Gemeinsam handeln: für Demokratie in unserem Gemeinwesen!
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Teil III – Interventionsstrategien<br />
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nungen als Mitarbeiter/-<strong>in</strong>nen und Träger ausgeschlossen werden können . Dem g<strong>in</strong>g<br />
e<strong>in</strong> öffentlich bekannt gewordener Fall e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dertagesstätte beschäftigten<br />
Erzieher/-<strong>in</strong> mit Verb<strong>in</strong>dungen zur rechtsextremen Szene voraus .<br />
„Auch Frauen haben sich politisch organisiert und spielen Insgesamt spielen die Aktivitäten von Frauen aus der rechts-<br />
gerade bei der Vorfeldarbeit <strong>in</strong> den Dörfern, Städten, <strong>in</strong> extremen Szene bei der E<strong>in</strong>flussnahme auf K<strong>in</strong>der- und<br />
K<strong>in</strong>dergärten und Schulen e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Sie fungieren Jugende<strong>in</strong>richtungen verstärkt e<strong>in</strong>e Rolle . Neben dem Vor-<br />
vielerorts als Scharnier zur Gesellschaft, bauen Kontakte auf, dr<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> pädagogische Berufe s<strong>in</strong>d viele Mütter (und auch<br />
pflegen die Nachbarschaft, engagieren sich im Ehrenamt.“ Väter) aus der rechtsextremen Szene <strong>in</strong> den Elternvertre-<br />
(Ohse 2009: 2010)<br />
tungen von Schulen und K<strong>in</strong>dertagesstätten, die von ihren<br />
eigenen K<strong>in</strong>dern besucht werden, engagiert . Dort pflegen<br />
sie darüber h<strong>in</strong>aus soziale Kontakte und verschaffen sich auf diese Weise Ansehen und<br />
Akzeptanz <strong>in</strong> der Nachbarschaft .<br />
Siehe dazu das Fallbeispiel „Das Schottenfest“<br />
<strong>in</strong> diesem Kapitel .<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus f<strong>in</strong>det Jugendarbeit durch erlebnisorientierte Angebote von rechtsextremen<br />
Akteuren <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> jenen Geme<strong>in</strong>den statt, <strong>in</strong> denen die öffentlichen<br />
Angebote der Jugendarbeit reduziert worden s<strong>in</strong>d . Dort werden zum Teil Räume zur<br />
Verfügung gestellt, <strong>in</strong> denen sich Jugendliche treffen . Es werden (z .B . Rechts-Rock-)<br />
Konzerte organisiert und Sportangebote gemacht . So entsteht mancherorts bei Jugendlichen<br />
der E<strong>in</strong>druck, die rechtsextremen Parteien und Organisationen seien die<br />
E<strong>in</strong>zigen, die sich <strong>für</strong> die Jugend vor Ort <strong>in</strong>teressieren und stark machen würden .<br />
Sport- und Musikveranstaltungen oder (K<strong>in</strong>der-)Feste werden von den rechtsextremen<br />
Akteuren mitunter als unpolitische Veranstaltungen getarnt . Diese Vorgehensweise<br />
ist charakteristisch <strong>für</strong> die Normalisierungsstrategien der Rechtsextremen .<br />
dEmonstrAtionEn gEgEn k<strong>in</strong>dEsmissbrAuch<br />
Seit e<strong>in</strong>iger Zeit veranstalten Rechtsextreme verstärkt Demonstrationen gegen K<strong>in</strong>desmissbrauch<br />
. So erschien bspw . auf e<strong>in</strong>er Internetseite, der „Uecker-Randow-Bote“,<br />
<strong>in</strong> dem dazu aufgerufen wurde, der NPD telefonisch Informationen zu entlassenen<br />
Sexualstraftäter/-<strong>in</strong>nen zukommen zu lassen . Laut Aufruf seien von der Politik ke<strong>in</strong>e<br />
„weitreichenden Schutzmaßnahmen“ <strong>für</strong> K<strong>in</strong>der zu erwarten, die Polizei wüsste<br />
nichts über die Straftäter/-<strong>in</strong>nen . Rechtsextreme Akteure versuchen dadurch die<br />
Ängste <strong>in</strong> der Bevölkerung zu schüren . Mit ihrer Forderung nach der Todesstrafe <strong>für</strong><br />
solche Straftaten versuchen sie, sich als starker Partner der Bevölkerung zu präsentieren,<br />
der sich – im Gegensatz zu den Regierenden – dieser Ängste annimmt .<br />
Rechtsextreme Organisationen fixieren sich auf dieses Thema, da sie sich diesbezüglich<br />
der Zustimmung der Bevölkerung sicher s<strong>in</strong>d . Denn wenn K<strong>in</strong>der Opfer von sexueller<br />
Gewalt werden, s<strong>in</strong>d Empörungen und Ängste vor möglichen Wiederholungstaten<br />
groß . Indem sie solche emotional aufgeladenen Themen aufgreifen, verfolgen die<br />
rechtsextremen Akteure die Strategie der Normalisierung und versuchen, sich selbst