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Zukunft für Familie - Deutscher Städte- und Gemeindebund

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positive Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung hat die<br />

Qualität des familialen Zusammenhaltes <strong>und</strong> einer intakten<br />

<strong>Familie</strong>nstruktur.<br />

Zur Verbesserung des Bildungs- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitszustandes von<br />

Kindern sollten die benachteiligten Kinder aus sozial schwächeren<br />

Schichten stärker gefördert <strong>und</strong> der soziale Zusammenhalt gestärkt<br />

werden. Die positiven Effekte zur Förderung des familialen<br />

Zusammenhalts <strong>und</strong> der Bildungsentwicklung von Kindern aus benachteiligten<br />

<strong>Familie</strong>n haben in den USA <strong>und</strong> in England Langzeitstudien<br />

zu gezielter Frühförderung („Perry Preschool Programme“)<br />

<strong>und</strong> <strong>Familie</strong>nzentren in benachteiligten Stadtteilen („Sure Start“)<br />

nachgewiesen.<br />

Soll die Bildungs- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsentwicklung von Kindern aus<br />

benachteiligten <strong>Familie</strong>n gefördert werden, so lassen sich aus den<br />

Ergebnissen folgende Schlussfolgerungen ziehen:<br />

� Ein Ausbau der frühkindlichen Bildung <strong>und</strong> von Ganztagsangeboten<br />

kann die Bildungschancen von Kindern verbessern. Investitionen<br />

vor allem in die frühkindliche Bildung zeigten hohe<br />

Renditen.<br />

Eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung berechnet ebenfalls<br />

positive Effekte einer stärkeren frühkindlichen Bildung. Für Kinder,<br />

die eine Krippe besucht haben, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit,<br />

aufs Gymnasium zu gehen, im Durchschnitt von 36 auf 50 Prozent<br />

Besonders deutlich ist dieser Effekt <strong>für</strong> Kinder aus benachteiligten<br />

<strong>Familie</strong>n – von diesen gehen bei einem Krippenbesuch zwei Drittel<br />

mehr aufs Gymnasium. 26 Den Netto-Nutzen-Effekt durch einen<br />

Krippenbesuch beziffert die Bertelsmann-Stiftung mit 2,7 Prozent<br />

oder 2,1 Mrd. Euro durch ein höheres Lebenseinkommen über den<br />

gesamten Erwerbsverlauf eines Geburtsjahrgangs (bei einem<br />

Ausbau der Kindertagesbetreuung <strong>für</strong> unter Dreijährige auf 35<br />

Prozent im B<strong>und</strong>esdurchschnitt).<br />

Ein Rechenbeispiel: Wäre zwischen 1990 <strong>und</strong> 1995 der Krippenbesuch<br />

in Deutschland von 16 auf 35 Prozent der unter Dreijährigen<br />

gesteigert worden, so wäre der erwartbare Nettonutzen durch<br />

die höhere Qualifizierung dieser Jahrgänge im Laufe ihres Erwerbslebens<br />

um insgesamt 12,6 Mrd. Euro höher gewesen als im<br />

Status quo.<br />

� Zur Förderung des familialen Zusammenhalts sind insbesondere<br />

Ansätze integrierter Dienstleistungen aus dem angelsächsischen<br />

Raum („Perry Preschool Programme“, „<strong>Familie</strong>nzentren“)<br />

zu empfehlen, die gezielt benachteiligte <strong>Familie</strong>n in den<br />

Blick nehmen.<br />

26 Bertelsmann-Stiftung, Volkswirtschaftlicher Nutzen von frühkindlicher Bildung in Deutschland, Gütersloh 2008.<br />

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