Nr. 2/2011, 54. Jahrgang - Kölner Zoo
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Abb. 1: August Macke: <strong>Zoo</strong>logischer Garten I, 1912, Öl auf Leinwand, 58,5 x 98 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus München<br />
<strong>Zoo</strong>logical Garden (I), 1912, oil on canvas, 58,5 x 98 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus Munich<br />
Einleitung<br />
So wie Max Liebermann (1847 – 1935)<br />
unter den deutschen Impressionisten<br />
der Nachwelt in seinen Werken eine<br />
Reihe von <strong>Zoo</strong>-Darstellungen (mit<br />
Schwerpunkt bei den Papageienmotiven)<br />
hinterlassen hat (LANTERMANN,<br />
2007), so ist August Macke (1887–1914)<br />
unter den deutschen Expressionisten<br />
einer der wichtigsten Maler des <strong>Zoo</strong>-<br />
Genres. Macke hat sich allerdings<br />
keineswegs auf Papageienmotive<br />
spezialisiert. In seinem Gesamtwerk<br />
finden sich nach Recherchen der<br />
Kunsthistorikerin G. KASELOW<br />
(1999) mindestens 30 verschiedene<br />
Werke (ohne Zeichnungen, Skizzen,<br />
Vorstudien), die den <strong>Zoo</strong>logischen<br />
Garten, seine Tiere und Besucher zum<br />
Thema haben. Darunter enthalten<br />
mindestens 11 Bilder (zwei Aquarelle,<br />
Zeitschrift des <strong>Kölner</strong> <strong>Zoo</strong>s · Heft 2/<strong>2011</strong> · <strong>54.</strong> <strong>Jahrgang</strong><br />
Papageienmotive im Werk<br />
des Malers August Macke<br />
Werner Lantermann<br />
vier Gemälde, zwei Tuschezeich<br />
T -<br />
nungen, zwei Bleistiftzeichnungen,<br />
eine Kreidezeichnung) Papageiendarstellungen.<br />
Von zweien war keine<br />
Abbildung zu beschaffen, eines befindet<br />
sich in Privatbesitz, eines wurde<br />
durch Kriegseinwirkung g g vernichtet.<br />
Drei weitere Bilder (ein Ölgemälde<br />
Werkverzeichnis 476 und zwei Aquarelle<br />
Werkverzeichnis Aquarelle 151<br />
und 329) enthalten dem Titel nach<br />
ebenfalls Motive des „<strong>Zoo</strong>logischen<br />
Gartens“ (könnten also auch Papageienmotive<br />
beinhalten), sie waren aber<br />
als Abbildung nicht zugänglich, weil<br />
sie sich entweder in Privatbesitz<br />
befinden, verschollen oder vernichtet<br />
sind. Ich beschränke mich deshalb in<br />
dieser Arbeit auf die neun bekanntesten<br />
und relativ leicht zugänglichen<br />
<strong>Zoo</strong>bilder von August Macke (siehe<br />
unten).<br />
August Macke – sein Leben und<br />
Werk<br />
Geboren 1887 in Meschede im Sauerland,<br />
verbrachte Macke seine Schulzeit<br />
in Köln und Bonn. 1904 verließ er<br />
vorzeitig das Gymnasium, um sich<br />
an der Düsseldorfer Kunstakademie<br />
ausbilden zu lassen. Als dort seine<br />
Erwartungen nicht erfüllt wurden,<br />
wechselte er 1905 zur Düsseldorfer<br />
Kunstgewerbeschule und verdiente<br />
sich wenig später seinen ersten Lebensunterhalt<br />
mit der Herstellung von<br />
Kostümen und Bühnenbildern für<br />
das Düsseldorfer Schauspielhaus. 1907<br />
wurde durch Unterstützung von<br />
Bernhard Koehler, Kunstsammler und<br />
Onkel seiner späteren Frau, eine erste<br />
Paris-Reise möglich, wo er mit dem<br />
Malstil der französischen Impressionisten<br />
in Berührung kam. Ab Mitte<br />
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