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Cosima Tegetmeyer - Institut für Botanik und Landschaftsökologie ...

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52 Diskussion<br />

Die mäßig hohe Krautschicht 2 (Phragmites australis) läßt genug Licht einfallen, dass sich<br />

eine kräftige Krautschicht 1 entwickeln kann, welche im darauf folgenden Jahr eine Streu-<br />

schicht aus abgestorbenen Pflanzenmaterial bildet, auch wenn das Schilf im Winter ent-<br />

fernt wird. Diese Verhältnisse stellen auf Gr<strong>und</strong> der im Sommer lichten Struktur, günstige<br />

Habitate <strong>für</strong> den Seggenrohrsänger dar (vgl. Schulze-Hagen (1991) <strong>und</strong> Leisler (1988))<br />

<strong>und</strong> können somit als Leitbild <strong>für</strong> geeignete Seggenrohrsängerhabitate im Rozwaro-<br />

wo-Moor angesehen werden.<br />

6.4.1.2 Vergleich der ornithologischen Kartierung der Jahre 1993 <strong>und</strong> 2003-2006 mit der<br />

Vegetationskarte des Jahres 2005<br />

In Abb. 6.5 ist die Besiedlung des Rozwarowo-Moors durch den Seggenrohrsänger in ver-<br />

schiedenen Beobachtungsjahren dargestellt. Die Daten der ornithologischen Kartierung<br />

wurden mit den Ergebnissen der Vegetationskartierung 2005 unterlegt. Um die Übertra-<br />

gung der Vegetationsverhältnisse von 2005 auf den Zustand von 1993 zu rechtfertigen,<br />

werden die heutigen Vegetationsverhältnisse im Rozwarowo-Moor mit einer groben Be-<br />

schreibung der Vegetation im Jahre 1993 (Czeraszkiewicz 1993) verglichen. Die Vegetati-<br />

onsausstattung blieb im Vergleich der Jahre 1993 <strong>und</strong> 2005 abgesehen von zwei Ausnah-<br />

men relativ konstant. So lag der Anteil von Schilf auf der Fläche B (siehe Abb. 6.4) zwi-<br />

schen den beiden mineralischen Inseln 1993 bei 30 % (Czeraszkiewicz 1993). Auf zwei Flä-<br />

chen im östlichen Moorgebiet ist eine deutliche Zunahme von Phragmites australis zu ver-<br />

zeichnen. Noch heute sind dort viele Sauergräser (1993: 60 %) im Unterwuchs vertreten,<br />

der Anteil an Phragmites australis liegt jedoch heute bei mindestens 60 %. Da jedoch die<br />

Vegetationshöhe von (Czeraszkiewicz 1993) auf dieser Fläche mit 120 cm angegeben wur-<br />

de, kann davon ausgegangen werden, dass es sich hier um hoch- <strong>und</strong> dichtwüchsige Seg-<br />

gen wie z.B. Carex acutiformis gehandelt haben muss, die auch heute noch häufig an den<br />

Grabenrändern vorkommt.<br />

Die physiognomischen Merkmale der Vegetationsdecke sollten deshalb den heutigen ähn-<br />

lich gewesen sein. Auch auf der kleineren Fläche war der Seggenbestand im Jahr 1993 mit<br />

70 % laut (Czeraszkiewicz 1993) höher als im Jahr 2005 mit ca. 30 %. Die Höhe der Vegeta-<br />

tion betrug nur 30-60 cm (2005 ca. 12 cm). Diese Fläche ist jedoch relativ klein <strong>und</strong> wurde<br />

in Sommer 2005 teilweise gemäht, so dass sie hier vernachlässigt wird. Die momentan

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