info - Gemeinde Gamprin
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«Das Wild ist da –auch<br />
wenn wir es nicht sehen»<br />
Wir alle lieben den Wald und<br />
haben grosse Erwartungen an<br />
ihn. Er ist der grösstenaturnahe und<br />
zusammenhängende Lebensraum<br />
unseresLandes, den viele schützen<br />
und noch mehr Menschen nutzen<br />
wollen. Deshalb ist es wichtig, genügend<br />
Kenntnisse über die ökologischen<br />
wZusammenhänge des<br />
Waldes zu haben.<br />
Oft genug weichen die Nutzungsinteressenvon<br />
uns Menschen weit von dem<br />
ab, was ein Wald zu bieten im Stande<br />
ist. Um die naturgemässen Leistungen<br />
erbringen zu können, muss sich ein<br />
Wald entwickeln können. Dabei spielen<br />
die pflanzenfressenden Wildarten eine<br />
entscheidende Rolle. Wasaber wissen<br />
wir wirklich über die Zusammenhänge<br />
zwischen Wildtieren, Jagd und Wald?<br />
Aus Gesprächen mit Waldbesuchern<br />
und aus öffentlich geäusserten Meinungen<br />
geht immer wieder hervor,dass<br />
viele Missverständnisse bestehen und<br />
oft von falschen Zusammenhängen<br />
ausgegangen wird. In den kommenden<br />
Ausgaben der <strong>Gemeinde</strong><strong>info</strong>rmation<br />
geben Förster Siegfried Kofler und Landesjagdaufseher<br />
Wolfgang Kersting<br />
Einblick in den Wald und in das Leben<br />
der Wildtiere.<br />
Vielfalt schützen<br />
Die Waldungen der <strong>Gemeinde</strong>n <strong>Gamprin</strong><br />
–Ruggell –Schellenberg sind sehr<br />
vielfältig. Diese Vielfalt zeigt sich in den<br />
zahlreichen verschiedenen Waldgesellschaften,<br />
im ehemaligen Auenwald<br />
zwischen Kanal und Rhein, sowie in<br />
zahlreichen Feldgehölzen, Waldrändern<br />
und Hecken, die den Tieren als<br />
Verbindungskorridore und Oasen dienen.<br />
Aber auch die Streuefelder im Riet<br />
bieten Lebensraum für zahlreiche Lebewesen.<br />
Während Monokulturen und<br />
moderne Anbaumethoden inder Landwirtschaft<br />
gewisse Tierarten wie Krähen<br />
und Füchse überproportional fördern,<br />
bildet das Naturschutzgebiet im Riet<br />
ein wichtiges und nicht zu unterschätzendes<br />
Rückzugsgebiet für zahlreiche<br />
Wald und Wild<br />
Teil 1<br />
«Ist-Situation»<br />
Tiere. «Man kann nicht einfach nur ein<br />
GebietodereinProblemisoliertbetrachten»,<br />
sind sich Wolfgang Kersting und<br />
Siegfried Kofler einig. Vielmehr gehe es<br />
darum, vernetzt zu denken, möglichst<br />
viele verschiedene Lebensräume zu erhalten<br />
und wenn nötig neue zu schaffen.<br />
Denn jeder Lebensraum bietet anderen<br />
Tieren und Pflanzen ein Zuhause.<br />
Die Wälder der Forstgemeinschaft haben<br />
einen nachhaltigen Bestandesaufbau,<br />
ist Siegfried Kofler überzeugt<br />
und er erklärt: «Der Jungwald mit<br />
Jungwuchs, Dickung und Stangenholz<br />
weist einen Flächenanteil auf, der<br />
nahe am Idealwaldmodell liegt. Damit<br />
der gute Bestandesaufbau weiterhin<br />
erhalten werden kann, muss auch zukünftig<br />
die rechtzeitige Einleitung der<br />
Waldverjüngung sichergestellt werden.<br />
Die nachhaltige Bewirtschaftung der<br />
Wälder wird sehr ernst genommen.<br />
Mit dem jährlichen Hiebsatz wird nur<br />
soviel Holz im Revier geschlagen, wie<br />
auch wieder nachwächst. Mit dieser<br />
Massnahme können wir die Überalterung<br />
des Waldes verhindern.» Der<br />
bereits schon Jahrzehnte lang gelebte<br />
naturnahe Waldbau hat sehr positive<br />
Ergebnisse in der Baumartenmischung<br />
hervorgebracht,weisen die Waldungen<br />
der Forstgemeinschaft doch eine hohe<br />
Naturnähe auf. Standortgemässe, naturnahe<br />
Wälder besitzen die gewünschte<br />
höhere innere Stabilität und können<br />
sich daher viel besser gegen widrige<br />
Umwelteinflüssebehaupten.<br />
Lebensräume respektieren<br />
In unseren Wäldern und Feldern leben<br />
Rehe, Füchse, Hasen, Marder, Dachse,<br />
Wiesel, Bisamratten, Krähen und<br />
unzählige andere Tiere. «Auch wenn<br />
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