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1 DISKUSSIONSPAPIER DER AG Spiritualit

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schwierig ist, keine Glaubensentscheidung abverlangt werden kann, wie das bei der<br />

Firmung oder Konfirmation im Oberstufen-Alter oft geschieht. Jede Stufe der religiösen<br />

Entwicklung hat ihren Wert und kann nicht übersprungen werden. Andererseits ist religiöse<br />

Entwicklung nicht anders als durch die Auseinandersetzung mit der Gottesfrage<br />

möglich. Eine Konfrontation mit Argumenten einer nächsten Stufe ermöglicht erst Reife<br />

in der religiösen Entwicklung.<br />

3.6. Religiöse Sozialisation erfolgt nicht nur an den dafür vorgesehenen Orten<br />

Jugendverantwortliche in der Kirche sind von der Erwartung zu entlasten, dass sie umfassend<br />

für die religiöse Sozialisation der Kinder und Jugendlichen zuständig sind. Ihren<br />

Einfluss können sie in einem sehr begrenzten Lebensbereich der Kinder und Jugendlichen<br />

wahrnehmen. Einstellungen zu Religion, Christentum und Kirche werden nicht nur<br />

durch die Kirche vermittelt, sondern durch Eltern, Schule, Peergroups, Medien, Wirtschaft,<br />

Politik etc. Dieser begrenzten Wirksamkeit ist in der Beurteilung ihrer Arbeit<br />

Rechnung zu tragen.<br />

3.7. Primat der personalen und sozialen Kompetenz Jugendverantwortlicher<br />

Jugendverantwortliche in der Kirche sind mit zahlreichen Anfragen an Religion, Christentum<br />

und Kirche konfrontiert, denen sie sich stellen müssen. Dies erfordert eine grosse<br />

personale Kompetenz, zu der auch die eigene Auseinandersetzung mit diesen<br />

Themen gehört. Eine subjektorientierte kirchliche Jugendarbeit erfordert von kirchlichen<br />

MitarbeiterInnen, dass sie sich mit ihrer eigenen Person, mit ihren Motivationen, Zielen<br />

und Rollen im Beruf, mit ihrem kirchlichen Auftrag und Umfeld immer wieder neu auseinandersetzen<br />

und darin selber den Weg der Subjektwerdung gehen. Das kann durchaus<br />

bedeuten, dass Jugendverantwortliche der Kirche in gewissen Punkten auch kritisch<br />

gegenüberstehen und dies begründen können.<br />

Jugendverantwortliche müssen sich grundsätzlich für Jugendliche und ihre Lebenswelt<br />

interessieren. Nur so können sie mit ihnen glaubwürdig in Beziehungen treten. In der<br />

Leitung von Gruppen müssen sie Jugendlichen Lernen und Schutz ermöglichen können.<br />

Generell ist die Fähigkeit gefordert, sich als LebensbegleiterInnen zu verstehen, die<br />

auch bereit sind, sich auf Auseinandersetzungen einzulassen und Beziehungen zu Jugendlichen<br />

so zu gestalten, dass sie selber davon nicht abhängig werden. Das Bedürfnis<br />

nach Zuwendung Jugendverantwortlicher ist berechtigt und braucht Erfüllung. Erfüllende<br />

private Beziehungen schützen davor, dass es nicht in der Jugendarbeit kompensiert<br />

werden muss.<br />

25.10.00/mb<br />

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