11.01.2013 Aufrufe

Nr. 2/2011, 54. Jahrgang - Kölner Zoo

Nr. 2/2011, 54. Jahrgang - Kölner Zoo

Nr. 2/2011, 54. Jahrgang - Kölner Zoo

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Abb. 4: August Macke: Männer und Frauen bei den Papageien, 1913, Aquarell über Bleistift, 34,7 x 42,9 cm, nicht signiert, Kunsthalle<br />

Bielefeld<br />

Men and women at the parrots, 1913, watercolor/pencil, 34,7 x 42,9 cm, Kunsthalle Bielefeld (Foto: Ingo Bustorf)<br />

Bauch-/Brustpartie, blauen oder roten<br />

Schwanzfedern, dunklen Schnäbeln<br />

und wiederum einer unbefiederten<br />

hellen Augenpartie. Zwei der drei<br />

Vögel zeigen einen dunklen Kehllatz.<br />

Sie sitzen auf dicht nebeneinander<br />

liegenden Papageienbügeln und<br />

werden von Herren in grünem Anzug,<br />

Hut und Krawatte angeschaut.<br />

Wenig spektakulär ist das fast quadratische<br />

(29,5 x 30 cm) Kreidebild „Bei<br />

den Papageien“ von 1914. Es zeigt drei<br />

Aras unbekannter Art (wahrscheinlich<br />

aber Vertreter der Gattung Ara), die<br />

entlang eines Weges auf ihren Bügeln<br />

hocken und von zwei Herren im<br />

A nzug und mit Hut bestaunt werden,<br />

derweil eine Dame mit Kind achtlos<br />

vorüber zu gehen scheint. Einer dieser<br />

Aras hangelt oben auf dem dünnen<br />

Drahtbügel und hält dort mit abgestellten<br />

Flügeln und leicht gespreiztem<br />

82<br />

Schwanz das Gleichgewicht – die einzige<br />

Darstellung Mackes, die einen Ara<br />

in Bewegung zeigt!<br />

Eine gewisse Berühmtheit hat schließlich<br />

Mackes letztes Papageienbild (und<br />

eines der letzten Bilder Mackes überhaupt!)<br />

„Frau mit Papagei in einer<br />

Landschaft“ vom Juli 1914 erlangt. Das<br />

Werk hing zunächst in der Gemäldegalerie<br />

Dresden, wo es 1937 von den<br />

Nationalsozialisten als „entartet“<br />

beschlagnahmt wurde, ehe es 1940 in<br />

eine süddeutsche Privatsammlung<br />

gelangte. Berühmt wurde dieses Bild<br />

nicht zuletzt durch seinen Verkauf im<br />

Jahre 2007 durch das Berliner Auktionshaus<br />

Villa Grisebach. Unter der<br />

Los-<strong>Nr</strong>. 27 der Auktion 150 erzielte es<br />

einen Verkaufspreis von knapp 2,4<br />

Millionen Euro – einen der höchsten<br />

Preise für ein Werk eines Expressionisten,<br />

der in einer deutschen Auktion<br />

nach dem Krieg erzielt wurde – und<br />

gelangte in eine Privatsammlung. Auch<br />

auf dieses Werk wird weiter unten<br />

(kunsthistorische Einordnung) näher<br />

eingegangen.<br />

Es ist nicht immer eindeutig, wo die<br />

<strong>Zoo</strong>bilder Mackes entstanden sind. Ab<br />

etwa 1907 hat sich der Künstler unterschiedlich<br />

intensiv mit dem Thema des<br />

zoologischen Gartens auseinandergesetzt.<br />

Die ersten Tierstudien sind<br />

während eines Studienaufenthaltes im<br />

Berliner <strong>Zoo</strong> entstanden und auf<br />

21 Blättern des Skizzenbuches <strong>Nr</strong>. 7<br />

dokumentiert (HEIDERICH, 1987).<br />

Das Bild „<strong>Zoo</strong>logischer Garten I“ geht<br />

mit einiger Sicherheit auf Motive im<br />

Artis-<strong>Zoo</strong> von Amsterdam zurück.<br />

Denn in Mackes Skizzenbüchern von<br />

einer Holland-Reise im Jahr 1912 sind<br />

Papageienstudien aus dem Amsterdamer<br />

<strong>Zoo</strong> enthalten, die Macke mit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!