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Gemeinsam handeln: für Demokratie in unserem Gemeinwesen!

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Teil III – Interventionsstrategien<br />

Unter Geschichtsrevisionismus s<strong>in</strong>d<br />

Versuche zu verstehen, e<strong>in</strong> wissenschaftlich,<br />

politisch und gesellschaftlich<br />

anerkanntes Geschichtsbild durch<br />

Umdeutungen zu revidieren .<br />

Siehe dazu auch die Ausführungen im<br />

kapitel 2 (teil iii) der Handreichung .<br />

Im service-teil der Handreichung<br />

(Teil IV) wurde e<strong>in</strong>e Checkliste zur<br />

Organisation und Durchführung von<br />

Demonstrationen zusammengestellt .<br />

Der Opferfond CURA setzt sich mit<br />

Hilfe von Spenden <strong>in</strong> solchen Situationen<br />

<strong>für</strong> Opfer rechtsextremer Gewalt<br />

e<strong>in</strong> und f<strong>in</strong>anzierte bspw . schon Sachschäden<br />

oder auch Rechtsbeistand von<br />

Opfern rechtsextremer Gewalt (http://<br />

www .opferfonds-cura .de/, 11 .11 .2010) .<br />

42<br />

1.4 demonstrationen von rechtsextremen<br />

Die Anlässe <strong>für</strong> von Rechtsextremen <strong>in</strong> ländlichen Regionen angemeldete Demonstrationen<br />

s<strong>in</strong>d sehr unterschiedlich . Neben Veranstaltungen mit geschichterevisionistischen<br />

und politischen Inhalten besetzen sie auch zunehmend Themen, die <strong>in</strong> der gesamten<br />

Bevölkerung stark diskutiert werden (wie z .B . Demonstrationen gegen K<strong>in</strong>desmissbrauch<br />

oder gegen Armut) . Indem sie solche emotional aufgeladenen Themen<br />

aufgreifen, verfolgen die rechtsextremen Akteure e<strong>in</strong>e Strategie der Normalisierung:<br />

Sie versuchen, sich selbst als sympathische politische Alternative zu präsentieren – als<br />

„Kümmerer“ –, die gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen und die sich als e<strong>in</strong>zige<br />

<strong>für</strong> die Belange der Bürger/-<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>setzen .<br />

krEAtivE formEn dEs gEgEnprotEsts wählEn<br />

Grundsätzlich lassen sich verschiedene Formen des Protests gegen Demonstrationen<br />

von Rechtsextremen umsetzen (z .B . Gegendemonstrationen oder Kundgebungen) .<br />

Vor allem kreative Formen der Ause<strong>in</strong>andersetzung können Irritation und Verunsicherung<br />

<strong>in</strong> der rechtsextremen Szene auslösen . Wenn Bürger/-<strong>in</strong>nen die Parolen der<br />

Rechtsextremen <strong>in</strong> orig<strong>in</strong>eller Art und Weise entlarven und sehr selbstbewusst agieren,<br />

kann dies auch <strong>in</strong>terventiv wirken und hat den Vorteil, evtl . neue Zielgruppen <strong>für</strong><br />

die Unterstützung von Gegenveranstaltungen zu erreichen . Inzwischen gibt es zahlreiche<br />

nachahmenswerte Beispiele <strong>für</strong> kreativen Protest: Sei es das symbolische Straßenkehren<br />

von Bürger/-<strong>in</strong>nen nach e<strong>in</strong>er rechtsextremen Demonstration oder das Stören<br />

von rechtsextremen Demonstrationen und Kundgebungen durch laute Motorsägen<br />

und Kirchenglocken .<br />

1.5 rechtsextreme drohungen und<br />

rechtsextrem motivierte gewalt<br />

Formen der rechtsextremen Bedrohung können sehr unterschiedlich aussehen und<br />

im ländlichen Raum sehr verschiedene Akteure betreffen (z .B . Mitstreiter/-<strong>in</strong>nen von<br />

Initiativen gegen Rechtsextremismus, Migrant/-<strong>in</strong>nen) .<br />

sEnsibilisiErung und solidArisiErung dEr öffEntlichkEit<br />

Die Spitzen von Politik und Verwaltung sowie die Medien sollten rechtsextrem motivierte<br />

gewalttätige Vorfälle <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de öffentlich verurteilen und sich mit<br />

den Opfern und Angehörigen solidarisieren . Darüber h<strong>in</strong>aus können sie die Bürger/<br />

-<strong>in</strong>nen der Geme<strong>in</strong>de zu e<strong>in</strong>er Versammlung e<strong>in</strong>laden, bei der e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Positionierung<br />

sowie Möglichkeiten der Ause<strong>in</strong>andersetzung diskutiert werden . Auch<br />

Initiativen und Bündnisse gegen Rechtsextremismus sollten sich mit (potenziellen)<br />

Opfern rechtsextremer Gewalt solidarisieren . Teilweise ist auch konkrete f<strong>in</strong>anzielle<br />

Unterstützung notwendig, da Versicherungen die Schäden nach Brandstiftungen häufig<br />

nur unzureichend abdecken .

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