Zukunft für Familie - Deutscher Städte- und Gemeindebund
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Im Vergleich zu anderen Ländern fällt auf, dass in Deutschland –<br />
neben der Schattenwirtschaft – das Modell der Minijobs in Privathaushalten<br />
stark ist, also die direkte Beschäftigung beim Nutzer.<br />
Trotz einer etwas großzügigeren steuerlichen Begünstigung finden<br />
professionelle, gewerbliche Angebote haushaltsnaher Dienstleistungen<br />
durch spezialisierte Unternehmen oder Agenturen vergleichsweise<br />
wenig Verbreitung.<br />
Dabei erweisen sich im internationalen Vergleich einerseits die<br />
starke Reduzierung des bürokratischen Aufwands, sowie die vereinfachte<br />
Abwicklung <strong>und</strong> Errichtung zentraler Anlaufstellen als<br />
wichtige Elemente bei der erfolgreichen Einführung einer Förderung<br />
haushaltsnaher Dienstleistungen.<br />
Insbesondere stechen die Förderwege Frankreichs <strong>und</strong> Belgiens<br />
positiv hervor, wodurch unterschiedliche Ansätze größere Erfolge<br />
erzielt werden konnten. Beide Länder führten über Vergabestellen<br />
vertriebene Dienstleistungsschecks ein. In Belgien dienen Agenturen<br />
sowohl als Anlaufstelle <strong>für</strong> Privatpersonen, die eine Beschäftigung<br />
zu vergeben haben als auch <strong>für</strong> die Arbeitnehmer, <strong>für</strong> die sie<br />
als Arbeitgeber fungieren. Die Agenturen übernehmen die bürokratische<br />
Abwicklung. In Frankreich fungiert die Privatperson auch<br />
gleichzeitig als Arbeitgeber, die Organisation der Abführung der<br />
Sozialbeiträge erfolgt jedoch zentral über eine Clearinginstitution.<br />
Ein aktuelles Modellprojekt im Saarland will Ergebnisse liefern zu<br />
der Frage, welche Wirkung die Einführung von Dienstleistungsagenturen,<br />
sowie die Übernahme der Arbeitgeberaufgaben durch<br />
diese Agenturen hat. Anreizwirkend soll die steuerliche Förderung<br />
sowie eine, bislang auf zwei Jahre festgelegte Subventionierung<br />
seitens des Landes sein.<br />
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