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1 DISKUSSIONSPAPIER DER AG Spiritualit

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1.3. Meinungsumfrage bei kirchlichen Jugendverantwortlichen „Einschätzung<br />

zur religiösen Situation Jugendlicher“<br />

Parallel zur Fragebogenuntersuchung bei Jugendlichen über ihre religiöse Lebenswelt<br />

wurden kirchliche Jugendverantwortliche befragt. 62 Personen haben geantwortet.<br />

Diese Befragung erhebt nicht den Anspruch, sozialwissenschaftlichen Kriterien<br />

zu genügen, sondern dient einer Ausweitung der Wahrnehmung bezüglich der<br />

Beobachtungen aus der kirchlichen Arbeit mit Jugendlichen, die den Anstoss zur Arbeit<br />

des Projektes gaben.<br />

Folgende Thesen der <strong>AG</strong> wurden durch die Meinungsumfrage von kirchlichen Jugendverantwortlichen<br />

klar bestätigt:<br />

In Bezug auf die Jugendlichen<br />

• Jugendpastoral ist in erster Linie Beziehungsarbeit.<br />

• Das Erlebnismoment spielt bei religiösen Erfahrungen von Jugendlichen eine<br />

sehr bedeutende Rolle.<br />

• Jugendliche wollen als Subjekte wahr und ernst genommen werden. Sie gehen<br />

schnell auf Distanz, wenn sie Instrumentalisierung und Missbrauch spüren.<br />

• „Religion“ wird meistens mit Kirche identifiziert und abgelehnt. Jugendliche nehmen<br />

Kontakt auf mit Elementen anderer Religionen und vor allem mit funktionalen<br />

Äquivalenten, wobei diese von ihnen nicht unbedingt als religiös bezeichnet<br />

werden.<br />

• Eine befreiende religiöse Sozialisation im Elternhaus unterstützt die eigene religiöse<br />

Suche positiv.<br />

In Bezug auf die Jugendverantwortlichen<br />

• Eine persönliche religiöse Suche im Sinne einer Patchwork-Religiosität und die<br />

damit verbundene partielle Identifikation mit bzw. Abgrenzung von der Kirche wird<br />

als notwendige Folge individuellen Glaubens, ja sogar als Bedingung für die eigene<br />

Glaubwürdigkeit betrachtet.<br />

• Religiöse Identität wird von den meisten Jugendverantwortlichen als eine ‚subjektive<br />

Leistung‘ gesehen. Manche empfinden das als notwendig und sinnvoll, andere<br />

werten es negativ im Sinne von Beliebigkeit.<br />

• Jugendverantwortliche werden nicht aufgrund ihres kirchlichen Auftrages als<br />

SpezialistInnen für persönliche Sinnfragen betrachtet, sondern - wenn überhaupt<br />

- aufgrund ihrer persönlichen Kompetenz und Beziehungsfähigkeit.<br />

• Sowohl von Seiten der Eltern wie auch der kirchlichen und schulischen Behörden<br />

wird religiöse Erziehung an die Jugendpastoral delegiert, was mit hohen Erwartungen<br />

verbunden ist, die kaum einlösbar sind.<br />

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