Ökum. Gemeindebrief "Lichtblick" Dezember 2011 - Evangelische ...
Ökum. Gemeindebrief "Lichtblick" Dezember 2011 - Evangelische ...
Ökum. Gemeindebrief "Lichtblick" Dezember 2011 - Evangelische ...
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Propsteigemeinde<br />
St. Viktor<br />
Xanten<br />
<strong>Ökum</strong>enischer <strong>Gemeindebrief</strong> Advent <strong>2011</strong><br />
- 1 -
Vorwort.................................................. 3<br />
Die Eine-Welt-Gruppe Xanten,<br />
ein Beispiel gelebter <strong>Ökum</strong>ene............. 6<br />
Stimmen zum Weltladen........................9<br />
Arbeitskreis Asyl.................................... 9<br />
Freundeskreis Nigeria..........................11<br />
Aus der Geschichte der<br />
<strong>Ökum</strong>ene in Xanten.............................13<br />
<strong>Ökum</strong>enische Perspektiven.................14<br />
Angebote der Diakonie<br />
im Kirchenkreis Kleve..........................16<br />
25 Jahre Caritas-Sozialstation Xanten 17<br />
Hilfe- und Beratungsangebote<br />
der Caritas in Xanten...........................19<br />
Gottesdienste in der evangelischen<br />
Kirchengemeinde Xanten - Mörmter... 20<br />
<strong>Ökum</strong>ene zum Leuchten bringen........ 22<br />
Wegweiser durch die Weihnachtszeit..24<br />
Preisrätsel........................................... 26<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Zur Titelseite:<br />
Foto: Kath. Propsteigemeinde St. Viktor Xanten, Aufn. Michael Jeiter, Morschenich<br />
Das Foto zeigt einen Ausschnitt der Ostseite aus dem Bronzealtar des Bildhauers<br />
Gernot Rumpf (Neustadt a. d. Weinstraße), der 1976 als Gemeindealtar im Dom<br />
aufgestellt wurde.<br />
Er zeigt die Darstellung eines evangelischen Pfarrers (erkennbar an dem Beffchen<br />
und dem Barett) und seiner Frau, ein Hinweis auf die <strong>Ökum</strong>ene.<br />
Weitere Bilder und Informationen finden Sie in der von Paul Ley verfassten Broschüre<br />
„Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben“, die für 7,50 € an der Dom-kasse<br />
erhältlich ist.<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Propsteigemeinde St. Viktor Xanten<br />
<strong>Evangelische</strong> Kirchengemeinde Xanten-Mörmter<br />
Redaktionsmitglieder: Norbert Beuckmann; Pfrin. Ulrike Dahlhaus; Friedhilde<br />
Gollasch-Dahmen; Nicole Hegering; Margret Hubert; Jochem Int-Veen; Heinz-Hubert<br />
Janßen; Hans-Joachim Karth; Dr. Michael Kroll; Karola Loffeld; Brigitte<br />
Messerschmidt; Jürgen Rosen; Gerd van Xanten; Theo Zumkley.<br />
Kontaktadressen:<br />
Karola Loffeld, Xanten, 02801 6366, karola.loffeld@evankirche-xanten.de<br />
Gerd van Xanten, Xanten, 02801 4701, van-xanten@t-online.de<br />
- 2 -<br />
Willi Fährmann<br />
Der große Frieden............................... 28<br />
Neues aus dem Presbyterium............. 29<br />
Besondere Veranstaltungen der<br />
<strong>Evangelische</strong>n Kirchengemeinde........ 30<br />
Presbyteriumswahl.............................. 31<br />
Nachruf Rudolf Reute ........................32<br />
Die feierliche Eröffnung des Anbaus<br />
der Kindertagesstätte „Arche“ ............ 33<br />
Termine aus dem Leben der<br />
<strong>Evangelische</strong>n Kirchengemeinde ....... 34<br />
Propst Klaus Wittke im Gespräch<br />
mit dem Lichtblick................................35<br />
Das Heiligenhaus<br />
am „Steenbruckshoff“ in Birten............37<br />
Wo die Glocken läuten - Teil 2.............38<br />
Kurz und knapp................................... 41<br />
Dank an die Gemeinde........................43
Liebe<br />
Gemeindeglieder,<br />
nach gut 10 Jahren halten Sie<br />
wieder einmal einen ökumenischen<br />
<strong>Gemeindebrief</strong> in der<br />
Hand. Gefällt Ihnen das? War<br />
es eine gute Idee, ihn zu gestalten?<br />
Macht es überhaupt<br />
Sinn, so etwas zu machen?<br />
Die Meinung im Redaktionskreis<br />
war: Es gebe so viele Berührungspunkte im gemeindlichen Leben,<br />
dass wir das auch gemeinsam thematisieren können. Bei aller Unterschiedlichkeit<br />
in einzelnen (theologischen) Fragen gäbe es ein Interesse,<br />
einander stärker zur Kenntnis zu nehmen.<br />
Wir hoffen, dass diese Einschätzung stimmt, und Sie diesen Brief gerne<br />
lesen.<br />
Aber nicht nur das: Mit Blick auf die kommende ökumenische Bibelwoche<br />
(22.-28.1.2012) wäre es schön, wenn wir nicht nur zur Kenntnis nähmen<br />
und uns interessiert zeigten, sondern wenn wir einander ins Gebet nähmen.<br />
Denn das Thema der kommenden Bibelwoche sind die Psalmen<br />
(die Psalmen 13, 27, 42, 71, 118, 127, 145) und damit, in einem weiten<br />
Sinn, das Gebet.<br />
Nun ist der Ausdruck „einander ins Gebet nehmen“ zumindest zweideutig.<br />
Zum einen stellt er fest, dass wir es nötig haben, ins Gebet genommen zu<br />
werden, als je einzelne Menschen, dann aber auch als Kirchen. Wir brauchen<br />
es, von anderen gesehen zu werden, wahrgenommen zu werden,<br />
mit dem, was gut klappt, was schlecht klappt. Wir brauchen einen fürsorgenden<br />
Blick der anderen (Kirche) - der aber nicht einengt, und die andere<br />
so machen möchte wie man selbst ist. Das Gebet - und ein fürbittendes<br />
Gebet erst recht - nimmt ernst, dass ein anderer Mensch, eine andere<br />
Institution eine andere Kirche, sich selbst verantworten können soll vor<br />
Gott, gerade und weil sie nicht so ist wie man selbst. Diese Art der Fürsorge<br />
füreinander - das wäre schön.<br />
Zum anderen stellt der Ausdruck „einander ins Gebet nehmen“ fest, dass<br />
man sich einander in aller Unterschiedlichkeit zumuten kann und auch kritische<br />
Anfragen stellen muss. Man muss nicht kommentar- und kritiklos<br />
hinnehmen, was die andere tut, wie sie sich positioniert, sich verhält. Unter<br />
Geschwistern darf eine Offenheit herrschen, die eine andere Meinung<br />
aushält und auch über eine Ermahnung oder andere Ansicht nicht langfristig<br />
beleidigt ist.<br />
In Psalm 118, 25 heißt es: „O Herr, hilf! O Herr, lass wohlgelingen!“ Diese<br />
Bitte wollen wir aufgreifen für gemeindliches Zusammensein und ge-<br />
- 3 -
meindliche Zusammenarbeit in der Hoffnung, dass wir uns in Fürsorge<br />
und Offenheit üben (Gebet hat auch mit Übung zu tun) - nicht nur für die<br />
Zeit, in der der Pfarr- bzw. <strong>Gemeindebrief</strong> aktuell ist, sondern noch lange<br />
darüber hinaus.<br />
Es grüßen Sie herzlich<br />
Propst Klaus Wittke<br />
Pfarrerin Ulrike Dahlhaus<br />
Städtepartnerschaften und die Kirchengemeinden<br />
Aufbruch…<br />
Menschen verlassen ihre Grenzen<br />
aus Neugier, auf der Suche nach Unbekanntem<br />
und Neuem.<br />
Menschen begegnen sich dabei und<br />
finden Interesse aneinander.<br />
Oder: Menschen verlassen aus Not<br />
ihre Heimat, fassen in der Fremde<br />
Wurzeln, und bleiben zugleich ihrer<br />
Herkunft verbunden.<br />
Manchmal überqueren wir nur einen<br />
Fluss, kommen ans andere Ufer, zu<br />
dem wir schon lange hinüberschauten<br />
mit unserer Neugier, mit unserer<br />
Phantasie, angeregt von den Geschichten<br />
derer, die schon einmal<br />
dort waren; ermutigt durch jene, die<br />
- 4 -<br />
das Ufer gewechselt haben.<br />
Manchmal übersteigen wir Gebirge,<br />
um in einen nie gesehenen, unvorstellbaren<br />
Lebensraum zu gelangen.<br />
Wir stoßen dabei auf andere Weltanschauungen<br />
und orientieren uns<br />
neu. Wir erahnen, was das bedeutet,<br />
im Gespräch mit einer Bergbäuerin,<br />
die noch nie das Meer gesehen hat<br />
und wohl nie sehen wird.<br />
In Urzeiten machte sich<br />
Abraham auf in das Land,<br />
das Gott ihm zeigen wollte.<br />
Einer seiner Nachkommen,<br />
Jesus, schickte lange<br />
Zeit danach seine Jünger<br />
in alle Welt, um gute<br />
Nachricht weiterzusagen.<br />
Mohammed lebte wiederum<br />
lange Zeit danach im<br />
gleichen Lebensraum wie<br />
Abraham und Jesus und<br />
begegnete auch dem<br />
EINEN Gott.<br />
Bürgermeister reisen und treffen andere<br />
Bürgermeister, und manchmal<br />
wächst daraus der Wunsch nach einer<br />
neuen Beziehung zwischen Städten<br />
oder Kommunen. Denn sie sind<br />
neugierig, entwickeln Interesse füreinander,<br />
für das Anderssein, für er-
weiterte Blickwinkel.<br />
… wird konkret…<br />
Der Xantener Bürgermeister, Christian<br />
Strunk, besuchte mit einer Gruppe<br />
Beit Sahour bei Bethlehem im Westjordanland.<br />
Der dortige Bürgermeister<br />
regte eine Städtepartnerschaft<br />
mit Xanten an<br />
und traf auf offene Ohren.<br />
Nach Überlieferungen befinden<br />
sich in Beit Sahour die<br />
Hirtenfelder, auf denen der<br />
Engel Gottes die Geburt Jesu<br />
verkündigt hat. So lag es<br />
nahe, dass der Bürgermeister<br />
für diese Städtepartnerschaft<br />
auch die evangelische<br />
und die katholische Kirchengemeinde<br />
Xantens mit<br />
ins Boot holte.<br />
Eine Arbeitsgruppe entstand,<br />
die das Vorhaben begrüßte und<br />
zugleich die Notwendigkeit erkannte,<br />
auch nach einer Partnerstadt in Israel<br />
zu suchen.<br />
… und wagt Grenzüberschreitungen<br />
Die Region Israel und Palästina ist<br />
aufs Engste verknüpft mit den Wurzeln<br />
unseres Glaubens. Wir verfolgen<br />
- 5 -<br />
die Nachrichten.<br />
Wir wollenverantwortlichhandeln,<br />
nicht distanzierte<br />
Zuschauer<br />
sein. Wir wollen<br />
uns beteiligen<br />
lassen in<br />
der Beziehung<br />
zu Juden,<br />
Christen<br />
und Muslimen,<br />
die unterschwierigenBedingungen<br />
das Leben<br />
dort vor Ort miteinander<br />
gestalten.<br />
Partnerstädte auf beiden Seiten einer<br />
komplizierten Grenze zu suchen,<br />
braucht Geduld, Respekt und<br />
Bereitschaft zu lernen. Wir lernen<br />
auch für unsere Begegnungen der<br />
Religionen im eigenen Land<br />
Wir sind unterwegs<br />
Die Beziehung nach Beit Sahour<br />
hat inzwischen durch die Unterzeichnung<br />
des Partnerschaftsvertra-
ges Verbindlichkeit erlangt.<br />
Zur Partnerschaft mit einer israelischen<br />
Stadt oder Kommune sind wir<br />
noch auf dem Weg. Als Christen in<br />
Xanten, in Deutschland, wollen wir<br />
uns einbringen, damit gelebte Partnerschaft<br />
möglich wird. Wir blicken<br />
auf die Region, in der sich Abraham,<br />
Jesus und Mohammed bewegt haben.<br />
Wir blicken in unsere Stadt, in der<br />
deren Nachkommen als Juden,<br />
Christen und Muslime leben. Unsere<br />
Die Eine-Welt-Gruppe in Xanten<br />
(EWGX e.V.) gibt es seit 24 Jahren.<br />
Sie ist eine ökumenische Initiative<br />
und engagiert sich kontinuierlich und<br />
nachhaltig im Sinne ihrer Vereinssatzung.<br />
Im Vorstand sind beide Xantener<br />
Kirchengemeinden mit einem Delegierten<br />
aus den jeweiligen Gremien<br />
vertreten. Durch ihren ökumenischen<br />
Charakter ist sie auch im<br />
diakonischen, gesellschaftlichen und<br />
politischen Bereich ein Bindeglied<br />
zwischen den beiden Kirchengemeinden<br />
und eine anerkannte Größe in<br />
der Stadt Xanten geworden.<br />
Das Herzstück der gemeinnützig tätigen<br />
Eine-Welt-Gruppe ist der Xantener<br />
Weltladen direkt neben der evangelischen<br />
Marktkirche mitten in der<br />
Fußgängerzone. Er bietet ausschließlich<br />
fair gehandelte Produkte<br />
an. Kundenorientierung und konsequente<br />
Beachtung von Fairhandels-<br />
Standards, Bildungsarbeit und öffentlichkeitswirksame<br />
Kampagnen und<br />
Projekte (z.B. die Entschuldungskampagne<br />
zugunsten der ärmsten Länder<br />
der Erde, die „Aktion Himmelslei-<br />
- 6 -<br />
Glaubenswurzeln sind miteinander<br />
verknüpft. Durch unsere Wurzeln beziehen<br />
wir Lebenskraft. – auch die<br />
Kraft, miteinander Städtepartnerschaften<br />
zu gestalten, die über Grenzen<br />
gehen.<br />
Die Eine-Welt-Gruppe Xanten,<br />
ein Beispiel gelebter <strong>Ökum</strong>ene<br />
Hans-Jochen Messerschmidt,<br />
Delegierter der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kirchengemeinde im Arbeitskreis<br />
Kommunale Partnerschaft<br />
Palästina-Xanten-Israel<br />
tern“ gegen ausbeuterische Kinderarbeit,<br />
die Förderung der Magna Charta<br />
2010 etc.) zählen zu ihren Grundprinzipien.<br />
Eines unserer Ziele ist eine<br />
Umsatzmaximierung von fair gehandelten<br />
Produkten und keine<br />
Gewinnmaximierung. Deshalb unterstützen<br />
wir deren Verkauf in möglichst<br />
vielen Geschäften Xantens.<br />
Von Anfang an wurde dem ehrenamtlichen<br />
Engagement von Jugendlichen<br />
und Erwachsenen ein hoher<br />
Stellenwert eingeräumt. Rund 40 ehrenamtliche<br />
MitarbeiterInnen betreiben<br />
diesen Weltladen. Er ist zugleich<br />
zum Kommunikations-Knotenpunkt<br />
für Menschen aus nah und fern geworden,<br />
die Gerechtigkeit, Menschenwürde,<br />
Völkerverständigung<br />
und Toleranz vor Ort und weltweit fördern<br />
wollen.<br />
Die aus dem Ladenbetrieb erwirtschafteten<br />
Erlöse (nach Abzug aller<br />
anfallenden Kosten und Investitionsmaßnahmen)<br />
werden wiederum in<br />
vom Vorstand als förderungswürdig<br />
eingestufte gemeinnützige Projekte<br />
„gesteckt“, wobei neben einer Sofort-
und Katastrophenhilfe vor allem auch<br />
Nachhaltigkeitsprinzipien ausschlaggebend<br />
sind: Dazu zählen z.B. der Erwerb<br />
von Anteilen an Oikocredit (Kleinkreditvergabe),<br />
die „Aktion Pro Humanität“<br />
in Kevelaer, Solvodi Duisburg<br />
e.V., das gegen Zwangsprostitution<br />
kämpft und die Flüchtlingsarbeit in<br />
Xanten). Darüber fällt in der Regel am<br />
Ende des Jahres die Entscheidung,<br />
wenn „die Umsatzzahlen auf dem<br />
Tisch liegen“.<br />
Einflussnahmen und Kooperationen:<br />
Die Eine-Welt-Gruppe und die Mitarbeitenden<br />
im Weltladen engagieren<br />
sich zusätzlich auf vielfältige und z.T.<br />
unkonventionelle Weise. Sie wollen<br />
durch ihre Teilnahme und Mitarbeit<br />
deutlich machen, dass christlicher<br />
Glaube, Gemeinwesenarbeit und fairer<br />
Handel untrennbar verbunden sind<br />
Die EWGX e.V. wirbt für die Entschuldungskampagne<br />
und hat die beiden<br />
Kirchengemeinden mit ins Boot genommen.<br />
Sie kooperiert mit Xantener Schulen<br />
durch Kontakte mit diversen Hilfswer-<br />
- 7 -<br />
ken und Dritte-Welt-Partnern und<br />
lädt deren Gäste nach Xanten ein<br />
(Adveniat, Misereor, DAHW, Eine-<br />
Welt-Gruppe Wesel/El Salvador).<br />
Sie ist mit der Stadtverwaltung Xanten<br />
und drei weiterführenden Schulen<br />
eine produktbezogene und bildungspolitische<br />
Kooperation eingegangen.<br />
Aufgrund der Lage des Weltladens<br />
besteht zur <strong>Evangelische</strong>n Kirchengemeinde<br />
eine „privilegierte Partnerschaft“.<br />
Sie hat kürzlich mit der Kolpingsfamilie<br />
Xanten eine engere Zusammenarbeit<br />
vereinbart.<br />
Sie begleitete den Entscheidungsprozess<br />
der Stadt Xanten, im Rahmen<br />
der Ruhr 2010 die „Magna<br />
Charta 2010“ zu unterschreiben.<br />
Diese besagt, dass bei Auftragsvergaben<br />
darauf geachtet wird, dass<br />
nicht ausbeuterische Kinderarbeit<br />
mit im Spiel ist. Sie setzt sich dafür<br />
ein, dass auch die Gremien der<br />
Propsteigemeinde St.Viktor Xanten,<br />
so wie dies die <strong>Evangelische</strong> Kir-
chengemeinde bereits intern getan<br />
hat, dieses Anliegen mitträgt (Vgl.<br />
Textentwurf der Magna Charta Oecumenica).<br />
Neben dem Weltladen gibt es noch<br />
einige Freundeskreise in der EWG,<br />
die projektorientiert (Schwerpunkte:<br />
Brasilien, Nigeria, Togo, Kongo) tätig<br />
sind: Ganz wichtig ist für uns in Xanten<br />
aber der Arbeitskreis Asyl. Er begleitet<br />
seit mehr als 15 Jahre schon<br />
in Xanten gemeldete AsylbewerberInnen<br />
und Flüchtlinge, unterstützt ihre<br />
Anliegen und fördert die Integrationsbemühungen.<br />
Dazu trägt nicht zuletzt<br />
unsere Flüchtlingsberaterin<br />
Frau Heike Pullich-Stöffken bei, deren<br />
auf wenige Wochenstunden begrenzte<br />
Stelle wir organisieren (rund<br />
8500 € pro Jahr). Daran haben Anteil<br />
die beiden christlichen Kirchen am<br />
TEXTENTWURF (Auszüge): A.2010/<strong>2011</strong><br />
Erklärung gegen ausbeuterische Kinderarbeit<br />
Wir, die katholische Propsteigemeinde St.Viktor Xanten und die<br />
<strong>Evangelische</strong> Kirchengemeinde Xanten-Mörmter, identifizieren uns als Teil<br />
der Einen Welt und als Teil der Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr.2010<br />
mit der Europäischen Wertegemeinschaft. Diese achtet und bewahrt die<br />
Rechte des Kindes und fühlt sich dem Schutz der Kinder weltweit<br />
verpflichtet. Wir fühlen uns als Kirchengemeinden dazu aufgerufen,<br />
unserer globalen Verantwortung gerecht zu werden…<br />
Die Internationale Staatengemeinschaft hat sich…dazu verpflichtet, alle<br />
Formen ausbeuterischer Kinderarbeit zu beenden.<br />
Wir unterstützen diese Verpflichtung, stellen uns gegen jegliche Form der<br />
Ausbeutung von Kindern und erklären unseren festen Willen, wann immer<br />
möglich für Kinderrechte einzutreten. Um die Situation der arbeitenden<br />
Kinder zu verbessern, streben wir ein Ende der ausbeuterischen<br />
Kinderarbeit an, ebenso wie die Stärkung des Fairen Handels, denn nur<br />
dieser bietet echte Alternativen zur Ausbeutung von Kindern.<br />
Daher verpflichten wir uns, unsere Vergabepraxis so zu gestalten, dass<br />
keine Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit beschafft werden. Wir<br />
informieren die Menschen in unseren Gemeinden, um sie für das Thema<br />
zu sensibilisieren und zu eigenen Maßnahmen gegen ausbeuterische<br />
Kinderarbeit zu motivieren…<br />
- 8 -<br />
Ort, die Stadt Xanten, die Caritas<br />
und das Diakonische Werk, ein Bankinstitut,<br />
die Emmaus-Gemeinschaft<br />
in Sonsbeck und örtliche Sponsoren.<br />
Schließlich trägt auch die Eine-Welt<br />
Gruppe Xanten dazu bei, dass die<br />
dann noch übrigbleibende Finanzierungslücke<br />
geschlossen wird.<br />
Die <strong>Ökum</strong>ene hat viele Fazetten:<br />
Glauben und Leben, Akzeptanz der<br />
Vielfalt in der Einheit, Offenheit für alle<br />
Menschen, die sich für die Mitwelt<br />
einsetzen, Mitwirken am Reich Gottes<br />
durch die Förderung von Frieden,<br />
Gerechtigkeit und die Bewahrung<br />
der Schöpfung vor Ort und weltweit.<br />
Dr.Wolfgang Schneider<br />
Vorstand der EWGX e.V.
Stimmen zum<br />
Weltladen<br />
Lars und Maria aus Leipzig:<br />
Wir kaufen im Weltladen ein, weil uns<br />
die Produkte gefallen. Hier gibt es immer<br />
etwas Besonderes und es gibt<br />
uns ein gutes Gefühl den fairen Handel<br />
zu unterstützen, auch wenn es vielleicht<br />
manchmal etwas teurer ist.<br />
Die komplette Familie Madejsky aus<br />
Marienbaum:<br />
Wir kaufen oft im Weltladen ein. So<br />
können wir unterstützen und das Geld<br />
kommt dort an, wo es hin soll. Hier<br />
gibt es Unikate, es ist nicht zu teuer,<br />
und die Qualität ist super. Die Lebensmittel<br />
sind lecker, und wir finden immer<br />
etwas.<br />
Anne und Elisabeth Madejsky<br />
Arbeitskreis Asyl<br />
Heike Pullich-Stöffken arbeitet als<br />
Flüchtlingsberaterin für die Eine-Welt-<br />
Gruppe Xanten und hat ganz unterschiedliche<br />
Erfahrungen gemacht. Einfach<br />
ist es nie, wenn Asylbewerber sie<br />
um Hilfe bitten, oder wenn die Stadt<br />
Xanten mit ihr Kontakt aufnimmt, wie<br />
im Fall der Familie Abdolahian.<br />
- 9 -<br />
Frau Helena Kempkes aus Xanten:<br />
Ich kaufe im Weltladen ein, weil die<br />
Angebote schön sind, und so kann<br />
ich eine Kleinigkeit beitragen zur gerechteren<br />
Verteilung der Güter auf<br />
dieser Welt.<br />
Karin Pünchera-Becker (ehrenamtliche<br />
Mitarbeiterin):<br />
Ich arbeite im Weltladen, weil ich<br />
hier gerne arbeiten wollte. Dies ist<br />
ein sozialer Dienst für die Allgemeinheit,<br />
außerdem bin ich neu in Xanten<br />
und gerne unter Menschen.<br />
Anne Schubert (ehrenamtliche Mitarbeiterin):<br />
Ich arbeite mit, weil dies mein Beitrag<br />
zur Unterstützung benachteiligter<br />
Menschen ist. Es ist immer<br />
schön hier zu arbeiten, da immer<br />
nette Leute kommen.<br />
Karin Püncher-Becker und Anne<br />
Schubert<br />
Ich hatte Gelegenheit, gemeinsam<br />
mit Frau Pullich-Stöffken die Familie<br />
in ihrer Xantener Wohnung zu<br />
besuchen und mir von ihnen ihre<br />
Lebensgeschichte erzählen zu lassen.<br />
Zumindest den Teil ihrer Lebensgeschichte,<br />
der in Xanten<br />
spielt.<br />
Die vierköpfige Familie mit den El-
tern, David und Linet Abdolahian,<br />
und ihren beiden Kindern musste im<br />
Jahr 2002 aus dem Iran fliehen. Sie<br />
lebten in Teheran und wurden dort<br />
mehr und mehr diskriminiert und als<br />
armenische Christen verfolgt, sodass<br />
die Flucht nach Deutschland,<br />
wo schon Freunde und Angehörige<br />
lebten, einen möglichen Ausweg bot.<br />
Zunächst kamen sie in Schöppingen<br />
in ein Auffanglager, wo sie auch<br />
Sprachunterricht erhielten. Xanten<br />
war dann die zweite Station. Seitdem<br />
kümmern sich der Arbeitskreis<br />
Asyl der Eine-Welt-Gruppe Xanten<br />
und in ihrem Auftrag Frau Pullich-<br />
Stöffken um die Abdolahians, die zunächst<br />
den Status von Asylbewerbern<br />
hatten.<br />
Besonders eindrucksvoll kann die<br />
v. l.: Heike Pullich-Stöffken, Linet, David und Lilian Abdolahian<br />
Tochter Lilian die Erlebnisse und Erfahrungen<br />
aus ihrer Sicht schildern.<br />
Sie war damals 9 Jahre alt, als die<br />
Familie nach Xanten kam, und wurde<br />
wegen ihrer zunächst geringen<br />
deutschen Sprachkenntnisse in die<br />
Klasse 7 der Hauptschule aufgenom-<br />
- 10 -<br />
men. Die Hausaufgabenhilfe des AK<br />
Asyl bot Hilfe, Unterstützung und Förderung.<br />
Zusätzlich besuchte sie gemeinsam<br />
mit ihren Eltern, aber auch<br />
allein, Sprachkurse an der VHS, sodass<br />
ihr Tag völlig ausgefüllt war.<br />
Aber die Mühe lohnte sich. Lilian hatte<br />
in der Schule Erfolg. Ihr Abschluss<br />
an der Hauptschule mit der Fachoberschulreife<br />
ermöglichte ihr den<br />
Besuch der gymnasialen Oberstufe<br />
(Leistungskurse Informatik und Mathematik)<br />
am Moerser Berufskolleg,<br />
wo sie ihr Abitur „baute“. Und seitdem<br />
studiert sie an der Heinrich-Heine-Universität<br />
in Düsseldorf Informatik.<br />
Eine tolle Leistung, bedenkt man<br />
ihre Lebensgeschichte und den vergleichsweise<br />
kurzen Zeitraum, in<br />
dem sie dies alles bewältigte. Mit<br />
Recht sind ihre Eltern und auch Frau<br />
Pullich-<br />
Stöffken stolz<br />
auf Lilians Leistung.<br />
Und sie<br />
selbst? Natürlich<br />
ist auch<br />
sie stolz auf<br />
sich, und sie<br />
gibt gerne etwas<br />
an andere<br />
weiter: In der<br />
Schülerhilfe<br />
gibt sie Unterricht<br />
im Fach<br />
Mathematik.<br />
Ihr jüngerer<br />
Bruder besucht<br />
das Xantener<br />
Gymnasium<br />
und hat dort viele Freunde. Auch er<br />
wird sicher seinen Weg gehen.<br />
Seit 2009 nun ist das Asylbewerber-<br />
Verfahren abgeschlossen. Die Unsicherheit<br />
ist einem unbegrenzten Aufenthaltsrecht<br />
gewichen und nach zunächst<br />
beengten Verhältnissen be
wohnt man nun eine schöne Wohnung.<br />
So könnten eigentlich alle ohne<br />
Einschränkung glücklich sein. Wäre<br />
da nicht doch ein Wermutstropfen, der<br />
das Glück der Familie Abdolahian<br />
trübt.<br />
Beide Eltern sind bis heute noch ohne<br />
feste Arbeit. Sie suchen fast verzweifelt<br />
eine Tätigkeit, in der sie ihre Kompetenzen,<br />
ihren Fleiß und ihre Zuverlässigkeit<br />
unter Beweis stellen können<br />
und dafür auch entlohnt werden. Zwar<br />
haben beide eigentlich immer gearbeitet,<br />
aber fast immer nur im Rahmen<br />
befristeter sowie gering bezahlter Tätigkeiten<br />
in Ein-Euro-Jobs oder ähnlichem.<br />
Auch die Arbeitsagentur hat bislang<br />
keine anderen Angebote machen<br />
können. An dieser Stelle kann auch<br />
Frau-Pullich-Stöffken nicht mehr helfen,<br />
sie verbürgt sich aber für beide.<br />
David hat bei der Renovierung des<br />
Asylbewerberheims und der Grundschule<br />
Marienbaum kräftig mit Hand<br />
Freundeskreis<br />
Nigeria<br />
EINE-WELT-GRUPPE<br />
XANTEN e.V.<br />
Trotz großer Ölvorkommen zählt Nigeria,<br />
das immer wieder durch religiöse<br />
und ethnische Konflikte in Erscheinung<br />
tritt, zu den ärmsten Ländern<br />
weltweit. Kriminalität, Gesundheitsprobleme<br />
und vor allem Korruption verschärfen<br />
die Lage im bevölkerungsreichsten<br />
Land Afrikas (140 Mio Einwohner).<br />
Der „Freundeskreis Nigeria“ initiiert<br />
und unterstützt seit nunmehr über 20<br />
Jahren im Südosten des Landes (Enugu-State<br />
– ehem. Biafra-Gebiet“) zahlreiche<br />
Projekte zur Selbsthilfe. Hierbei<br />
- 11 -<br />
angelegt. Anstreichen und Tapezieren<br />
kann er besonders gut, aber er<br />
stellt seine Fähigkeiten nicht gerne<br />
zur Schau.<br />
Linet sucht eine Stelle im Verkauf.<br />
Auch sie hat verschiedentlich im<br />
Rahmen von Praktika oder geringfügig<br />
bezahlten Tätigkeiten gezeigt,<br />
was sie kann; aber sie wünscht<br />
sich sehnlichst eine dauerhafte Beschäftigung.<br />
Das ist den freundlichen Abdolahians<br />
wirklich zu wünschen.<br />
Als Gastgeberin ist Linet perfekt. Ihre<br />
„Nasuk“ schmecken köstlich.<br />
Noch lange spüre ich den Geschmack<br />
dieses süßen Hefegebäcks<br />
mit viel Butter auf meiner<br />
Zunge. Aber noch stärker und länger<br />
bleibt die Begegnung mit einer<br />
Familie in Erinnerung, die mit Hilfe<br />
des Arbeitskreises Asyl eine zweite<br />
Heimat gefunden hat.<br />
Jochem Int-Veen
gelten die Aktivitäten vor allem der<br />
ländlichen Bevölkerung sowie Behinderten<br />
und Straßenjugendlichen, für<br />
die keinerlei soziales Netz existiert.<br />
Seit einigen Jahren werden mit besonderem<br />
Erfolg sogenannte „Mikrodarlehen“<br />
an Dorfbäuerinnen vergeben,<br />
mit denen kleine Existenzgründungen<br />
ermöglicht werden (z.B. kleiner<br />
Marktstand, Hühnerfarm o.ä.).<br />
Bereits für umgerechnet weniger als<br />
50,-€ können so kleine Existenzen<br />
aufgebaut werden, mit der Folge,<br />
dass die Frauen ihr Leben und das<br />
ihrer Familie nachhaltig selbst bestreiten<br />
können – sie sind nicht mehr<br />
auf Almosen angewiesen (die ohnehin<br />
fast immer nur vorübergehenden<br />
Nutzen haben!). Nun können sie z.B.<br />
das Schulgeld oder die Schulkleidung<br />
für ihre Kinder selbst und dauerhaft<br />
erwirtschaften! Das Projekt ist<br />
so erfolgreich, dass unsere Projektpartner<br />
in Nigeria von immer neuen<br />
Dörfern um Beteiligung gebeten werden.<br />
Da es sich um ein revolvierendes<br />
Mikro-Kreditsystem handelt, werden<br />
die zurückgezahlten Darlehen<br />
- 12 -<br />
immer wieder an andere Frauen weiter<br />
gegeben. Organisiert wird dies in<br />
den Dörfern durch die zahlreichen<br />
christlichen Dorffrauengruppen. So<br />
konnten inzwischen weit über 3000<br />
Existenzgründungen vollzogen werden!<br />
Von den zu zahlenden Zinsen<br />
werden zudem in den Dörfern Infrastrukturprojekte<br />
durchgeführt (z.B.<br />
Reparatur von Schulen). Auch die<br />
deutsche Bundesregierung unterstützt<br />
das Projekt seit einigen Jahren.<br />
Die Gelder des Freundeskreises Nigeria<br />
stammen ausschließlich aus<br />
Spenden von Privatpersonen, von<br />
Firmen oder Institutionen. So konnten<br />
bisher auch größere Projekte<br />
durchgeführt werden wie der Aufbau<br />
von 2 kompletten Reismühlen, mit<br />
deren Hilfe viele hundert Kleinbauern<br />
aus vielen<br />
Dorfgemeinschaften<br />
ihre Produkte<br />
nun selbst verarbeiten<br />
und auf<br />
den Märkten gewinnbringendverkauft<br />
werden können.<br />
Alle Projekte werden<br />
im übrigen<br />
vollständig in Eigenregie<br />
unserer<br />
verlässlichen nigerianischenProjektpartner<br />
und der nigerianischenBevölkerungdurchgeführt.<br />
– Der<br />
Freundeskreis leistet somit konsequent<br />
„Hilfe zur Selbsthilfe“.<br />
Kontakt: Klaus Wolfertz,<br />
Email:klaus.wolfertz@web.de, Tel:<br />
02801/1353
AUS DER GESCHICHTE DER<br />
ÖKUMENE IN XANTEN<br />
Nachdem die katholischen Gemeinden<br />
im Ortsgebiet Xanten sich zu einer<br />
Seelsorgeeinheit zusammen geschlossen<br />
haben, geht der Pfarrgemeinderat<br />
daran, Arbeitsfelder neu zu ordnen.<br />
Um das Arbeitsfeld <strong>Ökum</strong>ene einzurichten,<br />
hatte der Pfarrgemeinderat zu seiner<br />
Oktobersitzung als Vertreter der<br />
<strong>Evangelische</strong>n Kirchengemeinde Xanten<br />
– Mörmter Superintendent Wefers<br />
und das Ehepaar Rosen eingeladen<br />
und das zum ersten Mal.<br />
Hans-Joachim Wefers stellte drei Gründe<br />
dar, warum ökumenische Arbeit notwendig<br />
ist. Den ersten Grund finden<br />
wir im 12. Kapitel des 1. Briefes an die<br />
Korinther. Beide Konfessionen, die römisch-katholische<br />
und die evangelische,<br />
sind durch die eine Taufe Glieder<br />
am Leibe Jesu Christi. Dieser Leib lebt<br />
aus einem Geist. Der zweite Grund ist<br />
die Notwendigkeit, das Gemeinsame<br />
der Glieder in der Öffentlichkeit herauszuheben.<br />
So will es der Auftrag Jesu<br />
Christi an seine Kirche. Der dritte<br />
Grund schließlich ist die Tatsache,<br />
dass nur gemeinsam die Katholizität<br />
der Kirche Jesu Christi in der Welt dargestellt<br />
werden kann. Ohne die andere<br />
Konfession ist die christliche Kirche als<br />
weltumspannende Einheit nicht gegeben.<br />
Jürgen Rosen hat dann für die Jahre<br />
1966 bis 1992 über ökumenische Beziehungen<br />
der beiden Gemeinden in<br />
Xanten berichtet. Wenn 1966 Pfarrer<br />
Offerhaus von der evangelischen Gemeinde<br />
in einem Gesprächsabend<br />
noch vom „eisigen Wind“ sprechen<br />
konnte, „der die Domtürme umweht“,<br />
hat sich das konfessionelle Klima in<br />
Xanten bald gewandelt. Bereits im<br />
September 1966 war eine ökumen-<br />
- 13 -<br />
sche Jugendfeier Programmpunkt<br />
der Domfestwoche. 1967 regte<br />
Kaplan Storm einen ökumenischen<br />
Gebetsgottesdienst an. Derartige<br />
Wortgottesdienste finden seither<br />
nicht nur für die Xantener Schulen<br />
regelmäßig statt.<br />
Der nächste Schritt ist dem Kolpingverein<br />
zu verdanken, der Presbyterium<br />
und Pfarrkomitee bei Dr. de<br />
Fries zur Kontaktaufnahme zusammenführte.<br />
Ein Gesprächskreis wurde<br />
gegründet. Zunächst sollten gegenseitige<br />
Vorurteile aufgearbeitet<br />
und beide Konfessionen bewegende<br />
Themen behandelt werden. Beeindruckend<br />
war ein Vortragsabend, in<br />
dem Prof. Erwin Iserloh das Lutherbild<br />
der beiden Konfessionen zu klären<br />
verstand.<br />
1972 feierten wir 400 Jahre evangelische<br />
Gemeinde in Xanten. Propst<br />
Alfred Wilms betonte beim Empfang:<br />
„Heute betritt zum ersten Mal<br />
ein katholischer Propst evangelischen<br />
Boden“. Sein Nachfolger, Walter<br />
Böcker, begrüßte bei seinem Abschied,<br />
dass „in Xanten die <strong>Ökum</strong>ene<br />
wieder ernst genommen wird“.<br />
Gemeinsame Gottesdienste zum
Gedenken an das Kriegsende 1945<br />
und die Progromnacht 1938 zeigten,<br />
dass gemeinsames Gedenken selbstverständlich<br />
geworden war. Heute<br />
sind solche Feiern Institution geworden.<br />
Die Gremien zur Leitung der Gemeinden<br />
treffen sich regelmäßig, so<br />
wie auch die <strong>Ökum</strong>eneausschüsse<br />
schon lange nicht mehr getrennt tagen.<br />
- 14 -<br />
Vorurteile sind überwunden und<br />
Schwellenängste erfolgreich abgebaut<br />
worden. Und nun hoffen wir darauf,<br />
dass auch der Gottesdienst zum<br />
Kirchenjahresbeginn, der 1999 zum<br />
ersten Mal gefeiert wurde, wieder regelmäßig<br />
gemeinsam geplant stattfinden<br />
kann.<br />
<strong>Ökum</strong>enische Perspektiven<br />
Wir haben einen Traum, sind aber<br />
keine Träumer.<br />
Schon seit Jahren trifft sich der ökumenische<br />
Ausschuss in mehr oder<br />
weniger regelmäßigen Abständen.<br />
Manchmal belächelt und häufig nicht<br />
ernst genommen.<br />
Jürgen Rosen<br />
Wir wünschen uns, dass der ökumenische<br />
Gedanke in beiden Kirchen<br />
mehr wahrgenommen wird. Vieles<br />
haben beide Kirchen gemeinsam,<br />
dies sollte nicht nur gesagt, sondern<br />
auch gelebt werden.<br />
In den vergangenen Jahren sind<br />
Foto: Detail von der Westseite des Gemeindealtars von Gernot Rumpf, 1976<br />
Kath. Propsteigemeinde St. Viktor Xanten
schon viele kleine Fortschritte gemacht<br />
worden, wie zum Beispiel das<br />
jährlich gemeinsame Treffen von Kirchenvorstand,<br />
Pfarrgemeinderat und<br />
Presbyterium, die ökumenischen<br />
Schulgottesdienste, ökumenische<br />
Trauungen und vieles mehr. Doch eine<br />
wirkliche Verhaltensänderung haben<br />
diese Veranstaltungen in den Kirchen<br />
nicht bewirkt. Zu oft wird immer<br />
noch versucht, die eigenen Schäfchen<br />
zusammen zu halten. Der ökumenische<br />
Gedanke kommt zu kurz.<br />
Wir wünschen uns, dass dieser Gedanke<br />
im Leben jeder Gemeinde<br />
mehr zum Tragen kommt. Die Eigenprofilierung<br />
sollte zurückgestellt werden.<br />
Wir könnten uns vorstellen, dass<br />
die <strong>Ökum</strong>ene z. B. in Predigten viel<br />
häufiger betont wird, um bei allen<br />
Gläubigen beider Konfessionen das<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl zu wecken.<br />
<strong>Ökum</strong>ene muss aus dem Schattendasein<br />
der Kirchen heraustreten.<br />
Passend hat Antoine de Exupéry dieses<br />
in einem Bild formuliert:<br />
Wenn du ein Schiff bauen willst, dann<br />
trommle nicht Männer zusammen, um<br />
Holz zu beschaffen, Aufgaben zu ver-<br />
<strong>Ökum</strong>enische Termine<br />
- 15 -<br />
geben und die Arbeit zu verteilen,<br />
sondern lehre sie die Sehnsucht<br />
nach dem weiten endlosen Meer.<br />
Konkret könnte<br />
dies bedeuten,<br />
dass gemeinsameGesprächskreise<br />
wieder intensiviertwerden,gemeinsame<br />
Gottes-<br />
dienste zu gottesdienstüblichen<br />
Zeiten, also sonntags<br />
vormittags,<br />
regelmäßiger<br />
stattfinden. Gemäß dem Bibelwort:<br />
„Gehet hinaus in alle Welt …“ könnte<br />
durch einen ökumenischer Gottesdienst<br />
auf dem Xantener Marktplatz<br />
zu einem gegebenen Anlass<br />
die Zusammengehörigkeit im Glauben<br />
verstärkt nach außen getragen<br />
werden. Symbolisch wird dieses<br />
schon durch die sich zum Marktplatz<br />
hinwendenden und zum Abflug<br />
bereiten Tauben am Gemeindealtar<br />
(vergl. Foto) verdeutlicht.<br />
Norbert Beuckmann<br />
24. Januar 2012, 19.00 Uhr<br />
<strong>Ökum</strong>enischer Gottesdienst in der <strong>Evangelische</strong>n Kirche<br />
Anschließend Treffen des Presbyteriums mit Pfarrgemeinderat und<br />
Kirchenvorstand im <strong>Evangelische</strong>n Gemeindezentrum<br />
27. Januar 2012<br />
St. Viktor-Dom Xanten<br />
Gemeinsame Gedenkfeier der Stadt Xanten und der beiden<br />
Kirchengemeinden anlässlich des Auschwitz-Gedenktages<br />
Weitere Einzelheiten waren bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt.<br />
Hierzu verweisen wir auf spätere Mitteilungen der Kirchengemeinden bzw.<br />
der Tagespresse.
Angebote der Diakonie<br />
im Kirchenkreis Kleve<br />
www.diakonie-kkkleve.de<br />
1. Sozialberatung - Anspruch auf Sozialhilfe, Wohngeld,<br />
Unterhaltsvorschuss oder Arbeitslosengeld, Umgang mit Behörden,<br />
Haushalts- und Finanzplanung<br />
Ansprechpartner: Sigrid Messerschmidt-Sprenger,<br />
Scharnstraße 39, 46509 Xanten Tel. 02801-706049<br />
2. Ambulante Pflege - Beratung und Information, Alten-und Krankenpflege,<br />
Entlastung Angehöriger, Hauswirtschaft , Pflegegeld, Mobiler Sozialer<br />
Dienst, Urlaub für Pflegebedürftige<br />
Beratung und Information: DIAKONIE Sozialstation,<br />
Brückenstr.4, 47574 Goch Tel. 02823-18989 od. -93020<br />
3. Betreutes Wohnen - Unterstützung ist möglich bei: Aufbau eigenständigen<br />
Lebens, Erhalt eigenen Wohnraums, Hilfestellung in der eigenen<br />
Wohnung, Haushaltsorganisation, Leben in der Gemeinschaft, berufliche<br />
Integration, Tagesstrukturierung, Umgang mit Behörden<br />
Ansprechpartner: Fachbereichsleiter Dirk Broermann,<br />
Harttor 31, 47608 Geldern Tel. 02831-1326311<br />
4. Suchtvorbeugung - Teamberatung, Elternabende und<br />
Informationsveranstaltungen für Erzieher/innen und Lehrer/innen,<br />
Konfliktlösungen im schulischen Alltag<br />
DIAKONIE- Ansprechpartner: Stefan Gnoß und Petra van Bergen<br />
Gelderstraße 39, 47608 Geldern<br />
5. Suchtberatung - bei Suchtmitteln wie Alkohol, Medikamenten, illegalen<br />
Drogen, Glücksspiel, Nikotin, - ambulante und stationäre<br />
Entwöhnungstherapien, Betreutes Wohnen<br />
Diakonie- Ansprechpartner: Yevgeniy Steinhauer, Angelika Mölleken,<br />
Angelika Riek Gelderstraße 39, 47608 Geldern, Tel. 02831- 7079<br />
- 16 -
6. Betreuungsverein - Sechs hauptamtlich Mitarbeitende führen<br />
Betreuungen nach dem Betreuungsgesetz für Menschen mit psychischen<br />
Erkrankungen oder geistigen Behinderungen durch. Gesundheitsfürsorge,<br />
Bestimmung des Aufenthalts, Regelung der Finanzen, Wohnung und<br />
Heimplatz<br />
Ansprechpartner im Haus der Diakonie: Albert Büsen,<br />
Brückenstr.4, 47574 Goch Tel. 02823- 93020<br />
7. Mutter- Kind- Kur oder Vater- Kind- Kur oder Mütterkur:<br />
Kurantrag, Kurplatz, Chancen und Möglichkeiten einer Kur<br />
Diakonie- Ansprechpartnerin: Sigrid Messerschmidt-Sprenger<br />
Scharnstr.39, 46509 Xanten, Tel. 02801- 706049<br />
8. Wohnungslosen-Beratung<br />
Bei: Leben auf der Straße, Notunterkunft, keine Wohnung, Entlassung aus<br />
der Justiz, Probleme mit Vermieter oder Nachbarn, unzumutbare<br />
Wohnverhältnisse<br />
Diakonie Ansprechpartner:<br />
Fachberatungsstelle für Wohnungslose, Rainer Blix<br />
Gelderstr.39, 47608 Geldern, Tel. 02831- 7070 oder -7079<br />
25 Jahre Caritas-Sozialstation Xanten<br />
Seit nunmehr 25 Jahren gibt es die<br />
Caritas-Sozialstation Xanten. Sie wurde<br />
am 01.01.1986 gegründet und ist<br />
somit in all den Jahren zu einer festen<br />
Institution herangewachsen, die heute<br />
nicht mehr wegzudenken ist. Was am<br />
01.01.1978 in einem Zimmer im Nebengebäude<br />
der Sparkasse in der<br />
Bahnhofstrasse als Familienhilfe, damals<br />
noch unter Leitung einer Ordensschwester,<br />
begann, indem Damen hilfebedürftigen<br />
Mitmenschen ihre Unterstützung<br />
anboten, erfuhr mit Einführung<br />
der Pflegeversicherung 1995<br />
eine Neustrukturierung. Plötzlich hatten<br />
Menschen mit einer Pflegestufe<br />
einen gesetzlich verankerten An-<br />
- 17 -<br />
spruch auf<br />
Pflege und Unterstützung<br />
im<br />
Haushalt. Was<br />
bis zu diesem<br />
Zeitpunkt viele<br />
engagierte,<br />
zum Teil ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter täglich<br />
ihren Mitmenschen<br />
an Unterstützung boten,<br />
durften die meisten ab sofort nicht<br />
mehr leisten. Ihnen fehlte die notwendige,<br />
geforderte Qualifikation.<br />
Auch hierauf hat sich die Caritas-<br />
Sozialstation eingestellt. Mitarbeiter
wurden nachqualifiziert, Fachkräfte<br />
wurden eingestellt und Tätigkeiten<br />
neu zugeordnet.<br />
Im Laufe der Zeit stieg die Nachfrage<br />
an Unterstützung im täglichen Leben<br />
kontinuierlich an. Heute kümmern<br />
sich täglich rund 40 Mitarbeiter<br />
um das Wohlergehen von über 200<br />
Patienten. An 365 Tagen im Jahr,<br />
rund um die Uhr, sind sie für die Bürger<br />
in Xanten und den umliegenden<br />
Ortschaften erreichbar, um auch außerhalb<br />
der Regeleinsätze, gemäß<br />
dem Leitsatz der Caritas „Not sehen<br />
und handeln“, für sie da zu sein. Um<br />
diesem Leitsatz gerecht zu werden,<br />
sind die Mitarbeiter auch bei Hochwasser<br />
mit Unterstützung der Feuerwehr<br />
zu ihren Einsätzen gefahren<br />
worden.<br />
Damit jeder so lange wie möglich ein<br />
selbstbestimmtes Leben in seiner<br />
Häuslichkeit erfahren<br />
darf, verfügt der CaritasverbandMoers-Xanten<br />
e.V. über ein breit<br />
gefächertes Netzwerk<br />
an Service-Dienstleistungen.<br />
Neben den<br />
- 18 -<br />
pflegerischen Leistungen bieten wir<br />
Beratung für Senioren, Demenzberatung,<br />
Unterstützung und Begleitung<br />
bei Behörden, Einkaufen, Kochen,<br />
Reinigen der Wohnung, Rasen mähen,<br />
um nur einige zu nennen.<br />
Mit Gründung am 01.01.1986 übernahm<br />
Frau Margarethe Nagels als<br />
Pflegedienstleitung die Leitung der<br />
Caritas-Sozialstation in Xanten,<br />
nachdem sie zuvor schon 6 Jahre<br />
beim Caritasverband Moers-Xanten<br />
als Krankenschwester angestellt war.<br />
Auch heute ist sie noch in dieser Position<br />
tätig und kümmert sich um Anliegen<br />
hilfebedürftiger Menschen aus<br />
Xanten und Umgebung. Sollten Sie<br />
Unterstützung oder auch nur Informationen<br />
benötigen, zögern Sie nicht,<br />
sprechen Sie uns an!<br />
Ihre Caritas-Sozialstation im Haus<br />
der älteren Mitbürger<br />
Caritasverband Moers-Xanten e.V.<br />
Neustr. 35<br />
47441 Moers<br />
Tel. 02841 / 90100<br />
info@caritas-moers-xanten.de<br />
www.caritas-moers-xanten.de<br />
Die Seelsorgerinnen und Seelsorger<br />
der <strong>Evangelische</strong>n Kirchengemeinde<br />
Xanten-Mörmter und der<br />
Propsteigemeinde St. Viktor Xanten,<br />
sowie alle Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter wünschen den<br />
Leserinnen und Lesern des<br />
<strong>Ökum</strong>enischen <strong>Gemeindebrief</strong>es ein<br />
gesegnetes Weihnachtsfest und ein<br />
glückliches Jahr 2012.
- 19 -
Gottesdienste in der evangelischen<br />
- 20 -
Kirchengemeinde Xanten - Mörmter<br />
- 21 -
<strong>Ökum</strong>ene zum Leuchten bringen<br />
Anleitung zur Laterne<br />
Zeichnungen kopieren, wenn gewünscht vergrößern. Wenn möglich auf Karton kopieren,<br />
sonst die Konturen auf Karton durchpausen. Entlang der Außenlinien ausschneiden. Die gestrichelten<br />
Linien mit Hilfe eines Lineals einkerben, dann falten. Als Boden einen passenden<br />
starken Karton zuschneiden.<br />
Die Bilder gestalten. z.B. ausmalen, Fenster ausschneiden und mit Transparentpapier hinter-<br />
- 22 -
kleben. Alle Falze knicken, Laterne zusammenkleben, auf den Boden-Karton aufkleben.<br />
Tipp: Auch als Aufsteller zu verwenden: Auf Normalpapier kopieren. Ausschneiden. Beide<br />
Teile nur an einer Seite aneinander kleben. Mit Buntstiften ausmalen und ganz leicht mit<br />
Speiseöl einreiben. Das Papier wird durchscheinend Die äußeren Abschnitte so umknicken,<br />
dass das ganze Teil steht. Auf starkem Karton aufkleben, Kerze dahinter stellen.<br />
- 23 -<br />
<strong>Ökum</strong>ene zum Leuchten bringen
Wegweiser durch<br />
HOCHFEST DER GEBURT UNSERES HERRN - ADVENIAT<br />
Samstag , 24. <strong>Dezember</strong> - Heiligabend<br />
07.00 Uhr Pfarrheim Marienbaum, Frühschicht mit der Gruppe Vamos<br />
14.30 Uhr St. Martin Vynen, Krippenfeier<br />
15.00 Uhr St. Viktor Dom, Krippenfeier<br />
15.30 Uhr St. Viktor Birten, Krippenfeier<br />
15.30 Uhr St. Mariae Himmelfahrt Marienbaum, Krippenfeier<br />
15.30 Uhr Traditionelles Weihnachtsläuten mit<br />
Bläserchor St. Viktor Xanten<br />
16.30 Uhr St. Viktor Dom, Familienmesse am Heiligen Abend<br />
16.30 Uhr St. Pantaleon Lüttingen, Christmette<br />
16.30 Uhr St. Martin Vynen, Christmette<br />
18.30 Uhr St. Viktor Birten, Christmette; Chor<br />
18.30 Uhr St. Martin Obermörmter, Christmette<br />
18.30 Uhr St. Willibrord Wardt, Christmette<br />
20.30 Uhr St. Mariae Himmelfahrt Marienbaum;<br />
Christmette (Kirchenchor)<br />
22.00 Uhr St. Viktor Dom, Musikalische Einstimmung<br />
22.30 Uhr St. Viktor Dom, Christmette (Domchor)<br />
Sonntag, 25. <strong>Dezember</strong> - 1. Weihnachtstag – Adveniat<br />
08.00 Uhr St. Viktor Dom, Hl. Messe zum Hochfest<br />
09.30 Uhr St. Viktor Dom; Hl. Messe zum Hochfest mit<br />
Weihbischof Wilfried Theising (Domchor)<br />
09.30 Uhr St. Mariae Himmelfahrt Marienbaum; Hl. Messe zum Hochfest<br />
11.30 Uhr St. Viktor Dom, Hl. Messe zum Hochfest<br />
17.00 Uhr St. Viktor Dom, Vesper (Schola Cantorum)<br />
18.30 Uhr St. Viktor Dom, Hl. Messe zum<br />
Montag, 26. - 2. Weihnachtstag – Hl. Stephanus – Fest der Hl. Familie<br />
08.00 Uhr St. Viktor Dom, Hl. Messe<br />
08.00 Uhr St. Mariae Himmelfahrt Marienbaum, Hl. Messe<br />
09.30 Uhr St. Viktor Dom, Hl. Messe (Xantener Bläserfreunde)<br />
09.30 Uhr St. Mariae Himmelfahrt Marienbaum; Hl. Messe (Chor)<br />
10.00 Uhr St. Viktor Birten, Hl. Messe (Chor)<br />
10.00 Uhr St. Pantaleon Lüttingen, Hl. Messe<br />
10.00 Uhr St. Willibrord Wardt, Hl. Messe<br />
11.00 Uhr St. Martin Vynen, Hl. Messe<br />
11.30 Uhr St. Viktor Dom, Hl. Messe (Chor Ad Sanctos)<br />
18.30 Uhr Bethlehemgang vom Dom zum Hof Aymanns,<br />
Schneppenkämp 4; dort 19.45 Uhr Messfeier im Stall<br />
- 2 4 -
die Weihnachtszeit<br />
Samstag, 31. <strong>Dezember</strong> – Silvester<br />
17.00 Uhr St. Viktor Dom, Hl. Messe zum Jahreswechsel (Domchor)<br />
17.00 Uhr St. Pantaleon Lüttingen, Hl. Messe zum Jahreswechsel<br />
17.00 Uhr St. Mariae Himmelfahrt Marienbaum;<br />
Hl. Messe zum Jahreswechsel; (Singkreis)<br />
17.00 Uhr St. Petrus Obermörmter, Hl. Messe zum Jahreswechsel<br />
18.30 Uhr St. Viktor Birten; Hl. Messe zum Jahreswechsel (Chor)<br />
18.30 Uhr St. Willibrord Wardt, Hl. Messe zum Jahreswechsel<br />
18.30 Uhr St. Martin Vynen, Hl. Messe zum Jahreswechsel<br />
Sonntag, 01. Januar – Neujahr - Hochfest der Gottesmutter Maria<br />
09.30 Uhr St. Mariae Himmelfahrt Marienbaum, Hl. Messe zum Hochfest<br />
11.30 Uhr St. Viktor Dom, Hl. Messe zum Hochfest<br />
18.30 Uhr St. Viktor Dom, Hl. Messe zum Hochfest<br />
J u g e n d l i c h e i m A d v e n t<br />
Sonntag, 27. November (1. Adventssonntag)<br />
18.30 Uhr St. Viktor Dom, Jugendmessfeier<br />
Freitag, 16. <strong>Dezember</strong> „Lichterdom“<br />
17.00 Uhr Beginn des „Lichterdoms“<br />
- besonders für Kinder und Familien<br />
19.00 Uhr Jugend- und Familienmessfeier<br />
Dienstag, 13. <strong>Dezember</strong> Friedenslicht „Licht aus Bethlehem“<br />
19.00 Uhr St- Viktor Dom, Wortgottesfeier<br />
Aussendung des Friedenslichtes am Niederrhein durch<br />
Weihbischof Wilfried Theising<br />
Geistliche Musik und Konzerte<br />
So 27. Nov. 16.00 Uhr St. Martin Vynen, Musikalische Adventsfeier<br />
17.00 Uhr St. Viktor Dom, meditative Orgelmusik<br />
Sa 03. Dez. 20.00 Uhr St. Viktor Dom, Geistliches Chorkonzert<br />
Werke von: G.Ph. Telemann, J.G. Rheinberger,<br />
Wenzel E. Horak<br />
Do15. Dez. 19.00 Uhr St. Viktor Dom, Adventskonzert der<br />
Marienschule (Einlass: ab 18.00 Uhr)<br />
So 18. Dez. 17.00 Uhr St. Viktor Birten, Adventskonzert der Chöre<br />
Ad Sanctos und dem Chor des Stiftsgymnasium,<br />
St. Viktor Birten<br />
Sa 31. Dez. 21.00 Uhr St. Viktor Dom, Silvesterkonzert,<br />
(Einlass ab 20.15 Uhr) Die Cäcilienmesse<br />
Das Adagio aus der 3. Sinfonie von G. Mahler<br />
- 2 5 -
Preisrätsel<br />
Liebe Leserin, lieber Leser, hier können Sie gewinnen! Dazu brauchen Sie<br />
nur ein bisschen Glück.<br />
Denn den <strong>Gemeindebrief</strong> lesen Sie sicher so aufmerksam, dass Sie die<br />
folgenden Fragen beantworten können. Wenn Sie die Lösungswörter in das<br />
Schema eingetragen haben, ergibt sich in der senkrechten Spalte ein Begriff,<br />
der zu diesem <strong>Gemeindebrief</strong> gut passt.<br />
Hier unsere Fragen:<br />
01. In welchem Gemeindebezirk wurde vor 50 Jahren eine neue Kirche<br />
geweiht (ö=ö)?<br />
02. <strong>Evangelische</strong> Organisation, die sich um soziale Probleme kümmert<br />
03. Wie heißt der neue Propst mit Vornamen?<br />
04. Name des Künstlers, der den Gemeindealtar im Dom erstellt hat<br />
05. Gemeindebezirk, in dem die Kapelle an der Römerstraße liegt<br />
06. Zeit vor Weihnachten<br />
07. Name einer Kindertageseinrichtung der ev. Kirchengemeinde<br />
08. Für dieses afrikanische Land ist ein Freundeskreis der Eine-Welt-Gruppe<br />
aktiv.<br />
09. Dazu gibt es im <strong>Gemeindebrief</strong> eine Bastelvorlage.<br />
10. Die Stadt, in der wir leben<br />
11. Der Autor des Gedichts „Der große Frieden“<br />
12. Name der Glocke Nr. 2 in der Marienbaumer Kirche<br />
13. Xantens Partnerstadt in Palästina<br />
14. Das Leitungsgremium der evangelischen Kirchengemeinde<br />
15. Feiern die Christen im <strong>Dezember</strong><br />
- 26 -<br />
Die Mitglieder der<br />
Redaktion dieses<br />
ökumenischen Pfarrbriefes<br />
wünschen allen<br />
Leserinnen und<br />
Lesern ein gesegnetes<br />
Weihnachtsfest<br />
und einen guten<br />
Übergang in das<br />
neue Jahr
Den aus drei Wörtern bestehenden Lösungsbegriff schreiben Sie bitte in<br />
Druckbuchstaben auf eine Postkarte und fügen Ihren Namen und die<br />
Telefonnummer hinzu. Geben Sie die Karte bitte zu den üblichen<br />
Öffnungszeiten im Weltladen ab. Abgabeschluss ist der 15. <strong>Dezember</strong>.<br />
Unter allen richtigen Einsendungen werden vom Redaktionsteam 12<br />
GewinnerInnen ermittelt und benachrichtigt.<br />
Und das können Sie gewinnen:<br />
1. Preis 1 Geschenkgutschein in Höhe von 50 €, einlösbar im Weltladen<br />
2. Preis 1 Geschenkgutschein in Höhe von 25 €, einlösbar im Weltladen<br />
3. – 12. Preis je 250g Xanten-Kaffee aus dem Weltladen<br />
MitarbeiterInnen der EWGX e.V. und der Redaktion des <strong>Gemeindebrief</strong>es sowie deren<br />
Angehörige können leider am Preisausschreiben nicht teilnehmen.<br />
Rechtsmittel sind ausgeschlossen.<br />
- 27 -
WILLI FÄHRMANN<br />
Der große Frieden<br />
Manchmal stieg ein großer Frieden<br />
leis und licht vom Himmelszelt"<br />
wenn der Finger Gottes rührte<br />
sanft und zärtlich an der Welt.<br />
In des Paradieses Garten<br />
spielt der Löwe mit dem Lamm<br />
und der Atem Gottes machte<br />
selbst die wilden Tiere zahm.<br />
Tief im Bauch der Arche drinnen<br />
fasst das Kind die Natter an<br />
doch es floss beim Lächeln Gottes<br />
nicht das Gift aus ihrem Zahn.<br />
Seit der Engel uns verkündet:<br />
Gottes Sohn ist heut geborn,<br />
Frieden soll auf Erden werden,<br />
geht die Hoffnung nicht verlorn.<br />
Hoffnung auf den großen Frieden<br />
unterm weiten Himmelszelt,<br />
Finger Gottes, komm, berühre<br />
unsre Herzen, unsre Welt.<br />
Veröffentlichung mit Genehmigung des Autors<br />
Aus: Willi Fährmann, Ein Stern ist aufgegangen, Geschichten zur Advents- und Weihnachtszeit,<br />
Arena Verlag Würzburg 1998<br />
- 28 -
Neues aus dem Presbyterium<br />
Als Reaktion auf die Diskussion um<br />
die Bio-Energie-Fabrik Xanten und<br />
die öffentliche Debatte um die Produktion<br />
von Energie aus potentiellen<br />
Nahrungsmitteln hat das Presbyterium<br />
beschlossen, Pachtverträge jetzt<br />
immer mit dem Zusatz zu schließen,<br />
dass die Bewirtschaftung der Flächen<br />
nur der Nahrungs- oder Futtermittelproduktion<br />
dienen. Auch wenn<br />
die <strong>Evangelische</strong> Kirchengemeinde<br />
keine großen Flächen zu verpachten<br />
hat, ist diese Entscheidung doch ein<br />
Zeichen, das auch von anderen Kirchengemeinden<br />
übernommen wird.<br />
Der Pachtausschuss der Kirchenkreise<br />
Kleve begrüßt solche Schritte.<br />
Wie Jugendliche sich in der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kirchengemeinde in Xanten<br />
- 29 -<br />
zu Hause fühlen und als zugehörig<br />
erleben können, damit befasst sich<br />
das Presbyterium auch auf dem Hintergrund,<br />
dass sich durch die Veränderungen<br />
der Schulen auch die Angebote<br />
in der Kirchengemeinde verändern.<br />
Die Arbeit an einer Konzeption,<br />
die diese Entwicklungen im Blick<br />
hat, fordert zu intensivem Nachdenken<br />
über diesen Bereich der Gemeindearbeit<br />
heraus.<br />
In Kürze stehen die Finanzen auf<br />
dem Arbeitsplan des Presbyteriums.<br />
Der Haushaltsplan für 2012 wird im<br />
Rentamt des Kirchenkreises vorbereitet<br />
und im <strong>Dezember</strong> im Presbyterium<br />
beraten und beschlossen.<br />
M.Kroll
Besondere Veranstaltungen der<br />
<strong>Evangelische</strong>n Kirchengemeinde<br />
Der lebendige Adventskalender<br />
An jedem Adventssamstag um 18 Uhr gibt es einen Treffpunkt bei einem<br />
Haus in der Gemeinde. Gastgeber erwarten die Kommenden mit Lichtern,<br />
einem adventlichen Fenster, vielleicht mit Musik und einem Lied, einer<br />
Geschichte, einem Adventsgruß. Alle sind willkommen. Menschen begegnen<br />
einander und erleben etwas von der Erwartung im Advent. Alles geschieht<br />
draußen, - darum ist warme Kleidung angebracht.<br />
Termine und Orte:<br />
26. November: bei Familie Niemeier, Hildegard-Von-Bingen-Str. 5 (Beek)<br />
3. <strong>Dezember</strong>: bei Familie Diedrichs, Am Waymannshof 3 (Im Hochbruch)<br />
10. <strong>Dezember</strong>: im Evang. Altenzentrum<br />
„Haus am Stadtpark“, Poststr. 11-15 (Innenstadt)<br />
17. <strong>Dezember</strong>: Familie Buschhaus-Kösters, Scholtenstr. 15 (Wardt)<br />
XANTEN LIEST im Advent<br />
Für alle, die im Advent gern Geschichten hören, bei Kerzenlicht<br />
Adventslieder singen und einfach eine schöne Stunde genießen möchten.<br />
Besonders auch für Familien mit Kindern!<br />
Mittwoch, 14. <strong>Dezember</strong>, 17 Uhr in der <strong>Evangelische</strong>n Kirche am Markt in<br />
Xanten<br />
Vorbereitungen für einen Gottesdienst zu Heiligabend<br />
Für den Gottesdienst, der an Heiligabend um 17 Uhr in der Kirche gefeiert<br />
wird, bereiten Kinder und Erwachsene ein Predigtspiel vor. Die<br />
„Generalprobe“ am 22. <strong>Dezember</strong> um ca. 17 Uhr ist öffentlich.<br />
Großes Konzert der Posaunenchöre vom Niederrhein<br />
Einmal im Jahr kommen die Posaunenchöre vom Niederrhein, die in der<br />
Regel in ihren evangelischen Kirchengemeinden zu Hause sind, in den Dom<br />
zu Xanten. Durch ökumenische Gastfreundschaft im großen Dom können die<br />
vielen Besucher und Besucherinnen dieses Ereignis wahrnehmen. Mit einem<br />
offenen Singen und einem daran anschließenden Konzert bildet dieser Tag<br />
einen Höhepunkt im Weihnachtskreis.<br />
Sonntag, 8. Januar, 15.30 Uhr im Dom St. Viktor. Offenes Singen ab 14.30<br />
Uhr.<br />
KONZERT<br />
Mit Dorothee Ingenfeld, Mezzosopran<br />
An der Orgel: Wolfgang Schwering<br />
- 30 -
Sonntag ,29. Januar, 17 Uhr, <strong>Evangelische</strong> Kirche am Markt<br />
Eintritt: 10 €<br />
Zwei Menschen mit Wurzeln in der Region und zugleich vertraut mit der<br />
weiten Welt der Musik, geben ein besonderes Konzert. Dorothee Ingenfeld ist<br />
gebürtig aus Birten und ging in Xanten zur Schule, ehe sie mit dem Studium<br />
begann, durch das sie zu einer gefragten Sopranistin wurde, die heute<br />
weltweit gastiert. Wolfgang Schwering ist Domkantor von St. Viktor in Xanten<br />
und mit seinem Können und seiner Freude an der Musik in ihren vielen<br />
Facetten vielen wohl bekannt.<br />
Adventskonzert der Kantorei Xanten-Sonsbeck<br />
11. <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>, 3. Advent, 17 Uhr <strong>Evangelische</strong> Kirche Sonsbeck<br />
(Info: Ab Januar 2012 finden die Chorproben wieder dienstags, 20:00 Uhr im<br />
Wichernhaus in Sonsbeck statt!)<br />
Presbyteriumswahl<br />
Wenn Sie diesen Brief in den Händen halten, stehen<br />
die KandidatInnen für die Presbyteriumswahl<br />
am 5.2.2012 fest. Jetzt - während ich diesen Artikel<br />
schreibe (Ende Oktober) - allerdings noch nicht.<br />
Deshalb wird es einen Sonderbrief ab Mitte <strong>Dezember</strong><br />
geben, in dem die KandidatInnen vorgestellt<br />
werden. Ein persönliches Kennenlernen ist in einer<br />
Gemeindeversammlung am 22.1. 2012 nach dem<br />
Gottesdienst möglich. Bis zum Wahltag können Sie<br />
als Wahlberechtigte (Mitglied der Kirchengemeinde, konfirmiert oder mindestens<br />
16 Jahre alt) allerdings noch folgendes tun:<br />
ab dem 8.1.-29.1..: Im Gemeindebüro ins Wahlverzeichnis sehen, ob Sie<br />
dort auch wirklich aufgeführt sind (wählen dürfen Sie nur, wenn Sie da auch<br />
drinstehen)<br />
bis zum 31.1.: Den Antrag auf Briefwahl einreichen, wenn Sie denn mit Briefwahl<br />
wählen wollen. Den Antrag erhalten Sie mit der Wahlbenachrichtigung<br />
bis zum 15.1.2012. Die Briefwahlunterlagen müssen bis zum 4.2. 2012, 16<br />
Uhr im Gemeindebüro zurück sein.<br />
Ich hoffe, dass Sie bei allen diesen Terminen nicht den Überblick verlieren.<br />
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung und freue mich auf Ihre<br />
Wahlbeteiligung.<br />
Ihre Ulrike Dahlhaus<br />
- 31 -
Nachruf<br />
Rudolf Reute – Pfarrer in Xanten von 1966 bis 1993<br />
Unter dem Datum des 1.April 1966 vermerkt das Presbyteriums-Protokoll:<br />
„Herr Pfarrer Rudolf Reute hat am 30.03.1966 angerufen und mit einem<br />
freundlichen „Ja“ die Stelle angenommen.“<br />
Als Rudolf Reute 1993 nach 27 Jahren Dienst in den evangelischen Gemeinden<br />
in Xanten und Mörmter in den Ruhestand verabschiedet wurde, überreichte<br />
ihm Probst Lindlar ein<br />
Bild vom St. Viktor- Schrein<br />
und die Kopie der Urkunde<br />
von der letzten Viktor-Tracht<br />
im Jahre 1991, welche auch<br />
Reutes Unterschrift trägt. Ein<br />
solches ökumenisches Zeichen<br />
wäre in den Jahrzehnten<br />
zuvor undenkbar gewesen.<br />
1991 hat es in Xanten zum<br />
ersten Mal einen ökumenischen<br />
Gottesdienst für die<br />
Schulanfänger gegeben. Am<br />
Anfang der ökumenischen Bemühungen<br />
Pfarrer Reutes<br />
steht 1967 der Plan eines gemeinsamen<br />
Gottesdienstes<br />
mit Kaplan Brefeld. Zum Empfang<br />
anlässlich 400 Jahre Ev.<br />
Kirchengemeinde Xanten<br />
1972 sprach Probst Wilms<br />
und die Woche ging zu Ende<br />
mit einem ökumenischen Gottesdienst.<br />
Wie eng die christlichen Ge-<br />
meinden in Xanten zusammengerückt<br />
waren, zeigte sich<br />
„Pfarrer Reute in der Ev. Kirche Mörmter“<br />
bei einem ökumenischen Gespräch über das Abendmahl, bei dem Probst<br />
Lindlar und Pfarrer Reute sich gegenseitig hervorragend über die Feier ergänzten.<br />
In den <strong>Gemeindebrief</strong>en erschienen Artikel aus der Feder von Autoren<br />
der jeweils anderen Gemeinde. Seit 1987 gibt es den „Eine-Welt-Laden“<br />
(jetzt „Weltladen“) als ökumenische Einrichtung.<br />
Seine letzten Lebensjahre verbrachte Rudolf Reute mit seiner Frau Ruth in<br />
seinem Lieblingsprojekt, dem <strong>Evangelische</strong>n Altenzentrum an der Poststraße<br />
in Xanten. Am 9. September diesen Jahres haben wir ihn in Xanten beerdigt.<br />
An diesem Tag wäre er 83 Jahre alt geworden.<br />
Jürgen Rosen<br />
- 32 -
Die feierliche Eröffnung<br />
des Anbaus der Kindertagesstätte<br />
„Arche“<br />
an der Heinrich-Lensing-Straße 61<br />
fand statt am Sonntag, den 25. September!<br />
Mit einem kindgerechten Gottesdienst<br />
von Pfarrer W. Willnauer-Rosseck ,<br />
Ansprachen und Dankesworten von<br />
Pfarrerin U.Dahlhaus, dem Dipl.Ing./<br />
van Aaken und der Leiterin Ulrike Reinemann<br />
wurde der neue Anbau vielen<br />
Eltern, den Kindern und vielen Gästen<br />
vorgestellt.<br />
- 33 -<br />
Eine angenehme Atmosphäre,<br />
schöne bunte Farben,<br />
ein neuer Turnraum, neue Ru-<br />
heräume mit Betten „wie bei den<br />
sieben Zwergen“, Wickeltisch, Badewanne….<br />
für die Betreuung der<br />
unter 3-jährigen Kinder laden ein in<br />
die „Kita Arche“!<br />
Die Anmeldungen<br />
für<br />
das neue<br />
Kindergartenjahrbeginnenbereits.Kurzfristig<br />
sind<br />
für das laufende<br />
Jahr<br />
noch einige<br />
Plätze frei. Wer also noch einen<br />
Platz sucht, kann sich umgehend<br />
bei der Leiterin Ulrike Reinemann,<br />
Tel. 02801-3387 melden!<br />
Karola Loffeld
Termine aus dem Leben der<br />
<strong>Evangelische</strong>n Kirchengemeinde<br />
Frauenhilfe<br />
Die Frauenhilfe trifft sich jeweils am zweiten Mittwoch im Monat<br />
um 15 Uhr im Gemeindesaal.<br />
Auskunft: A.Broszei-Autrata<br />
7. <strong>Dezember</strong>..........ADVENTFEIER<br />
11. Januar..............Reicht Brot allein für die Welt?<br />
Hilfe zur Selbsthilfe am Beispiel Tansania<br />
8. Februar..............Weltgebetstag 2012 aus Malaysia<br />
Monika Kempken stellt Land und Leute vor<br />
Frauen im Gespräch<br />
Jeden 2. Donnerstag im Monat, 9.30-11 Uhr, Gruppenraum,<br />
Kurfürstenstr. 5<br />
Auskunft: Andrea Jurkschat, Tel. 02804-1411<br />
8. <strong>Dezember</strong>..........Weihnachtsfeier<br />
12. Januar..............„Gewissensfragen“<br />
9. Februar .............„Leben im Luxus – haben wir mehr als uns gut tut?“<br />
Gesprächskreis<br />
Einmal im Monat, freitags 18 Uhr. Gemeindesaal<br />
Kurfürstenstraße<br />
Hauptthema: „Wohin geht mein Weg? Am Ende ein Gehen<br />
ins Licht“<br />
20. Januar..............„Was folgt dem Leben? – Nah-Tod-Erfahrung“<br />
17. Februar............Tod im alten Bund<br />
Meditatives Tanzen<br />
Einmal im Monat, Montags, 19.30 Uhr im Gemeindesaal, Kurfürstenstraße<br />
Leitung: Sigrid Rückels<br />
Termine im ersten Halbjahr: 23.1., 13.2., 19.3., 16.4., 14.5. 25.6.<br />
Gebühr für sechs Abende: 24 €, Anmeldung im Gemeindebüro.<br />
Gastteilnahme (6€) möglich.<br />
Für Jugendliche<br />
Die aktuellen Angebote der Jugendarbeit sind im Schaukasten angekündigt<br />
und bei den Mitarbeitenden zu erfragen.<br />
Weitere regelmäßig stattfindende Angebote finden Sie in der<br />
Sonderausgabe des <strong>Gemeindebrief</strong>es, der Anfang Januar zu den<br />
Presbyteriumswahlen erscheint.<br />
- 34 -
Zur Person<br />
Propst Klaus Wittke im Gespräch<br />
mit dem Lichtblick<br />
Wir führten das Interview wenige<br />
Tage, nachdem Klaus Wittke in<br />
seine Wohnung im Kapitel eingezogen<br />
war und noch vor seiner<br />
Einführung zum Propst von St.<br />
Viktor. Dabei trafen wir ihn trotz<br />
mehrerer telefonischer Unterbrechungen<br />
bemerkenswert entspannt,<br />
aufmerksam und offen<br />
an. Auch sein Arbeitszimmer<br />
wirkte so, als wäre er dort schon<br />
geraume Zeit tätig. Dabei hatte<br />
er eigentlich noch Urlaub.<br />
Lichtblick: Sind sie schon richtig<br />
angekommen?<br />
Wittke: Schon als Kind bin ich<br />
häufig in Xanten gewesen und<br />
kann mich noch gut an das Rund<br />
der Amphitheater-Säulen erinnern.<br />
Der Weg von Ossenberg nach<br />
hier war ja nicht weit, insofern war<br />
mir Xanten nicht ganz fremd. Daher<br />
kann ich sagen, dass ich mich eigentlich<br />
schon jetzt recht wohl fühle, besonders<br />
auch deshalb, weil ich<br />
schon viele Gespräche geführt und<br />
Kontakte gehabt habe. Sie alle waren<br />
sehr positiv, sodass ich in dem<br />
Gefühl, auf einem guten Weg zu<br />
sein, bestärkt wurde.<br />
Lichtblick: Am Sonntag Ihrer Einführung<br />
werden Sie das Propstkreuz<br />
von Propst Wormland übernehmen.<br />
Haben sie zu ihm eine besondere<br />
Beziehung?<br />
Wittke: Ja, nicht nur durch seinen<br />
tragischen Tod, sondern besonders<br />
durch seinen Bruder August, der in<br />
Winnekendonk Amtsdirektor war. Obwohl<br />
er viel älter war als ich, habe<br />
- 35 -<br />
ich durch ihn eine große Hilfe und<br />
Unterstützung in meiner Aufgabe als<br />
Pastor erfahren. Er war ein hoch angesehener<br />
und sozial gesinnter<br />
Mann, der während seines ganzen<br />
Lebens immer die Interessen anderer<br />
Menschen vor seine eigenen gestellt<br />
hat. Viele ältere Menschen haben<br />
mir erzählt, dass sie ohne ihn in<br />
Winnekendonk nicht heimisch geworden<br />
wären, denn er habe niemanden<br />
abgewiesen. Mit ihm habe ich mich<br />
oft über seinen Bruder Bernhard unterhalten,<br />
vor allem über seine Zeit<br />
als Burgkaplan in Gemen. Als die<br />
Kinder noch klein waren, ist die Familie<br />
nach Achterhoek gezogen. Der<br />
Kontakt zu ihr ist bis heute nicht abgebrochen.<br />
Daher habe ich, als<br />
Propst Manthey mir den Vorschlag<br />
hinsichtlich des Propstkreuzes mach-
te, sofort zugestimmt.<br />
Lichtblick: Sie kommen im<br />
Vergleich zu Xanten aus einer<br />
kleineren und vielleicht auch homogeneren<br />
Gemeinde.<br />
Wittke: Die Seelsorgeeinheit Winnekendonk<br />
- Wetten gemeinsam hat<br />
„nur“ 5500 Gemeindemitglieder, ist<br />
also wesentlich kleiner als meine jetzige<br />
neue Gemeinde. Aber sie<br />
macht mir hinsichtlich der Zahlen eigentlich<br />
keine Angst, habe ich doch<br />
in Borken schon in einer großen Gemeinde<br />
mit 15 000 Mitgliedern Erfahrungen<br />
gesammelt. Auch dort lebten<br />
die Menschen nicht alle in der Stadt.<br />
Es gab auch eine Reihe von Bauerschaften<br />
mit eigenem religiösem Leben,<br />
das nicht immer einfach zu integrieren<br />
war. In meiner jetzigen Situation<br />
kommt es mir darauf an, unbelastet<br />
auf die Menschen und Orte<br />
zuzugehen, zu hören und wahrzunehmen,<br />
in welcher Lage sie sich befinden,<br />
wo Vergangenes noch aufzuarbeiten<br />
ist oder der Wunsch nach<br />
Änderungen besteht. Bei den kirchlich<br />
Gebundenen habe ich immer eine<br />
Bereitschaft festgestellt, sich auf<br />
Veränderungen einzulassen. Eine<br />
Gemeinde darf nicht vergessen,<br />
dass es auch für die Priester schwer<br />
ist, die verlangten Aufgaben zu übernehmen.<br />
Manche tragen schwer daran,<br />
sich dem Versprechen des Gehorsams<br />
gegenüber dem Bischof zu<br />
stellen, bzw. weigern sich, große Verantwortung<br />
zu übernehmen. Bei allen<br />
zu übernehmenden Aufgaben<br />
möchte ich aber in erster Linie Seelsorger<br />
bleiben, Menschen in Not<br />
und vor allen jungen Familien helfen,<br />
ich möchte auch Sterbenden,<br />
Trauernden und Kranken nahe sein.<br />
Dass das als hoher Anspruch nicht<br />
immer einfach ist und nicht ohne Enttäuschungen<br />
bleiben wird, ist mir klar.<br />
Lichtblick: Welche Bedeutung messen<br />
Sie dem von den Bischöfen angestoßenen<br />
Dialog mit „dem Kirchenvolk“<br />
bei?<br />
Wittke: Ich hoffe, dass es nicht nur<br />
bei Worten bleibt, sondern dass konkrete<br />
Taten uns Mut und Schwung<br />
geben. Es darf nicht so sein wie<br />
beim Diözesanforum, dass wenig<br />
nur realisiert wurde und manchen Ortes<br />
sich Frust breit machte. Man sollte<br />
sich den Spruch:“ ecclesia semper<br />
reformanda“ (die Kirche ist immer zu<br />
erneuern) ständig vor Augen halten.<br />
Dabei hoffe ich u.a. auch auf das<br />
Seelsorgeamt des Generalvikariates.<br />
Lichtblick: Ihr Vorname Klaus bezieht<br />
sich auf Nikolaus von der Flüe.<br />
Hat das eine besondere Bedeutung<br />
für Sie?<br />
Wittke: O ja! Wie bei allen Heiligen<br />
kann man sich natürlich auch an seiner<br />
Person stoßen, hat er doch „seine<br />
Familie im Stich gelassen“. Aber<br />
alles geschieht nur in Absprache mit<br />
seiner Familie. Aus dem Neuen, dem<br />
er sich stellt, wächst Neues und gibt<br />
den Menschen viel Mut und neue<br />
Kraft; dafür verehren sie ihn. Vielleicht<br />
kann man da einen Bogen zu<br />
Nikolaus Groß spannen: er hätte<br />
durch Schweigen seiner Familie viel<br />
Leid ersparen können. Heute verehren<br />
wir ihn für sein „Nicht-Schweigen“.<br />
Lichtblick: Können Sie uns über<br />
„den Menschen“ Klaus Wittke etwas<br />
erzählen: seine Leidenschaften, Neigungen…?<br />
- 36 -
Wittke: Das könnte ich mit den drei<br />
Wörtern: Musik - Lesen - Natur umschreiben.<br />
Lesen: da ist meine erste<br />
Adresse Siegfried Lenz. Er hat mich<br />
sprachlich sehr beeindruckt. Wichtig<br />
ist aber auch, dass seine Geschichten<br />
aus Masuren stammen, der Heimat<br />
meines Großvaters.<br />
Musik: Gitarre- und Klavierspielen<br />
habe ich mir selbst beigebracht. Mit<br />
der Gitarre habe ich Kinder in der<br />
Grundschule und auf Fahrten begleitet.<br />
Klavier spiele ich zur Entspannung<br />
und zum Abschalten. Natur beschränkt<br />
sich im Augenblick eher auf<br />
Radfahren und Rosenschneiden im<br />
Garten. Mein einjähriger Versuch,<br />
mit einem Hund zu leben, ist zu beider<br />
Vorteil eingestellt worden.<br />
Natürlich ist mir auch meine Familie<br />
sehr wichtig. Meine Mutter lebt in<br />
Das Heiligenhaus am „Steenbruckshoff“<br />
in Birten<br />
(heute unter dem Namen<br />
„Steinbrückshof“)<br />
In ihrem<br />
Hochzeitsjahr<br />
1804 erbauten<br />
die<br />
Erbin des<br />
SteinbrückshofsPetronellaEngelskirchen<br />
mit ihrem<br />
Mann Theodor<br />
Funck das Heiligenhäuschen auf<br />
der dem Hofgebäude gegenüberliegenden<br />
Straßenseite. Sie widmeten<br />
- 37 -<br />
Winnekendonk. Dadurch wurde<br />
das Pfarrhaus dort zu einem<br />
heimlichen Mittelpunkt der Familie.<br />
Leider ist sie so krank, dass ein<br />
Umzug nach Xanten nicht infrage<br />
kam. Meine vier Geschwister – mein<br />
älterer Bruder ist leider schon verstorben<br />
– leben in Süddeutschland,<br />
am Niederrhein und in Belgien; wir<br />
halten guten Kontakt miteinander.<br />
Lichtblick: Herzlichen Dank für das<br />
Gespräch und Ihre Bereitschaft, dies<br />
mit uns während Ihres Urlaubs zu<br />
führen. Wir wünschen Ihnen für Ihre<br />
Aufgabe in unserer Propsteigemeinde<br />
Glück und Gottes Segen.<br />
Das Gespräch mit Propst Klaus Wittke<br />
führten Jochem Int-Veen und<br />
Theo Zumkley.<br />
Foto: Jochem Int-Veen<br />
es der Heiligen Familie und schmückten<br />
es mit einer kostbaren Marienfigur.<br />
Durch Einheirat kam es später<br />
in den Besitz der Familie Bossmann,<br />
die es bis heute gehütet hat. Nach<br />
Eintrag in die Denkmalschutzliste<br />
startete Wilhelm Bossmann unter tatkräftigerMithilfe<br />
der Nachbarn<br />
in den Jahren<br />
von 1987<br />
bis 1989 eine<br />
erste Grundsanierung,<br />
bei der<br />
auch die Inschrifttafelerneuert<br />
wurde.<br />
(s. Foto) Zur<br />
neuen Einweihung<br />
durch
Pfarrer Arnold Meurs im<br />
Rosenkranzmonat Oktober<br />
1989 kamen die Grundschulkinder<br />
der kath. Grundschule mit Schulleiter<br />
Arno Knauf und den Kolleginnen<br />
und<br />
übernahmen<br />
die Betreuung<br />
der<br />
„neuen<br />
Kapelle“.Späterwurde<br />
sie<br />
in die<br />
Hände<br />
von<br />
Herrn<br />
Paul<br />
Pieper<br />
übergeben, der treu dafür sorgte,<br />
dass die Kapelle ein würdiger Anblick<br />
für die Vorbeikommenden blieb.<br />
Weil es schon mal zu Vandalismus-<br />
schäden<br />
kam, wurdezunächst<br />
die<br />
wertvolle<br />
Marienfigur<br />
in Sicherheitgebracht<br />
und<br />
durch eine<br />
andere ersetzt.<br />
Als<br />
auch die<br />
dem Vandalismus<br />
zum<br />
Opfer fiel, wurde ganz auf Schmuck<br />
im Innenraum verzichtet.<br />
In diesem Jahr sorgte die jetzige Besitzerin<br />
des Steinbrückshofs für weitere<br />
Reparaturen und einen neuen<br />
Anstrich. Sie hofft, demnächst auch<br />
den Innenraum wieder in den alten<br />
Zustand versetzen zu können.<br />
Theo Zumkley<br />
Wo die Glocken läuten - Teil 2<br />
Die Glocken der Kirche St. Mariae-Himmelfahrt in Marienbaum<br />
Es ist noch nicht so sehr lange her ,<br />
dass dieses wunderschöne, harmonische<br />
Geläut die Gläubigen zum Gottesdienst<br />
ruft und die Anderen „nur"<br />
erfreut, bzw. dem ganzen Dorf Botschaften<br />
vermittelt, die natürlich,<br />
wenn man hier wohnt, auch verstanden<br />
werden.<br />
Eltern und Großeltern können noch<br />
erzählen von den spannenden und<br />
berührenden Ereignissen und Momenten,<br />
die den Guss und die Aufhängung<br />
der „neuen" Glocken begleiteten.<br />
Planung, Vorbereitung und Ausführung<br />
geschahen in den Jahren<br />
1978 -1980. Alter und Beschädigun-<br />
gen hatten die Qualität der vorhandenen<br />
Stahlglocken stark gemindert, so<br />
dass an Erneuerung gedacht werden<br />
musste. Hier kamen - nicht zum ersten<br />
und letzten Mal - Großzügigkeit<br />
und Mäzenatentum der Familie Underberg<br />
ins Spiel, die einen angestammten<br />
Wohnsitz im Dorf Marienbaum<br />
hat und hier und heute immer<br />
noch repräsentiert wird von dem Ehepaar<br />
Emil und Christiane Underberg.<br />
Sie stifteten eine Glockenausstattung,<br />
die - abgesehen von manchen Domkirchen<br />
-ihresgleichen sucht.<br />
Es wurden sieben Bronzeglocken unterschiedlicher<br />
Größe und Klangfarbe<br />
- 38 -
ei der Glockengießerei Petit & Edelbrook<br />
in Gescher in Auftrag gegeben.<br />
Vom Guss bis zum ersten Geläut waren<br />
stets Dorf- und Pfarrgemeinschaft<br />
aufs engste mit einbezogen. Es waren<br />
sicherlich erhebende Erlebnisse,<br />
zu sehen, wie die Glockenspeise in<br />
die Formen rinnt und dann später<br />
höchstpersönlich eine „Klangprobe"<br />
nehmen zu dürfen, als die Glocken<br />
endlich im Dorf angekommen<br />
waren und<br />
die kleinste von ihnen<br />
auf dem Platz vor der<br />
Kirche „ zum Anfassen"<br />
aufgestellt wurde.<br />
Dies ist alles in der<br />
Chronik der Gemeinde<br />
festgehalten, ebenso<br />
wie die dazu gehörenden<br />
begleitenden Veranstaltungen,<br />
die zum<br />
größten Teil von den<br />
Mäzenen initiiert und<br />
getragen wurden. Angefangen<br />
von Abendessens-Einladungenriesigen<br />
Ausmaßes bis zu<br />
den technischen Herausforderungen<br />
von<br />
Transport und Verladung am Ort.<br />
Nicht vergessen ist auch das Meisterstück<br />
der Aufhängung der größten<br />
Glocke, die durch keines der vorhandenen<br />
Schalllöcher im Turm passte.<br />
Es musste eine passende Öffnung geschlagen<br />
werden, die hinterher mit alten<br />
Steinen so hervorragend vermauert<br />
wurde, dass der Eingriff kaum<br />
noch sichtbar war. Es müssen großartige<br />
Feier - Tage gewesen sein, an denen<br />
Hunderte teilnahmen, angesteckt<br />
von Erwartung, Hochstimmung und<br />
Freude, die ihren Ausdruck fanden in<br />
geschmückten Straßen, Wagen und<br />
einer ganz großen Begleitprozession<br />
der Glocken an ihrem Weihetag, dem<br />
- 39 -<br />
25.11.1980<br />
Glocken haben im Verständnis<br />
der Kirchen und ihrer Gläubigen<br />
eine mystische Aura: Sie stehen zu<br />
allererst im Dienste des Gebetes<br />
und des Lobes für Gott, den<br />
Allmächtigen. Damit wird ihnen aber<br />
auch eine fast menschliche Persönlichkeit<br />
zugeschrieben, was sich äußerlich<br />
darin manifestiert, dass sie<br />
mit Taufwasser und Chrisam<br />
getauft werden.<br />
Den Weiheakt, an den<br />
sich ein großes Pontifikalamt<br />
anschloss, nahm<br />
damals Weihbischof<br />
Averkamp vor.<br />
Die größte Glocke, Nr. l,<br />
heißt SALVATOR und ist<br />
Christus geweiht. Sie<br />
hat einen unteren Durchmesser<br />
von 4,86 m. Glocke<br />
Nr. 2, SANCTA MA-<br />
RIA, ist der Mutter Gottes<br />
geweiht, die 3. Glocke<br />
der SANCTA<br />
BIRGITTA, in Erinnerung<br />
an das ehemalige<br />
Birgitten-Kloster in Marienbaum.<br />
Die Glocken 4 und 6 tragen<br />
die Heiligen-Namen der Stifter:<br />
SANCTUS AEMILIUS und SANCTA<br />
CHRISTIANA. Der Glocke Nr. 5 hat<br />
man, im Gedenken an die alte Stahlglocke<br />
von 1952, den Namen SANC-<br />
TIANGELI gegeben, und die 7. Glocke,<br />
mit einem unteren Umfang von<br />
2.32 m , ist nach dem heiligen GE-<br />
RARDUS benannt, wie der damalige<br />
Pfarrer der Gemeinde.<br />
Vom 26.11. bis 3.12.1980 vollzog<br />
sich die schwierige Montage, danach<br />
wurden die Glocken eingestimmt,<br />
und am 6.12. erklang zum ersten Mal<br />
das ganze prachtvolle Geläut. Mitten<br />
im Winter, so die Chronik, gingen alle
Fenster auf, die Menschen standen in<br />
den Straßen und eine Hochstimmung<br />
der Freude, Dankbarkeit und Zusammengehörigkeit<br />
erfasste die, die das<br />
erleben durften. Bis zum darauf folgenden<br />
Weihnachtsfest rief nur immer<br />
eine Glocke zur Messe, aber am<br />
Heiligen Abend wurden die Menschen<br />
dann von der wunderbaren<br />
Klangfülle aller sieben Glocken in die<br />
Kirche begleitet, und so ist es bis heute.<br />
Auch wenn Sonn- und Festtags-<br />
Geläut immer noch von vielen Menschen<br />
als ästhetischer Genuss wahrgenommen<br />
werden, so gewöhnen wir<br />
uns doch an Wunder, und Glocken<br />
sind ein technisches Wunder.<br />
' Wir haben 'Läutemaschinen' erfunden,<br />
die die Glocken erklingen lassen,<br />
um sie in den Dienst vieler Funktionen<br />
zu stellen. Eine Besonderheit<br />
in Marienbaum ist sicherlich das Glockenspiel,<br />
was zweimal am Tag (kurz<br />
vor 11,00 h und kurz vor 17.00 h) Lieder<br />
aus dem 'Gotteslob' spielt, die<br />
den Stationen des Kirchenjahres entsprechen.<br />
Nicht nur die Dorfbewoh-<br />
ner, auch viele Wallfahrer und sonstige<br />
Kirchenbesucher kennen diese<br />
'Fähigkeit' der Glocken und erfreuen<br />
sich daran. Außerdem rufen sie dreimal<br />
am Tag zum 'Engel des Herrn',<br />
ein Gebet, das heute Vielen nicht<br />
mehr geläufig ist. (Der Engel des<br />
Herrn brachte Maria die Botschaft ...)<br />
Eine Botschaft speziell für uns ist die<br />
vom Tod unserer Mitmenschen. Sie<br />
wird uns durch eine tief gestimmte<br />
Glocke übermittelt, die uns zu unterschiedlichsten<br />
Stunden unüberhörbar<br />
anrührt und uns kurz innehalten, überlegen<br />
oder beten lässt. Am Tag der<br />
Beerdigung dann wird feierlich zum<br />
Trauergottesdienst und letzten Geleit -<br />
wiederum mit besonderer Klangabstimmung<br />
gerufen. Hell und festlich,<br />
volltönend und lang anhaltend künden<br />
sie dann von einer Hochzeit. Von<br />
7.00 h morgens bis 23.00 h abends<br />
rufen sie uns außerdem viertelstündlich<br />
die Zeit ins Gedächtnis und so begleiten<br />
sie uns schließlich ein Leben<br />
lang.<br />
Margret Hubert<br />
- 40 -
Seit Juni 2010 gibt es den Internet-Auftritt unserer Propsteigemeinde im<br />
Netz unter www.stviktor-xanten.de. Inzwischen haben weit mehr als 40.000<br />
Besucher die Homepage aufgerufen und sich aktuell informiert. Besonders<br />
hingewiesen wird auf das Forum für den Meinungsaustausch über kontroverse<br />
Themen. Aktuell steht der von den deutschen Bischöfen angestoßene Dialog<br />
zwischen Kirchenleitung und Kirchenvolk zur Diskussion. Wir freuen uns<br />
über jeden Beitrag. Übrigens können Sie zu einigen der hier folgenden Informationen<br />
Hintergründe und Details über unsere Website erfahren.<br />
Am 9. September verabschiedete sich die Propsteigemeinde<br />
in einem festlichen Gottesdienst von Propst Alfred<br />
Manthey, der das Amt mehr als 12 Jahre innehatte. Neben<br />
vielem anderen, z. B. der Errichtung des Stiftsmuseums<br />
und anderer Bauprojekte im und am Dom wird vor allem<br />
eine Entwicklung in seiner Amtszeit in Erinnerung bleiben:<br />
Unter seiner weitsichtigen Führung haben sich die<br />
Xantener Gemeinden 2007 zur neuen Propsteigemeinde<br />
zusammengeschlossen. Die Feier des Gottesdienstes und<br />
das Wort der Verkündigung waren jedoch vorrangige Anliegen<br />
seiner Amtszeit. Ausführlicher Bericht auf der Homepage.<br />
Bereits sechs Wochen später wurde<br />
Propst Klaus Wittke am 23. Oktober<br />
als sein Nachfolger eingeführt. Auch an<br />
diesem Tag gab es eine eindrucksvolle<br />
Feier mit einer ebenso eindrucksvollen<br />
programmatischen Predigt des neuen<br />
Propstes. Lesen Sie auch das Interview<br />
mit Propst Wittke in diesem Heft.<br />
Im September feierte unser Gemeindebezirk<br />
St. Petrus Obermörmter das 50jährige<br />
Weihejubiläum der Kirche, die nach der Zerstörung im Krieg neu entstand<br />
und am 11. November 1961 eingeweiht wurde.<br />
Jubiläum: Für die ganze Propsteigemeinde gratuliert der Gemeindebezirk<br />
St.Viktor Birten seiner Kfd ganz herzlich zum 40jährigen Bestehen, dankt ihr<br />
für den vielfältigen Einsatz in der Gemeinde und wünscht ihr weiterhin eine<br />
fröhliche Gemeinschaft, eine wachsende Mitgliederzahl und vor allem Gottes<br />
Segen!<br />
Glückwunsch: Unser Diözesanbischof Dr. Felix Genn hat am 16. Oktober<br />
- 41 -
Graciela Sonntag zum pastoralen Dienst im Bistum Münster beauftragt.<br />
Seit dem 1. August arbeitet sie als Pastoralreferentin in der<br />
Pfarrgemeinde St. Amandus in Datteln.<br />
Erstkommunion 2012: Pastoralreferent Lars Lindemann stellte den Eltern<br />
der Kommunionkinder sowie in den Gremien das geänderte Konzept für die<br />
Erstkommunion-Katechese vor. In unseren sieben Gemeindebezirken werden<br />
insgesamt 102 Mädchen und Jungen im nächsten Jahr erstmals zur Hl.<br />
Kommunion gehen. Bei Fragen können Sie sich über lars@web-lindemann.de<br />
auch direkt an ihn wenden.<br />
Firmung: Am 31.11. <strong>2011</strong> wurden<br />
81 Jugendliche unserer Gemeinde<br />
im Dom durch Weihbischof Wilfried<br />
Theising gefirmt, 4 weitere empfangen<br />
das Sakrament am 5. <strong>Dezember</strong><br />
im Rahmen der Erwachsenentaufe.<br />
Erstmals bereitete sich nur ein Jahrgang<br />
auf die Firmung vor, und das<br />
besonders intensiv im Rahmen eines<br />
gemeinsamen Wochenendes. Ein besonderer<br />
Dank gilt den 12 Katechetinnen<br />
und Katecheten.<br />
Der Pfarrgemeinderat hat sich auf seinen Sitzungen mit unterschiedlichen<br />
Sachfragen befasst. Im Rahmen seiner Sitzung im Juli befasste er sich ausführlich<br />
mit der sozialen Situation in unserer Gemeinde. Von besonderer Bedeutung<br />
war dies für das Arbeitsfeld „Soziales“, in dem der Pfarrgemeinderat<br />
sich weiter der sozialen Frage stellen will. Die Sitzung im September war<br />
die bisher erste ohne Propst. Neben Aspekten des Arbeitsfeldes „<strong>Ökum</strong>ene“<br />
ging es um die inhaltliche Gestaltung des ersten Treffens mit Propst Wittke<br />
im November sowie der Klausurtagung im Februar.<br />
Die Kirchen der Propsteigemeinde beteiligten sich auch in diesem Jahr wieder<br />
mit verschiedenen Angeboten und Programmen an der „Nacht der offenen<br />
Kirchen“, die vom <strong>Evangelische</strong>n Kirchenkreis initiiert wurde.<br />
Im Stiftsmuseum finden auch am 4., 11. und 18. <strong>Dezember</strong><br />
jeweils um 14.30 Uhr offene Führungen durch die Dauerausstellung<br />
statt. Teilnehmer zahlen lediglich den normalen Eintritt.<br />
Darüber hinaus gibt es am 10.12. von 14.00 -16.30 Uhr<br />
einen Kreativkurs für Erwachsene „Marmorpapier selbst herstellen“<br />
mit Dipl.-Restauratorin Ines Krupp. Kostenbeitrag<br />
8,00 €, Anmeldung erforderlich. Weitere Informationen unter www.stiftsmuseum-xanten.de.<br />
Jochem Int-Veen<br />
- 42 -
Liebe Gemeinde!<br />
Als Neubürger der Stadt Xanten und<br />
als Pastor und Propst der St. Viktor<br />
Pfarrgemeinde freue ich mich, Ihnen<br />
heute einen herzlichen Gruß zu<br />
schreiben. Nach den ersten Tagen in<br />
der neuen Heimat, die vom hektischen<br />
Umzugsgeschehen bestimmt<br />
waren, ist nun im Haus Kapitel 9<br />
halbwegs Ordnung und Ruhe eingekehrt.<br />
Ich will nicht verschweigen,<br />
dass ich im Schatten des wunderbaren<br />
Domes durchaus schon heimatliche<br />
Gefühle entwickelt habe. Sicherlich<br />
trugen dazu aber auch die Erfahrungen<br />
bei, die ich am Tag meiner<br />
Pfarreinführung machen durfte. Sehr<br />
viele Mitglieder der Gemeinde haben<br />
sich auf unterschiedliche Weise eingebracht,<br />
um den Feierlichkeiten dieses<br />
Tages einen besonderen Glanz<br />
zu verleihen.<br />
Ihnen allen gilt ein herzliches „Dankeschön“!<br />
Ich selbst, aber auch eine<br />
Reihe von Gästen aus Nah und<br />
Fern, die ich gesprochen habe, waren<br />
sehr beeindruckt und angetan<br />
vom Stil und von der Atmosphäre dieser<br />
gelungenen Feier. Allen, die mitgewirkt<br />
haben, um diesen, für mich<br />
unvergesslich schönen Tag zu gestalten,<br />
gilt Dank und Anerkennung. Es<br />
war für mich sehr eindrucksvoll,<br />
gleich zu Beginn meiner Tätigkeit in<br />
Xanten eine so lebendige Pfarrgemeinde<br />
in ihrer Vielfalt zu erleben.<br />
Das macht Mut und weckt Hoffnung<br />
für die kommende Zeit. Danken<br />
möchte ich auch für die liebevolle<br />
Zeichen, die gesetzt wurden, um mir<br />
- 43 -<br />
schon vorab vertrauensvolle<br />
Wertschätzung entgegen zu<br />
bringen. Ich danke für alle schriftlich<br />
verfassten und für alle gesprochenen<br />
Worte, die mich geehrt, erfreut<br />
und bestärkt haben. Ich danke<br />
für die persönlichen Geschenke, die<br />
mich auch in Zukunft an mein Versprechen<br />
erinnern, den Mitgliedern<br />
der Propsteigemeinde zu dienen<br />
und allen, im kirchlichen Dienst Täti-<br />
gen, ein zuverlässiger und gewissenhafter<br />
Mitarbeiter zu sein. Desweiteren<br />
danke ich für die zahlreichen<br />
Geldspenden, die den notleidenden<br />
Menschen in Ostafrika zukommen,<br />
insgesamt waren es ca. 4000 €. Ich<br />
danke aber auch für Ihr begleitendes<br />
Gebet, das uns miteinander und in<br />
unserer Liebe zu Gott verbindet.<br />
Zum Ende dieser Zeilen wünsche<br />
ich uns allen besinnliche Adventstage,<br />
ein frohes Weihnachtsfest und<br />
einen guten Übergang in das Neue<br />
Jahr 2012.<br />
Xanten, im November <strong>2011</strong><br />
Propst Klaus Wittke<br />
Zur Rückseite:<br />
Foto: Theo Zumkley (<strong>2011</strong>)<br />
Dieses beliebte Motiv schmückte schon 1978 das Plakat, mit dem die Stadt Xanten<br />
auf ihr Stadtjubiläum – 750 Jahre Stadt Xanten – aufmerksam machte.
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