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1 DISKUSSIONSPAPIER DER AG Spiritualit

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1.4. Impulse aus der Fachtagung „Jugend und/oder <strong>Spiritualit</strong>ät?“ vom 18. Mai<br />

2000<br />

Am 18. Mai 2000 lud die <strong>AG</strong> <strong>Spiritualit</strong>ät alle Interessierten am Projekt <strong>Spiritualit</strong>ät zu<br />

einer Tagung ein. Deren Ziel bestand darin, die Situationsanalyse mit jugendpastoralen<br />

Überlegungen in Beziehung zu setzen. Aus dem Referat vom Herrn Professor Dr.<br />

Friedrich Schweitzer 1 , der an diesem Tag eingeladen war, möchte die <strong>AG</strong> <strong>Spiritualit</strong>ät<br />

besonders folgende Gedanken als Impulse für die Weiterarbeit herausgreifen:<br />

1.4.1. Lebenswelt- und Bedürfnisorientierung<br />

Jugendforschung bzw. –pastoral muss heute auf einem lebensweltorientierten Ansatz<br />

aufbauen. „Von einem solchen Ansatz her kommt alles darauf an, die lebensweltlichen,<br />

alltäglichen, jugendkulturellen usw. Zusammenhänge, in denen Jugendliche heute leben,<br />

möglichst genau kennenzulernen und zu verstehen.“ (S.2) Die erste Frage der<br />

kirchlichen Jugendarbeit ist demnach: Was brauchen die Jugendlichen? (s.S.3) Eine<br />

lebensweltliche Orientierung ist jedoch durchaus offen für Impulse. „Jugendarbeit lässt<br />

sich nicht nur von dem her gestalten, was Jugendliche zumindest in einem vordergründigen<br />

Sinne brauchen oder zu brauchen meinen. Sie hat auch einen weitreichenden<br />

Bildungsanspruch, der sich erst aus der Verbindung der Perspektive Jugendlicher mit<br />

Perspektiven aus Pädagogik und Theologie einlösen lässt.“ (S.4)<br />

1.4.2. Bewusstsein für die Vielgestaltigkeit jugendlicher Religiosität<br />

„Was Religion für Jugendliche bedeutet, lässt sich nicht mehr einfach aus der biblischen<br />

oder kirchlichen Tradition ableiten.“ (S.5) Zahlreiche Jugenduntersuchungen belegen,<br />

dass heutige Jugendliche sich bei der Beschreibung ihrer Erfahrungen keines religiösen<br />

Vokabulars im herkömmlichen Sinne bedienen.“ (S.2) Was bedeutet ein solches Ergebnis?<br />

„Kommt nun alles darauf an, Jugendliche im Sinne eines sog. alphabetisierenden<br />

Lernens in die Sprache von Theologie und Kirche einzuführen – im Sinne von Sprachkursen<br />

für Jugendliche? Oder ist umgekehrt ein Lernprozess von Theologie, Kirche und<br />

Religionspädagogik verlangt, bei dem sich diese die offenbar fremde Sprache der Jugendlichen<br />

aneignen – also im Sinne von Sprachkursen für Religionspädagogen? Oder<br />

noch weiterreichend gefragt: Besteht überhaupt eine Notwendigkeit, die Erfahrungen<br />

Jugendlicher mit der christlichen Tradition in Verbindung zu bringen? Besteht eine solche<br />

Notwendigkeit für die Jugendlichen? für die Kirche? für die kirchliche Jugendarbeit?<br />

und wozu?“ (S.3)<br />

„Zentrale theologische Themen wie etwa Sinn, Freiheit, Liebe, Hoffnung, aber auch das<br />

Scheitern besitzen im Leben der Jugendlichen einen wichtigen Ort. Alle diese Themen<br />

werden von den Jugendlichen gleichsam durchlebt, und dies auch dann, wenn sie selbst<br />

nicht über diese Begriffe verfügen.“ Friedens-, Umwelt- und Alternativbewegung weisen<br />

auch auf „die prophetische Kraft der Jugend hin, die es zu würdigen gilt. „Theologische<br />

Fragen brauchen an Jugendliche so gesehen nicht herangetragen werden – sie wollen<br />

vielmehr in deren Lebenszusammenhang und in der den Jugendlichen eigenen Formen<br />

allererst entdeckt und religionspädagogisch aufgenommen werden.“ (S.4)<br />

1 Die Seitenzahlen beziehen sich auf das an die TeilnehmerInnen abgegebene Manuskript.<br />

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