1 DISKUSSIONSPAPIER DER AG Spiritualit
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In diesem Sinn hat die <strong>AG</strong> <strong>Spiritualit</strong>ät 17 Monate an ihrem ersten Schritt „Sehen“<br />
gearbeitet. Der erste Schritt „Sehen“, bestand aus drei Elementen:<br />
• einer Fragebogenuntersuchung „Jugendliche und Religion“<br />
• einer Meinungsumfrage bei kirchlichen Jugendverantwortlichen „Einschätzung<br />
zur religiösen Situation Jugendlicher“,<br />
• der Auseinandersetzung mit religionspädagogischen Ansätzen.<br />
Mit diesem Diskussionspapier legt Ihnen die Arbeitsgruppe ihre Gedanken zum<br />
Schritt „Urteilen“ vor. In einem ersten Teil werden einige wesentliche Beobachtungen<br />
aus der Analyse referiert, im zweiten das zugrunde gelegte Verständnis von Religion<br />
und Kirche dargestellt und im dritten die zu diskutierenden Postulate formuliert. Es<br />
sind Postulate, denen die Wahrnehmung, aber auch die Kompetenz kirchlicher Jugendverantwortlicher<br />
zugrunde liegt. Was die Mitglieder der <strong>AG</strong> <strong>Spiritualit</strong>ät, JugendseelsorgerInnen,<br />
KatechetInnen und MitarbeiterInnen von Jugendverbänden<br />
postulieren, soll hiermit den anderen „Akteuren“ der kirchlichen Katechese und Jugendarbeit<br />
vorgestellt werden, damit sie reagieren und ihre Sicht in den Prozess der<br />
<strong>AG</strong> <strong>Spiritualit</strong>ät einbringen können.<br />
1.2. Fragebogen Untersuchung „Jugendliche und Religion“<br />
Der Fragebogen zum Thema „Jugend und Religion“ wurde von 1031 Jugendlichen in<br />
der Deutschschweiz ausgefüllt. Das besondere Interesse der Studie galt den 12- bis<br />
16jährigen, die durch Angebote der Kirche ansprechbar sind. Es handelt sich vorwiegend<br />
um eine quantitative Studie mit einem qualitativen Teil, der jedoch noch<br />
nicht abschliessend ausgewertet ist.<br />
Bei der Auswertung des quantitativen Teils konnten folgende Tendenzen festgestellt<br />
werden:<br />
• Rückzug der Religion aus der Öffentlichkeit hin zu unsichtbaren Formen.<br />
• Schwierigkeit, den Glauben im Alltag verwirklichen zu können, weil „viele andere<br />
Dinge wichtiger als Gott“ sind.<br />
• Unproblematische Gegenüberstellung von Glaubensinhalten aus verschiedenen<br />
Glaubenstraditionen, besonders bezüglich der Nachtodesvorstellungen.<br />
• Bekenntnis zum Christentum, wobei mit Christentum nicht in erster Linie Zustimmung<br />
zu christlichen Glaubenssätzen gemeint ist.<br />
Eine inhaltlich definierte Religion und insbesondere lehramtliche Glaubensaussagen<br />
spielen bei Jugendlichen keine wichtige Rolle. Viel mehr geht es ihnen um eine persönliche<br />
Form von Religion (hier <strong>Spiritualit</strong>ät), die ihnen bei der Bewältigung von Lebensschwierigkeiten<br />
und der Entwicklung eines persönlichen Lebensentwurfes hilft.<br />
Diesbezüglich besteht ein grosses Bedürfnis, da vier Fünftel (!) angeben, den Glauben<br />
im Alltag nicht verwirklichen zu können. Bedeutet dies, dass Jugendliche mehrheitlich<br />
nach einem anderen Glauben (der nicht der eigene ist) handeln müssen?<br />
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