implantatschulter<br />
spannzangenartig zusammengedrückt<br />
und der Handgriff abgezogen.<br />
Anschliessend wird der Einbringpfosten<br />
mit dem Schraubendreher gelöst und<br />
entfernt.<br />
Aufsetzen der Hülse Abziehen des<br />
Handgriffs<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
Einbringhilfen, lang, Ø 3,3 mm und Ø 3,8 mm Hülse zum Einsetzen der Einbringhilfe in das<br />
Schraubenimplantat, Ø 3,3 mm und Ø 3,8 mm<br />
Lösen der<br />
Halteschraube<br />
Entfernen des<br />
Einbringpfostens<br />
61
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
Zubehör<br />
Nach Abschrauben und Entfernen des<br />
Einbringpfostens wird die durchmesserentsprechende<br />
Einbringhilfe in das<br />
Implantat eingeschoben, bis die Nocken<br />
in die Nuten einrasten. Die Fixierung<br />
erfolgt über die Halteschraube der<br />
Einbringhilfe (manuell festdrehen).<br />
Nach Entfernung der Hülse kann das<br />
Implantat inseriert werden.<br />
Die blockierte Drehmomentratsche wird<br />
zum Eindrehen auf den Sechskant der<br />
Einbringhilfe aufgesetzt und das Implantat<br />
unter Berücksichtigung der Nutenmarkierung<br />
bis in die Endposition eingedreht.<br />
Insertion des Implantats<br />
62<br />
Aufsetzen der<br />
Einbringhilfe<br />
Aufsetzen der<br />
Drehmomentratsche<br />
Anziehen der<br />
Halteschraube<br />
Abziehen der<br />
Hülse<br />
Implantat in Endposition<br />
eindrehen<br />
Mit Einbringhilfe verschraubtes<br />
Implantat
Zubehör<br />
Nach dem Lösen der Halteschraube wird<br />
die Einbringhilfe aus dem Implantat entfernt.<br />
Nach Entfernen des Silikonstopfens<br />
aus dem zuvor mit dem Implantat<br />
verbundenen Handgriff wird die<br />
Verschlussschraube mit dem Schraubendreher,<br />
Inbus, aufgenommen und<br />
manuell dosiert in das Implantat eingedreht<br />
(Aspirationsgefahr!).<br />
Die Verschlussschraube darf nicht<br />
maschinell festgedreht werden.<br />
Für die transgingivale Einheilung wird<br />
ein Gingivaformer verwendet (siehe<br />
Seite 137).<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-LINE<br />
Lösen der Halteschraube Entfernen der Einbringhilfe<br />
Eindrehen der Verschlussschraube<br />
Implantat mit Verschlussschraube Wundverschluss<br />
63
6. ROOT-LINE Implantat<br />
Einleitung<br />
Mit dem ROOT-LINE Implantat steht ein<br />
wurzelförmiges Schraubenimplantat zur<br />
Verfügung. Es ist neben der Spätimplantation<br />
besonders für die Sofortoder<br />
verzögerte Sofortimplantation<br />
geeignet. Die Einheilung kann gedeckt<br />
oder transgingival erfolgen.<br />
Die kombinierte Geometrie von Zylinder<br />
mit apikalem Konusanteil erlaubt den<br />
Einsatz bei limitiertem apikalen<br />
Knochenlager. Bei korrekter Auswahl des<br />
prothetischen Durchmessers und der<br />
Achsrichtung des Implantats lassen sich<br />
Fenestrationen vermeiden.<br />
Das selbstschneidende Gewinde sichert<br />
die Primärstabilität im zylindrischen<br />
Bereich. Die wurzelförmige Makrogeometrie<br />
in Verbindung mit der Promote ®<br />
Oberfläche führt zu einer großen<br />
Knochenkontaktfläche. Die <strong>CAMLOG</strong><br />
Verbindung ermöglicht alle prothetischen<br />
Versorgungsarten.<br />
Es stehen die Durchmesser 3,8 mm,<br />
4,3 mm, 5,0 mm und 6,0 mm und die<br />
Längen 9 mm, 11 mm, 13 mm und<br />
16 mm zur Verfügung.<br />
ROOT-LINE Implantat<br />
Promote ®<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
65
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
ROOT-LINE Implantat mit Promote ® -<br />
Oberfläche<br />
Übersicht der Implantatlängen und<br />
-durchmesser.<br />
66<br />
Der maschinierte Anteil am Implantathals beträgt 1,6 mm
Schnittführung<br />
Das Indikationsbeispiel zeigt die<br />
Insertion eines ROOT-LINE Implantats mit<br />
Durchmesser 4,3 mm und einer Länge<br />
von 13 mm im lateralen Unterkiefer. Der<br />
Implantationsmodus ist einzeitig transperiostal.<br />
Als Schnittführung wird eine<br />
Spaltlappenpräparation gewählt.<br />
Nach einem etwas lingual versetzen<br />
parakrestalen Mukosaschnitt erfolgt eine<br />
streng epiperiostale Lappenpräparation<br />
nach vestibulär. Nach Durchtrennung des<br />
Muskels wird die Präparation noch ca.<br />
5 mm weiter fortgeführt. Um die spätere<br />
Naht zu erleichtern, wird nach lingual<br />
die Mukosa 2–3 mm abpräpariert.<br />
Nach der Markierung der gewünschten<br />
Implantatposition (ggf. mit Hilfe einer<br />
Bohrschablone) wird nur im Bereich dieser<br />
Position das Periost kreisförming entfernt<br />
(Gingivastanze oder Skalpell).<br />
Es folgt die Gestaltung des Implantatbetts<br />
mit den für das ROOT-LINE Implantat<br />
vorgesehenen Instrumenten gemäß<br />
dem gewählten Implantatdurchmesser<br />
und der Implantatlänge.<br />
Ausgangssituation<br />
Mukosaschnitt<br />
Epiperiostale<br />
Spaltlappenpräparation<br />
Entfernung des Periosts<br />
an der Implantationsstelle<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
67
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
Implantatbettgestaltung<br />
Die Implantatbettgestaltung in der<br />
Übersicht.<br />
• Ankörnen/markieren der gewünschten<br />
Implantatposition mit dem innengekühlten<br />
Rosenbohrer Ø 3,5 mm<br />
• Tiefenbohrung in prothetischer<br />
Implantatachse mit dem innengekühlten<br />
Pilotbohrer Ø 2,0 mm<br />
• Überprüfung mit dem<br />
Parallelisierungspfosten Ø 2,0 /<br />
3,3 mm mit Tiefenmarkierungen<br />
• Vorbohrung mit dem innengekühlten<br />
Vorbohrer Ø 2,8 mm<br />
• Überprüfung mit dem Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,8 / 3,6 mm mit Tiefenmarkierungen<br />
• Formbohrung mit innengekühltem<br />
Formbohrer<br />
• Sondierung der Implantatbettbohrung<br />
auf knöcherne Begrenzung<br />
• Gewindeschneider (Tap) ROOT-LINE<br />
/SCREW-CYLINDER-LINE (bei<br />
Knochenqualitäten D1 und D2).<br />
68<br />
Bohrsequenz<br />
Ø 3,8 mm<br />
Ø 4,3 mm<br />
Ø 5,0 mm<br />
Ø 6,0 mm<br />
Rosenbohrer Ø 3,5 mm<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
Tiefenstopp<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,0/3,3<br />
U/min 800 800 600<br />
Rosenbohrer Ø 3,5 mm Rosenbohrer Ø 3,5 mm<br />
Rosenbohrer Ø 3,5 mm<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
Tiefenstopp<br />
U/min 800 800 600<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
Tiefenstopp<br />
U/min 800 800 600<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
Pilotbohrer Ø 2,0 mm<br />
Pilotbohrer Ø 2,0 mm<br />
Pilotbohrer Ø 2,0 mm<br />
Pilotbohrer Ø 2,0 mm<br />
Tiefenstopp<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,0/3,3<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,0/3,3<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,0/3,3<br />
U/min 800 800 600<br />
Die Höhe der Tiefenstopps für die Formbohrer beträgt 2 mm.<br />
* Bei Knochenqualitäten D1 und D2 wird für ROOT-LINE Implantate die Verwendung der Taps<br />
(Gewindeschneider) empfohlen.<br />
Vorbohrer Ø 2,8 mm<br />
Vorbohrer Ø 2,8 mm<br />
Vorbohrer Ø 2,8 mm<br />
Vorbohrer Ø 2,8 mm
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
Tiefenstopp *<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,8/3,6<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,8/3,6<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,8/3,6<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,8/3,6<br />
Ø 3,8<br />
Ø 3,8<br />
Ø 3,8<br />
Ø 3,8<br />
Formbohrer<br />
Tap<br />
500 15<br />
Formbohrer<br />
Ø 4,3<br />
500 400 15<br />
Formbohrer<br />
Ø 4,3<br />
Ø 4,3<br />
*<br />
Tap<br />
Ø 5,0<br />
500 400 350 15<br />
Formbohrer<br />
Ø 5,0<br />
0,4 mm<br />
Ø 6,0<br />
0,4 mm<br />
500 400 350 300 15<br />
*<br />
Tap<br />
*<br />
Tap<br />
0,4 mm<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
0,4 mm<br />
69
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
Gestaltung des Implantatbetts für ROOT-LINE Implantate<br />
Die Gestaltung des Implantatbetts gliedert<br />
sich in die Ankörnung der Kortikalis,<br />
die Pilotbohrung, die Vorbohrung und<br />
die Formbohrung.<br />
Die Pilot- und die Vorbohrung legen die<br />
Tiefe und Achse des Implantatbetts fest<br />
und sorgen durch kleinschrittige Durchmesserabstufungen<br />
für eine schonende<br />
Präparation des Knochens.<br />
Tiefenstopp für Pilot- und<br />
Vorbohrer<br />
Der Pilot- und der Vorbohrer haben eine<br />
maximale Arbeitslänge von 16 mm. Die<br />
Bohrtiefen 9, 11, 13 mm sind durch<br />
Lasermarkierungen gekennzeichnet.<br />
Ein aufsteckbarer Tiefenstopp begrenzt<br />
die Bohrtiefe auf wahlweise 9, 11 oder<br />
13 mm.<br />
Cave:<br />
Die hier abgebildeten Tiefenstopps,<br />
Pilot- und Vorbohrer dürfen nur für<br />
die Implantatbettgestaltung von<br />
ROOT-LINE, SCREW-CYLINDER-LINE<br />
und CYLINDER-LINE Implantaten<br />
verwendet werden. Diese Instrumente<br />
sind aufeinander abgestimmt.<br />
70<br />
Bohrerverlängerung<br />
Zur Präparation des Implantatbetts in<br />
Nachbarschaft von elongierten Zähnen<br />
steht eine Bohrerverlängerung zur Verfügung,<br />
um ein Aufsetzen des Winkelstücks<br />
auf der Zahnkrone zu vermeiden.<br />
Für die Innenkühlung ist ein verlängertes<br />
Kühlmittelröhrchen erforderlich.<br />
Bohrerverlängerung<br />
Tiefenstopp für Pilot-<br />
und Vorbohrer
Parallelisierungspfosten mit<br />
Tiefenmarkierungen<br />
Jeweils nach erfolgter Pilotbohrung und<br />
Vorbohrung werden die Tiefe und die<br />
Achsrichtung mit dem Parallelisierungspfosten<br />
mit Tiefenmarkierungen kontrolliert.<br />
Die Durchmesserkombination 2,0 /<br />
3,3 mm und 2,8 / 3,6 mm erlauben eine<br />
konsekutive Verwendung analog der<br />
Vorbohrdurchmesser.<br />
Parallelisierungspfosten, lang,<br />
mit Tiefenlehre<br />
Die Tiefenmarkierungen und<br />
Durchmesserabstufungen der<br />
Parallelisierungspfosten erlauben in<br />
jeder Phase der Pilot- und Vorbohrung<br />
eine Überprüfung der Bohrtiefe und<br />
-achse.<br />
Zur Kontrolle der Implantat-, Antagonisten-Beziehung<br />
sind kurze<br />
Parallelisierungspfosten als Zubehör<br />
erhältlich.<br />
Parallelisierungspfosten, kurz<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
71
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
Ankörnung der Kortikalis<br />
Der innengekühlte Rosenbohrer,<br />
Ø 3,5 mm, dient zur Ankörnung der<br />
Kortikalis, wodurch das Ansetzen der<br />
später verwendeten Bohrer erleichtert<br />
wird. Die Kugel wird dabei bis zum<br />
Äquator eingesenkt. Empfohlene<br />
Drehzahl: 800 U/min.<br />
Rosenbohrer Ø 3,5 mm Pilotbohrer, Ø 2,0 mm<br />
72<br />
Pilotbohrung<br />
Mit dem innengekühlten Pilotbohrer<br />
werden Tiefe und Achse des Implantatlagers<br />
bestimmt. Die Tiefenmarkierungen<br />
auf dem Bohrer entsprechen den Implantatlängen<br />
9 / 11 / 13 mm. Die maximale<br />
Bohrtiefe beträgt 16 mm. Aus Sicherheitsgründen<br />
sollte ein Tiefenstopp entsprechend<br />
der geplanten Implantatlänge<br />
verwendet werden.<br />
Empfohlene Drehzahl: 800 U/min.<br />
max. 800 U/min max. 800 U/min<br />
Ankörnung der Kortikalis Pilotbohrung<br />
Wird eine Bohrschablone eingesetzt,<br />
können die Tiefenstopps nach den Markierungsbohrungen<br />
auf die Pilotbohrer<br />
aufgesetzt werden. Nach der Bohrung<br />
werden Tiefe und Ausrichtung des<br />
Implantatlagers mit dem Parallelisierungspfosten<br />
kontrolliert.Werden mehrere<br />
Implantate gesetzt, wird ein<br />
Parallelisierungspfosten in die erste<br />
Bohrung gesteckt, um danach die weiteren<br />
Implantatachsen auszurichten.<br />
Der Pilotbohrer wird parallel zum<br />
Parallelisierungspfosten ausgerichtet und<br />
aus zwei Richtungen (sagittal und transversal)<br />
optisch kontrolliert.<br />
Parallelisierungspfosten, lang,<br />
mit Tiefenlehre, Ø 2,0/3,3 mm<br />
Überprüfung der Bohrtiefe und<br />
der Achsrichtung nach Pilotbohrung<br />
Ø 2,0 mm<br />
Parallelisierungspfosten,<br />
kurz, Ø 2,0/3,3 mm
Vorbohrung<br />
Für die ROOT-LINE Geometrie steht ein<br />
innengekühlter Vorbohrer, Fünfschneider,<br />
mit dem Durchmesser 2,8 mm zur Verfügung.<br />
Die Tiefenmarkierungen auf dem Bohrer<br />
entsprechen den Implantatlängen. Aus<br />
Sicherheitsgründen sollte ein Tiefenstopp<br />
entsprechend der geplanten Implantatlänge<br />
verwendet werden. Die weiteren<br />
Bohrungen werden mit den Formbohrern<br />
durchgeführt.<br />
Empfohlene Drehzahl: 600 U/min.<br />
max. 600 /min<br />
Vorbohrer, Fünfschneider Ø 2,8 mm<br />
Parallelisierungspfosten, lang,<br />
mit Tiefenlehre, Ø 2,8/3,6 mm<br />
Vorbohrung Überprüfung der Bohrtiefe nach<br />
Vorbohrung Ø 2,8 mm<br />
Parallelisierungspfosten,<br />
kurz, Ø 2,8/3,6 mm<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
73
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
Formbohrung<br />
Durchmesser und Längen<br />
Für jede Implantatgröße stehen durchmesser-<br />
und längenkalibrierte Formbohrer<br />
zur Verfügung. Die innengekühlten<br />
Formbohrer sind farbcodiert und<br />
laserbeschriftet.<br />
Die in den <strong>Chirurgie</strong>-Sets enthaltenen<br />
Formbohrer werden mit einem farbcodierten<br />
abnehmbaren Tiefenstopp<br />
(Höhe 2 mm) ausgeliefert.<br />
Entsprechend der definierten Bohrtiefe<br />
(Implantatlänge) erfolgt die Durchmessererweiterung<br />
mit den Formbohrern<br />
in aufsteigender Reihenfolge bis zum<br />
geplanten Implantatdurchmesser.<br />
Empfohlene Drehzahlen:<br />
Ø 3,8 mm 500 U/min<br />
Ø 4,3 mm 400 U/min<br />
Ø 5,0 mm 350 U/min<br />
Ø 6,0 mm 300 U/min<br />
Die protokollgerechte Insertionstiefe der<br />
ROOT-LINE Implantate mit aufgesetztem<br />
Tiefenstopp beträgt bei zirkulärem<br />
Anschlag auf krestalem Knochenniveau,<br />
Implantatlänge (9 / 11 / 13 / 16 mm)<br />
minus 0,4 mm, so dass die Implantatschulter<br />
0,4 mm oberhalb des Knochenniveaus<br />
liegt.<br />
Ist eine größere Insertionstiefe gewünscht,<br />
kann der Tiefenstopp entfernt<br />
werden. Die Präparation erfolgt analog<br />
der Tiefenmarkierung.<br />
74<br />
Ø 3,8 mm Ø 4,3 mm Ø 5,0 mm Ø 6,0 mm<br />
Formbohrer ROOT-LINE<br />
Länge<br />
9 mm 11 mm 13 mm 16 mm
Tiefenstopp<br />
Beim Anlegen der Formbohrung setzt der<br />
Tiefenstopp an der höchsten Stelle des<br />
Kieferknochens auf und begrenzt somit<br />
die Insertionstiefe. Da das zirkuläre<br />
Knochenniveau unregelmäßig verlaufen<br />
kann, sind die Formbohrer mit einem<br />
abnehmbaren Tiefenstopp ausgestattet.<br />
Ist aus funktionellen oder ästhetischen<br />
Gründen eine tiefere Insertion erforderlich,<br />
kann nach Abnahme des Tiefenstopps<br />
die Formbohrung maximal 2 mm<br />
tiefer ausgeführt werden (anatomische<br />
Strukturen beachten!). Der wiederverwendbare<br />
Tiefenstopp kann auf nachbestellten<br />
Formbohrern (Nachlieferung<br />
ohne Tiefenstopp) verwendet werden.<br />
Zum Reinigen der Bohrer müssen die<br />
Tiefenstopps entfernt werden. Zur<br />
Sterilisation müssen die gereinigten<br />
Tiefenstopps wieder aufgesteckt werden<br />
(siehe „Aufbereitungsanweisung für<br />
das <strong>CAMLOG</strong> ® Implantatsystem“,<br />
Art.-Nr. J8000.0032).<br />
Die untere Tiefenmarkierung entspricht der Implantatlänge mit aufgesetztem<br />
Tiefenstopp nach Protokoll. Die beiden Tiefenmarkierungen sind in 1-mm-<br />
Abständen angeordnet.<br />
Formbohrung mit Tiefenstopp Formbohrung ohne Tiefenstopp<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
75
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
Tiefersetzung um 1 mm Tiefersetzung um 2 mm<br />
Formbohrung<br />
Nach der Vorbohrung werden zur definitiven<br />
Implantatbettgestaltung die<br />
Formbohrer in aufsteigenden Durchmessern<br />
benutzt. Durch die enge<br />
Durchmesserabstufung wird so eine<br />
schonende Präparation des Knochens<br />
gewährleistet.<br />
Beispiel:<br />
Formbohrung Ø 4,3 mm<br />
76<br />
Implantatbettkontrolle<br />
Das Ergebnis des Sondierungsbefundes<br />
auf nicht vorhandenes Weichgewebe in<br />
der Implantatbohrung ist in der<br />
Patientendokumentation festzuhalten.<br />
Sollte eine Sondierung im Weichgewebe<br />
erfolgen, so handelt es sich um eine<br />
Fenestration des Bohrstollens in das<br />
benachbarte Gewebe.<br />
Implantatbettkontrolle
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
Gewindeschneider<br />
für ROOT-LINE<br />
Einleitung<br />
Alle ROOT-LINE Implantate besitzen ein<br />
selbstschneidendes Gewinde mit einer<br />
gestrahlt-geätzten Oberfläche (Promote ® ).<br />
Bei Knochenqualitäten D1 und D2 wird<br />
die Verwendung eines Gewindeschneiders<br />
empfohlen.<br />
Die Gewindeschneider sind innengekühlt.<br />
Die maximale Drehzahl darf 15 U/min<br />
beim maschinellen Gewindeschneiden<br />
nicht überschreiten. Wir empfehlen<br />
manuelles Gewindeschneiden.<br />
Gewindeschneider ROOT-LINE,<br />
SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Ø 3,8 mm Ø 4,3 mm<br />
78<br />
max. 15 U/min<br />
Ø 5,0 mm Ø 6,0 mm
Das manuelle Schneiden des Gewindes<br />
wird mit dem Adapter, ISO-Schaft, und<br />
der blockierten Drehmomentratsche<br />
durchgeführt. Beim Ein- und Ausdrehen<br />
des Gewindeschneiders ist die<br />
Achsrichtung des Implantatbettes zu<br />
beachten. Die Gewindeschneider werden<br />
maximal bis zur Oberkante des schneidenden<br />
Anteils eingedreht.<br />
Siehe auch Hinweise zur Drehmomentratsche<br />
auf Seite 151.<br />
Cave: Die Gewindeschneider für die<br />
ROOT-LINE Implantate dürfen nicht<br />
für die SCREW-LINE Implantate verwendet<br />
werden!<br />
Blockierte Drehmomentratsche<br />
Adapter, ISO-Schaft<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
79
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
Implantatverpackung<br />
Alle <strong>CAMLOG</strong> ® Implantate sind doppelt<br />
steril verpackt. Die Primärverpackung<br />
(Blister) der ROOT-LINE Implantate enthält<br />
das Implantat mit montiertem<br />
Einbringpfosten und aufgestecktem<br />
Handgriff.<br />
Umverpackung mit Etikett Peelbeutel (steril)<br />
Primärverpackung (steril)<br />
mit Etikett (Blister)<br />
Primärverpackung<br />
mit sichtbarem Implantat<br />
Systeminformation auf dem Etikett<br />
80<br />
Geöffnete Primärverpackung mit Implantat<br />
und montiertem Handgriff<br />
Die Verschlussschraube befindet<br />
sich im Handgriff
Implantatpositionierung<br />
Die protokollgerechte Implantatposition<br />
(Formbohrung mit Tiefenstopp) ist<br />
erreicht, wenn die zylindrische maschinierte<br />
Implantatschulter 0,4 mm über<br />
krestalem Knochenniveau liegt und eine<br />
der 3 Nuten-Markierungen in die vorher<br />
festgelegte prothetische Position zeigt.<br />
Wurde die Bohrtiefe durch Entfernen des<br />
Tiefenstopps bei der Formbohrung individuell<br />
festgelegt, ist diese bei der Implantatinsertion<br />
zu beachten. Es besteht die<br />
Möglichkeit, die 1,6 mm hohe Implantatschulter<br />
vertikal entsprechend der<br />
Tiefenbohrung individuell zu positionieren.<br />
Es muss gewährleistet sein, dass der<br />
Bioseal Bevel zirkulär in der Kortikalis<br />
positioniert ist.<br />
Markierung<br />
Nocke<br />
Nut<br />
Vestibuläre Ausrichtung der Nut<br />
Eindrehinstrument<br />
Einbringpfosten<br />
Implantat<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
Nutenpositionierung<br />
Korrespondierend zu den drei Nuten der<br />
<strong>CAMLOG</strong> Verbindung sind an den<br />
Einbringwerkzeugen für die ROOT-LINE<br />
Implantate Markierungen angebracht.<br />
Diese erlauben die Kontrolle der<br />
Nutenposition während der Insertion<br />
und deren prothetisch notwendige<br />
Ausrichtung. Wurde keine Nutenposition<br />
vom Zahntechniker angegeben, so ist<br />
eine vestibuläre Ausrichtung in den meisten<br />
Fällen vorteilhaft, da die Abwinkelung<br />
der angulierten Abutments<br />
von einer Nut ausgeht.<br />
Hinweis: Bei der Positionierung der<br />
Nuten ist zu beachten, dass beim<br />
Eindrehen zur nächsten Nutenposition<br />
(120°) das Schraubenimplantat ca.<br />
0,2 mm tiefer gedreht wird.<br />
81
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
Implantatinsertion<br />
Das Implantat wird am sterilen Handgriff<br />
aus der Primärverpackung (Blister) entnommen.<br />
Die Kontamination mit unsterilen<br />
Teilen ist zu vermeiden.<br />
Achtung: Vor dem Inserieren des<br />
Implantats müssen der Silikonstopfen<br />
und die Verschlussschraube<br />
aus dem blauen Handgriff entfernt<br />
werden.<br />
Mit Hilfe des Handgriffs wird das Implantat<br />
in das Implantatbett eingeführt.<br />
Dabei ist die Achsrichtung des Implantatbetts<br />
zu beachten. Wurde ein Gewinde<br />
vorgeschnitten, müssen die Positionen<br />
der Gewindeansätze in der<br />
Kortikalis und am Implantat übereinstimmen.<br />
TIPP:<br />
Das Implantat vorsichtig nach links<br />
drehen, bis der Gewindeansatz<br />
spürbar wird.<br />
Anschließend wird das Implantat<br />
rechtsdrehend mit dem Handgriff<br />
eingeschraubt, bis ein ausreichender<br />
Halt des Implantats das<br />
Abziehen des Handgriffs ermöglicht.<br />
Einbringen des Implantats<br />
82<br />
Optionales Zubehör:<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® PickUp-Instrument<br />
Steht für das Einsetzen des Implantats<br />
mit dem Handgriff intraoral nicht ausreichend<br />
Platz zur Verfügung, kann das<br />
Implantat mit dem PickUp-Instrument<br />
aus dem Handgriff übernommen werden.<br />
Dazu wird das PickUp zwischen Implantat<br />
und Handgriff auf den Einbringpfosten<br />
geschoben und der Handgriff<br />
abgezogen. Zum Inserieren wird das<br />
gewählte Eindrehinstrument auf den<br />
Einbringpfosten aufgeschoben. Das<br />
Implantat wird in den Knochen eingeführt<br />
und das PickUp-Instrument abgezogen.
Aufstecken des PickUps<br />
auf den Einbringpfosten<br />
Abziehen des Handgriffs<br />
Eingerastetes PickUp<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
Einbringen des Implantats Aufstecken des Eindrehinstruments<br />
und Abziehen des PickUps<br />
83
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
Für das endgültige Eindrehen des Implantats<br />
stehen drei Optionen zur<br />
Verfügung:<br />
- maschinelles Eindrehen (A)<br />
- manuell mit Drehmomentratsche und<br />
Eindrehinstrument (B)<br />
- manuell mit Eindrehinstrument,<br />
kardanisch (C)<br />
Beim Eindrehen ist die externe<br />
Markierung für die Nutenposition im<br />
Implantat zu beachten.<br />
84<br />
A<br />
A: Maschinelles Eindrehen mit dem<br />
Eindrehinstrument für Schraubenimplantate,<br />
ISO-Schaft (max. 15 U/min).<br />
Bei Implantatinsertion in D1 oder D2<br />
Knochenqualität muss das Implantat<br />
während des Eindrehens extern gekühlt<br />
werden (sterile Kochsalzlösung, 5 °C).<br />
B C<br />
B: Manuelles Eindrehen mit der blockierten<br />
Drehmomentratsche und Eindrehinstrument<br />
(kurz/lang) für Schraubenimplantate.<br />
C: Manuelles Eindrehen mit dem<br />
Eindrehinstrument, kardanisch.
Anschließend wird die Halteschraube des<br />
Einbringpfostens mit dem Schraubendreher,<br />
Inbus, gelöst und der Einbringpfosten<br />
entfernt (Aspirationsgefahr!).<br />
Bei strukturschwachem Implantatlager<br />
steht optional der Universal-Ringschlüssel<br />
(Zubehör) zum Kontern des<br />
Einbringpfostens zur Verfügung, um eine<br />
Bewegung des Implantats beim Lösen<br />
der Halteschraube zu vermeiden.<br />
Schraubendreher, Inbus,<br />
extrakurz, kurz, lang<br />
Lösen der Halteschraube Entfernung des<br />
Einbringpfostens<br />
Universal-Ringschlüssel<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
85
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
Gedeckte Einheilung<br />
Nach Entfernen des Silikonstopfens aus dem zuvor mit dem Implantat verbundenen<br />
Handgriff wird die Verschlussschraube mit dem Schraubendreher, Inbus, aufgenommen<br />
und in das Implantat manuell dosiert eingedreht (Aspirationsgefahr!). Die Verschlussschraube<br />
darf nur mit dem Schraubendreher, Inbus, von Hand festgedreht werden.<br />
Eindrehen der<br />
Verschlussschraube<br />
Eindrehen des<br />
Gingivaformers<br />
86<br />
Implantat mit<br />
Verschlussschraube<br />
Implantat mit<br />
Gingivaformer<br />
Wundverschluss<br />
Offene/transgingivale Einheilung<br />
In diesem Beispiel wird ein Gingivaformer, zylindrisch, mit dem Schraubendreher, Inbus, aufgenommen und in das Implantat manuell<br />
dosiert eingedreht (Aspirationsgefahr!). Der Gingivaformer darf nur mit dem Schraubendreher, Inbus, von Hand festgedreht werden.<br />
Wundverschluss
Zubehör<br />
Einbringhilfe für schmale Lücken<br />
Für den Implantatdurchmesser Ø 3,8 mm<br />
steht eine spezielle durchmesserreduzierte<br />
Einbringhilfe, lang, zur manuellen<br />
Insertion in schmale Lücken zur<br />
Verfügung. Die Umsetzung muss unter<br />
sterilen Bedingungen erfolgen.<br />
Nach der Entnahme aus der Primärverpackung<br />
(Blister) wird die farbkodierte<br />
durchmesserentsprechende Hülse zum<br />
Einsetzen der Einbringhilfe in das<br />
Schraubenimplantat über den enossalen<br />
Teil des Implantats geschoben.<br />
Die Hülse wird in Höhe der Implantatschulter<br />
spannzangenartig zusammengedrückt<br />
und der Handgriff abgezogen.<br />
Anschließend wird mit dem Schraubendreher<br />
der Einbringpfosten gelöst und<br />
entfernt.<br />
Aufsetzen der Hülse Abziehen des<br />
Handgriffs<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
Einbringhilfe, lang, Ø 3,8 mm Hülse zum Einsetzen der Einbringhilfe in das<br />
Schraubenimplantat Ø 3,8 mm<br />
Lösen der<br />
Halteschraube<br />
Entfernen des<br />
Einbringpfostens<br />
87
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
Zubehör<br />
Nach Abschrauben und Entfernen des<br />
Einbringpfostens wird die durchmesserentsprechende<br />
Einbringhilfe in das<br />
Implantat eingeschoben, bis die Nocken<br />
in die Nuten einrasten. Die Fixierung<br />
erfolgt über die Halteschraube der<br />
Einbringhilfe (manuell festdrehen).<br />
Nach Entfernen der Hülse kann das<br />
Implantat inseriert werden.<br />
Die blockierte Drehmomentratsche wird<br />
auf den Sechskant der Einbringhilfe zum<br />
Eindrehen aufgesetzt und das Implantat<br />
unter Berücksichtigung der Nutenmarkierung<br />
bis in die Endposition eingedreht.<br />
Insertion des Implantats Aufsetzen der<br />
Drehmomentratsche<br />
88<br />
Aufsetzen der<br />
Einbringhilfe<br />
Anziehen der<br />
Halteschraube<br />
Abziehen der<br />
Hülse<br />
Implantat in Endposition<br />
eindrehen<br />
Mit Einbringhilfe<br />
verschraubtes<br />
Implantat
Zubehör<br />
Nach dem Lösen der Halteschraube wird<br />
die Einbringhilfe aus dem Implantat entfernt.<br />
Nach Entfernen des Silikonstopfens<br />
aus dem zuvor mit dem Implantat<br />
verbundenen Handgriff wird die<br />
Verschlussschraube mit dem Schraubendreher,<br />
Inbus, aufgenommen und in das<br />
Implantat manuell dosiert eingedreht<br />
(Aspirationsgefahr!).<br />
Die Verschlussschraube darf nicht<br />
maschinell festgedreht werden. Für die<br />
transgingivale Einheilung wird ein<br />
Gingivaformer verwendet (siehe Seite<br />
137).<br />
Lösen der Halteschraube<br />
Implantat mit<br />
Verschlussschraube<br />
Entfernen der Einbringhilfe<br />
Wundverschluss<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion ROOT-LINE<br />
Eindrehen der Verschlussschraube<br />
89
7. SCREW-CYLINDER-<br />
LINE Implantat<br />
Einleitung<br />
Das mit der Promote ® -Oberfläche versehene<br />
SCREW-CYLINDER-LINE Implantat<br />
eignet sich besonders für Restaurationen<br />
im strukturschwachen Lager des posterioren<br />
Oberkiefers. In Verbindung mit<br />
einer Sinusbodenelevation und- augmentation<br />
erlaubt die besondere Geometrie<br />
die Nutzung der verbliebenen Restknochenhöhe<br />
(> 5 mm) zur Implantatprimärstabilisierung<br />
durch den gewindetragenden<br />
Anteil.<br />
Der apikale zylindrische Teil schont beim<br />
Eindrehen des Implantats (keine<br />
Gewindekanten) die Sinusschleimhaut<br />
und bietet eine gute Adaptationsmöglichkeit<br />
von partikulärem Augmentationsmaterial.<br />
Die <strong>CAMLOG</strong> Verbindung ermöglicht alle<br />
prothetischen Versorgungsarten.<br />
Es stehen die Durchmesser 3,8 mm,<br />
4,3 mm, 5,0 mm und 6,0 mm und die<br />
Längen 9 mm, 11 mm, 13 mm und<br />
16 mm zur Verfügung.<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Implantat, Promote ®<br />
91
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
SCREW-CYLINDER-LINE Implantat<br />
mit Promote ® -Oberfläche<br />
Übersicht der Implantatlängen und<br />
-durchmesser.<br />
92<br />
Der maschinierte Anteil am Implantathals beträgt 1,6 mm
Schnittführung und<br />
Sinusbodenelevation/augmentation<br />
Das Indikationsbeispiel zeigt die<br />
Insertion eines SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Implantats der Größe 4,3/13 im posterioren<br />
Oberkiefer mit simultaner<br />
Sinusbodenelevation und Augmentation.<br />
Der Implantationsmodus ist zweizeitig.<br />
Als Schnittführung wird eine<br />
Volllappenpräparation gewählt. Zur<br />
Verwendung eines SCREW-CYLINDER-<br />
LINE Implantats ist eine Restknochenhöhe<br />
von min. 5 mm erforderlich.<br />
Nach einem etwas palatinal versetzten<br />
parakrestalem Mukoperiostschnitt wird<br />
ein Volllappen nach vestibulär bis zur<br />
notwendigen Höhe zur Anlage des<br />
Sinusfensters präpariert. Am Oberrand<br />
des Lappens sollte eine Periostschlitzung<br />
erfolgen, um später einen spannungsfreien<br />
Wundverschluss zu gewährleisten.<br />
Die Anlage des Fensters und die<br />
Sinusbodenelevation erfolgen gemäß den<br />
allgemeinen Regeln der <strong>Chirurgie</strong>. Auf<br />
einen ausreichenden Abstand der<br />
Fensterunterkante zum Alveolarkamm ist<br />
zu achten! Vor der Präparation des<br />
Implantatlagers wird medial Augmentationsmaterial<br />
eingebracht, da dieser<br />
Bereich nach der Implantation schlecht<br />
zugänglich ist. Zusätzlich wird dadurch<br />
die elevierte Schleimhaut nach kranial<br />
abgehalten.<br />
Es folgt die Gestaltung des<br />
Implantatbetts mit den für das SCREW-<br />
CYLINDER-LINE Implantat vorgesehenen<br />
Instrumenten gemäß dem gewählten<br />
Implantatdurchmesser.<br />
Ausgangssituation<br />
Volllappenpräparation mit<br />
Periostschlitzung<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Mukoperiostschnitt<br />
Sinusbodenelevation mit medialer<br />
Teilaugmentation<br />
93
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Implantatbettgestaltung<br />
Die Implantatbettgestaltung in der<br />
Übersicht:<br />
• Ankörnen/markieren der gewünschten<br />
Implantatposition mit dem innengekühlten<br />
Rosenbohrer Ø 3,5 mm<br />
• Tiefenbohrung in prothetischer<br />
Implantatachse mit dem innengekühlten<br />
Pilotbohrer Ø 2,0 mm<br />
• Überprüfung mit dem<br />
Parallelisierungspfosten Ø 2,0 /<br />
3,3 mm mit Tiefenmarkierungen<br />
• Optionale Verwendung der Senker zum<br />
Planieren krestaler Knochenunebenheiten<br />
• Vorbohrung mit dem innengekühlten<br />
Vorbohrer Ø 2,8 mm<br />
• Überprüfung mit dem<br />
Parallelisierungspfosten Ø 2,8 / 3,6 mm<br />
mit Tiefenmarkierungen<br />
• Vorbohrung mit dem innengekühlten<br />
Vorbohrer Ø 3,3 mm<br />
• Überprüfung mit dem Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,0 / 3,3 mm mit Tiefenmarkierungen<br />
• Vorbohrung mit dem innengekühlten<br />
Vorbohrer Ø 3,6 mm<br />
• Überprüfung mit dem<br />
Parallelisierungspfosten Ø 2,8 /<br />
3,6 mm mit Tiefenmarkierungen<br />
• Formbohrung mit innengekühltem<br />
Formbohrer<br />
• Sondierung der Implantatbettbohrung<br />
auf knöcherne Begrenzung<br />
• Gewindeschneider (Tap) ROOT-LINE,<br />
SCREW-CYLINDER-LINE (bei<br />
Knochenqualitäten D1 und D2).<br />
94<br />
Bohrsequenz<br />
Ø 3,8 mm<br />
Ø 4,3 mm<br />
Ø 5,0 mm<br />
Ø 6,0 mm<br />
Rosenbohrer Ø 3,5 mm<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
U/min 800 800<br />
Rosenbohrer Ø 3,5 mm<br />
U/min 800 800<br />
Rosenbohrer Ø 3,5 mm<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
Pilotbohrer Ø 2,0 mm<br />
U/min 800 800<br />
Rosenbohrer Ø 3,5 mm<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
Pilotbohrer Ø 2,0 mm<br />
Pilotbohrer Ø 2,0 mm<br />
Pilotbohrer Ø 2,0 mm<br />
U/min 800 800<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,0/3,3<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,0/3,3<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,0/3,3<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,0/3,3<br />
Die Höhe der Tiefenstopps für die Formbohrer beträgt 2 mm.<br />
* Bei Knochenqualitäten D1 und D2 wird für SCREW-CYLINDER-LINE Implantate die Verwendung der Taps<br />
(Gewindeschneider) empfohlen.
Vorbohrer Ø 2,8 mm<br />
Vorbohrer Ø 2,8 mm<br />
Vorbohrer Ø 2,8 mm<br />
Vorbohrer Ø 2,8 mm<br />
Vorbohrer Ø 3,3 mm<br />
Tiefenstopp<br />
Formbohrer<br />
600 550 500 15<br />
Vorbohrer Ø 3,3 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
600 550 500<br />
Formbohrer<br />
400 15<br />
Vorbohrer Ø 3,3 mm<br />
Vorbohrer Ø 3,6 mm<br />
600 550 500<br />
Formbohrer<br />
350 15<br />
Vorbohrer Ø 3,3 mm<br />
Vorbohrer Ø 3,6 mm<br />
Vorbohrer Ø 3,6 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
600 550 500<br />
Formbohrer<br />
300 15<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,0/3,3<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,8/3,6<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,8/3,6<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,8/3,6<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Formbohrer Ø 3,8 mm<br />
Formbohrer Ø 4,3 mm<br />
Formbohrer Ø 5,0 mm<br />
Formbohrer Ø 6,0 mm<br />
*<br />
Tap<br />
*<br />
Tap<br />
*<br />
Tap<br />
*<br />
Tap<br />
0,4 mm<br />
0,4 mm<br />
0,4 mm<br />
0,4 mm<br />
95
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Gestaltung des Implantatbetts für SCREW-CYLINDER-LINE Implantate<br />
Die Gestaltung des Implantatbetts gliedert<br />
sich in die Ankörnung der Kortikalis,<br />
die Pilotbohrung, die Vorbohrung und<br />
die Formbohrung.<br />
Die Pilot- und die Vorbohrung legen die<br />
Tiefe und Achse des Implantatbetts fest<br />
und sorgen durch kleinschrittige Durchmesserabstufungen<br />
für eine schonende<br />
Präparation des Knochens.<br />
Tiefenstopp für Pilot- und<br />
Vorbohrer<br />
Der Pilot- und der Vorbohrer haben eine<br />
maximale Arbeitslänge von 16 mm. Die<br />
Bohrtiefen 9, 11, 13 mm sind durch<br />
Lasermarkierungen gekennzeichnet.<br />
Ein aufsteckbarer Tiefenstopp begrenzt<br />
die Bohrtiefe auf wahlweise 9, 11 oder<br />
13 mm.<br />
Cave:<br />
Die hier abgebildeten Tiefenstopps,<br />
Pilot- und Vorbohrer Fünfschneider,<br />
dürfen nur für die Implantatbettgestaltung<br />
von ROOT-LINE,<br />
SCREW-CYLINDER-LINE und CYLIN-<br />
DER-LINE Implantaten verwendet<br />
werden. Diese Instrumente sind<br />
aufeinander abgestimmt.<br />
96<br />
Bohrerverlängerung<br />
Zur Präparation des Implantatbetts in<br />
Nachbarschaft von elongierten Zähnen<br />
steht eine Bohrerverlängerung zur Verfügung,<br />
um ein Aufsetzen des Winkelstücks<br />
auf der Zahnkrone zu vermeiden.<br />
Für die Innenkühlung ist ein verlängertes<br />
Kühlmittelröhrchen erforderlich.<br />
Bohrerverlängerung<br />
Tiefenstopp für Pilot-<br />
und Vorbohrer
Parallelisierungspfosten mit<br />
Tiefenmarkierungen<br />
Jeweils nach erfolgter Pilotbohrung und<br />
Vorbohrung werden die Tiefe und die<br />
Achsrichtung mit dem Parallelisierungspfosten<br />
mit Tiefenmarkierungen kontrolliert.<br />
Die Durchmesserkombinationen 2,0 /<br />
3,3 mm und 2,8 / 3,6 mm erlauben eine<br />
konsekutive Verwendung analog der<br />
Vorbohrdurchmesser.<br />
Parallelisierungspfosten, lang,<br />
mit Tiefenlehre<br />
Die Tiefenmarkierungen und Durchmesserabstufungen<br />
der Parallelisierungspfosten<br />
erlauben in jeder Phase der<br />
Pilot- und der Vorbohrung eine Überprüfung<br />
der Bohrtiefe und -achse.<br />
Parallelisierungspfosten, kurz<br />
Zur Kontrolle der Implantat-Antagonisten-Beziehung<br />
sind kurze<br />
Parallelisierungspfosten als Zubehör<br />
erhältlich.<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
97
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Ankörnung der Kortikalis<br />
Der innengekühlte Rosenbohrer,<br />
Ø 3,5 mm, dient zur Ankörnung der<br />
Kortikalis, wodurch das Ansetzen der<br />
später verwendeten Bohrer erleichtert<br />
wird. Die Kugel wird dabei bis zum<br />
Äquator eingesenkt. Empfohlene Drehzahl:<br />
800 U/min.<br />
98<br />
max. 800 U/min<br />
Rosenbohrer Ø 3,5 mm Pilotbohrer, Ø 2,0 mm<br />
Ankörnung der Kortikalis Pilotbohrung<br />
Pilotbohrung<br />
Mit dem innengekühlten Pilotbohrer<br />
werden Tiefe und Achse des Implantatlagers<br />
bestimmt. Die Tiefenmarkierungen<br />
auf dem Bohrer entsprechen den Implantatlängen<br />
9 / 11 / 13 mm. Die maximale<br />
Bohrtiefe beträgt 16 mm. Aus Sicherheitsgründen<br />
sollte ein Tiefenstopp entsprechend<br />
der geplanten Implantatlänge<br />
verwendet werden.<br />
max. 800 U/min<br />
Überprüfung<br />
der Bohrtiefe/<br />
Achsrichtung<br />
nach Pilotbohrung<br />
Ø 2,0 mm<br />
Wird eine Bohrschablone eingesetzt,<br />
können die Tiefenstopps nach den Markierungsbohrungen<br />
auf die Pilotbohrer<br />
aufgesetzt werden. Nach der Bohrung<br />
werden Tiefe und Ausrichtung des<br />
Implantatlagers mit dem Parallelisierungspfosten<br />
kontrolliert.<br />
Werden mehrere Implantate gesetzt,<br />
wird ein Parallelisierungspfosten in die<br />
erste Bohrung gesteckt, um danach die<br />
weiteren Implantatachsen auszurichten.<br />
Der Pilotbohrer wird parallel zum<br />
Parallelisierungspfosten ausgerichtet und<br />
aus zwei Richtungen (sagittal und transversal)<br />
optisch kontrolliert.<br />
Empfohlene Drehzahl: 800 U/min.<br />
Parallelisierungspfosten, lang,<br />
mit Tiefenlehre, Ø 2,0/3,3 mm<br />
Überprüfung<br />
der Parallelität/<br />
Achsrichtung<br />
nach Pilotbohrung<br />
Ø 2,0 mm<br />
Parallelisierungspfosten,<br />
kurz, Ø 2,0/3,3 mm
Vorbohrung<br />
Für die SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Implantate stehen innengekühlte Vorbohrer,<br />
Fünfschneider, mit Durchmesser<br />
2,8 / 3,3 und 3,6 mm zur Verfügung.<br />
Empfohlene Drehzahl: 600 U/min.<br />
Die Tiefenmarkierungen auf dem Bohrer<br />
entsprechen den Implantatlängen. Aus<br />
Sicherheitsgründen sollte ein Tiefenstopp<br />
entsprechend der geplanten Implantatlänge<br />
verwendet werden.<br />
Vorbohrer Fünfschneider<br />
Ablauffolge für SCREW-CYLINDER-LINE Implantate<br />
Vorbohrer<br />
Ø 2,8 mm<br />
Ø 2,8 mm Ø 3,3 mm Ø 3,6 mm<br />
für Implantat-<br />
Ø 3,8 mm<br />
Vorbohrer<br />
Ø 3,3 mm<br />
Formbohrer<br />
Ø 3,8 mm<br />
für Implantat-<br />
Ø 4,3 mm<br />
Vorbohrer<br />
Ø 3,6 mm<br />
Formbohrer<br />
Ø 4,3 mm<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
für Implantat-<br />
Ø 5,0 mm<br />
Formbohrer<br />
Ø 5,0 mm<br />
Cave:<br />
Für den Implantatdurchmesser 3,8 mm darf der Vorbohrer Ø 3,6 mm nicht verwendet werden!<br />
Vorbohrer, Fünfschneider, max. 600 U/min.<br />
Die Aufbereitung des Implantatbetts<br />
erfolgt entsprechend dem<br />
gewählten Implantatdurchmesser<br />
und der Insertionstiefe mit den<br />
Vorbohrern Fünfschneider in aufsteigender<br />
Reihenfolge. Anschließend<br />
wird das Implantatbett<br />
mit einem entsprechend<br />
langen Formbohrer auf die definitive<br />
Dimension aufgearbeitet.<br />
Vorbohrung Ø 2,8 mm<br />
Parallelisierungspfosten,<br />
lang, mit Tiefenlehre,<br />
Ø 2,8/3,6 mm<br />
Überprüfung der Bohrtiefe<br />
nach Vorbohrung Ø 2,8 mm<br />
Parallelisierungspfosten,<br />
kurz, Ø 2,8/3,6 mm<br />
für Implantat-<br />
Ø 6,0 mm<br />
Formbohrer<br />
Ø 6,0 mm<br />
Überprüfung der<br />
Parallelität/Achsrichtung<br />
nach Vorbohrung<br />
Ø 2,8 mm<br />
99
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Vorbohrung Ø 3,3 mm<br />
Vorbohrung Ø 3,6 mm<br />
100<br />
Überprüfung der Bohrtiefe<br />
nach Vorbohrung Ø 3,3 mm<br />
Überprüfung der Bohrtiefe<br />
nach Vorbohrung Ø 3,6 mm<br />
Überprüfung der<br />
Parallelität/Achsrichtung<br />
nach Vorbohrung Ø 3,3 mm<br />
Überprüfung der<br />
Parallelität/Achsrichtung<br />
nach Vorbohrung Ø 3,6 mm<br />
Hinweis:<br />
Bei der simultanen Implantation in den<br />
augmentierten Sinus werden die<br />
Vorbohrer nur bis zum spürbaren<br />
Durchdringen der Sinuskortikalis versenkt.<br />
Die hier gezeigte Verwendung des<br />
9 mm-Tiefenstopps dient der didaktischen<br />
Darstellung, da diese Geometrie<br />
auch universell verwendbar ist.<br />
Zur abschließenden Formbohrung muß<br />
der kürzest mögliche Formbohrer zur<br />
Gestaltung des Bioseal Bevels bis zum<br />
Tiefenstopp versenkt werden.
Formbohrung<br />
Durchmesser und Längen<br />
Für die SCREW-CYLINDER-LINE Implantate<br />
stehen durchmesser- und längenkalibrierte<br />
Formbohrer zur Verfügung.<br />
Die innengekühlten Formbohrer sind<br />
farbcodiert und laserbeschriftet.<br />
Die in den <strong>Chirurgie</strong>-Sets enthaltenen<br />
Formbohrer werden mit einem farbcodierten<br />
abnehmbaren Tiefenstopp<br />
(Höhe 2 mm) ausgeliefert.<br />
Das Implantatbett wird mit dem der<br />
gewählten Implantatgröße entsprechenden<br />
Formbohrer auf die definitive<br />
Dimension aufgearbeitet.<br />
Bei D1 oder D2 Knochenqualitäten wird<br />
eine durchmesseraufsteigende<br />
Verwendung der Formbohrer empfohlen.<br />
Empfohlene Drehzahlen:<br />
Ø 3,8 mm 500 U/min<br />
Ø 4,3 mm 400 U/min<br />
Ø 5,0 mm 350 U/min<br />
Ø 6,0 mm 300 U/min<br />
Die protokollgerechte Insertionstiefe der<br />
SCREW-CYLINDER-LINE Implantate mit<br />
aufgesetztem Tiefenstopp beträgt bei<br />
zirkulärem Anschlag auf krestalem<br />
Knochenniveau, Implantatlänge (9 / 11 /<br />
13 / 16 mm), minus 0,4 mm, so dass die<br />
Implantatschulter 0,4 mm oberhalb des<br />
Knochenniveaus liegt.<br />
Ist eine größere Insertionstiefe gewünscht,<br />
kann der Tiefenstopp entfernt<br />
werden. Die Präparation erfolgt analog<br />
der Tiefenmarkierung.<br />
Formbohrer SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Ø 3,8 mm<br />
9 mm<br />
Ø 4,3 mm Ø 5,0 mm Ø 6,0 mm<br />
Länge:<br />
11 mm 13 mm 16 mm<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
101
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Tiefenstopp<br />
Beim Anlegen der Formbohrung setzt der<br />
Tiefenstopp an der höchsten Stelle des<br />
Kieferknochens auf und begrenzt somit<br />
die Insertionstiefe. Da das zirkuläre<br />
Knochenniveau unregelmäßig verlaufen<br />
kann, sind die Formbohrer mit einem<br />
abnehmbaren Tiefenstopp ausgestattet.<br />
Ist aus funktionellen oder ästhetischen<br />
Gründen eine tiefere Insertion erforderlich,<br />
kann nach Abnahme des Tiefenstopps<br />
die Formbohrung maximal 2 mm<br />
tiefer ausgeführt werden (anatomische<br />
Strukturen beachten!). Der wiederverwendbare<br />
Tiefenstopp kann auf nachbestellten<br />
Formbohrern (Nachlieferung<br />
ohne Tiefenstopp) verwendet werden.<br />
Zum Reinigen der Bohrer müssen die<br />
Tiefenstopps entfernt werden. Zur<br />
Sterilisation müssen die gereinigten<br />
Tiefenstopps wieder aufgesteckt werden<br />
(siehe „Aufbereitungsanweisung für das<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® Implantatsystem“,<br />
Art.-Nr. J8000.0032).<br />
102<br />
Die untere Tiefenmarkierung entspricht der<br />
Implantatlänge mit aufgesetztem Tiefenstopp<br />
nach Protokoll. Die beiden Tiefenmarkierungen<br />
sind in 1 mm-Abständen angeordnet.<br />
Formbohrung mit Tiefenstopp Formbohrung ohne Tiefenstopp
Tiefersetzung um 1 mm Tiefersetzung um 2 mm<br />
Formbohrung Ø 4,3 mm<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
103
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Gewindeschneider für<br />
SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Einleitung<br />
Alle SCREW-CYLINDER-LINE Implantate<br />
besitzen ein selbstschneidendes Gewinde<br />
mit einer gestrahlt-geätzten Oberfläche<br />
(Promote ® ). Bei Knochenqualitäten D1<br />
und D2 wird die Verwendung eines<br />
Gewindeschneiders empfohlen.<br />
Die Gewindeschneider sind innengekühlt.<br />
Die maximale Drehzahl darf<br />
15 U/min beim maschinellen Gewindeschneiden<br />
nicht überschreiten.<br />
Wir empfehlen manuelles Gewindeschneiden.<br />
Gewindeschneider ROOT-LINE, SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Ø 3,8 mm Ø 4,3 mm Ø 5,0 mm Ø 6,0 mm<br />
104<br />
max. 15 U/min
Das manuelle Schneiden des Gewindes<br />
wird mit dem Adapter, ISO-Schaft, und<br />
der blockierten Drehmomentratsche<br />
durchgeführt. Beim Ein- und Ausdrehen<br />
des Gewindeschneiders ist die Achsrichtung<br />
des Implantatbetts zu beachten.<br />
Die Gewindeschneider werden maximal<br />
bis zur Oberkante des schneidenden<br />
Anteils eingedreht.<br />
Siehe auch Hinweise zur Drehmomentratsche<br />
auf Seite 151.<br />
Cave: Die Gewindeschneider für die<br />
SCREW-CYLINDER-LINE Implantate<br />
dürfen nicht für die SCREW-LINE<br />
Implantate verwendet werden!<br />
Hinweis:<br />
Da im Oberkiefer bei Knochenqualitäten<br />
D3 oder D4 kein Gewindeschnitt<br />
erforderlich ist, wird aus<br />
didaktischen Gründen eine Situation<br />
im Unterkiefer gezeigt.<br />
Blockierte Drehmomentratsche<br />
Adapter, ISO-Schaft<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
105
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Implantatverpackung<br />
Alle <strong>CAMLOG</strong> ® Implantate sind doppelt<br />
steril verpackt. Die Primärverpackung<br />
(Blister) der SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Implantate enthält das Implantat mit<br />
montiertem Einbringpfosten und aufgestecktem<br />
Handgriff.<br />
Umverpackung mit Etikett Peelbeutel (steril)<br />
Primärverpackung (steril)<br />
mit Etikett (Blister)<br />
Primärverpackung<br />
mit sichtbarem Implantat<br />
Systeminformation auf dem Etikett<br />
106<br />
Geöffnete Primärverpackung mit Implantat<br />
und montiertem Handgriff<br />
Die Verschlussschraube befindet<br />
sich im Handgriff
Implantatpositionierung<br />
Die protokollgerechte Implantatposition<br />
(Formbohrung mit Tiefenstopp) ist<br />
erreicht, wenn die zylindrische, maschinierte<br />
Implantatschulter 0,4 mm über<br />
crestalem Knochenniveau liegt und eine<br />
der 3 Nuten-Markierungen in die vorher<br />
festgelegte prothetische Position zeigt.<br />
Wurde die Bohrtiefe durch Entfernen des<br />
Tiefenstopps bei der Formbohrung individuell<br />
festgelegt, ist diese bei der Implantatinsertion<br />
zu beachten. Es besteht die<br />
Möglichkeit, die 1,6 mm hohe Implantatschulter<br />
vertikal entsprechend der Tiefenbohrung<br />
individuell zu positionieren.<br />
Es muss gewährleistet sein, dass der<br />
Bioseal Bevel zirkulär in der Kortikalis<br />
positioniert ist.<br />
Markierung<br />
Nocke<br />
Nut<br />
Vestibuläre Ausrichtung der Nut<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Eindrehinstrument<br />
Einbringpfosten<br />
Implantat<br />
Nutenpositionierung<br />
Korrespondierend zu den drei Nuten der<br />
<strong>CAMLOG</strong> Verbindung, sind an den<br />
Einbringwerkzeugen für die SCREW-<br />
CYLINDER-LINE Implantate Markierungen<br />
angebracht. Diese erlauben die<br />
Kontrolle der Nutenposition während der<br />
Insertion und deren prothetisch notwendige<br />
Ausrichtung. Wurde keine Nutenposition<br />
vom Zahntechniker angegeben,<br />
so ist eine vestibuläre Ausrichtung in<br />
den meisten Fällen vorteilhaft, da von<br />
einer Nut die Abwinkelung der angulierten<br />
Abutments ausgeht.<br />
Hinweis: Bei der Positionierung der<br />
Nuten ist zu beachten, dass beim Eindrehen<br />
zur nächsten Nutenposition<br />
(120°) das Schraubenimplantat ca.<br />
0,2 mm tiefer gedreht wird.<br />
107
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Implantatinsertion<br />
Das Implantat wird am sterilen Handgriff<br />
aus der Primärverpackung (Blister) entnommen.<br />
Die Kontamination mit unsterilen<br />
Teilen ist zu vermeiden.<br />
Achtung: Vor dem Inserieren des<br />
Implantats müssen der Silikonstopfen<br />
und die Verschlussschraube<br />
aus dem blauen Handgriff entfernt<br />
werden.<br />
Mit Hilfe des Handgriffs wird das Implantat<br />
in das Implantatbett eingeführt.<br />
Dabei ist die Achsrichtung des Implantatbettes<br />
zu beachten. Wurde ein Gewinde<br />
vorgeschnitten, müssen die Positionen<br />
der Gewindeansätze in der<br />
Kortikalis und am Implantat übereinstimmen.<br />
TIPP:<br />
Das Implantat vorsichtig nach links<br />
drehen, bis der Gewindeansatz<br />
spürbar wird.<br />
Anschließend wird das Implantat<br />
rechtsdrehend mit dem Handgriff<br />
eingeschraubt, bis ein ausreichender<br />
Halt des Implantats das<br />
Abziehen des Handgriffs ermöglicht.<br />
Einbringen des Implantats<br />
108<br />
Optionales Zubehör:<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® PickUp-Instrument<br />
Steht für das Einsetzen des Implantats<br />
mit dem Handgriff intraoral nicht ausreichend<br />
Platz zur Verfügung, kann das<br />
Implantat mit dem PickUp-Instrument<br />
aus dem Handgriff übernommen werden.<br />
Dazu wird das PickUp zwischen Implantat<br />
und Handgriff auf den Einbringpfosten<br />
geschoben und der Handgriff<br />
abgezogen. Zum Inserieren wird das<br />
gewählte Eindrehinstrument auf den<br />
Einbringpfosten aufgeschoben. Das<br />
Implantat wird in den Knochen eingeführt<br />
und das PickUp-Instrument abgezogen.
Aufstecken des PickUps<br />
auf den Einbringpfosten<br />
Eingerastetes PickUp<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Abziehen des Handgriffs Einbringen des Implantats Aufsetzen des Eindrehinstruments<br />
und Abziehen des PickUps<br />
109
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Für das endgültige Eindrehen des Implantats<br />
stehen drei Optionen zur<br />
Verfügung:<br />
- maschinelles Eindrehen (A)<br />
- manuell mit Drehmomentratsche und<br />
Eindrehinstrument (B)<br />
- manuell mit Eindrehinstrument,<br />
kardanisch (C)<br />
Beim Eindrehen ist die externe<br />
Markierung für die Nutenposition im<br />
Implantat zu beachten.<br />
110<br />
A<br />
A: Maschinelles Eindrehen mit dem<br />
Eindrehinstrument für Schraubenimplantate,<br />
ISO-Schaft (max. 15 U/min).<br />
Bei Implantatinsertion in D1 oder D2<br />
Knochenqualitäten muss während des<br />
Eindrehens das Implantat extern gekühlt<br />
werden (sterile Kochsalzlösung, 5°C).<br />
B C<br />
B: Manuelles Eindrehen mit der blockierten<br />
Drehmomentratsche und Eindrehinstrument<br />
(kurz/lang) für Schraubenimplantate.<br />
C: Manuelles Eindrehen mit dem<br />
Eindrehinstrument, kardanisch.
Anschließend wird die Halteschraube des<br />
Einbringpfostens mit dem Schraubendreher,<br />
Inbus, gelöst und der Einbringpfosten<br />
entfernt (Aspirationsgefahr!).<br />
Bei strukturschwachem Implantatlager<br />
steht optional der Universal-Ringschlüssel<br />
(Zubehör) zum Kontern des<br />
Einbringpfostens zur Verfügung, um eine<br />
Bewegung des Implantats beim Lösen<br />
der Halteschraube zu vermeiden.<br />
Schraubendreher, Inbus,<br />
extrakurz, kurz, lang<br />
Lösen der Halteschraube Entfernung des Einbringpfostens<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Universal-Ringschlüssel<br />
111
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Nach Entfernen des Silikonstopfens aus<br />
dem zuvor mit dem Implantat verbundenen<br />
Handgriff wird die Verschlussschraube<br />
mit dem Schraubendreher,<br />
Inbus, aufgenommen und in das<br />
Implantat manuell dosiert eingedreht<br />
(Aspirationsgefahr).<br />
Die Verschlussschraube darf nicht<br />
maschinell festgedreht werden.<br />
Für die transgingivale Einheilung wird<br />
ein Gingivaformer verwendet<br />
(siehe Seite 137).<br />
Eindrehen der<br />
Verschlussschraube<br />
112<br />
Implantat mit<br />
Verschlussschraube<br />
Nahtführung Wundverschluss<br />
Bei nicht intaktem Periost empfehlen<br />
wir die Verwendung einer<br />
Membran
Zubehör<br />
Einbringhilfe für schmale Lücken<br />
Für den Implantatdurchmesser Ø 3,8<br />
mm steht eine spezielle durchmesserreduzierte<br />
Einbringhilfe, lang, zur manuellen<br />
Insertion in schmale Lücken zur<br />
Verfügung. Die Umsetzung muss unter<br />
sterilen Bedingungen erfolgen.<br />
Nach der Entnahme aus der Primärverpackung<br />
(Blister) wird die farbkodierte<br />
durchmesserentsprechende Hülse zum<br />
Einsetzen der Einbringhilfe in das<br />
Schraubenimplantat über den enossalen<br />
Teil des Implantats geschoben. Die Hülse<br />
wird in Höhe der Implantatschulter<br />
spannzangenartig zusammengedrückt<br />
und der Handgriff abgezogen.<br />
Anschließend wird mit dem Schraubendreher<br />
der Einbringpfosten gelöst und<br />
entfernt.<br />
Aufsetzen der Hülse Abziehen des<br />
Handgriffs<br />
Einbringhilfe,<br />
lang, Ø 3,8 mm<br />
Lösen der<br />
Halteschraube<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Hülse zum Einsetzen der<br />
Einbringhilfe in das<br />
Schraubenimplantat, Ø 3,8 mm<br />
Entfernen des<br />
Einbringpfostens<br />
113
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Zubehör<br />
Nach Abschrauben und Entfernen des<br />
Einbringpfostens wird die durchmesserentsprechende<br />
Einbringhilfe in das<br />
Implantat eingeschoben, bis die Nocken<br />
in die Nuten einrasten. Die Fixierung<br />
erfolgt über die Halteschraube der<br />
Einbringhilfe (manuell festdrehen).<br />
Nach Entfernen der Hülse kann das<br />
Implantat inseriert werden.<br />
Die blockierte Drehmomentratsche wird<br />
auf den Sechskant der Einbringhilfe zum<br />
Eindrehen aufgesetzt und das Implantat<br />
unter Berücksichtigung der Nutenmarkierung<br />
bis in die Endposition eingedreht.<br />
Insertion des Implantats Aufsetzen der<br />
Implantat in Endposition<br />
Drehmomentratsche<br />
eindrehen<br />
114<br />
Aufsetzen der<br />
Einbringhilfe<br />
Anziehen der<br />
Halteschraube<br />
Abziehen<br />
der Hülse<br />
Mit Einbringhilfe verschraubtes<br />
Implantat
Zubehör<br />
Nach dem Lösen der Halteschraube wird<br />
die Einbringhilfe aus dem Implantat entfernt.<br />
Nach Entfernen des Silikonstopfens<br />
aus dem zuvor mit dem Implantat<br />
verbundenen Handgriff, wird die<br />
Verschlussschraube mit dem Schraubendreher,<br />
Inbus, aufgenommen und in das<br />
Implantat manuell dosiert eingedreht<br />
(Aspirationsgefahr!).<br />
Die Verschlussschraube darf nicht<br />
maschinell festgedreht werden. Für die<br />
transgingivale Einheilung wird ein<br />
Gingivaformer verwendet (siehe Seite<br />
137).<br />
Lösen der Halteschraube<br />
Implantat mit Verschlussschraube Wundverschluss<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion SCREW-CYLINDER-LINE<br />
Entfernen der Einbringhilfe Eindrehen der Verschlussschraube<br />
115
116
8. CYLINDER-LINE<br />
Implantat<br />
Einleitung<br />
Das mit TPS-Oberfläche versehene<br />
CYLINDER-LINE Implantat ist universell<br />
einsetzbar. Der Vorteil dieses Implantats<br />
liegt in der einfachen und damit zeitsparenden<br />
Anwendung.<br />
Die <strong>CAMLOG</strong> Verbindung ermöglicht alle<br />
prothetischen Versorgungsarten.<br />
Es stehen die Durchmesser 3,3 mm,<br />
3,8 mm, 4,3 mm, 5,0 mm und 6,0 mm<br />
und die Längen 9 mm, 11 mm, 13 mm<br />
und 16 mm zur Verfügung (bei<br />
Ø 3,3 mm die Längen 11 mm, 13 mm<br />
und 16 mm).<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
CYLINDER-LINE Implantat, TPS<br />
117
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
CYLINDER-LINE Implantat mit<br />
TPS-Oberfläche<br />
Übersicht der Implantatlängen und<br />
-durchmesser.<br />
118<br />
Der maschinierte Anteil am Implantathals beträgt 1,6 mm (bei Implantat-Ø 3,3 mm beträgt der<br />
maschinierte Anteil 2,0 mm)
Schnittführung<br />
Das Indikationsbeispiel zeigt die Insertion<br />
eines CYLINDER-LINE Implantats mit<br />
Durchmesser 4,3 mm und einer Länge<br />
von 13 mm im lateralen Unterkiefer. Der<br />
Implantationsmodus ist einzeitig transperiostal.<br />
Als Schnittführung wird eine<br />
Spaltlappenpräparation gewählt.<br />
Nach einem etwas nach lingual versetzten<br />
parakrestalen Mukosaschnitt erfolgt<br />
eine streng epiperiostale Lappenpräparation<br />
nach vestibulär. Nach Durchtrennung<br />
des Muskels wird die Präparation<br />
noch ca. 5 mm weiter fortgeführt. Um<br />
die spätere Naht zu erleichtern, wird<br />
nach lingual die Mukosa 2–3 mm abpräpariert.<br />
Nach der Markierung der gewünschten<br />
Implantatposition (ggf. mit Hilfe einer<br />
Bohrschablone) wird nur im Bereich dieser<br />
Position das Periost kreisförmig entfernt<br />
(Gingivastanze oder Skalpell).<br />
Es folgt die Gestaltung des Implantatbetts<br />
mit den für das CYLINDER-LINE<br />
Implantat vorgesehenen Instrumenten<br />
gemäss dem gewählten Implantatdurchmesser<br />
und der Implantatlänge.<br />
Ausgangssituation<br />
Mukosaschnitt<br />
Epiperiostale<br />
Spaltlappenpräparation<br />
Entfernung des Periosts an<br />
der Implantationsstelle<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
119
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
Implantatbettgestaltung<br />
Die Implantatbettgestaltung in der<br />
Übersicht:<br />
• Ankörnen/markieren der gewünschten<br />
Implantatposition mit dem innengekühlten<br />
Rosenbohrer Ø 3,5 mm<br />
• Tiefenbohrung in prothetischer<br />
Implantatachse mit dem innengekühlten<br />
Pilotbohrer Ø 2,0 mm<br />
• Überprüfung mit dem<br />
Parallelisierungspfosten Ø 2,0 /<br />
3,3 mm mit Tiefenmarkierungen<br />
• Optionale Verwendung der Senker zum<br />
Planieren krestaler Knochenunebenheiten<br />
• Vorbohrung mit dem innengekühlten<br />
Vorbohrer Ø 2,8 mm<br />
• Überprüfung mit dem Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,8 / 3,6 mm mit Tiefenmarkierungen<br />
• Vorbohrung mit dem innengekühlten<br />
Vorbohrer Ø 3,3 mm<br />
• Überprüfung mit dem Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,0 / 3,3 mm mit Tiefenmarkierungen<br />
• Vorbohrung mit dem innengekühlten<br />
Vorbohrer Ø 3,6 mm<br />
• Überprüfung mit dem<br />
Parallelisierungspfosten Ø 2,8 /<br />
3,6 mm mit Tiefenmarkierungen<br />
• Formbohrung mit innengekühltem<br />
Formbohrer<br />
• Sondierung der Implantatbettbohrung<br />
auf knöcherne Begrenzung.<br />
120<br />
Bohrsequenz<br />
Ø 3,3 mm<br />
Ø 3,8 mm<br />
Ø 4,3 mm<br />
Ø 5,0 mm<br />
Ø 6,0 mm<br />
Rosenbohrer<br />
Ø 3,5 mm<br />
Rosenbohrer<br />
Ø 3,5 mm<br />
Rosenbohrer<br />
Ø 3,5 mm<br />
Rosenbohrer<br />
Ø 3,5 mm<br />
Rosenbohrer<br />
Ø 3,5 mm<br />
Pilotbohrer<br />
Ø 2,0 mm<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
U/min 800 800<br />
Pilotbohrer<br />
Ø 2,0 mm<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
U/min 800 800<br />
Pilotbohrer<br />
Ø 2,0 mm<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
U/min 800 800<br />
Pilotbohrer<br />
Ø 2,0 mm<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
U/min 800 800<br />
Pilotbohrer<br />
Ø 2,0 mm<br />
16 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
U/min 800 800<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,0/3,3<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,0/3,3<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,0/3,3<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,0/3,3<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,0/3,3
Ø 2,8 mm<br />
Vorbohrer, Fünfschneider<br />
Formbohrer<br />
600 550<br />
Ø 2,8 mm<br />
Ø 3,3 mm<br />
Vorbohrer, Fünfschneider<br />
Formbohrer<br />
600 550 500<br />
Ø 2,8 mm<br />
Ø 3,3 mm<br />
Ø 3,6 mm<br />
Vorbohrer, Fünfschneider<br />
Formbohrer<br />
600 550 500 400<br />
Ø 2,8 mm<br />
Ø 3,3 mm<br />
Ø 3,6 mm<br />
Vorbohrer, Fünfschneider<br />
Formbohrer<br />
600 550 500 350<br />
Ø 2,8 mm<br />
Ø 3,3 mm<br />
Ø 3,6 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
13 mm<br />
11 mm<br />
9 mm<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Tiefenstopp<br />
Vorbohrer, Fünfschneider<br />
Formbohrer<br />
600 550 500 300<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,8/3,6<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,0/3,3<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,8/3,6<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,8/3,6<br />
Parallelisierungspfosten<br />
Ø 2,8/3,6<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
Ø 3,3<br />
Ø 3,8<br />
Ø 4,3<br />
Ø 5,0<br />
Ø 6,0<br />
TPS<br />
TPS<br />
TPS<br />
TPS<br />
TPS<br />
0,4 mm<br />
0,4 mm<br />
0,4 mm<br />
0,4 mm<br />
0,4 mm<br />
121
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
Gestaltung des Implantatbetts für CYLINDER-LINE Implantate<br />
Die Gestaltung des Implantatbetts gliedert<br />
sich in die Ankörnung der Kortikalis,<br />
die Pilotbohrung, die Vorbohrung und<br />
die Formbohrung.<br />
Die Pilot- und die Vorbohrung legen die<br />
Tiefe und Achse des Implantatbetts fest<br />
und sorgen durch kleinschrittige Durchmesserabstufungen<br />
für eine schonende<br />
Präparation des Knochens.<br />
Tiefenstopp für Pilot- und<br />
Vorbohrer<br />
Der Pilot- und Vorbohrer haben eine<br />
maximale Arbeitslänge von 16 mm. Die<br />
Bohrtiefen 9, 11, 13 mm sind durch<br />
Lasermarkierungen gekennzeichnet.<br />
Ein aufsteckbarer Tiefenstopp begrenzt<br />
die Bohrtiefe auf wahlweise 9, 11 oder<br />
13 mm.<br />
Cave:<br />
Die hier abgebildeten Tiefenstopps,<br />
Pilot- und Vorbohrer Fünfschneider,<br />
dürfen nur für die Implantatbettgestaltung<br />
von ROOT-LINE,<br />
SCREW-CYLINDER-LINE und CYLIN-<br />
DER-LINE Implantaten verwendet<br />
werden. Diese Instrumente sind<br />
aufeinander abgestimmt.<br />
122<br />
Bohrerverlängerung<br />
Zur Präparation des Implantatbetts in<br />
Nachbarschaft von elongierten Zähnen<br />
steht eine Bohrerverlängerung zur Verfügung,<br />
um ein Aufsetzen des Winkelstücks<br />
auf der Zahnkrone zu vermeiden.<br />
Für die Innenkühlung ist ein verlängertes<br />
Kühlmittelröhrchen erforderlich.<br />
Bohrerverlängerung<br />
Tiefenstopp für Pilot-<br />
und Vorbohrer
Parallelisierungspfosten mit<br />
Tiefenmarkierungen<br />
Jeweils nach erfolgter Pilotbohrung und<br />
Vorbohrung werden die Tiefe und die<br />
Achsrichtung mit dem Parallelisierungspfosten<br />
mit Tiefenmarkierungen kontrolliert.<br />
Die Durchmesserkombinationen 2,0 /<br />
3,3 mm und 2,8 / 3,6 mm erlauben eine<br />
konsekutive Verwendung analog der<br />
Vorbohrdurchmesser.<br />
Parallelisierungspfosten, lang,<br />
mit Tiefenlehre<br />
Die Tiefenmarkierungen und Durchmesserabstufungen<br />
der Parallelisierungspfosten<br />
erlauben in jeder Phase der<br />
Pilot- und Vorbohrung eine Überprüfung<br />
der Bohrtiefe und -achse.<br />
Zur Kontrolle der Implantat-Antagonisten-Beziehung<br />
sind kurze<br />
Parallelisierungspfosten als Zubehör<br />
erhältlich.<br />
Parallelisierungspfosten, kurz<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
123
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
Ankörnung der Kortikalis<br />
Der innengekühlte Rosenbohrer,<br />
Ø 3,5 mm, dient zur Ankörnung der<br />
Kortikalis, wodurch das Ansetzen der<br />
später verwendeten Bohrer erleichtert<br />
wird. Die Kugel wird dabei bis zum<br />
Äquator eingesenkt. Empfohlene<br />
Drehzahl: 800 U/min.<br />
124<br />
max. 800 U/min<br />
Rosenbohrer Ø 3,5 mm Pilotbohrer Ø 2,0 mm<br />
Ankörnung der Kortikalis Pilotbohrung<br />
Pilotbohrung<br />
Mit dem innengekühlten Pilotbohrer<br />
werden Tiefe und Achse des Implantatlagers<br />
bestimmt. Die Tiefenmarkierungen<br />
auf dem Bohrer entsprechen den Implantatlängen<br />
9 / 11 / 13 mm. Die maximale<br />
Bohrtiefe beträgt 16 mm. Aus Sicherheitsgründen<br />
sollte ein Tiefenstopp entsprechend<br />
der geplanten Implantatlänge<br />
verwendet werden.<br />
max. 800 U/min<br />
Überprüfung der Bohrtiefe und<br />
der Achsrichtung nach Pilotbohrung<br />
Ø 2,0 mm<br />
Wird eine Bohrschablone eingesetzt,<br />
können die Tiefenstopps nach den Markierungsbohrungen<br />
auf die Pilotbohrer<br />
aufgesetzt werden. Nach der Bohrung<br />
werden Tiefe und Ausrichtung des Implantatlagers<br />
mit dem Parallelisierungspfosten<br />
kontrolliert.<br />
Werden mehrere Implantate gesetzt,<br />
wird ein Parallelisierungspfosten in die<br />
erste Bohrung gesteckt, um danach die<br />
weiteren Implantatachsen auszurichten.<br />
Der Pilotbohrer wird parallel zum<br />
Parallelisierungspfosten ausgerichtet und<br />
aus zwei Richtungen (sagittal und transversal)<br />
optisch kontrolliert.<br />
Empfohlene Drehzahl: 800 U/min.<br />
Parallelisierungspfosten, lang,<br />
mit Tiefenlehre, Ø 2,0/3,3 mm<br />
Parallelisierungspfosten,<br />
kurz, Ø 2,0/3,3 mm<br />
Überprüfung der Parallelität/<br />
Achsrichtung
Vorbohrung<br />
Für die CYLINDER-LINE Implantate stehen<br />
innengekühlte Vorbohrer, Fünfschneider,<br />
im Durchmesser 2,8 / 3,3 und<br />
3,6 mm zur Verfügung.<br />
Empfohlene Drehzahl: 600 U/min.<br />
Die Tiefenmarkierungen auf dem Bohrer<br />
entsprechen den Implantatlängen. Aus<br />
Sicherheitsgründen sollte ein Tiefenstopp<br />
entsprechend der geplanten Implantatlänge<br />
verwendet werden.<br />
Vorbohrer Fünfschneider<br />
Ablauffolge für CYLINDER-LINE Implantate<br />
für Implantat-<br />
Ø 3,3 mm<br />
Vorbohrer<br />
Ø 2,8 mm<br />
Formbohrer<br />
Ø 3,3 mm<br />
max. 600 U/min<br />
Ø 2,8 mm Ø 3,3 mm<br />
Vorbohrer, Fünfschneider<br />
für Implantat-<br />
Ø 3,8 mm<br />
Vorbohrer<br />
Ø 3,3 mm<br />
Formbohrer<br />
Ø 3,8 mm<br />
Ø 3,6 mm<br />
Die Aufbereitung des Implantatbetts<br />
erfolgt entsprechend dem gewählten<br />
Implantatdurchmesser und der<br />
Insertionstiefe mit den Vorbohrern,<br />
Fünfschneider, in aufsteigender Reihenfolge.<br />
Anschliessend wird das Implantatbett<br />
mit einem entsprechend langen<br />
Formbohrer auf die definitive Dimension<br />
aufgearbeitet.<br />
Vorbohrung Ø 2,8 mm<br />
für Implantat-<br />
Ø 4,3 mm<br />
Vorbohrer<br />
Ø 3,6 mm<br />
Formbohrer<br />
Ø 4,3 mm<br />
für Implantat-<br />
Ø 5,0 mm<br />
Formbohrer<br />
Ø 5,0 mm<br />
Überprüfung der Bohrtiefe<br />
nach Vorbohrung Ø 2,8 mm<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
Parallelisierungspfosten, lang,<br />
mit Tiefenlehre, Ø 2,8/3,6 mm<br />
Cave:<br />
Für den Implantatdurchmesser 3,3 mm darf der Vorbohrer Ø 3,3 mm nicht verwendet werden!<br />
Für den Implantatdurchmesser 3,8 mm darf der Vorbohrer Ø 3,6 mm nicht verwendet werden!<br />
Parallelisierungspfosten,<br />
kurz, Ø 2,8/3,6 mm<br />
für Implantat-<br />
Ø 6,0 mm<br />
Formbohrer<br />
Ø 6,0 mm<br />
Überprüfung der Parallelität/<br />
Achsrichtung nach Vorbohrung<br />
Ø 2,8 mm<br />
125
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
Vorbohrung Ø 3,3 mm Überprüfung der Bohrtiefe<br />
nach Vorbohrung Ø 3,3 mm<br />
Vorbohrung Ø 3,6 mm Überprüfung der Bohrtiefe<br />
nach Vorbohrung Ø 3,6 mm<br />
126<br />
Überprüfung der Parallelität/Achsrichtung<br />
nach Vorbohrung Ø 3,3 mm<br />
Überprüfung der Parallelität/Achsrichtung<br />
nach Vorbohrung Ø 3,6 mm
Formbohrung<br />
Durchmesser und Längen<br />
Für die CYLINDER-LINE Implantate stehen<br />
durchmesser- und längenkalibrierte<br />
Formbohrer zur Verfügung. Die innengekühlten<br />
Formbohrer sind farbcodiert und<br />
laserbeschriftet.<br />
Die in den <strong>Chirurgie</strong>-Sets enthaltenen<br />
Formbohrer werden mit einem farbcodierten<br />
abnehmbaren Tiefenstopp<br />
(Höhe 2 mm) ausgeliefert.<br />
Das Implantatbett wird mit dem der<br />
gewählten Implantatgröße entsprechenden<br />
Formbohrer auf die definitive<br />
Dimension aufgearbeitet.<br />
Bei D1 oder D2 Knochenqualitäten wird<br />
eine durchmesseraufseigende<br />
Verwendung der Formbohrer empfohlen.<br />
Empfohlene Drehzahlen:<br />
Ø 3,3 mm 550 U/min<br />
Ø 3,8 mm 500 U/min<br />
Ø 4,3 mm 400 U/min<br />
Ø 5,0 mm 350 U/min<br />
Ø 6,0 mm 300 U/min<br />
Die protokollgerechte Insertionstiefe der<br />
CYLINDER-LINE Implantate mit aufgesetztem<br />
Tiefenstopp beträgt bei zirkulärem<br />
Anschlag auf crestalem Knochenniveau,<br />
Implantatlänge (9 / 11 / 13 /<br />
16 mm), minus 0,4 mm, so dass die<br />
Implantatschulter 0,4 mm oberhalb des<br />
Knochenniveaus liegt.<br />
Ist eine größere Insertionstiefe gewünscht,<br />
kann der Tiefenstopp entfernt<br />
werden. Die Präparation erfolgt analog<br />
der Tiefenmarkierung.<br />
Ø 3,3 mm<br />
9 mm<br />
Ø 3,8 mm Ø 4,3 mm Ø 5,0 mm Ø 6,0 mm<br />
Formbohrer CYLINDER-LINE<br />
Länge:<br />
11 mm 13 mm 16 mm<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
127
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
Tiefenstopp<br />
Beim Anlegen der Formbohrung setzt der<br />
Tiefenstopp an der höchsten Stelle des<br />
Kieferknochens auf und begrenzt somit<br />
die Insertionstiefe. Da das zirkuläre<br />
Knochenniveau unregelmäßig verlaufen<br />
kann, sind die Formbohrer mit einem<br />
abnehmbaren Tiefenstopp ausgestattet.<br />
Ist aus funktionellen oder ästhetischen<br />
Gründen eine tiefere Insertion erforderlich,<br />
kann nach Abnahme des Tiefenstopps<br />
die Formbohrung maximal 2 mm<br />
tiefer ausgeführt werden (anatomische<br />
Strukturen beachten!). Der wiederverwendbare<br />
Tiefenstopp kann auf nachbestellten<br />
Formbohrern (Nachlieferung<br />
ohne Tiefenstopp) verwendet werden.<br />
Zum Reinigen der Bohrer müssen die<br />
Tiefenstopps entfernt werden. Zur<br />
Sterilisation müssen die gereinigten<br />
Tiefenstopps wieder aufgesteckt werden<br />
(siehe „Aufbereitungsanweisung für das<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® Implantatsytem“,<br />
Art.-Nr. J8000.0032).<br />
128<br />
Die untere Tiefenmarkierung entspricht der<br />
Implantatlänge mit aufgesetztem Tiefenstopp<br />
nach Protokoll. Die beiden Tiefenmarkierungen<br />
sind in 1 mm-Abständen angeordnet.<br />
Formbohrung mit Tiefenstopp Formbohrung ohne Tiefenstopp
Tiefersetzung um 1 mm Tiefersetzung um 2 mm<br />
Formbohrung<br />
Bei D1 oder D2 Knochenqualitäten wird<br />
eine durchmesseraufsteigende Verwendung<br />
der Formbohrer empfohlen.<br />
Durch die enge Durchmesserabstufung<br />
wird eine schonende Präparation des<br />
Knochens gewährleistet.<br />
Formbohrung Ø 4,3 mm<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
Implantatbettkontrolle<br />
Das Ergebnis des Sondierungsbefunds<br />
auf nicht vorhandenes Weichgewebe in<br />
der Implantatbohrung ist in der<br />
Patientendokumentation festzuhalten.<br />
Sollte eine Sondierung im Weichgewebe<br />
erfolgen, so handelt es sich um eine<br />
Fenestration des Bohrstollens in das<br />
benachbarte Gewebe.<br />
Implantatbettkontrolle<br />
129
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
Implantatverpackung<br />
Alle <strong>CAMLOG</strong> ® Implantate sind doppelt<br />
steril verpackt. Die Primärverpackung<br />
(Blister) der CYLINDER-LINE Implantate<br />
enthält das Implantat mit montierter<br />
Verschlussschraube und Abknickpfosten<br />
im Handgriff eingesteckt.<br />
Umverpackung mit Etikett Peelbeutel (steril)<br />
Primärverpackung (steril)<br />
mit Etikett (Blister)<br />
Primärverpackung<br />
mit sichtbarem Implantat<br />
Systeminformation auf dem Etikett<br />
130<br />
Geöffnete Primärverpackung mit Implantat<br />
und montiertem Handgriff<br />
Das CYLINDER-LINE Implantat mit bereits<br />
montierter Verschlussschraube und<br />
aufgestecktem Abknickpfosten
Implantatpositionierung<br />
Die protokollgerechte Implantatposition<br />
(Formbohrung mit Tiefenstopp) ist<br />
erreicht, wenn die zylindrische maschinierte<br />
Implantatschulter 0,4 mm über<br />
krestalem Knochenniveau liegt.<br />
Wurde die Bohrtiefe durch Entfernen des<br />
Tiefenstopps bei der Formbohrung individuell<br />
festgelegt, ist diese bei der Implantatinsertion<br />
zu beachten. Es besteht die<br />
Möglichkeit, die 1,6 mm hohe<br />
Implantatschulter vertikal entsprechend<br />
der Tiefenbohrung individuell zu positionieren.<br />
Es muss gewährleistet sein, dass<br />
der Bioseal Bevel zirkulär in der<br />
Kortikalis positioniert ist.<br />
Nut<br />
Markierung<br />
Vestibuläre Ausrichtung der Nut<br />
Einklopfinstrument<br />
Abknickpfosten<br />
Verschlussschraube<br />
Implantat<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
Nutenpositionierung<br />
Die CYLINDER-LINE Implantate besitzen<br />
unterhalb des Bioseal Bevels auf dem<br />
Implantatkörper drei Markierungen, die<br />
jeweils mit der Nuten-Position der<br />
<strong>CAMLOG</strong> Verbindung übereinstimmen.<br />
Vor dem Inserieren ist das Implantat mit<br />
einer der Nuten-Markierungen in die<br />
vorher festgelegte prothetische Position<br />
auszurichten.<br />
Wurde keine Nutenposition vom Zahntechniker<br />
angegeben, so ist eine vestibuläre<br />
Ausrichtung in den meisten Fällen<br />
vorteilhaft.<br />
131
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
Implantatinsertion<br />
Das Implantat wird am sterilen Handgriff<br />
aus der Primärverpackung (Blister) entnommen.<br />
Die Kontamination mit unsterilen<br />
Teilen ist zu vermeiden.<br />
Warnung:<br />
Vor dem Einführen in das<br />
Implantatbett ist das Implantat<br />
unbedingt mit Hilfe der externen<br />
Markierungen auf dem<br />
Implantatkörper auf die korrekte<br />
Nutenposition auszurichten. Eine<br />
nachträgliche Änderung ist nicht<br />
möglich!<br />
Eindrücken des Implantats<br />
in das Implantatbett Abziehen des Handgriffs<br />
132<br />
Mit Hilfe des Handgriffs wird das<br />
Implantat in das Implantatbett eingeführt.<br />
Dabei ist die Achsrichtung des<br />
Implantatbetts zu berücksichtigen.<br />
Anschließend wird das Implantat eingedrückt,<br />
bis ein ausreichender Halt des<br />
Implants das axiale Abziehen des<br />
Handgriffs ermöglicht. Dabei ist zu<br />
beachten, dass der Abknickpfosten nicht<br />
vorzeitig abgeknickt wird.<br />
Optionales Zubehör:<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® PickUp-Instrument<br />
Steht für das Einsetzen des Implantats<br />
mit dem Handgriff intraoral nicht ausreichend<br />
Platz zur Verfügung, kann das<br />
Implantat mit dem PickUp-Instrument<br />
aus dem Handgriff übernommen werden.<br />
Dazu wird das PickUp zwischen Implantat<br />
und Handgriff auf den Abknickpfosten<br />
geschoben und der Handgriff<br />
abgezogen.<br />
Das Implantat wird in den Knochen eingeführt<br />
und das PickUp-Instrument<br />
abgezogen.
Aufstecken des PickUps<br />
auf den Abknickpfosten<br />
Abziehen des Handgriffs Übertragung des Implantats<br />
in das Implantatbett<br />
Eingerastetes PickUp<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
Aufsetzen des Einklopfinstruments<br />
und Abziehen des<br />
PickUp-Instruments<br />
133
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
Nach dem axialen Abziehen des<br />
Handgriffs bzw. nach der Insertion des<br />
Implantats mit dem PickUp-Instrument in<br />
den Knochen, wird das Einklopfinstrument<br />
auf den Abknickpfosten aufgesteckt<br />
und das Implantat mit dem<br />
<strong>Chirurgie</strong>hammer bis zur Endposition<br />
eingeklopft. Dabei ist der zu behandelnde<br />
Kiefer durch die Assistenz in geeigneter<br />
Weise abzustützen.<br />
Aufstecken des<br />
Einklopfinstruments<br />
134<br />
Durch seitliches Abknicken des<br />
Einklopfinstruments wird der<br />
Abknickpfosten entfernt – aufgrund des<br />
Silikonrings klemmt der Abknickpfosten<br />
im Einklopfinstrument.<br />
Anschliessend muss die Verschlussschraube<br />
mit dem Schraubendreher,<br />
Inbus, auf handfesten Sitz kontrolliert<br />
werden. Die Verschlussschraube darf<br />
nicht maschinell festgedreht werden.<br />
Sollte eine vertikale Korrektur der Setztiefe<br />
erforderlich sein, kann der im Einklopfinstrument<br />
eingesetzte Abknickpfosten<br />
wieder in den Inbus der<br />
Verschlussschraube gesteckt werden.<br />
ACHTUNG: Es sind Vorkehrungen zu<br />
treffen, die ein Verschlucken oder<br />
Aspirieren der Teile ausschließen!<br />
Implantat bis zur Endposition<br />
einklopfen<br />
Einklopfinstrument <strong>Chirurgie</strong>hammer<br />
Entfernung<br />
des Abknickpfostens
Gedeckte Einheilung<br />
Das Beispiel zeigt die gedeckte<br />
Einheilung mit integrierter<br />
Verschlussschraube.<br />
Kontrolle der Verschlussschraube Wundverschluss<br />
Offene/transgingivale Einheilung<br />
Zur Integration eines Gingivaformers<br />
muss zuvor die Verschlussschraube mit<br />
dem Schraubendreher, Inbus, entfernt<br />
werden. Anschliessend wird, wie in diesem<br />
Beispiel gezeigt, mit dem Schraubendreher,<br />
Inbus, ein Gingivaformer,<br />
zylindrisch, aufgenommen und in das<br />
Implantat manuell dosiert eingedreht<br />
(Aspirationsgefahr!).<br />
Entfernung<br />
der Verschlussschraube<br />
Der Gingivaformer darf nur mit dem<br />
Schraubendreher, Inbus, von Hand festgedreht<br />
werden.<br />
Eindrehen des Gingivaformers,<br />
zylindrisch<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Insertion CYLINDER-LINE<br />
Wundverschluss<br />
135
136
9. Gingivaformer<br />
Einleitung<br />
Die Anwendung der Gingivaformer<br />
unterstützt die Ausformung der periimplantären<br />
Weichgewebe. Gingivaformer<br />
stehen in drei unterschiedlichen<br />
Geometrien zur Verfügung:<br />
• zylindrisch<br />
• wide body<br />
• bottleneck<br />
Die Gingivaformer sind entsprechend<br />
dem Implantatdurchmesser farbcodiert.<br />
Gingivaformer zylindrisch wide body bottleneck<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Gingivaformer<br />
Durchmesser Gingivahöhe (GH) Gingivahöhe (GH) Gingivahöhe (GH)<br />
3,3 mm 2,0/4,0 mm 2,0/4,0 mm 4,0 mm<br />
3,8 mm 2,0/4,0/6,0 mm 2,0/4,0/6,0 mm 4,0/6,0 mm<br />
4,3 mm 2,0/4,0/6,0 mm 2,0/4,0/6,0 mm 4,0/6,0 mm<br />
5,0 mm 2,0/4,0/6,0 mm 2,0/4,0/6,0 mm 4,0/6,0 mm<br />
6,0 mm 2,0/4,0/6,0 mm 2,0/4,0/6,0 mm 4,0/6,0 mm<br />
137
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Gingivaformer<br />
Gingivaformer,<br />
zylindrisch, und wide body<br />
Standardmäßig werden die Gingivaformer,<br />
zylindrisch, und wide body verwendet.<br />
Nach Entfernen der Verschlussschraube<br />
wird ein durchmesserentsprechender<br />
Gingivaformer mit Hilfe des Schraubendrehers,<br />
Inbus, manuell eingedreht. Die<br />
Gingivahöhe wird so gewählt, dass der<br />
Gingivaformer 1–1,5 mm supragingival<br />
liegt. Nach der Stabilisierung des periimplantären<br />
Weichgewebes erfolgt die<br />
Abformung.<br />
Gingivaformer,<br />
bottleneck<br />
In ästhetisch anspruchsvollen Bereichen<br />
kann das Behandlungsergebnis durch die<br />
Verwendung von Gingivaformern, bottleneck,<br />
optimiert werden.<br />
Abheilungsphase<br />
138<br />
Gingivaformer, zylindrisch<br />
Der koronal verjüngte Querschnitt<br />
ermöglicht eine Weichgewebsvermehrung<br />
bei der Abheilung.<br />
Weichgewebsvermehrung<br />
Gingivaformer, wide body<br />
Nach 3–4 Wochen (vor der endgültigen<br />
Organisation der elastischen Fasern)<br />
wird ein Gingivaformer, zylindrisch, eingedreht.<br />
Dabei darf kein Gewebe excidiert<br />
werden. Das Gewebe wird nach<br />
koronal verdrängt und erzeugt so eine<br />
papillenähnliche Struktur. Nach der<br />
Stabilisierung des periimplantären<br />
Weichgewebes erfolgt die Abformung.<br />
Koronale Verdrängung des Weichgewebes<br />
durch Austausch mit<br />
einem Gingivaformer, zylindrisch
Gewebevermehrung/Gewebeunterstützung<br />
Anwendung<br />
einzeitig (transgingival)<br />
bottleneck<br />
Gewebevermehrung – Schritt 1<br />
provisorische<br />
Versorgung<br />
PEEK-Abutment<br />
OPTIONAL<br />
zylindrisch<br />
Gewebevermehrung – Schritt 2<br />
Anwendung<br />
zweizeitig (gedeckt)<br />
wide body<br />
Gewebestützung<br />
definitive<br />
Versorgung<br />
Abutment mit<br />
Suprakonstruktion<br />
<strong>Chirurgie</strong>-Manual<br />
Gingivaformer<br />
139
Transfer-System<br />
Einleitung<br />
10. Transfer-System<br />
Einleitung<br />
Mit dem Transfer-System steht ein<br />
äußerst präzises, rotationsstabiles<br />
Abformsystem sowohl für die geschlossene<br />
als auch für die offene Abformmethode<br />
zur Verfügung. Entsprechend<br />
den Implantatdurchmessern sind die<br />
Systemteile farbcodiert.<br />
Es ist darauf zu achten, nur Implantatund<br />
Prothetikkomponenten des jeweiligen<br />
Durchmessers (Farbcodierung) miteinander<br />
zu verwenden. Es dürfen keine<br />
Komponenten verschiedener Durchmesser<br />
miteinander verbunden werden.<br />
Die Systemteile dürfen nicht modifiziert<br />
werden.<br />
Farbcodierung<br />
140<br />
Ø 3,3 mm grau<br />
Ø 3,8 mm gelb<br />
Ø 4,3 mm rot<br />
Ø 5,0 mm blau<br />
Ø 6,0 mm grün<br />
Abformmethoden<br />
Als Abformmethode kann die geschlossene<br />
oder die offene Methode gewählt<br />
werden.<br />
Bei stark divergierenden Implantatachsen<br />
oder bei Kombination mit einer<br />
Funktionsabformung sollte die offene<br />
Abformmethode angewandt werden.<br />
Im Zusammenhang mit der Verwendung<br />
von Kugelaufbauten, Locator ® Aufbauten<br />
oder eines konfektionierten Steges<br />
kommen spezielle Abformpfosten zur<br />
Anwendung.<br />
Abformpfosten, geschlossener Löffel<br />
Abformpfosten, offener Löffel<br />
Abformmaterial<br />
Als Abformmaterialien für die geschlossene<br />
und offene Abformmethode können<br />
Silikon- oder Polyether-Materialien verwendet<br />
werden.
Geschlossene<br />
Abformmethode<br />
Systemteile<br />
Die Systemteile für die geschlossene<br />
Abformmethode sind durchgehend farbcodiert.<br />
Dem Abformpfosten sind<br />
Halteschraube, Repositionshilfe und<br />
Kappe für Bissnahme beigefügt.<br />
Zur Anwendung wird der Inbus-<br />
Schraubendreher extrakurz, kurz, oder<br />
lang benötigt. Die Halteschraube wird<br />
sowohl im Implantat als auch im<br />
Laborimplantat dosiert von Hand eingedreht.<br />
Alle Komponenten des Transfersystems<br />
und der Bissnahme sind<br />
Einmalartikel!<br />
Sie dürfen aus Präzisionsgründen<br />
nicht wiederverwendet werden!<br />
Schraubendreher,<br />
extrakurz, kurz, lang<br />
Die Halteschraube steht<br />
bei eingestecktem<br />
Abformpfosten oben<br />
ca. 2 mm heraus.<br />
Übersicht der farbcodierten Abformpfosten und Repositionshilfen<br />
Transfer-System<br />
Geschlossene Abformmethode<br />
Abformpfosten<br />
Laborimplantat<br />
Halteschraube<br />
Nach dem Eindrehen der<br />
Schraube schließt sie bündig<br />
mit der Oberkante ab<br />
(4 – 5 Umdrehungen).<br />
Kappe für Bissnahme<br />
Repositionshilfe<br />
141
Transfer-System<br />
Geschlossene Abformmethode<br />
Einsetzen des Abformpfostens<br />
Nach Entfernen des Gingivaformers bzw.<br />
des Provisorischen Abutments wird der<br />
Abformpfosten mit eingesteckter Halteschraube<br />
in das Implantat eingebracht.<br />
Durch Rotation rasten die Nocken spürbar<br />
in die Nuten des Implantats ein.<br />
ACHTUNG:<br />
Die Halteschraube ragt nach dem<br />
Einrasten ca. 2 mm aus dem Pfosten<br />
heraus.<br />
Der Pfosten ist rotationssymmetrisch,<br />
eine besondere Ausrichtung<br />
ist nicht erforderlich.<br />
142<br />
Die Halteschraube wird manuell mit dem<br />
Schraubendreher, Inbus, festgedreht. Wir<br />
empfehlen eine Röntgenkontrolle zur<br />
Überprüfung des korrekten Sitzes des<br />
Abformpfostens vor der Abformung.
Abformung<br />
Die farbcodierte Repositionshilfe wird<br />
jetzt über die Führungsrillen auf den<br />
Abformpfosten aufgesteckt, bis ein<br />
spürbarer Druckpunkt überwunden und<br />
die Repositionshilfe eindeutig fixiert ist.<br />
Drei Führungsrillen am Abformpfosten<br />
(jeweils um 120° gedreht) ermöglichen<br />
eine berührungsfreie Platzierung zu<br />
benachbarten Repositionshilfen oder<br />
Nachbarzähnen. Die Extensionen der<br />
Repositionshilfen dürfen nicht entfernt<br />
werden.<br />
Direkt vor der Abformung ist der korrekte<br />
Sitz der Repositionshilfen nochmals zu<br />
kontrollieren.<br />
Die Repositionshilfen verbleiben nach<br />
Entfernen des Abformlöffels in der<br />
Abformung. Sollte dies nicht der Fall<br />
sein, ist die Abformung zu wiederholen.<br />
TIPP: Zur Beschleunigung des<br />
Arbeitsablaufs empfiehlt es sich,<br />
dem Labor das entsprechende<br />
Laborimplantat mitzuliefern. Zur<br />
Sicherung der Halteschraube gegen<br />
Verlust sollte der Abformpfosten<br />
mit dem Laborimplantat verschraubt<br />
weitergegeben werden.<br />
Drei mögliche Positionen der Repositionshilfe<br />
I<br />
Transfer-System<br />
Geschlossene Abformmethode<br />
II<br />
III<br />
143
Transfer-System<br />
Offene Abformmethode<br />
Offene Abformmethode<br />
Für die offene Abformmethode wird ein<br />
individuell hergestellter Abformlöffel<br />
benötigt. In der Verlängerung der<br />
Implantatachse muss der individuelle<br />
Abformlöffel für den Austritt der Halteschraube<br />
des Abformpfostens perforiert<br />
werden.<br />
Systemteile<br />
Die Systemteile für die offene Abformmethode<br />
sind farbcodiert. Die Halteschraube<br />
ist durch einen O-Ring gesichert.<br />
Die Halteschraube darf sowohl im<br />
Implantat als auch im Laborimplantat<br />
nur dosiert von Hand eingedreht werden.<br />
Vor dem Entfernen der Abformung muss<br />
die gelöste Schraube bis zum spürbaren<br />
Anschlag (O-Ring) zurückgezogen werden,<br />
da sonst ggf. auf Grund der Achsdivergenzen<br />
der Implantate das Entfernen<br />
der Abformung nicht möglich ist<br />
oder die Abformung durch eine zu starke<br />
Kompression verformt wird.<br />
Die Halteschraube ist mit einer<br />
Sollbruchstelle ausgestattet und kann<br />
bei limitierten Platzverhältnissen mit<br />
einem Schraubendreher um 3,0 mm<br />
durch Abknicken gekürzt werden.<br />
Achtung: Nur extraoral kürzen!<br />
144<br />
Schraubendreher, extrakurz,<br />
kurz, lang<br />
Übersicht der farbcodierten Abformpfosten<br />
Abformpfosten<br />
Laborimplantat<br />
O-Ring O-Ring
Einsetzen des Abformpfostens<br />
Der Gingivaformer oder das Provisorium<br />
werden entfernt. Vor dem Einsetzen des<br />
Abformpfostens wird die Schraube ganz<br />
nach apikal durchgeschoben, um eine<br />
Orientierung in Richtung der Implantatachse<br />
zu erreichen.<br />
Der Abformpfosten für die offene<br />
Abformung wird auf das Implantat aufgesetzt<br />
und die Halteschraube leicht eingedreht.<br />
Der Abformpfosten ist rotationssymmetrisch,<br />
eine bestimmte Ausrichtung ist<br />
nicht erforderlich. Er wird rotierend auf<br />
das Implantat gedrückt, bis die Nocken<br />
in die Nuten des Implantats einrasten.<br />
ACHTUNG:<br />
Höhenunterschied bei nicht eingerasteten<br />
Nocken ca. 0,4 mm!<br />
Die Halteschraube wird manuell mit dem<br />
Schraubendreher, Inbus, festgedreht.<br />
Wir empfehlen eine Röntgenkontrolle zur<br />
Überprüfung des korrekten Sitzes des<br />
Abformpfostens vor der Abformung.<br />
Transfer-System<br />
Offene Abformmethode<br />
145
Transfer-System<br />
Offene Abformmethode<br />
Abformung<br />
Nach der Überprüfung der Perforationen<br />
und der Ausdehnung des individuellen<br />
Abformlöffels kann die Abformung mit<br />
einem Silikon- oder Polyether-Material<br />
erfolgen.<br />
Zum Entfernen der Abformung wird die<br />
Halteschraube gelöst, ganz zurückgezogen<br />
und danach der Abformlöffel entnommen.<br />
TIPP: Zur Beschleunigung des<br />
Arbeitsablaufs empfiehlt es sich,<br />
dem Labor das entsprechende<br />
Laborimplantat mitzuliefern.<br />
146
11. Registrierung<br />
Systemteile<br />
Zur Bissregistrierung werden die<br />
Abformpfosten für die geschlossene<br />
Abformmethode verwendet (siehe „Geschlossene<br />
Abformmethode“ Seite 141).<br />
Die durchmesserentsprechend farbcodierten<br />
Kappen für die Bissnahme<br />
werden auf die Abformpfosten gesteckt.<br />
Der korrekte Sitz wird durch ein spürbares<br />
Einrasten signalisiert. Durch die<br />
Kappen werden scharfe Kanten im<br />
Registrat vermieden. Die Registrierung<br />
kann mit den üblichen Materialien erfolgen.<br />
Die Kappen dürfen nicht am<br />
Registrat haften und werden mit den<br />
Abformpfosten ins Labor geliefert.<br />
Bei ungünstigen Platzverhältnissen und<br />
zur Umgehung einer Bissanhebung können<br />
alternativ Gingivaformer, zylindrisch,<br />
6 mm, verwendet werden.<br />
ACHTUNG: Durchmesser, Position<br />
und Höhe des Gingivaformers in<br />
den Laufzettel eintragen und<br />
entsprechende Gingivaformer an<br />
das Dentallabor mitliefern.<br />
Alle Komponenten des Transfersystems<br />
und der Bissnahme sind<br />
Einmalartikel, die aus Präzisionsgründen<br />
nur einmal verwendet<br />
werden dürfen!<br />
Schraubendreher,<br />
extrakurz, kurz, lang<br />
Abformpfosten, geschlossener Löffel<br />
Abformpfosten<br />
Laborimplantat<br />
Transfer-System<br />
Registrierung<br />
Halteschraube<br />
Kappe für<br />
Bissnahme<br />
147
Provisorium<br />
Einleitung<br />
12. Provisorium<br />
Einleitung<br />
Das Provisorische Abutment, PEEK,<br />
(PEEK = Polyetheretherketon) ist für den<br />
Einsatz bei der ästhetischen Sofortversorgung<br />
konzipiert. Außerdem kann es<br />
für Langzeitprovisorien (max. 6 Monate)<br />
verwendet werden.<br />
Die Vorteile der Sofortimplantation mit<br />
ästhetischer nicht funktioneller Sofortversorgung<br />
liegen darin, dass besonders<br />
im ästhetisch kritischen Bereich die<br />
Strukturen des peridentalen bzw. des<br />
periimplantären Gewebes erhalten bleiben.<br />
Nach einer ausreichenden Einheilphase<br />
(Osseointegration) des Implantats und<br />
Ausreifung der periimplantären Weichgewebe<br />
wird eine erneute Abformung für<br />
die definitive Versorgung durchgeführt.<br />
148<br />
Schraubendreher, Inbus<br />
extrakurz, kurz, lang<br />
Systemteile<br />
Das Provisorische Abutment (PEEK) hat<br />
eine Höhe von 12,0 mm und ist für die<br />
Implantatdurchmesser 3,8 mm–6,0 mm<br />
verfügbar. Das Einschrauben der Abutmentschraube<br />
mit dem Schraubendreher,<br />
Inbus, erfolgt dosiert von Hand.<br />
Die Halteschraube ist dem Abutment beigefügt.<br />
Bearbeiten des provisorischen<br />
Abutments<br />
Das Abutment wird in das Implantat eingesteckt<br />
und gedreht, bis die Nocken in<br />
die Nuten des Implantats einrasten.<br />
Danach wird die Halteschraube eingesteckt<br />
und dosiert von Hand eingedreht.<br />
Die vestibuläre Mitte und die Präparationsgrenze<br />
werden entsprechend dem<br />
Gingivaverlauf auf dem Abutment markiert.<br />
Abutmentschraube<br />
Provisorisches Abutment<br />
Laborimplantat
Das Beschleifen des provisorischen<br />
Abutments erfolgt extraoral, um eine<br />
Kontamination des umliegenden<br />
Gewebes zu vermeiden. Zur besseren<br />
Handhabung kann dieses mit dem<br />
Universalhalter zum Beschleifen von<br />
Abutments oder einem Laborimplantat<br />
verschraubt werden. Entsprechend der<br />
Markierung wird eine Präparation analog<br />
der Perioprothetik durchgeführt.<br />
Am besten geeignet sind Diamantschleifkörper<br />
mit hoher Drehzahl, ohne Wasserkühlung<br />
und mit wenig Druck.<br />
Die Hohlkehle bzw. der Kronenrand sollten<br />
bei ästhetischer Sofortversorgung<br />
paragingival, bei späterer Versorgung ca.<br />
1–1,5 mm subgingival liegen, um eine<br />
anatomische Ausgestaltung (emergence<br />
profile) des periimplantären Gewebes zu<br />
erreichen. Um die Einsetzposition des<br />
Abutments leichter zu erkennen, wird<br />
vestibulär eine Markierung gesetzt.<br />
Provisorium<br />
Bearbeitung des provisorischen Abutments<br />
149
Provisorium<br />
Bearbeitung des provisorischen Abutments<br />
Provisorische Krone/Brücke<br />
Eine konfektionierte Krone oder eine<br />
bereits vorhandene Krone wird durch<br />
Unterfütterung mit Kunststoff adaptiert<br />
und an die Situation angepasst.<br />
Die Einschubrichtung der Krone, vorgegeben<br />
durch die Nachbarzähne und die<br />
Richtung des Tubes im Implantat, stimmen<br />
selten überein. Deshalb dürfen<br />
Brückenkonstruktionen nicht einteilig mit<br />
dem provisorischen Abutment gefertigt<br />
werden. Die Ausarbeitung erfolgt außerhalb<br />
des Patientenmundes. Weiter sind<br />
alle anderen Verfahren zur Herstellung<br />
von Provisorien analog der Kronen- und<br />
Brückenprothetik möglich.<br />
Eingliederung des Provisoriums<br />
Vor dem Einsetzen müssen die prothetischen<br />
Komponenten desinfiziert und<br />
sterilisiert werden. Das Implantat wird<br />
innen mit Wasserspray gereinigt, auf<br />
eventuelle Rückstände überprüft und<br />
trocken geblasen. Das Provisorische<br />
Abutment wird in das Implantat gesteckt<br />
und gedreht, bis die Nocken in die<br />
Nuten des Implantates einrasten. Nach<br />
dosiertem manuellen Eindrehen der<br />
Abutmentschraube wird der Schraubenkamin<br />
mit einem leicht wiederentfernbaren<br />
Material verschlossen. Kein Komposit<br />
verwenden, da dies zum Entfernen der<br />
Schraube ausgebohrt werden muss.<br />
Zu beachten ist, dass der Schraubenkamin<br />
nicht überfüllt wird, die Oberfläche<br />
muss konkav gestaltet sein.<br />
Zementüberschüsse sind vollständig zu<br />
entfernen.<br />
Literaturhinweis<br />
Sofortimplantation und Sofortbelastung.<br />
Das Einzelzahn-Sofortimplantat mit<br />
provisorischer Versorgung.<br />
Nagel, Rainer; Ackermann, Karl-Ludwig;<br />
Kirsch, Axel<br />
ZMK 17, 1–2 / 2000<br />
150
13. Drehmomentratsche<br />
Einleitung<br />
Die <strong>CAMLOG</strong> ® Drehmomentratsche ist<br />
ein mehrteiliges Instrument aus rostfreiem<br />
Stahl und dient zur Aufnahme von<br />
Schraubendrehern, Eindrehinstrumenten,<br />
Adaptern und Einbringhilfen.<br />
Mit der Drehmomentratsche werden das<br />
manuelle Gewindeschneiden, das manuelle<br />
Eindrehen von <strong>CAMLOG</strong> ® Implantaten<br />
in den Knochen bis in Endposition und<br />
die Fixation von <strong>CAMLOG</strong> ® Abutmentschrauben<br />
und Aufbauten mit einem<br />
definierten Anzugsmoment in Ncm<br />
durchgeführt.<br />
Einsetzen der Instrumente<br />
Die Instrumente rasten beim Einsetzen in<br />
das Rätschrad ein.<br />
• Für Eindrehfunktion: Auf dem<br />
Ratschenkopf ist „IN“ sichtbar.<br />
• Für Ausdrehfunktion: Auf dem<br />
Ratschenkopf ist „OUT“ sichtbar.<br />
• Zum Entfernen, mit dem Finger auf<br />
den Kopf des Instruments drücken und<br />
dieses nach unten entfernen. Keine<br />
Zangen verwenden!<br />
Eindrehfunktion „IN“<br />
Die Drehmomentratsche ist mit einem in<br />
zwei Richtungen einstellbaren Ratschenmechanismus<br />
versehen (Ein- und Ausdrehfunktion).<br />
Bei Erreichen des eingestellten<br />
Anzugsmoments von wahlweise<br />
10, 20 oder 30 Ncm, knickt die Ratsche<br />
ab. Dadurch wird ein undefiniertes Anzugsmoment<br />
vermieden.<br />
Die Ratsche ist zur Reinigung und Pflege<br />
in fünf Einzelteile zerlegbar.<br />
Ausdrehfunktion „OUT“<br />
Allgemeine Information<br />
Drehmomentratsche<br />
Entfernung des Instruments<br />
nach unten<br />
151
Allgemeine Information<br />
Drehmomentratsche<br />
Einstellen der Drehmomentbegrenzung<br />
Durch Hinein- oder Herausdrehen der Drehmomenteinstellschraube wird das Auslösedrehmoment (10, 20 oder 30 Newton-Zentimeter)<br />
festgelegt.<br />
10 Ncm 20 Ncm 30 Ncm<br />
Die Drehmomentratsche knickt bei Erreichen des Auslösedrehmoments ab. Danach darf nicht weitergedreht werden!<br />
Zum definitiven Einsetzen im Implantat<br />
müssen alle Abutment-/Prothetikschrauben<br />
sowie Aufbauten mit dem vorgegebenen<br />
Drehmoment mit der Drehmomentratsche<br />
festgezogen werden.<br />
Einstellungen des Anzugsmoments für die Drehmomentratsche<br />
Implantat-Verschlussschraube dosiert von Hand nur mit Schraubendreher<br />
Gingivaformer dosiert von Hand nur mit Schraubendreher<br />
Abformpfosten dosiert von Hand nur mit Schraubendreher<br />
Abutment-/Prothetikschrauben:<br />
- Provisorisches Abutment dosiert von Hand nur mit Schraubendreher<br />
- Keramik-Abutment 20 Ncm<br />
- Esthomic ® Abutment 20 Ncm<br />
- Teleskop-Abutment 20 Ncm<br />
- Universal-Abutment 20 Ncm<br />
- Gold-Kunststoff-Abutment 20 Ncm<br />
- Logfit TM Abutment 20 Ncm<br />
- Prothetikschraube für Stegaufbau 15 Ncm<br />
Aufbauten: Ø 3,3 mm Ø 3,8–6,0 mm<br />
- Stegaufbau 20 Ncm 30 Ncm<br />
- Kugelaufbau 20 Ncm 30 Ncm<br />
- Locator ® Aufbau 20 Ncm 30 Ncm<br />
Hinweis: Im Labor dürfen keine Abutments oder Aufbauten mit der Drehmomentratsche<br />
festgedreht werden! Die genannten Werte sind nur für den klinischen Bereich<br />
relevant.<br />
152<br />
Drehmomenteinstellschraube<br />
Achtung:<br />
Zum Erreichen der maximalen<br />
Schraubenvorspannung sollten<br />
Aufbauten nach ca. 5 Minuten mit<br />
gleichem Drehmoment nachgezogen<br />
werden. Dadurch werden<br />
Schraubenlockerungen vermieden.<br />
ACHTUNG:<br />
Um eine optimale Vorspannung zu<br />
gewährleisten, sind zur definitiven<br />
Eingliederung der Abutments neue<br />
Abutment- und Prothetikschrauben<br />
zu verwenden.
Manuelles Gewindeschneiden und<br />
Implantatinsertion<br />
Für diese Funktion wird die Ratsche<br />
blockiert verwendet. Die Blockierstellung<br />
wird wie folgt eingestellt:<br />
1. Drehmomenteinstellschraube herausschrauben<br />
(entgegen dem Uhrzeigersinn):<br />
2. Griff zurückschieben:<br />
3. Griff um 90 Grad drehen:<br />
4. Griff in Blockierstellung zum Ratschenkopf vorschieben:<br />
5. Griff mit Drehmomenteinstellschraube fixieren (im Uhrzeigersinn).<br />
Die Drehmomentfunktion ist blockiert:<br />
Allgemeine Information<br />
Drehmomentratsche<br />
Blockierte Drehmomentfunktion<br />
153
Allgemeine Information<br />
Drehmomentratsche<br />
Reinigung, Sterilisation, Pflege<br />
Demontage<br />
Die Drehmomentratsche wird nach der Benutzung zur Reinigung in fünf Einzelteile zerlegt:<br />
• Dazu die Drehmomenteinstellschraube ganz abdrehen (entgegen dem Uhrzeigersinn) und Feder und Griff abziehen.<br />
• Den Fixierstift mit Daumen und Zeigefinger zurückziehen und Rätschrad aus dem Ratschenkopf herausnehmen.<br />
• Die Einzelteile mit Kunststoffbürstchen unter fließendem Wasser vorreinigen, dann in Desinfektions- und Reinigungsflüssigkeit einlegen<br />
(Einwirkzeit nach Herstellerangaben).<br />
• Anschließend alle Komponenten trocknen.<br />
• Die mit dem Tropfen ( ) gekennzeichneten Stellen mit Winkelstück-Pflegeöl oder -spray benetzen und Drehmomentratsche wieder<br />
montieren.<br />
Montage<br />
• Zuerst das Rätschrad einsetzen: Fixierstift beidseitig mit Daumen und Zeigefinger<br />
zurückziehen und Rätschrad mit schmaler Seite in den Ratschenkopf (muss „IN“ zeigen)<br />
einsetzen.<br />
• Danach den Griff aufschieben, die Feder in den Griff einschieben und die<br />
Drehmomenteinstellschraube aufsetzen und anziehen (im Uhrzeigersinn).<br />
• Vor dem klinischen Einsatz ist die Ratsche im Autoklaven zu sterilisieren (siehe<br />
„Aufbereitungsanweisung für das <strong>CAMLOG</strong> ® Implantatsystem“, Art.-Nr. J8000.0032).<br />
154<br />
Ratschenkopf Druckstange Griff<br />
Rätschrad<br />
Fixierstift<br />
Fixierstift<br />
Feder<br />
➦<br />
➥<br />
Rätschrad<br />
schmale Seite<br />
Drehmomenteinstellschraube
Information<br />
Information zur Aufbereitung<br />
14. Informationen<br />
Reinigung und<br />
Sterilisation<br />
1. Instrumente<br />
Die Instrumente des <strong>CAMLOG</strong> ®<br />
Implantatsystems werden, wenn sie nicht<br />
ausdrücklich als steril gekennzeichnet<br />
sind, nichtsteril geliefert. Sie müssen vor<br />
der ersten und jeder weiteren Anwendung<br />
am Patienten gereinigt, desinfiziert<br />
und sterilisiert werden.<br />
2. Prothetische Komponenten<br />
Die prothetischen Komponenten des<br />
<strong>CAMLOG</strong> ® Implantatsystems werden,<br />
wenn sie nicht ausdrücklich als steril<br />
gekennzeichnet sind, nichtsteril geliefert.<br />
Sie dürfen nur einmal verwendet werden.<br />
Vor der Anwendung am Patienten müssen<br />
sie gereinigt, desinfiziert und sterilisiert<br />
werden.<br />
Ausnahmen: Die Repositionshilfe<br />
und die Kappe für Bissnahme dürfen<br />
nicht sterilisiert werden.<br />
Ausführliche Informationen zur Aufbereitung<br />
der Instrumente und prothetischen<br />
Komponenten finden Sie in der „Aufbereitungsanweisung<br />
für das <strong>CAMLOG</strong> ®<br />
Implantatsystem“, Art.-Nr. J8000.0032.<br />
155
156
Informationsprotokoll Praxis/Dentallabor<br />
Patient<br />
Zahnarztpraxis<br />
Name<br />
Datum<br />
Datum:<br />
Name: ______________________________________________ Vorname: ____________________________________ Geb.-Datum _________________________<br />
✼ 1 2 3 4 5 6 7 8<br />
▲ 18 17 16 15 14 13 12 11<br />
▲ 48 47 46 45 44 43 42 41<br />
✼ 32 31 30 29 28 27 26 25<br />
Legierung / Lot: ____________________________________________________ Techniker: ___________________________________________________________<br />
Keramik: ____________________________________________________________ Endkontrolle / Datum: _____________________________________________<br />
Kunststoff: __________________________________________________________ Patientenpass / Datum: ____________________________________________<br />
Zahnfarbe: __________________________________________________________<br />
Dentallabor<br />
9 10 11 12 13 14 15 16<br />
21 22 23 24 25 26 27 28<br />
31 32 33 34 35 36 37 38<br />
24 23 22 21 20 19 18 17<br />
Versorgungsart<br />
Bukkalmarkierung<br />
Abutment/Aufbau<br />
Implantatdurchm.<br />
Implantatlänge<br />
Implantattyp<br />
Implantattyp<br />
Implantatdurchmesser: 3.3 / 3.8 / 4.3 / 5.0 / 6.0 mm<br />
Implantatlänge: 9 / 11 / 13 / 16 mm, Versorgungsart: EZ / Brücke / Teleskop / Steg / Kugelkopf / Locator ®<br />
Implanttyp: SL = Screw Line / RL = Root Line / CL = Cylinder Line / SCL = Screw-Cylinder Line<br />
✼ USA Nummerierung<br />
▲ Europäische Nummerierung<br />
Implantatlänge<br />
Implantatdurchm.<br />
Abutment/Aufbau<br />
Bukkalmarkierung<br />
Versorgungsart<br />
157
Informationen<br />
Materialien<br />
Titan Grade 4 Eigenschaften:<br />
Titanlegierung Ti6AI4V<br />
PEEK<br />
(Polyetheretherketon)<br />
158<br />
Chemische Zusammensetzung (in %): O 0.4 max.<br />
Fe 0.3 max.<br />
C 0.1 max.<br />
N 0.05 max.<br />
H 0.0125 max.<br />
Ti > 99.0<br />
Mechanische Eigenschaften: Festigkeit 680 MPa min.<br />
Dehnung 10 %<br />
Eigenschaften:<br />
Chemische Zusammensetzung (in %): AI 5.5 – 6.75 max.<br />
V 3.5 – 4.5 max.<br />
Fe 0.3 max.<br />
C 0.08 max.<br />
N 0.05 max.<br />
H 0.015 max.<br />
Ti ~ 90<br />
Mechanische Eigenschaften: Festigkeit 860 MPa min.<br />
Dehnung 10 %<br />
Eigenschaften:<br />
Mechanische Eigenschaften: Dichte 1,38 g/cm3 Reissdehnung >25 %<br />
Biegefestigkeit 160 MPa<br />
Schmelztemperatur 343 °C
Informationen<br />
Zertifikate<br />
Qualität für Anwender und Patienten<br />
Die ALTATEC GmbH unterliegt als Hersteller in allen Stufen ihrer<br />
Tätigkeiten den Vorschriften des Qualitätssicherungssystems nach<br />
EN ISO 13485:2003.<br />
Diese Norm legt detailliert die Kriterien fest, denen die umfassende<br />
Qualitätssicherung eines Unternehmens in seinen Betriebsabläufen<br />
genügen muss, um anerkannt zu werden. An medizinische<br />
Produkte werden zu Recht besonders hohe Forderungen<br />
gestellt.<br />
Damit gewährleisten wir, dass die Qualität unserer Produkte und<br />
Dienstleistungen den Erwartungen unserer Kunden entspricht, und<br />
zwar jederzeit nachvollzieh- und rückverfolgbar. Unsere Produkte<br />
erfüllen die in den europäischen Gesetzen und Richtlinien definierten<br />
grundlegenden Anforderungen an Medizinprodukte bezüglich<br />
Produkteleistung und Patientensicherheit. Deshalb sind alle<br />
unsere gesetzmäßig betroffenen Produkte mit dem CE-Kennzeichen<br />
versehen.<br />
Die Produkte der ALTATEC GmbH entsprechen den strengen<br />
Anforderungen der europäischen Richtlinie 93/42/EWG für<br />
Medizinprodukte und der Norm EN ISO 13485:2003.<br />
159
160
161
162
Distributor:<br />
<strong>CAMLOG</strong> Vertriebs GmbH<br />
Maybachstraße 5<br />
D -71299 Wimsheim<br />
Tel: +49 (0) 70 44/94 45-100<br />
Fax: +49 (0) 800/94 45-000<br />
info.de@camlog.com<br />
www.camlog.de<br />
Headquarters:<br />
<strong>CAMLOG</strong> Biotechnologies AG<br />
Margarethenstrasse 38<br />
CH-4053 Basel<br />
Tel: +41 (0) 61/565 41 00<br />
Fax: +41 (0) 61/565 41 01<br />
info@camlog.com<br />
www.camlog.com
➤<br />
➤<br />
ISBN 978-3-13-133791-7<br />
<strong>CAMLOG</strong> <strong>Compendium</strong><br />
1<br />
<strong>Chirurgie</strong><br />
Das <strong>CAMLOG</strong> ® Implantatsystem ist eines der erfolgreichsten Systeme auf dem<br />
internationalen Implantatmarkt.<br />
Mit dem <strong>CAMLOG</strong> <strong>Compendium</strong> werden in einem Gesamtwerk zweier Handbücher<br />
„1 <strong>Chirurgie</strong>“ und „2 Prothetik“ das klinische und prothetische Vorgehen<br />
praxisnah beschrieben (über 800 Grafiken). <strong>CAMLOG</strong> wendet sich damit an die<br />
Anwender, um den Systemgebrauch in jedem Fall sicherzustellen. Das prothetisch<br />
orientierte <strong>CAMLOG</strong> ® Implantatsystem steht für die interdisziplinäre Umsetzung<br />
der implantatprothetischen Rehabilitation im Teamkonzept in Praxis und zahntechnischem<br />
Labor – zum Wohle des Patienten.<br />
Im Handbuch „1 <strong>Chirurgie</strong>“ ist das Inserieren der unterschiedlichen <strong>CAMLOG</strong> Implantatgeometrien<br />
der Schwerpunkt. Es beinhaltet ebenso die Beschreibung des<br />
prothetischen „<strong>CAMLOG</strong> Konzeptes“, allgemeine Systeminformationen, die prothetische<br />
Planung bis hin zur chirurgischen Vorgehensweise.<br />
Im Handbuch „2 Prothetik“ werden für den Zahnarzt und Zahntechniker die vielseitigen<br />
Versorgungsmöglichkeiten mit dem <strong>CAMLOG</strong> ® Implantatsystem dargestellt.<br />
Die patentierte <strong>CAMLOG</strong> ® Implantat-Abutmentverbindung ermöglicht eine<br />
zahnanaloge Perioprothetik auf Implantaten für festsitzenden und abnehmbaren<br />
Zahnersatz.<br />
www.thieme.de<br />
<strong>CAMLOG</strong> <strong>Compendium</strong> 1 <strong>Chirurgie</strong>