Zukunft für Familie - Deutscher Städte- und Gemeindebund
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Alleinerziehende<br />
brauchen flexible<br />
Infrastruktur<br />
<strong>und</strong> (Teilzeit) -<br />
Arbeit<br />
Prozent durch Verwitwung, 12 Prozent durch dauerhaftes<br />
Getrenntleben <strong>und</strong> 71 Prozent durch Scheidung zu Alleinerziehenden.<br />
Trennungen vollziehen sich in der Hälfte der Fälle, wenn die<br />
Kinder noch unter drei Jahren sind, dabei trennen sich 20 Prozent<br />
der Alleinerziehenden während der Schwangerschaft von ihrem<br />
Partner. Lediglich 13 Prozent der Trennungen finden noch nach<br />
dem zehnten Geburtstag des Kindes statt.<br />
Von den r<strong>und</strong> 1,6 Millionen Ein-Eltern-Haushalten im Jahr 2005<br />
waren etwa ein Drittel weniger als drei Jahren alleinerziehend.<br />
Betrachtet man die wirtschaftliche Situation der Alleinerziehenden,<br />
so lag bei r<strong>und</strong> 40 Prozent das Haushaltseinkommen unter der<br />
Armutsgefährdungsschwelle. Mit den Instrumenten Kindergeld,<br />
Mehrbedarfszulage, Wohngeld, Gr<strong>und</strong>sicherung <strong>und</strong> Unterhaltsvorschuss<br />
wird die Armutsgefährdung bereits heute bei Alleinerziehenden<br />
deutlich verringert. Häufig trägt erst der Bezug mehrerer<br />
Leistungen in ihrer Kombination zur Überschreitung der<br />
Armutsgefährdungsquote bei.<br />
Das zentrale Element zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation<br />
von Alleinerziehenden stellt der bedarfsgerechte Ausbau der<br />
Kinderbetreuung <strong>und</strong> damit die verbesserte Möglichkeit zur<br />
Erwerbstätigkeit dar. Im April 2008 hat die B<strong>und</strong>esagentur <strong>für</strong><br />
Arbeit zum wiederholten Mal darauf hingewiesen wie stark die<br />
nach wie vor unbefriedigende Situation der Alleinerziehenden von<br />
bedarfsgerechter, d.h. auch zeitlich flexibler Kinderbetreuung<br />
abhängt.<br />
3.6 Ausprägung <strong>und</strong> Reduzierung von Kinderarmut<br />
Gegenwärtig verfügen ca. 2,36 Mio. Kinder <strong>und</strong> Jugendliche in 1,4<br />
Mio. Haushalten in Deutschland über ein materielles Sicherungsniveau,<br />
das unterhalb von 60 Prozent des gewichteten Medianeinkommens<br />
liegt. Nach neusten Daten der B<strong>und</strong>esagentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
ist 2007 die Anzahl der Kinder (unter 15 Jahren) im SGB II leicht<br />
zurückgegangen <strong>und</strong> betrug 1,85 Mio. Kinder. Davon fallen etwa<br />
zwei Drittel unter das Armutsrisiko mit 60 Prozent<br />
Medianeinkommen. Die Armutsrisikoquote der unter 18-Jährigen<br />
liegt bei 17 Prozent. Auf Haushaltsebene liegt sie mit 15 Prozent<br />
moderat niedriger, weil in vielen Fällen Mehrkinderfamilien von<br />
materieller Kinderarmut betroffen sind.30<br />
Für das Kompetenzzentrum <strong>für</strong> familienbezogene Leistungen hat<br />
die Prognos AG die Ausprägungen des Armutsrisikos von Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen anhand verschiedener sozioökonomischer<br />
30 Setzt man die niedrigere Einkommensschwelle von 50 % des gewichteten Medianeinkommens an (wie z.B. in<br />
Frankreich), so sind 1,3 Mio. Kinder von Armut betroffen, die Armutsrisikoquote liegt bei 9,6 %.<br />
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