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Gemeinsam handeln: für Demokratie in unserem Gemeinwesen!

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Kapitel 6 – Intervention und Prävention gegen Rechtsextremismus im Vere<strong>in</strong>sleben<br />

Gerade <strong>in</strong> den Jugendverbänden (Deutsche Sportjugend, Deutsche Jugendfeuerwehr,<br />

Bund der Deutschen Landjugend) zeigen sich zunehmend Bemühungen, verbands<strong>in</strong>terne<br />

Unterstützungsangebote bereitzustellen, um die Vere<strong>in</strong>e und Verbände im Umgang<br />

mit Rechtsextremismus vor Ort zu stärken . So hat die Deutsche Jugendfeuerwehr<br />

<strong>in</strong> ihrem Modellprojekt „Jugendfeuerwehr strukturfit <strong>für</strong> <strong>Demokratie</strong>“ neben e<strong>in</strong>er<br />

umfassenden Handreichung zur Ause<strong>in</strong>andersetzung mit Rechtsextremismus auch<br />

e<strong>in</strong> verbands<strong>in</strong>ternes Verfahren – den „Kl<strong>in</strong>gelknopf “ – entwickelt, um rechtsextreme<br />

Vorfälle melden und Unterstützung e<strong>in</strong>holen zu können . Diese Berater/-<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d<br />

Mitglieder der Feuerwehr und haben sich gezielt zum Thema fortbilden lassen .<br />

Die Deutsche Sportjugend (DSJ) hat Ende 2009 e<strong>in</strong>e umfassende Handreichung zum<br />

Umgang mit Rechtsextremismus im Sport veröffentlicht, die hilfreiche Mustermaterialien<br />

(z .B . zu rechtlichen Handlungsmöglichkeiten von Vere<strong>in</strong>en), aber auch anschauliche<br />

Praxisbeispiele zum Umgang mit rechtsextremen Vorfällen im Sport be<strong>in</strong>haltet<br />

. Darüber h<strong>in</strong>aus wird <strong>in</strong> Hessen seit 2007 das Projekt „Mobile Interventionsteams<br />

gegen Rechtsextremismus im Sport“ gefördert, <strong>in</strong> dem Vere<strong>in</strong>e und Verbände nach<br />

rechtsextremen Vorfällen beraten und Schulungen sowie weitere Präventionsmaßnahmen<br />

durchgeführt wurden . Daneben gibt es das Leitprojekt der Deutschen Sportjugend<br />

„Sport!Jugend!Agiert!“, auf dessen Internetseite Best-Practice-Beispiele dargestellt<br />

und diskutiert werden . Daneben ist die Brandenburgische Sportjugend seit 2007<br />

Teil des Beratungsnetzwerks gegen Rechtsextremismus im Land Brandenburg . Die<br />

Thür<strong>in</strong>ger Sportjugend hat im November 2008 e<strong>in</strong>e Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>für</strong> Gewaltprävention<br />

und gegen Extremismus im Sport e<strong>in</strong>gerichtet, die u .a . Sportvere<strong>in</strong>e und<br />

-verbände nach gewaltsamen oder rechtsextremen Vorkommnissen berät .<br />

Um das Wissen und die Handlungsfähigkeit im Umgang mit Rechtsextremismus zu<br />

stärken, kann der Erfahrungsaustausch unterschiedlicher Vere<strong>in</strong>e und Verbände und<br />

weiterer kommunaler E<strong>in</strong>richtungen über rechtsextreme Ersche<strong>in</strong>ungsformen hilfreich<br />

se<strong>in</strong> .<br />

vorrAussEtzungEn <strong>für</strong> diE AblEhnung dEr<br />

vErE<strong>in</strong>smitgliEdschAft pEr vErE<strong>in</strong>ssAtzung<br />

Grundsätzlich darf e<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong> die Voraussetzung <strong>für</strong> die Mitgliedschaft frei bestimmen<br />

. Für die Aufnahme gilt der Grundsatz der Vertragsfreiheit . Per Satzung können<br />

diese Bed<strong>in</strong>gungen festgelegt bzw . geändert werden . Auch wenn die Satzung bestimmt,<br />

dass jede Person Mitglied werden kann, so heißt dies nicht, dass jeder Beitrittswillige<br />

aufgenommen werden muss1 .<br />

1 E<strong>in</strong> Sonderfall gilt <strong>für</strong> Vere<strong>in</strong>e mit e<strong>in</strong>er Monopolstellung, durch die die Verweigerung der Mitgliedschaft <strong>für</strong><br />

den /die Bewerber/-<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er unangemessenen Benachteiligung führt (z .B . bei Sportverbänden, bei denen die<br />

Mitgliedschaft Voraussetzung <strong>für</strong> die Teilnahme an regionalen und nationalen Wettkämpfen ist) . Diese Vere<strong>in</strong>e<br />

können jedoch Gründe <strong>in</strong> der Person des/der Bewerbers/-<strong>in</strong> geltend machen, die e<strong>in</strong>e Ablehnung erlauben<br />

(bspw . die Mitgliedschaft <strong>in</strong> rechtsextremen Organisationen) .<br />

Informationen über das Projekt sowie<br />

die Handreichung „<strong>Demokratie</strong> steckt<br />

an .“ stehen bereit auf der Homepage<br />

http://www .demokratie .jugendfeuerwehr<br />

.de/ (19 .11 .2010) .<br />

Auf der Internetseite der Hessischen<br />

Jugendfeuerwehr (http://www .<br />

jf-hessen .de/d/Projekte/demokratie .<br />

php?navanchor=1010059, 08 .11 .2010)<br />

steht e<strong>in</strong> Meldeformular bereit, mit<br />

dem e<strong>in</strong> Vorfall und Unterstützungsbedarf<br />

vertraulich gemeldet werden kann .<br />

Die Handreichung „E<strong>in</strong>e Frage der<br />

Qualität: Vere<strong>in</strong>e & Verbände stark<br />

machen – zum Umgang mit Rechtsextremismus<br />

im und um den Sport .“ steht<br />

unter http://www .dsj .de/ (08 .11 .2010)<br />

zum Download bereit .<br />

Siehe hierzu http://sport-jugend-agiert .<br />

de/ (08 .11 .2010)<br />

Mit der Geme<strong>in</strong>nützigkeit von Vere<strong>in</strong>en<br />

geht die Verpflichtung gegenüber der<br />

demokratischen Grundordnung e<strong>in</strong>her .<br />

Dadurch liegen Argumente <strong>für</strong> die<br />

Verweigerung der Mitgliedschaft oder<br />

den Ausschluss von rechtsextremen<br />

Personen nahe .<br />

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