HEALTH Report 2004 - burda-advertising-center.com
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Verbraucherperspektive<br />
Prophylaxe im Mittelpunkt<br />
Der Körper wird in zunehmendem Maße als Eigenkapital<br />
verstanden. Weil der Sozialstaat schrittweise<br />
abgebaut wird, möchte der Einzelne umso leistungsfähiger<br />
bleiben und für sich selbst sorgen können.<br />
Damit steigt die Bedeutung der Prophylaxe, also der<br />
dauernden Pflege und regelmäßigen „Wartung" des<br />
Körpers im Sinn einer Langfristinvestition. Prophylaxe<br />
steht nicht als passives Verhindern von Krankheiten,<br />
sondern als aktive (Vor-)Sorge um den Erhalt<br />
der Gesundheit im Mittelpunkt. Seit 1994 setzen<br />
immer mehr Deutsche ab 14 Jahren auf rezeptfreie<br />
Medikamente, bevor sie zum Arzt gehen. Auch hier<br />
handelt es sich vor allem um die Altersgruppe<br />
unter 50 Jahren.<br />
Allopathie vs. Homöopathie<br />
Prophylaxe zu betreiben heißt auch, auf die Wahl<br />
der Medikation Einfluss zu nehmen. Für viele ist mittlerweile<br />
die Frage „Homöopathie oder Allopathie“<br />
zu einer wichtigen Entscheidung geworden. Dies<br />
zeigt sich anhand des stark gestiegenen Anteils an<br />
Naturheilmittelverwendern. Klar zur Homöopathie bekennt<br />
sich etwa ein Fünftel der Bevölkerung, Personen<br />
unter 50 Jahren tendenziell stärker als über 50-<br />
Jährige. Ein Drittel der Deutschen legt mehr Wert<br />
darauf, dass ein Medikament natürliche Bestandteile<br />
hat, als dass es schnell wirkt. Hier überrunden<br />
Personen über 50 Jahren mit fast 36 Prozent Anteil<br />
unter 50-Jährige (30,9 Prozent). Nach einer Studie<br />
des Instituts Allensbach waren 2002 bereits 73<br />
Prozent der Bevölkerung regelmäßige oder gelegentliche<br />
Verwender von Naturheilmitteln, gegenüber<br />
52 Prozent 1970 in den alten Bundesländern. Natürliche<br />
Heilmittel haben heute ihren festen Platz in<br />
der Prävention und Selbstmedikation, allerdings<br />
überwiegend als Begleitmedikation. Im Krankheitsfall<br />
oder bei gesundheitlichen Beschwerden verlassen<br />
sich nur zwischen vier und sechs Prozent der<br />
Naturheilmittelverwender ausschließlich auf Naturheilmittel.<br />
Als Begleitmedikation bei Krankheiten setzen<br />
sie dagegen 62 Prozent ein; wenn es um leichtere<br />
Beschwerden geht, sind es 67 Prozent. Dieselbe<br />
Studie weist aus, dass sie präventiv 38 Prozent aller<br />
Erwachsenen ausschließlich und 41 Prozent zu-<br />
<strong>HEALTH</strong> <strong>Report</strong> <strong>2004</strong><br />
60<br />
50<br />
40<br />
Versuche mit rezeptfreien<br />
Medikamenten was zu tun (in %)<br />
45,9<br />
45,7<br />
44,2<br />
42,8<br />
41,0<br />
TdW 94<br />
Präferenzen bei der<br />
Medikamentenwahl (in %)<br />
Verwende bevorzugt<br />
homöopathische Präparate<br />
Mir ist wichtig, ...<br />
... dass ein Medikament<br />
schnell wirkt<br />
... dass ein Medikament<br />
natürliche Bestandteile hat<br />
1989<br />
19,1<br />
20,3<br />
17,7<br />
Gesamt 14 - 49 J. 50 J. +<br />
33,1<br />
30,9<br />
35,9<br />
Quelle: <strong>HEALTH</strong> <strong>Report</strong> <strong>2004</strong> (Nachbefragung TdWI)<br />
1997<br />
2002<br />
1989<br />
1997<br />
2002<br />
65,9<br />
68,0<br />
63,3<br />
Naturheilmittelverwender würden nehmen ...<br />
(in %)<br />
4<br />
59<br />
3<br />
34<br />
3<br />
64<br />
2<br />
31<br />
... im Krankheitsfall<br />
TdWI 98/99<br />
4<br />
62<br />
2<br />
32<br />
TdWI 01/02<br />
Gesamt Männer 14 - 49 J. Männer 50 J. + Frauen 14 - 49 J. Frauen 50 J. +<br />
6<br />
64<br />
2<br />
28<br />
4<br />
72<br />
2<br />
22<br />
TdWI 03/04<br />
5<br />
67<br />
3<br />
25<br />
... bei gesundheitlichen<br />
Beschwerden<br />
Unentschieden Keine Naturheilm. U.a. auch Naturheilm. Nur Naturheilm.<br />
Quelle: Studie Naturheilmittel 2002, Institut für Demoskopie Allensbach<br />
57,4<br />
54,9<br />
53,7<br />
51,2<br />
50,2<br />
10