Zukunft für Familie - Deutscher Städte- und Gemeindebund
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ot an Ganztagsschulen die Möglichkeit gegeben werden, einer<br />
Erwerbstätigkeit nachzugehen. Dadurch werden die langfristigen<br />
Erwartungen der potenziellen Eltern bestätigt, dass sich Kindererziehung<br />
<strong>und</strong> Berufstätigkeit vereinbaren lassen.<br />
Auch zur Reduzierung von Armutsgefährdung können Ganztagsangebote<br />
einen wichtigen Beitrag leisten. Die Analysen zu Kinderarmut<br />
haben gezeigt, dass der Anteil armutsgefährdeter Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendlicher mit dem Alter ansteigt. Insbesondere sind Kinder<br />
von Alleinerziehenden <strong>und</strong> aus Mehrkinderfamilien in höherem<br />
Maße armutsgefährdet. Gerade <strong>für</strong> diese <strong>Familie</strong>n sollten die<br />
Möglichkeiten der Erwerbstätigkeit <strong>für</strong> beide Eltern verbessert<br />
werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich beim Übergang<br />
zur Ganztagsschule die Erwerbssituation bei 41 Prozent der Väter<br />
<strong>und</strong> 21 Prozent der Mütter verbessert hat. 45 Darüber hinaus<br />
entstehen positive volkswirtschaftliche Effekte bzw.<br />
Wachstumsimpulse aufgr<strong>und</strong> einer verbesserten Vereinbarkeit von<br />
<strong>Familie</strong> <strong>und</strong> Beruf.<br />
Der quantitative Ausbau von Ganztagsangeboten kann dazu beitragen,<br />
dass mehr Kinder schon im frühen Alter besser als bislang<br />
gefördert werden. Dies kommt insbesondere den Kindern aus bildungsfernen<br />
Schichten zugute <strong>und</strong> führt zu besseren Chancen<br />
beim Start ins Leben. Bislang werden die Lernleistungen der Kinder<br />
wesentlich vom häuslichen Umfeld mitbestimmt. Die Kinder<br />
erhalten abhängig von ihrem Elternhaus unterschiedliche Startchancen<br />
<strong>für</strong> ihren Bildungsweg. 46 Durch den Besuch von Ganztagsschulen<br />
können familiär bedingte Bildungshürden <strong>für</strong> Kinder<br />
gesenkt werden.<br />
Versäumnisse bei der Förderung von Bildungspotenzialen im frühkindlichen<br />
Alter können später kaum oder nur zu hohen Kosten<br />
ausgeglichen werden.47 Die Bildungsinvestitionen sind langfristige<br />
Investitionen ins Humanvermögen. Für Kinder aus bildungsfernen<br />
Schichten <strong>und</strong> solchen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> zeigt sich, dass<br />
eine Erweiterung der Bildungsinfrastruktur verb<strong>und</strong>en mit einem<br />
höheren Finanzmitteleinsatz zu besseren Bildungsergebnissen<br />
<strong>und</strong> größeren Bildungschancen führen kann.48 Insbesondere<br />
Unterschiede bei der Qualität des außerschulischen Lernumfelds<br />
tragen zu systematisch schlechteren Lernergebnissen von Kindern<br />
aus bildungsfernen Schichten bei.49<br />
45 Holtappels et al., Ganztagsschule in Deutschland, Ergebnisse der Ausgangserhebung der „Studie zur Entwicklung von<br />
Ganztagsschulen“ (StEG), Weinheim 2007.<br />
46 Bertelsmann-Stiftung, siehe Fußnote 43.<br />
47 Cunha et al., Interpreting the Evidence on Life Cycle Skill Formation, IZA Discussion Paper, No. 1675, Bonn 2005.<br />
48 Krüger/Lindahl Education for Growth: Why and for Whom?, in: Journal of Economic Literature 2001, Vol. 39, No. 4, S.<br />
1101–1136.<br />
49 Entwisle et al., Schools and Inequality, Boulder (Colorado)<br />
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