Zukunft für Familie - Deutscher Städte- und Gemeindebund
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Weiterentwicklungsbedarfe, die sich insbesondere auf die Steuerung<br />
der Nachfrage hinsichtlich Quantität <strong>und</strong> Qualität beziehen. 60<br />
Weniger aus Sicht der Verwaltung als mehr mit der klaren Zielsetzung,<br />
die Dienstleistungsqualität vorhandener Institutionen zu erhöhen,<br />
stellt die Ausweitung angebotener Leistungen in den <strong>Familie</strong>nkassen<br />
<strong>und</strong> deren Weiterentwicklung zu kommunalen <strong>Familie</strong>nbüros<br />
eine von B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong> Kommunen gemeinsam umzusetzende<br />
Möglichkeit zur Erhöhung der Bürgernähe dar.<br />
Eine weitergehende Zusammenführung von <strong>Familie</strong>nleistungen in<br />
den Zuständigkeiten von B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong> Kommunen ist<br />
schwer vorstellbar, wenn sie quer zur Klärung der föderalen Zuständigkeiten<br />
vorgenommen werden soll. Wird eine solche Bündelung<br />
angestrebt, so müsste deren Umsetzung im Rahmen der<br />
Föderalismuskommission verhandelt werden. Eine<br />
Machbarkeitsstudie kann vorab klären, wie eine Weiterentwicklung<br />
bestehender Strukturen umsetzbar ist <strong>und</strong> welche Rolle<br />
insbesondere Servicestellen in den Kommunen als Gr<strong>und</strong>lage<br />
oder Umsetzungsvorschlag einer „<strong>Familie</strong>nkasse neuen Typs“<br />
einnehmen können.<br />
4.10 Qualität durch Wirkungssteuerung<br />
Steuerung nach<br />
Wirksamkeit<br />
zahlt sich aus<br />
Die B<strong>und</strong>esregierung will die Transparenz, die Effektivität <strong>und</strong> die<br />
Effizienz der Förderung von <strong>Familie</strong>n erhöhen. Ein erster Schritt in<br />
diese Richtung war die vom BMFSFJ Ende 2006 erstmals vorgelegte<br />
detaillierte Bestandsaufnahme familien- <strong>und</strong> ehebezogener<br />
Maßnahmen <strong>und</strong> Leistungen des Staates, die ca. 150 Leistungen<br />
mit einem Finanzvolumen (<strong>für</strong> 2006) von ca. 190 Mrd. € p.a. ausweist.<br />
Eine umfassende <strong>und</strong> systematische Wirkungsüberprüfung<br />
dieser Leistungen hat in fast 60 Jahren B<strong>und</strong>esrepublik nicht stattgef<strong>und</strong>en.<br />
Es bedarf erheblicher zeitlicher, konzeptioneller <strong>und</strong> finanzieller<br />
Anstrengungen, das jahrzehntelange Nicht-Interesse wett zu<br />
machen. Die Aufgabe einer systematischen Evaluation des<br />
Gesamtsystems der <strong>Familie</strong>nleistungen im öffentlichen Auftrag ist<br />
ein ambitioniertes Vorhaben <strong>und</strong> ein Novum auch im internationalen<br />
Maßstab. 61 In Anbetracht der Komplexität der Aufgabe hat<br />
das BMFSFJ eine Machbarkeitsstudie zu einer übergreifenden<br />
stufenweisen Evaluierung familienbezogener Maßnahmen <strong>und</strong><br />
60 Vgl. Welpe et al. Evaluationsbericht zum Pilotprojekt „<strong>Familie</strong>nbüro“ in Schleswig-Holstein des Ministeriums <strong>für</strong><br />
Soziales, Ges<strong>und</strong>heit, <strong>Familie</strong>, Jugend <strong>und</strong> Senioren, Kiel 2006, S. 22ff.<br />
61 Ausführliche Evaluierungen exstieren lediglich <strong>für</strong> einzelne Politikfelder wie die Kinderbetreuung in Großbritannien<br />
(„Sure Start“) oder <strong>für</strong> einzelne Leistungen beispielsweise in Österreich oder Frankreich.<br />
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