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Zukunft für Familie - Deutscher Städte- und Gemeindebund

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4. Impulse <strong>für</strong> ein familienfre<strong>und</strong>liches<br />

Deutschland<br />

4.1 Erfolgsmodell Elterngeld 34<br />

Elterngeld<br />

wirkt;<br />

Geburtenrate<br />

steigt<br />

Die Einführung eines einkommensabhängigen Elterngeldes wurde<br />

durch den Siebten <strong>Familie</strong>nbericht empfohlen, um die Ziele einer<br />

nachhaltigen <strong>Familie</strong>npolitik zu unterstützen. Vorrangiges Ziel ist<br />

die Absicherung der wirtschaftlichen Stabilität in der <strong>Familie</strong>ngründungsphase,<br />

in der <strong>Familie</strong>n zuvor deutliche Einkommenseinbußen<br />

bewältigen mussten. Aus dem internationalen Vergleich ist<br />

bekannt, dass sich einkommensabhängiges Elterngeld in der<br />

Bilanz der <strong>Familie</strong>nförderung auf die wirtschaftliche Stabilität, die<br />

Armutsvermeidung <strong>und</strong> die Geburtenrate positiv auswirken kann.<br />

Am 1. Januar 2007 wurde mit dem B<strong>und</strong>eselterngeld- <strong>und</strong> Elternzeitgesetz<br />

(BEEG) das Elterngeld als neue familienpolitische<br />

Leistung eingeführt, die das Erziehungsgeld ablöst. Es soll die<br />

wirtschaftliche Situation von <strong>Familie</strong>n im ersten Jahr nach Geburt<br />

eines Kindes stabilisieren <strong>und</strong> Eltern Wahlmöglichkeiten bei der<br />

Aufteilung der Betreuung zwischen Mutter <strong>und</strong> Vater eröffnen.<br />

Weiterhin zielt es darauf, einen Schonraum <strong>für</strong> Eltern nach Geburt<br />

eines Kindes zu schaffen <strong>und</strong> beiden Elternteilen eine wirtschaftliche<br />

Unabhängigkeit durch die Balance von <strong>Familie</strong> <strong>und</strong> Erwerbsarbeit<br />

zu ermöglichen.<br />

Das Elterngeld erhalten Personen, die ihre Kinder nach der Geburt<br />

selbst betreuen <strong>und</strong> nicht mehr als 30 St<strong>und</strong>en pro Woche erwerbstätig<br />

sind. Vater <strong>und</strong> Mutter können die Leistung insgesamt<br />

<strong>für</strong> 14 Monate beziehen, wenn beide Elternteile <strong>für</strong> mindestens<br />

zwei Monate die Leistung beanspruchen; Alleinerziehende mit alleinigem<br />

Sorge- oder dem Aufenthaltsbestimmungsrecht erhalten<br />

die vollen 14 Monate. Das Elterngeld beträgt <strong>für</strong> Erwerbstätige in<br />

der Regel 67 Prozent ihres Nettoeinkommens der letzten zwölf<br />

Monate; mindestens jedoch 300 € <strong>und</strong> höchstens 1.800 €. Eltern<br />

ohne Einkommen beziehen den Mindestbetrag, Geringverdiener<br />

mit einem Einkommen von unter 1.000 € erhalten einen Zuschlag.<br />

Weitere Zulagen existieren bei Mehrlingsgeburten oder weiteren<br />

Kleinkindern im Haushalt. Das Elterngeld kann bei gleichem<br />

Budget auf die doppelte Anzahl der Monate gedehnt werden. Eine<br />

Person kann dann bis zu 24 Monate halbes Elterngeld beziehen,<br />

eine alleinerziehende Person bis zu 28 halbe Monatsbeträge.<br />

.Auch die Partnermonate können gedehnt werden.<br />

Im Vergleich zum Erziehungsgeld – das mit seinen niedrigen<br />

Einkommensgrenzen auf niedrige Einkommensgruppen <strong>und</strong><br />

34 Vgl. Ehlert: Dossier Elterngeld als Teil nachhaltiger <strong>Familie</strong>npolitik. Materialen aus dem Kompetenzzentrum <strong>für</strong><br />

familienbezogene Leistungen des B<strong>und</strong>esministeriums <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend. Berlin 2008.<br />

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