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Gemeinsam handeln: für Demokratie in unserem Gemeinwesen!

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Teil 1 – Thematische E<strong>in</strong>führung<br />

14<br />

welche herausforderungen<br />

entstehen durch<br />

rechtsextremIsmus In<br />

ländlIchen regIonen?<br />

auch <strong>in</strong> ländlichen Regionen zeigen sich die beschriebenen ersche<strong>in</strong>ungsformen<br />

des Rechtsextremismus. <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Regionen, <strong>in</strong><br />

denen es an sozialer und kultureller <strong>in</strong>frastruktur mangelt, <strong>in</strong> denen<br />

Jugendclubs und schulen geschlossen werden und engagierter nachwuchs<br />

<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en fehlt, besetzen rechtsextreme akteure gezielt strukturen,<br />

machen angebote <strong>für</strong> die örtliche Jugend und versuchen, sich<br />

auf diese Weise als „Kümmerer“ <strong>in</strong> der Region darzustellen und beliebt<br />

zu machen. es geht ihnen dabei um die gezielte kommunale Verankerung,<br />

um so schrittweise ihre ideologie <strong>in</strong> der Bevölkerung zu verbreiten<br />

und darauf aufbauend Wahlerfolge verzeichnen zu können.<br />

Das Besondere am ländlichen Geme<strong>in</strong>wesen ist, dass sich die Bürger/-<strong>in</strong>nen untere<strong>in</strong>ander<br />

meist gut kennen und sie mit e<strong>in</strong> und derselben Person häufig unterschiedlichste<br />

Berührungspunkte im Alltag haben . Das kann jedoch auch dazu führen, dass bestimmte<br />

Konflikte ungern thematisiert werden, um e<strong>in</strong> harmonisches Klima <strong>in</strong> diesen kle<strong>in</strong>en<br />

Sozialräumen aufrecht zu erhalten . Das betrifft zum Beispiel auch die Mitgliedschaft<br />

e<strong>in</strong>es Geme<strong>in</strong>debewohners <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er rechtsextremen Organisation . Die Tatsache, dass<br />

sich e<strong>in</strong> und dieselbe Person aktiv im örtlichen Fußballvere<strong>in</strong> engagiert und gleichzeitig<br />

Mitglied e<strong>in</strong>er rechtsextremen Organisation ist, hat mitunter zur Folge, dass die<br />

rechtsextreme Orientierung verharmlost oder zugunsten des Geme<strong>in</strong>deklimas nicht<br />

problematisiert wird . Darüber h<strong>in</strong>aus zeigt sich bei rechtsextre men Vorfällen oft e<strong>in</strong>e<br />

Unsicherheit dah<strong>in</strong>gehend wer welche Verantwortung trägt . Zudem erkennen zivilgesellschaftliche<br />

Akteure mitunter nicht ihre Potenziale, die sie <strong>in</strong> der Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit dem Rechtsextremismus haben . Vielfach wird die Lösung des Pro blems an<br />

Verantwortungsträger/-<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> der (kommunalen) Politik delegiert oder das Problem<br />

als e<strong>in</strong> von außen <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>de h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>getragenes <strong>in</strong>terpretiert .<br />

H<strong>in</strong>zu kommt, dass sich der ländliche Raum <strong>für</strong> die subkulturell geprägte rechtsextreme<br />

Szene besonders eignet, um unbeobachtet Treffen und Konzerte zu veranstalten .<br />

Insbesondere Jugendliche mit ihrem Bedürfnis nach Abenteuer und Aktion werden<br />

durch niedrigschwellige Unterhaltungs- und Freizeitangebote an e<strong>in</strong>e rechtsextreme<br />

„Erlebniswelt“ herangeführt . Daneben s<strong>in</strong>d viele ländliche Regionen auch <strong>für</strong> rechtsextreme<br />

Kader aufgrund des großen Immobilienleerstands attraktiv . Dieser begünstigt

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