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Cosima Tegetmeyer - Institut für Botanik und Landschaftsökologie ...

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Zusammenfassung 63<br />

7 Zusammenfassung<br />

Der Seggenrohrsänger (Acrocephalus paludicola) galt in Europa noch Anfang des 20. Jahr-<br />

h<strong>und</strong>erts als häufiger Vogel der Niedermoore. Mit der großflächigen Zerstörung seines<br />

Lebensraumes durch Entwässerung <strong>und</strong> Intensivierung der Landwirtschaft kam es Mitte<br />

des 20. Jh. zu einer dramatischen Bestandsabnahme. Heute gilt der Seggenrohrsänger als<br />

global bedroht (Aquatic Warbler Conservation Team 1999).<br />

Das in dieser Diplomarbeit untersuchte Rozwarowo-Moor beherbergt fast 50 % des Ge-<br />

samtbestandes der stark gefährdeten Pommerschen Seggenrohrsänger-Population. Sie<br />

stellt wahrscheinlich den Rest einer ehemals großen (> zehntausend Individuen) genetisch<br />

isolierten westlichen Population dar <strong>und</strong> sank zwischen 1996 <strong>und</strong> 2006 um r<strong>und</strong> zwei<br />

Drittel, von 250 auf 80 singende Männchen. 2006 wurden im Rozwarowo-Moor 37 sM ge-<br />

zählt.<br />

Das Moor wurde in der Vergangenheit extensiv landwirtschaftlich (Mahd, Beweidung)<br />

<strong>und</strong> zur Torfgewinnung genutzt. Trotz vorhandener Pläne ist es nie zu einer Entwässe-<br />

rung <strong>und</strong> Urbarmachung des Moores gekommen. Seit 1989 wird auf einem Großteil der<br />

Flächen Rohr <strong>für</strong> die Dachdeckerei geworben. Seit der EU-Erweiterung 2004 ist das Moor<br />

FFH-Gebiet.<br />

Die zentrale Fragestellung dieser Arbeit war:<br />

Ist die Rohrwerberei mit dem Schutz des Seggenrohrsängers vereinbar <strong>und</strong> welche Maß-<br />

nahmen müssen da<strong>für</strong> ergriffen werden?<br />

Im Juli 2005 wurden im zentralen Teil des Moores Stratigraphie, abiotische Standortver-<br />

hältnisse <strong>und</strong> Vegetation untersucht, um Moorgenese <strong>und</strong> -eigenschaften sowie die Eig-<br />

nung der Flächen als Seggenrohrsängerhabitat zu erfassen. Da<strong>für</strong> wurden 16 Torfkerne<br />

untersucht, von 29 Oberbodenproben wurden C/N-Verhältnis <strong>und</strong> pH-Wert bestimmt.<br />

Die Vegetation wurde mit Hilfe von 77 Vegetationsaufnahmen beschrieben. Die Daten

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