Zukunft für Familie - Deutscher Städte- und Gemeindebund
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5. Empfehlungen<br />
1. Elterngeld als Motor nutzen<br />
Das Elterngeld leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der<br />
Ziele der nachhaltigen <strong>Familie</strong>npolitik. Es ist in hohem Maße<br />
akzeptiert <strong>und</strong> wird von den Berechtigten sehr positiv bewertet.<br />
Im Oktober 2008 wird dem B<strong>und</strong>estag ein Bericht vorgelegt. Ein<br />
wesentlicher Korrekturbedarf wird derzeit nicht gesehen.<br />
Es sollte mit Blick auf die nächste Legislatur geprüft werden, die<br />
Partnermonate auszuweiten, um Männern im Sinne einer „Väterkomponente“<br />
einen Anreiz zu geben, gleich in der prägenden ersten<br />
Phase mehr Zeit mit ihrem Kind zu verbringen.<br />
Im Zusammenspiel mit Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeitnehmervertretungen<br />
sollte stärker auf gezielte <strong>und</strong> differenzierte Teilzeit-Angebote im<br />
Anschluss an die Elternzeit hingewirkt werden.<br />
2. Kinderarmut familienpolitisch reduzieren<br />
Von erfolgreichen Ländern lässt sich lernen: Armutsgefährdung<br />
von Kindern reduziert sich am stärksten, wenn möglichst beide<br />
Eltern erwerbstätig sind. Die familienpolitischen Handlungsfelder<br />
von Geld, Zeit <strong>und</strong> Infrastruktur sollten nicht gegeneinander diskutiert<br />
werden. Stattdessen sind gut abgestimmte <strong>und</strong> effiziente<br />
Lösungen zu entwickeln.<br />
Die monetären familienbezogenen Leistungen tragen erkennbar<br />
zur Reduzierung der Armutsgefährdung von Kindern bei. Ein<br />
wichtiges Instrument ist der erweiterte Kinderzuschlag, der im<br />
Oktober in Kraft treten wird. Er sollte wie das Elterngeld von<br />
Beginn an evaluiert werden.<br />
Eine Weiterentwicklung sollte <strong>für</strong> die nächste Legislatur mit dem<br />
Ziel verfolgt werden, unter vergleichsweise geringem fiskalischen<br />
Mehraufwand wesentlich mehr Kinder zu erreichen. In einem<br />
weiteren Reformschritt ist die Wahloption zwischen KiZ <strong>und</strong> ALG II<br />
zur Eindämmung der verdeckten Armut einzuführen, möglichst<br />
zeitgleich zur Aufhebung der Höchsteinkommensgrenze, die<br />
<strong>Familie</strong>n außerhalb der Hilfebedürftigkeit aber mit sehr<br />
eingeschränkten finanziellen Ressourcen nicht ausschließt.<br />
3. Mehr Kindergeld <strong>für</strong> Mehrkinderfamilien<br />
Die Lebenssituation von <strong>Familie</strong>n mit drei <strong>und</strong> mehr Kindern unterscheidet<br />
sich wesentlich von der kleinerer <strong>Familie</strong>n insbesondere<br />
in Fragen der Erwerbsbeteiligung, <strong>Familie</strong>nplanung <strong>und</strong> auch<br />
längerfristig der wirtschaftlichen Lage. Mit zunehmender Kinderzahl<br />
wird die absolute Deckungslücke der kindbezogenen Kosten<br />
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