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01. Seite rechts_Deckblatt - Heinrich-Lanz-Schule II

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Das Chemielabor wird gebaut!<br />

Von der Vision zur Wirklichkeit<br />

Dokumente der Jahre<br />

1994 – 2011


Vorwort<br />

Was lange währt, wird endlich gut – siebzehn Jahre lang hat sich die <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<br />

<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim (HLS<strong>II</strong>) eingesetzt für Planung, Fertigstellung und Inbetriebnahme<br />

eines neuen, den geltenden Sicherheits- und Qualitätsstandards entsprechenden<br />

Chemienasslabors, das heute feierlich eingeweiht wird und in dem ab jetzt unterrichtet<br />

werden kann – das Jahr 2011 ist auch für uns ein „Jahr der Chemie“.<br />

Jährlich finden hier nun rund 50 chemisch-technische Assistenten, 60 Chemielaboranten<br />

und 30 Chemietechniker ein perfektes Labor für die im Bildungs- und Lernfeldplan<br />

vorgeschriebenen technischen Untersuchungen und chemischen Übungen vor,<br />

das industriellen Standards genügt.<br />

Die Unterrichtsqualität, deren Weiterentwicklung sich seit PISA alle verschrieben haben,<br />

ist nun an der HLS<strong>II</strong> in hohem Maße durch die positiv veränderten Rahmenbedingungen<br />

gesteigert worden.<br />

Das duale System der naturwissenschaftlichen Berufsausbildung wird mit diesen Neubau<br />

und seinen Unterrichtsmöglichkeiten erheblich gestärkt.<br />

Für den Wirtschaftsstandort Mannheim und die ganze Metropolregion mit ihrer breit<br />

gefächerten chemischen und pharmazeutischen Industrie und den Forschungseinrichtungen<br />

von weltweiter Wirkung bedeutet das Labor Gewährleistung eines hochqualifiziert<br />

ausgebildeten Nachwuchses und damit auch Existenzsicherung – ohne entsprechenden<br />

Fachkräftenachwuchs wird es keine weitere wirtschaftliche Entwicklung<br />

geben.<br />

Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle allen Unterstützern und Unterstützerinnen<br />

des Neubaus, die auf den folgenden <strong>Seite</strong> meist auch namentlich erwähnt werden.<br />

Ohne sie wäre es nie soweit gekommen, ohne sie wären viele Hindernisse nicht aus<br />

dem Weg geräumt worden, ohne sie wäre fraglich, ob die in Mannheim und der Region<br />

ansässigen Betriebe noch in diesem auch quantitativ hohen Maße naturwissenschaftliche<br />

Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen würden.<br />

Nun bitte ich Sie, auf den folgenden <strong>Seite</strong>n die spannende „Geschichte eines Laborgebäudes“<br />

zu lesen.<br />

Mannheim, 23.03.2011<br />

Elke Boese-Grzeskowiak<br />

Schulleiterin der<br />

<strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong>


Am Anfang stand -<br />

ein Gutachten des beauftragten Fachmanns für Prävention beim Badischen<br />

Gemeindeunfallversicherungsverband Karlsruhe (BadGUVV)<br />

Ohne ihn wäre der Stein nicht so gut ins Rollen gekommen: Diplom-Chemiker Rüdiger<br />

Busch aus Karlsruhe besichtigte aufgrund gesetzlicher Vorschriften für Schulgebäude<br />

im Auftrag seines Unfallversicherungsverbandes die <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong><br />

und musste gravierende Mängel feststellen, die in einem Gutachten zusammengefasst<br />

und an den Schulträger geschickt wurden.<br />

Die vom Schulträger für über eine Million DM voll finanzierten<br />

und auf dem ersten Tag der offenen Tür 1995 eingeweihten<br />

weihten Chemie - und Biotechnologielaboratorien<br />

(Räume 401 und 414) blieben natürlich unbeanstandet.<br />

1994<br />

1995<br />

Das Gutachten betraf auch die Bereiche<br />

Bau, Holz und Farbe; die hohen Investitionen<br />

des Schulträgers in den Jahren<br />

1997/1998 in Höhe von DM 2.620.000,-in<br />

die Modernisierung der Holzwerkstatt<br />

und die Fahrzeuglackieranlage (Spritzkabine)<br />

sollen hier ausdrücklich positiv erwähnt<br />

werden.


1996<br />

1997<br />

Dem ersten BadGUVV - Gutachten folgen weitere Besichtigungen und dokumentierte<br />

Befunde, die eine nachhaltige Aktivität der <strong>Schule</strong>, der zuständigen<br />

Behörden und auch der Gemeinderäte nach sich ziehen, wie man der untenstehenden<br />

Namensliste entnehmen kann:


Die finanziellen Mittel für einen vorschriftsmäßigen Säureraum bzw. ein vorschriftsmäßiges<br />

Säurelager – Raum 607a – im Laborbereich der naturwissenschaftlichen<br />

Abteilung im 6. OG werden nach und nach von der Stadt Mannheim<br />

zur Verfügung gestellt, allerdings erst nach weiteren Begehungen und<br />

Aktivitäten der <strong>Schule</strong> und unter Einbeziehung aller für die Sicherheit am Arbeitsplatz<br />

Verantwortlichen:<br />

1998


1999<br />

Begehung de Säureraums 607/608 am 21.7.99, 13:15 bis 14:30 Uhr<br />

Protokoll: Hain (Auszug)<br />

Die Teilnehmer haben sich auf folgendes Sanierungskonzept verständigt:<br />

Mitteltisch: Unter dem Tisch soll eine Abstellfläche für 60L-Säuren- und Laugenballons geschaffen werden.<br />

Dazu müssen der Sockel auf Fußbodenniveau entfernt und die Wasser/Abwasserleitungen entsprechend<br />

neu verlegt werden. Die Längsseiten unter der Tischfläche bleiben offen. Dadurch ergibt sich eine<br />

Stellfläche für 6 Ballons (je 3 Ballons auf einer <strong>Seite</strong>). Die Ballonmaße betragen etwa: B = 45 cm<br />

T = 40 cm H = 80 cm inkl. Pumpe. Die Tischfläche müsste dazu verbreitert werden auf<br />

Breite ca. 100 cm. Länge wie bisher 200 cm. Der Belag sollte aus fugenloser Keramik bestehen. Die Betonplatte<br />

unter dem Fliesenbelag des Tischs könnte u.U. bestehen bleiben. Das Waschbecken könnte<br />

bleiben wie vorhanden. Installation einer effizienten Augendusche ist erforderlich.<br />

Die Abzugsglocke über dem Mitteltisch wird nur gelegentlich zum Umfüllen von Säuren benötigt und<br />

sollte deshalb abschaltbar bzw. drosselbar ausgelegt werden.<br />

„Chemikalienabzüge“ Wand 608 Analog zum Mitteltisch muss der Sockel entfernt werden, um Stauraum<br />

für Säureballons zu erhalten. Dadurch ergibt sich lichte Höhe von 80 cm (= absolutes Minimum!) unter<br />

den vorhandenen Abzügen. Anbringen einer schmaleren Blende vor der Betontragplatte ist dazu ebenso<br />

erforderlich. Bestehende Abzüge bleiben erhalten, geringfügige Instandsetzungsarbeiten daran sind aber<br />

erforderlich.<br />

Da unter den Abzügen mehrere Säureballons gelagert werden müssen, ist die ständige Absaugung freigesetzter<br />

Säuredämpfe notwendig.<br />

„Säureabzüge“ Wand 607 Hier ist ein kompletter Neubau erforderlich. Die Abstellflächen für Säureflaschen<br />

in Höhe und Abmessungen wie vorhanden. Material wg. Tragfähigkeit evt. wieder Keramik (fugenlos).<br />

Die Auffangbecken unter den Abzügen jeweils möglichst durchgehend fertigen (Jetzt: hälftig<br />

geteilt). Die Höhe der Auffangbecken sollte mit etwa 25 – 30 cm wesentlich geringer ausfallen als bisher.<br />

Ein gut zugänglicher Spülwasserhahn (Rieselspülung) für permanentes bzw. bedarfsweises Spülen<br />

müsste vorgesehen werden. Dies setzt den Anschluss von Abwasserleitungen voraus. Als Material für<br />

die Becken käme u. a. säure- und laugefester Kunststoff in Frage.<br />

Die Tragsäulen der vorhandenen Keramikbecken können nach Bedarf entfallen. Unter den neu zu errichtenden<br />

Abzügen wird Stauraum benötigt für etliche 10 L-Kanister mit konzentrierten Säuren. Dazu ist<br />

das Anbringen einer ständigen Absaugung erforderlich. Zum Auffangen eventuell auslaufender Säure<br />

werden eingepasste Wannen aus Kunststoff benötigt. Höhe derselben nach Absprache.<br />

Die Maximaltiefe der Abzüge kann diejenige der vorhandenen nicht überschreiten, da Mindestdurchgangsmaß<br />

von dann 85 cm (verbreiterter Mitteltisch!) erforderlich.<br />

Entlüftung / Abzüge / Elektroinstallation<br />

� Über Mitteltisch soll nur bei Bedarf abgesaugt werden, da sonst Gegenzug zu Wandabzügen. Absaugung<br />

unter Mitteltisch nicht erforderlich.<br />

� Abzüge und Stellflächen unter den Abzügen müssen permanent abgesaugt werden.<br />

� Elektroinstallation und Fenster sind stark korrodiert und sollten instandgesetzt werden<br />

(........)


Im Jahre 2000 kann dann in einem ersten großen Schritt der Umsetzung der<br />

Gutachten und Vorgaben des Badischen Gemeindeunfallversicherungsverbandes<br />

der neu ausgestattete Säureraum 607a in Betrieb genommen werden und<br />

damit sowohl dem Arbeitssicherheits- als auch dem Gesundheitsschutz an der<br />

<strong>Schule</strong> Rechnung getragen werden:<br />

2000


2002<br />

April<br />

Im Frühjahr finden zahlreiche Begehungen und Begegnungen statt, die wieder<br />

Bewegung in die nach Sanierung des Säureraums stagnierenden Prozesse<br />

bringen, wie die untenstehenden Dokumente zeigen:<br />

Schulleitung<br />

<strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim<br />

24.04.02<br />

Einladung an die Kolleginnen und Kollegen Artmeier, Hain, Sattler, Dr. Gedeon, Bader<br />

zur Begehung der Chemie - Biologie und Pharmazie - Laboratorien<br />

am Mittwoch, 08. Mai 2002, 13.00 Uhr<br />

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,<br />

die Schulleitung hat bei der Stadt Mannheim die Sanierung der Labore im 5. und 6. OG beantragt.<br />

Eine genaue Aufstellung des Sanierungsbedarfs ist nun erforderlich und soll schnellstmöglich<br />

an den Schulträger übermittelt werden. Wir bitten Sie deshalb an der Begehung am<br />

08.05. teilzunehmen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Boese-Grzeskowiak<br />

Gedächtnisprotokoll<br />

über die Besprechung der Leitungen der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> I und <strong>II</strong> ( Herr Drienko und<br />

Frau Boese-Grzeskowiak) mit Frau Petra Seidelmann vom Gemeinderat der Stadt Mannheim<br />

(Die Grünen) am 15.07.2002<br />

Frau Seidelmann besucht die <strong>Schule</strong> auf Grund des Schreibens beider Schulleitungen „Fachraumsanierungsbedarf/Notwendige<br />

Baumaßnahmen“ das an die Gemeinderatsfraktionen verschickt<br />

wurde. Das konstruktive Gespräch fand von 10.30 Uhr bis 12.00 Uhr statt. Herr<br />

Drienko und Frau Boese schilderten Frau Seidelmann die Situation beider <strong>Schule</strong>n und bezogen<br />

dabei die räumliche, sächliche und personelle Ausstattung ein.<br />

Aus Zeitgründen konnten nur das IV. und VI. OG besichtigt werden; die drangvolle Enge im<br />

Physikalisch-Chemischen Labor und die veralteten Einrichtungen in den Nasslaboratorien „beeindruckten“<br />

die Gemeinderätin.<br />

Als Prioritäten gaben die Schulleitungen die Sanierung der Chemie- und Biologie-Abteilung<br />

sowie die Umbauten der KF Z- Werkstätten an.<br />

Die <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> I und die <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> werden einen gemeinsamen förmlichen<br />

Antrag auf Sanierung der vorgenannten Bereiche an den Fachbereich Bildung stellen<br />

Mannheim, 15.07.2002<br />

Boese-Grzeskowiak, OStD


Zusammenstellung (Auszüge) des grundlegenden Sanierungsbedarfs im 5. u.<br />

6. Obergeschoss vom September 2002 durch den Stellvertretenden Schulleiter,<br />

Herrn Apotheker Dr. Traugott Stehle<br />

Sanierung der Laboratorien im 6. OG: 606 / 607 / 608<br />

gravierende Mängel:<br />

Die Arbeitsflächen der Laboratoriumstische benötigen durchgehende Arbeitsplatten<br />

ohne Fugen.<br />

Die Unterschränke der Laboratoriumstische sind defekt.<br />

Abzugsanlagen und Wasserstrahlpumpen erzeugen so viel Lärm, dass man sich nicht<br />

mehr verständlich kann.<br />

Die Verwendung von Wasserstrahlpumpen führt zu einem sehr hohen Wasserverbrauch.<br />

Die defekten und nicht mehr ersetzbaren Abflussbecken in den Abzugsanlagen bedingen,<br />

dass in diesen Abzügen keine Wasserzufuhr mehr möglich ist und die Abzüge<br />

stillgelegt werden müssen.<br />

Die Chemikalienschränke sind nicht entlüftet.<br />

In den Laboratoriumstüren fehlen Fenster.<br />

Sanierung der Räume 609 / 610<br />

Mängel:<br />

Die Chemikalienschränke sind nicht entlüftet<br />

Die Wasseraufbereitung durch Entmineralisierung (hoher Chemikalien-<br />

einsatz) soll durch eine Aufbereitung durch Umkehrosmose ersetzt<br />

werden.<br />

Die Durchreiche zum Laboratorium 609 muss erneuert werden.<br />

Sanierung der Räume 504 / 505 / 507 / 508 a<br />

Mängel im Raum 504:<br />

Die Chemikalienschränke sind nicht entlüftet.<br />

Es fehlen Abzugsanlagen. Für 18 Arbeitsplätze stehen 3 Abzüge zur<br />

Verfügung.<br />

2002<br />

September


2002<br />

Oktober<br />

Am 22.10.2002 forderte die Schulleitung beim damaligen Leiter der Abteilung<br />

gewerbliche <strong>Schule</strong>n des Oberschulamtes Karlsruhe, Herrn Dr. Gernot Müller,<br />

zur Unterstützung einen sach- und fachkundigen Fachberaterbesuch an:<br />

Anforderung eines Fachberaterbesuchs Chemie – Sanierungsbedarf<br />

Sehr geehrter Herr Dr. Müller,<br />

der Badische Gemeindeunfallversicherungsverband – Herr Dipl. Chem. Rüdiger Busch<br />

– informierte sich am 21.10.02 über den Stand der Sanierung des Säureraums –<br />

Raum 607a – der am 23.06.1998 vom BadGUVV besichtigt und reklamiert wurde.<br />

Dieser Raum ist zwischenzeitlich abgenommen und entspricht den neuesten Sicherheitsbestimmungen.<br />

Der Termin 21.10.02 wurde kurzfristig durch Abgleich der Terminkalender von Herrn Busch<br />

und der Schulleitung anberaumt. Herr StD Kranich wurde von mir telefonisch dazu gebeten<br />

und nahm freundlicher Weise an der Besichtigung der Laborräume der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong><br />

<strong>II</strong> teil. Ebenfalls telefonisch wurde die Stadt Mannheim dazu gebeten; Herr Werner Roos vom<br />

Fachbereich Bildung, zuständig für Schulbaumaßnahmen, nahm am 21.10.02 teil.<br />

Es ergab sich während der Begehung, dass ein zweiter Termin unumgänglich ist; es wurde<br />

vereinbart, sich am 04.11.02, 10.00 Uhr zu treffen. Diese zweite Begehung soll gemeinsam<br />

mit Vertretern des Hochbauamtes – Herrn Müller und Herrn Gans – und mit dem zuständigen<br />

Fachberater des Oberschulamts, Herrn Dr. Sailer, erfolgen.<br />

Deshalb bitte ich Sie, sehr geehrter Herr Dr. Müller, Herrn Dr. Sailer mit dem Besuch unserer<br />

naturwissenschaftlichen Abteilung am 04.11.02 zu beauftragen.<br />

Als Hintergrundmaterial lege ich Ihnen unseren Brief an Herrn Dr. Mersmann, den Leiter des<br />

Fachbereichs Bildung der Stadt Mannheim, bei . Ich bitte Sie, unsere Anliegen zu unterstützen.<br />

Den Bericht von Herrn Dipl. - Chem. Busch erhalten Sie in den nächsten Tagen. Außerdem<br />

erlaube ich mir Sie um nachträgliche Genehmigung der dienstlichen Teilnahme von Herrn<br />

StD Klaus-Dieter Kranich zu bitten.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Elke Boese-Grzeskowiak<br />

Schulleiterin


Antrag auf Sanierung der Chemie- Biologie - und Pharmazie-Laboratorien und<br />

Fachräume der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim; Auszüge aus dem Schreiben<br />

der Schulleitung an den neuen Leiter des Fachbereiches Bildung vom<br />

24.10.2002:<br />

Sehr geehrter Herr Dr. Mersmann,<br />

wie Ihnen anlässlich unseres ersten Gespräches am 08.04.02 in der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> von<br />

Herrn Dr. Stehle und mir dargestellt wurde, sind unsere Labore, die sich im 4., 5. und 6. Obergeschoss<br />

der <strong>Schule</strong> befinden, dringend sanierungsbedürftig. Die Einrichtungen sind in<br />

den Jahren 1978-81 teilsaniert worden, einige sind noch im „Urzustand“ der 60 er Jahre.<br />

Naturwissenschaftliche Ausbildung stellt in Mannheim und Umgebung einen bedeutenden<br />

Wirtschaftsfaktor dar; wir unterrichten jährlich in den Bereichen Chemie, Biologie und Pharmazie<br />

rund 400 Berufsschüler/innen und rund 200 Berufskollegiaten und Fachschüler. Als<br />

duale Partner der Ausbildung seien namhafte Mannheimer Betriebe wie Roche, RheinChemie<br />

oder LeverSunlicht genannt; das Deutsche Krebsforschungszentrum Heidelberg und die Institute<br />

der Universität Heidelberg schicken uns jährlich Auszubildende in stabilen Größenordnungen.<br />

Diese Dualpartner sind auf eine berufliche Ausbildung angewiesen, deren technischer<br />

Standard den Anforderungen einer modernen naturwissenschaftlichen Ausbildung gerecht<br />

wird. In den vergangenen Jahren konnten im Rahmen des „Wirtschaftsmodells <strong>Schule</strong>“ und<br />

der vom Gemeinderat beschlossenen Fachraum-Sondermittel Labor und Analysegeräte für<br />

den Fachbereich Chemie-Pharmazie und Biologie in bedeutenden Größenordnungen angeschafft<br />

werden; dafür sei der Stadt ausdrücklich gedankt.<br />

Allerdings übersteigt der akute Sanierungsbedarf, der seit 1980 aufgelaufen ist, bei weitem<br />

die Möglichkeiten, die das SBM und die Sondermittelzuweisungen bieten. Zudem unterrichten<br />

wir in drangvoller Enge, insbesondere im Fachbereich „Physikalische Chemie“ muss räumlich<br />

umorganisiert werden . Eine Möglichkeit von Fachraum-Neubau böte sich im Zusammenhang<br />

mit dem von der MVV beschlossenen Abriss des sogenannten „Diesellabors“ der <strong>Heinrich</strong>-<br />

<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> I; dieses Nebengebäude steht längs der Schafweide und fällt der neuen Straßenbahnlinie<br />

(Anbindung des Alten Messplatzes an die Haltestelle Klinikum) zum Opfer. In diesem<br />

Gebäude befinden sich neben den Motorenprüfräumen der HLS I auch ein Farben- und Lacke-<br />

Lager, ein Lösemittel-Lager und ein Säurelager der HLS <strong>II</strong>. Wir schlagen daher vor im Zuge<br />

des Neubaus des Nebengebäudes weiteren Schulraum zu schaffen. Das Hochbauamt prüft zur<br />

Zeit einen möglichen Standort und könnte die Schulraumerweiterung von vorneherein in die<br />

Planungen einbeziehen.<br />

Die Schulleitung hat bereits im April - nach dem Gespräch mit Ihnen, Herr Dr. Mersmann , einen<br />

Antrag auf Sanierung formuliert; das Schreiben wurde von beiden Leitungen der <strong>Lanz</strong>-<br />

<strong>Schule</strong>n unterzeichnet. Flankierend haben wir Damen und Herren des Mannheimer Gemeinderates<br />

eingeladen, um sie für unsere Anliegen zu sensibilisieren.<br />

2002<br />

Oktober


2002<br />

Oktober<br />

Herr Dipl. Chem. Busch vom Bad GUVV nahm im Wege der Nachbesichtigung und Wiedervorlage<br />

vor einigen Tagen Kontakt mit der Schulleitung auf, er reagierte erfreut auf die endgültige<br />

Fertigstellung des Fachraumes 607 a , des Säureraumes der Chemieabteilungen, eine gelungene<br />

Maßnahme im Rahmen des GUVV- Gutachtens vom 06.10.94, die 1999 vollendet und<br />

dem Unterrichtsbetrieb übergeben wurde.<br />

Da die Laboratorien ein besonderes Gefährdungspotenzial enthalten , schlug Herr Busch eine<br />

Begehung der Chemie-, Biologie und Pharmazie - Fachräume am 21.10.02 vor. Er lud dazu<br />

Herrn Roos vom Fachbereich Bildung , Herrn Heckmann von der Stabsstelle Arbeitssicherheit<br />

der Stadt Mannheim und den zuständigen Fachberater, Herrn StD Kranich vom Oberschulamt<br />

Karlsruhe ein. Herr Roos erklärte sich freundlicher Weise bereit noch am Vormittag zu einer<br />

vorgezogenen Begehung in die <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> zu kommen. Am Nachmittag fand dann<br />

die offizielle Begehung statt, an der neben Herrn Dipl. Chem. Busch, der Schulleitung, der<br />

Abteilungsleitung und Herrn Kranich auch Herr Steinau als Vertreter für Herrn Heckmann und<br />

Herr Hain, Technischer Lehrer Chemie und in Personalunion Stellvertretender Personalratsvorsitzender<br />

der <strong>Schule</strong>, teilnahmen. Über beide Begehungen folgt ein Bericht des Badischen<br />

Gemeindeunfallversicherungsverbandes bis spätestens 04.11.02. An diesen Tag ist um 10. 00<br />

Uhr ein erneuter Ortstermin unter Einbeziehung des Hochbauamts - Herr Volkhard Müller wird<br />

teilnehmen – anberaumt.<br />

Die Schulleitung schließt sich den Bemerkungen von Herrn Roos (E-Mail vom 21.10.02) an;<br />

über das finanzielle Volumen der Sicherheits- und Sanierungsmaßnahme kann unsererseits allerdings<br />

noch keine Schätzung erfolgen. Wir beantragen auf diesem Wege förmlich die Sanierung<br />

und Erweiterung der naturwissenschaftlichen Räume unserer <strong>Schule</strong> und bieten eine<br />

konstruktive und engagierte Zusammenarbeit bei der Realisierung des Projekts an.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Schulleitung<br />

Boese-Grzeskowiak Dr. Stehle<br />

Oberstudiendirektorin Studiendirektor


Mit einem Paukenschlag macht die HLS<strong>II</strong> auf weitere Sanierungserfordernisse<br />

aufmerksam – ein „Aktionstag Naturwissenschaften“ mit Podiumsdiskussion<br />

findet am 29.11.2002 statt, der die immer noch vorhandenen Missstände vor<br />

allem in den Laborräumen 605/606 in den Fokus nimmt und den Spagat wagt<br />

zwischen hoher Schulqualität trotz widriger äußerer Umstände, die man den<br />

untenstehenden Fotos ansieht:<br />

2002<br />

November


2002<br />

Dezember<br />

Überraschend taucht im Rahmen des Sanierungsprozesses ein völlig neuer Aspekt<br />

auf: Der Bau der Stadtbahnlinie entlang der Straße namens „Schafweide“,<br />

also derjenigen Neckarstädter Straße, die nordöstlich an der <strong>Schule</strong> vorbeiführt,<br />

ab dem Jahr 2004. Ein E-Mail von Herrn Roos, Amt 40 (= Fachbereich<br />

Bildung der Stadt Mannheim) kommt wie ein Paukenschlag und eröffnet<br />

die neue, letztlich entscheidende Runde für das Schicksal des Chemielaborunterrichts<br />

an der HLS<strong>II</strong>:


Am 16. Mai schreiben die beiden Schulleitungen der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong>n I und <strong>II</strong><br />

einen Brief, der an einen breiten Verteiler verschickt wird:<br />

Verteiler:<br />

OSA, Fachbereich Bildung Stadt Mannheim,<br />

Hochbauamt, IHK, Gemeinderatsfraktionen<br />

Antrag auf Baumaßnahmen an der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> I und an der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong><br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

der Badische Gemeindeunfallversicherungsverband hat mit Schreiben vom 06.11.2002, AZ<br />

600.1/MANNHEIM bu/sei, über die Unfallverhütungs-Besichtigung am 04.11.2002 berichtet und entsprechende<br />

Auflagen fixiert (Anlage 1). Der Berichterstattungstermin 31.<strong>01.</strong>2003 wurde in Absprache<br />

mit Herrn Dipl.-Chem. Busch verlängert. Herr Busch hat mehrfach, zuletzt am 12.05.2003, an gemeinsamen<br />

Besprechungen mit dem Schulträger und dem Hochbauamt teilgenommen, die die Erfüllung der<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz-Auflagen zum Gegenstand hatten.<br />

Im Rahmen des Modellversuchs „Arbeitsschutz“ des Kultusministeriums Baden-Württemberg, an dem die<br />

HLS <strong>II</strong> teilnimmt, hat der BAD – Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH, Zentrum Mannheim,<br />

einen Bericht über die Begehungen an der HLS <strong>II</strong> am 15. und 16.07.2002 erstellt (Anlage 2).<br />

Das Oberschulamt Karlsruhe hat mit Schreiben vom 10.12.2002, AZ S201-MA-HL<strong>II</strong>/ den Bericht über<br />

die Einrichtung und Ausstattung der Chemie-Laborräume von Herrn StD Sailer, zuständigem Fachberater,<br />

an die <strong>Schule</strong> geschickt mit Bitte um Berichterstattung bis zum 31.<strong>01.</strong>2003.<br />

Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass die MVV AG in Kürze das von beiden <strong>Lanz</strong> - <strong>Schule</strong>n<br />

gemeinsam genutzte sogenannte Diesellabor abreißen wird, um die Straßenbahntrasse vom<br />

Alten Messplatz zur Friedrich-Ebert-Brücke zu bauen. Dieses Diesellabor enthält neben den<br />

Motor-Prüfständen der HLS I mehrere Gefahrstofflager der HLS<strong>II</strong>: Säurelager, Lösemittellager,<br />

Farben- und Lackelager.<br />

Auf diesem Hintergrund basiert folgender Antrag beider Schulleitungen:<br />

1. Wir beantragen den Neubau eines mit dem Haupthaus am Hermann-Heimrich-Ufer<br />

10 verbundenen Gebäudetraktes für die <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> I und die <strong>Heinrich</strong>-<br />

<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> . Die Gebäudeausstattung ist in Anlage 3 bezeichnet.<br />

2. Wir beantragen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen in den Stockwerken IV, V und<br />

VI des Haupthauses wie in Anlage 3 beschrieben.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Boese-Grzeskowiak – Dr. Stehle - Drienko<br />

2003<br />

Mai


2003<br />

Oktober<br />

Dieser Plan der MVV-Verkehr vom 24.Oktober 2003 zeigt die neue Straßenbahntras-<br />

se; deutlich zu erkennen ist, dass das Diesel- und Lösemittellabor der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<br />

<strong>Schule</strong> abgerissen werden muss, um einem Fahrradweg Platz zu bieten, den man im<br />

unteren Drittel des Planes erkennen kann.


Der Mannheimer Morgen berichtet brandaktuell am 20.12.2003 über die Schüleraktion<br />

im 6. OG, dem „Chemiebereich“, vom Vortag, dem 19.12., an der<br />

sich rund 200 Schülerinnen und Schüler der naturwissenschaftlichen Bildungsgänge<br />

beteiligen:<br />

Die beteiligten Klassen malen Plakate,<br />

mit denen sie auf fehlende Laborsicherheit,<br />

defizitäre Einrichtungen und Sanierungsbe-<br />

darf hinweisen:<br />

2003


2003<br />

Dezember<br />

Die Schülerschaft des naturwissenschaftlichen Bereiches, vor allem Chemielaboranten,<br />

die in den heimischen Firmen ausgebildet werden und die Laborstandards<br />

kennen, beklagt schon seit längerem die veralteten und sanierungsbedürftigen<br />

Laboratorien und entschließt sich daher zu einer außergewöhnlichen<br />

Streikaktion kurz vor Weihnachten, die auch in der Presse Aufmerksam<br />

findet; Schlag 12.00 Uhr mittags werden am 19.12.03 die Laboratorien und<br />

Klassenzimmer verlassen, um die Lage der HLS<strong>II</strong> zu diskutieren und Forderungen<br />

aufzustellen:


2003<br />

Dezember


2003<br />

Die HLS<strong>II</strong> hat als einzige Berufsschule im Kammerbezirk Mannheim und in der<br />

Metropolregion Rhein-Neckar ein naturwissenschaftliches Profil; intern stellt<br />

sich die Situation der naturwissenschaftlichen Ausbildung an der<br />

HLS<strong>II</strong> im Jahr 2003 wie folgt dar:<br />

Schüler/innen insgesamt: 1230<br />

davon 568 Schüler im Bereich Chemie - Biologie – Pharmazie*)<br />

Lehrer/innen im Bereich Chemie-Biologie-Pharmazie: 32<br />

von insgesamt 66 an der <strong>Schule</strong> beschäftigten Kolleginnen und Kollegen<br />

Naturwissenschaftliche Ausbildungsberufe im dualen System:<br />

Biologielaboranten, Chemielaboranten, Chemikanten,<br />

Chemiebetriebsjungwerker, Pharmakanten<br />

Naturwissenschaftliche vollzeitschulische Erstausbildung:<br />

Chemisch-technische Assistenten, Pharmazeutisch-technische Assistenten<br />

Naturwissenschaftliche Weiterbildung: Biotechniker (Teilzeit), Chemietechniker<br />

(Vollzeit und Teilzeit)<br />

Kooperationspartner<br />

sind alle chemischen und pharmazeutischen und biotechnologischen Betriebe<br />

und Einrichtungen Mannheims und der Region, die ausbilden oder von uns in<br />

Vollzeitform ausgebildete junge Menschen als Fachkräfte einstellen; alle Apotheken<br />

und Universitätsinstitute sowie das Deutsche Krebsforschungszentrum<br />

Heidelberg. DKFZ und Roche Diagnostics stellen die meisten Auszubildenden.<br />

*)<br />

Zum Vergleich: Die Schülerzahlen im naturwissenschaftlichen Bereich sind bis<br />

zum Einweihungsjahr 2011 auf 594 gestiegen!


Das Diesellabor mit zentralem Säure- und Lösemittellager muss definitiv dem<br />

Fahrradweg der neuen Stadtbahntrasse des Rhein-Neckar-Verkehrsverbundes<br />

weichen; die MVV-Verkehr wird also ein den geltenden Standards entsprechendes<br />

Ersatzgebäude auf dem Gelände der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong>n errichten<br />

lassen. So sah das langgestreckte, an die Holzwerkstatt angrenzende Nebengebäude<br />

seit den Sechziger Jahren von außen und von innen aus:<br />

2004


2004<br />

Vor Abriss des Diesellabors wurde im Zuge der vereinbarten Interimslösung im<br />

Bestand der Werkstattgebäude (ehemals W1) bis Dezember 2004 ein den aktuellen<br />

Qualitätsstandards Rechnung tragendes Chemikalien-, Lösemittel und<br />

Säurelager geschaffen:


Nachdem schon zahlreiche Verhandlungen und Umbaumaßnahmen unter Federführung<br />

von Volkhard Müller vom Hochbauamt Mannheim erfolgreich gelaufen<br />

waren, bestätigt dieses Schreiben der MVV-Verkehr, mittlerweile RNV,<br />

den neuen Sachstand:<br />

(...........)<br />

2005<br />

März


2005<br />

September<br />

Im September des Jahres wird das Diesel-, Lösemittel und Säurelabor tatsächlich<br />

und vollständig abgerissen; die Maßnahme ist von Herrn Hausmeister Peter<br />

Benzinger fotografiert und dokumentiert worden:


Den folgenden Wortlaut hat ein gemeinsames Schreiben der drei Schulleitungen der<br />

<strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong>n I und <strong>II</strong> und der Justus-von-Liebig-<strong>Schule</strong> – das Vorhaben<br />

geht als sogenanntes „Rochade-Projekt“ in die Geschichte der drei <strong>Schule</strong>n ein, der<br />

Fachbereich ist einverstanden und gewährt Unterstützung:<br />

„Im Rahmen der Regionalen <strong>Schule</strong>ntwicklung (RSE), die in enger Kooperation zwischen Regierungspräsidium<br />

und Schulträger Mannheim erfolgte, werden ab Herbst 2005 keinen neuen Berufsschüler Bau<br />

mehr an der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> in Mannheim unterrichtet; sie werden künftig unter anderem<br />

in Sinsheim, Schorndorf und in Bayern beschult.<br />

Im Zuge der durch die Straßenbahntrasse (RNV) notwendigen Abriss- und Umbaumaßnahmen<br />

im Bereich des Hauptgebäudes der <strong>Heinrich</strong> - <strong>Lanz</strong>- <strong>Schule</strong>n ergibt sich nun die Chance der<br />

Umwidmung des von der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> nicht mehr benötigten Baulabors in einen<br />

KFZ -Technologieraum; die KFZ -Einrichtung soll von der Außenstelle Dresdnerstraße (H- <strong>Lanz</strong><br />

I) verlagert werden an das Hermann - Heimerich – Ufer 10 sowie die Möglichkeit des Neubaus<br />

eines Diesel- und Chemielabors geschaffen werden.<br />

Da im Berufsvorbereitungsjahr der Justus – von – Liebig – <strong>Schule</strong> die fachpraktische Ausbildung<br />

Bautechnik erhalten bleibt und die Technischen Lehrkräfte dort eingesetzt werden<br />

sollen, wird die Einrichtung des jetzigen Betonlabors in die Dresdnerstraße gebracht<br />

und der fachpraktische Unterricht für BVJ-Klassen dort erteilt.<br />

Durch die Verlagerung des KFZ - Bereiches freiwerdende Räumlichkeiten in der Außenstelle<br />

Dresdnerstraße stellt die <strong>Heinrich</strong> – <strong>Lanz</strong>- <strong>Schule</strong> I der Justus-von-Liebig-<strong>Schule</strong> zur<br />

Verfügung; die Justus-von-Liebig-<strong>Schule</strong> kann sich also künftig die Außenstelle<br />

Dresdnerstraße mit der <strong>Heinrich</strong> - <strong>Lanz</strong> – <strong>Schule</strong> I teilen; auf Grund der Raumnot der<br />

Justus- von - Liebig-<strong>Schule</strong> stellt die <strong>Heinrich</strong> – <strong>Lanz</strong> – <strong>Schule</strong> I dort auch Klassenräume<br />

für die Beschulung einiger Klassen des Berufsvorbereitungsjahres zur Verfügung.<br />

Ebenfalls im Zuge der Regionalen <strong>Schule</strong>ntwicklung räumt die <strong>Heinrich</strong> - <strong>Lanz</strong> – <strong>Schule</strong> <strong>II</strong> 5<br />

Klassenzimmer in der Geschwister - Scholl- Hauptschule, die seit 1989 von der Abteilung<br />

Farbtechnik mit etwa 300 Schülen genutzt wurden; die Abteilung belegt seit<br />

20.07.05 die Räumlichkeiten der bisherigen Außenstelle BauHolz (im Gebäude der<br />

Siemens-<strong>Schule</strong>); im Zusammenhang mit dem Umzug erfolgt die Fusion der bislang<br />

räumlich getrennten Bereiche Farbe-Holz und Bau (Fachschule)..<br />

Die drei betroffenen Schulleiter/innen, Frau Ruiner Herr Drienko und Frau Boese-Grzeskowiak,<br />

bitten hiermit um einen Gesprächstermin in der KW 37 oder 38 mit Ihnen, sehr geehrter<br />

Herr Specht, und der Fachbereichleitung Bildung, um das Konzept näher zu erläutern<br />

und um die für die <strong>Schule</strong>ntwicklungen notwendigen Mittel, die der Schulträger<br />

zur Verfügung stellen müsste, zu begründen.“<br />

2005


2005<br />

Am 23. 09. 2005 erstellt der Technische Oberlehrer Robert Hain folgendes Raumbuch<br />

für das Chemienasslabor im geplanten Neubau (Kompensation für das abgerissene<br />

Diesellabor mit Lösemittel- und Säurelager) der HLS<strong>II</strong>:<br />

Auf einer Fläche von ca. 300 m 2 sollten folgende Räume entstehen:<br />

1 Chemie-Nasslabor Gesamtfläche ca. 160 m 2 mit 24 Schülerarbeitsplätzen, dauerentlüftet, mit folgender<br />

Ausstattung:<br />

8 Abzüge (Digestorien) 1,50 m breit (u.U. 1,20 m), 1 Abzug 1,20 m breit,<br />

mit Unterschränken/Flügeltüren;<br />

1 Säure-Lagerschrank, 1 Lagerschrank für brennbare Lösemittel, Breite je ca. 60 cm, dauerentlüftet;<br />

Freie Wandflächen versehen mit raumhohen Wandschränken, Ausziehschränke für Chemikalien integriert,<br />

diese sind abgesaugt;<br />

1 Anlage für Reinwasser: Umkehrosmose mit nachgeschaltetem Mischbettaustauscher,<br />

Kapazität ca. 100 L /Tag, eingebaut unter Abzug;<br />

Die Labortische mit fugenloser Steinzeug-Oberfläche und Regalen für Chemikalien;<br />

Anschlüsse für Gas, Strom, Wasser und Vakuum (Pumpe eingebaut);<br />

Spülen an der Stirnseite einseitig; Zapfstation für Reinwasser;<br />

Unter den Tischen durchgehend Schubladen für Geräteausstattung Schüler;<br />

Schreibplätze für Schüler (Fensterzeile?);<br />

1 Mess- und Wägeraum ca. 50 m 2 , Netzwerkanschluss; 8 Wägetische für Analysenwaagen; Tische mit<br />

Stromversorgung für Messgeräte; Schreibtische für Schüler;<br />

1 Raum ca. 35 m 2 ausgestattet mit Schränken zur Lagerung von Gerätekisten der Schüler, darin 10 – 12<br />

laufende Meter Schränke mit Flügeltüren ca. 50 cm breit, abschließbar, Garderobenschrank für Schüler<br />

im gleichen Raum;<br />

1 Vorbereitungsraum ca. 30 m 2 , enthaltend einen Abzug, eine Spüle mit Ablage und Reinwasser-<br />

Versorgung, 1 fugenlosen Arbeitstisch mit Unterschränken (Labor-Tischfläche ca. 3 m 2 ) mit Stromversorgung,<br />

Wandflächen mit raumhohen, abgesaugten Schränken zur Lagerung von Chemikalien und Lösemitteln;<br />

1 Lehrerzimmer ca. 15 m 2 mit Verbindungstür zum Vorbereitungsraum, ausgestattet mit 2-3 Schreibtischen<br />

und Rechnerarbeitsplätzen, Geräteschränken, Netzwerkanschluss;<br />

1 Lehrertoilette ca. 4 m 2<br />

Die angegebenen Raumgrößen sind in gewissen Grenzen variabel.


Die neue Stadtbahntrasse mit ihrer Haltestelle „Schafweide“ wird von Bürgermeister<br />

Lothar Quast und vielen Ehrengästen in einem historischen „Straßenbahn<br />

- Salonwagen“ eingeweiht:<br />

Von links nach <strong>rechts</strong>: Stadträtin Karin Steffan, OStD Alexander Drienko, Bürgermeister<br />

Lothar Quast, OStD Elke Boese-Grzeskowiak<br />

Der Radweg, dem das<br />

Diesellabor im Wege<br />

stand, wird noch ge-<br />

baut<br />

2006<br />

Juni


2007<br />

April<br />

Das neue Chemienasslabor ist so konzipiert, dass das Gebäude um ein an das<br />

Hauptgebäude anzudockendes Geschoss aufstockbar ist, wie den verschiede-<br />

nen Ansichten zu entnehmen ist:


Diese „Große Planungsrunde“ (2005 -2007) trifft sich zum letzten Mal.......<br />

Von links nach <strong>rechts</strong>: Volkhard Müller Hochbauamt , Robert Hain, Technischer Oberlehrer<br />

Chemie, Norman Artmeier, Abteilungsleiter Chemie-Bio-Pharm, Elke Boese-<br />

Grzeskowiak, Schulleiterin, Herr Mayer, Technischer Lehrer Chemie<br />

2007<br />

Mai


2008<br />

Mai<br />

Da sich der Baubeginn aufgrund veränderter Rahmenbedingungen durch größere<br />

Umstrukturierungen bei den städtischen Behörden verzögert, nimmt die<br />

Schulleiterin im Mai ersten Kontakt zur GBG Mannheim bzw. zur BBS auf; zwischenzeitlich<br />

war die BBS von OB Dr. Kurz mit allen neuen Schulbaumaßnahmen<br />

betraut worden:<br />

Aktennotiz:<br />

Gespräch mit Herrn Dipl.-Ing. Bernd Klotter, Prokurist, GBG Mannheim<br />

am Dienstag, 27.05.08, 9.00 Uhr, Raum 109, HLS<strong>II</strong><br />

Themen: Übertragung der Bauunterhaltung der HLS I und HLS<strong>II</strong> an die GBG/BBS*);<br />

laufende und neue Maßnahmen, wie geht es weiter, insbesondere bzgl.<br />

- Lkw-Toreinfahrt<br />

- Chemielabor (Ersatzgebäude)<br />

- Asbestsanierung der Deckenheizstrahler in allen Werkstätten<br />

Terminbestätigung durch Herrn Klotter erfolgte soeben telefonisch.<br />

Mannheim, 05.05.08, 17.10 Uhr<br />

Elke Boese-Grzeskowiak<br />

*)<br />

BBS Bau- und Betriebsservice GmbH Die GBG - Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft<br />

mbH hat am 18. Juli 2005 die BBS Bau- und Betriebsservice<br />

GmbH gegründet. Das Unternehmen übernimmt im Interesse der Konzernmutter<br />

Stadt Mannheim Sanierung, Planung, Bau, Finanzierung, Instandhaltung<br />

und Bewirtschaftung von kommunalen Zwecken dienenden Bauten der<br />

Stadt Mannheim, insbesondere von <strong>Schule</strong>n. Die BBS stellt an den ihr anvertrauten<br />

städtischen <strong>Schule</strong>n einen bedarfsgerechten, sicheren und der Bildung<br />

förderlichen Schulbetrieb sicher. Ob Hausmeisterservice, Reinigung,<br />

Energie- und Wärmeversorgung, Wartung, Reparaturen, Abfallentsorgung,<br />

Pflege der Außenanlage und Winterdienst, alles erfolgt aus einer Hand.


Von links nach <strong>rechts</strong>: Volkhard Müller Hochbauamt , Robert Hain, Technischer<br />

Auf dieser Sitzung wurden € 500.000,-- für das Chemielabor bereitgestellt; diese Investitionen<br />

der Stadt Mannheim fließen ausschließlich in den Neubau; die gesamte<br />

Maßnahme beläuft sich auf rund 1,5 Millionen Euro öffentlicher Mittel.<br />

2008<br />

Juni


2009<br />

Mai<br />

Die BBS/MWS nimmt das Projekt in die Hand, der Gemeinderat beschließt die<br />

Restfinanzierung der überplanmäßigen Ausgaben; später genehmigt der Gemeinderat<br />

auch die Finanzierung der Einrichtung und gerätemäßigen Bestückung<br />

der Schülerarbeitsplätze in Höhe von € 90.000,--


Nach der Finanzierungsgenehmigung durch den Gemeinderat trifft sich die<br />

neue „große Baubesprechungs- und Planungsrunde“ regelmäßig in der HLS<strong>II</strong>:<br />

Auf dem Foto der Schulleiterin von links nach <strong>rechts</strong>: Bauleiter MWS Bauconsult, Herr<br />

Günther; Herr Schahn, Planungsbüro für Laboreinrichtungen; Herr Huckele, ebd.,<br />

Herr Lerch, ebd.; Herr Architekt Schwöbel; Herr Fleischmann; Herr Sporys, Herr Hain<br />

2009


2009<br />

Baustelleneinrichtungsplan


Vom Baggerbiss kommt es zügig zum ersten Spatenstich, der mit viel Prominenz aus<br />

dem Gemeinderat, den Dezernaten, <strong>Schule</strong>n und Ämtern und mit vielen Schülerinnen<br />

und Schülern gefeiert wird; Bürgermeisterin Warminski-Leitheußer, Bauleiter Günther<br />

und GBG -Geschäftsführer Bielmeier halten die Ansprachen:<br />

2010<br />

Januar


2010<br />

Die Baustelle auf dem Schulgelände zwischen Werkstätten und Nachbarschule<br />

wächst ab Januar in hohem Tempo und gedeiht auch im Schnee.....


Im März 2010 zeichnet sich das stattliche Gebäude schon in seinen beachtlichen<br />

Dimensionen ab – und auch innen nehmen seine rund 300 Quadratmeter<br />

allmählich Formen an:<br />

2010<br />

März


2010<br />

Der schematisierte Raumplan des Nasslabors:


Als Frau Hellpap vom Fachbereich Bildung der Stadt Mannheim mitteilt, dass die Ludwigshafener<br />

Weltfirma BASF im Rahmen ihres speziellen Sponsoring-Programms im<br />

„Jahr der Chemie“ bereit ist, € 16.000,- zweckgebundene Mittel für die HLS<strong>II</strong>- Laborausstattung<br />

zur Verfügung zu stellen, ist die Freude groß.<br />

Der dem BASF-Vorstand vorgelegte und genehmigte Antrag lautet:<br />

Zurzeit errichtet die Stadt Mannheim als Schulträger aufgrund des dringenden Bedarfs<br />

einen Chemienasslabor-Neubau auf dem Schulgelände. Zur Komplettierung der<br />

Fachraumeinrichtung dieses Nebengebäudes würden wir uns über Unterstützung bei<br />

der Beschaffung folgender Gerätschaften sehr freuen (....):<br />

Sartorius-Analysenwaage 224<br />

Hettich -Zentrifuge<br />

Acculab -Waage<br />

Turbotherm – Aufschlussgerät<br />

Kern-<br />

Analysenwaage<br />

2010<br />

Juni


Mit der feierlichen Einweihung des neugebauten, auf dem Schulgelände vor dem Werkstatttrakt freistehenden<br />

Gebäudes des Chemienasslabors der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim am 23. März 2011 findet<br />

ein siebzehn Jahre währender Prozess seinen hocherfreulichen Abschluss. Ohne die tatkräftige und<br />

uneigennützige Mitarbeit, Mithilfe, Unterstützung, Zusammenarbeit und Kreativität zahlreicher Wohlgesonnener<br />

wäre das Projekt nicht gelungen.<br />

In harmonischem Zusammenspiel wirkten die im Folgenden aufgezählten Institutionen, Gremien, Behörden,<br />

Firmen und Einzelpersonen zusammen: Bundestag, MdB; Landtag, MdL; Gemeinderat, Gemeinderäte;<br />

Regierungspräsidium Karlsruhe; Kultusministerium BW; Badischer Gemeindeunfallversicherungsverband<br />

(BadGUVV); IG BCE; Gewerbeaufsichtsamt; Oberbürgermeister der Stadt Mannheim; Schulbürgermeisterin;<br />

Fachbereich Bildung; Fachbereich Hochbau; städtische Dezernenten und Dezernate I, <strong>II</strong> und <strong>II</strong>I; BBS, MWS,<br />

GBG; rnv; Roche Diagnostics Mannheim; BASF AG Ludwigshafen; Kollegen und Schulleitungen der <strong>Heinrich</strong>-<br />

<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong>n I und <strong>II</strong>.<br />

Ausdrücklicher Dank gilt allen Beteiligten, die nicht nur einer beruflichen <strong>Schule</strong> sehr geholfen, sondern vor<br />

allem auch das bewährte, gute System der dualen Berufsausbildung deutlich gestärkt haben.

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