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Zukunft für Familie - Deutscher Städte- und Gemeindebund

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� Allensbach-Umfrage (2007): Nur etwa jeder dritte Vater in<br />

Deutschland hat das Gefühl, sich genügend Zeit <strong>für</strong> seine Kinder<br />

zu nehmen (37 Prozent).<br />

� Umfrage durch TNS Infratest <strong>für</strong> Worldvision (2007): Mehr als<br />

ein Drittel aller Kinder von alleinerziehenden Elternteilen, die<br />

berufstätig sind, beklagt sich, dass Vater oder Mutter zu wenig<br />

Zeit haben.<br />

� WSI-Studie 2008: Zeitnot ist keine Randerscheinung. Mindestens<br />

ein Drittel der erwerbstätigen Eltern kämpft mit Zeitknappheit<br />

oder Zeitnot.<br />

Infolge langer Ausbildungszeiten, veränderter Heiratsmuster <strong>und</strong><br />

<strong>Familie</strong>ngründungsprozesse kommt es im Lebensverlauf zu einer<br />

sehr kurzen Zeitspanne zwischen dem 28. <strong>und</strong> 35. Lebensjahr, in<br />

der viele Aufgaben synchron bewältigt werden müssen: Abschluss<br />

der Ausbildung, Berufseinstieg, die richtige Partnerwahl, <strong>Familie</strong>ngründung<br />

<strong>und</strong> Elternschaft, aber auch die Sicherung eines bestimmten<br />

Lebensstandards entsprechend gesellschaftlicher Erwartungen.<br />

Die „rush hour of life“ in einem sehr engen Zeitfenster ist das Resultat<br />

einer <strong>für</strong> Deutschland typischen institutionellen Strukturierung<br />

von Bildungs- <strong>und</strong> Erwerbsverläufen. Die Einführung des einkommensabhängigen<br />

Elterngeldes war ein wichtiger Schritt zur<br />

Auflockerung dieses Zeitgefüges <strong>und</strong> zeigt bereits positive Effekte.<br />

Diese „rush hour“ wird häufig als Überforderung erfahren. Entsprechende<br />

Belastungen werden von potenziellen Eltern antizipiert, so<br />

dass die Realisierung von vorhandenen Kinderwünschen biografisch<br />

verschoben oder ganz aufgegeben wird. Das Elterngeld hilft,<br />

diese Belastungen zu reduzieren.<br />

Diese Problematik verschärft sich durch die mittlerweile hohe <strong>und</strong><br />

erfolgreiche Bildungsbeteiligung von jungen Frauen, die zudem<br />

immer öfter in bildungshomogenen Partnerschaften leben. Umgekehrt<br />

artikulieren zunehmend mehr junge Väter zumindest den<br />

Wunsch nach aktiver Vaterschaft, was jedoch auch in der aktiven<br />

Berufsphase zeitliche Spielräume voraussetzt. Schon infolge der<br />

2001 geschaffenen Möglichkeit, während der Elternzeit bis zu 30<br />

Wochenst<strong>und</strong>en zu arbeiten, stieg der Anteil der Männer, die<br />

Elternzeit nehmen, leicht an.<br />

Berufstätige Eltern geraten durch Zeitverhältnisse in der Arbeitswelt<br />

oft in einen Zeitkonflikt, in Hektik oder sogar eine Krise, weil<br />

sowohl <strong>für</strong> die Berufstätigkeit als auch die <strong>Familie</strong> nur begrenzte<br />

Zeitressourcen zur Verfügung stehen. Oft ist es kaum zu schaffen,<br />

den Bedürfnissen aller Mitglieder der <strong>Familie</strong> (<strong>und</strong> auch seinen<br />

eigenen) gerecht zu werden. Die Wunscharbeitszeiten von Eltern<br />

bewegen sich in großer Mehrheit zwischen hoher Teilzeit <strong>und</strong> gemäßigter<br />

Vollzeit. Konkurrierende Zeitbedarfe von <strong>Familie</strong> <strong>und</strong> Er-<br />

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