Valeo mittendrin | November 2011

44 Aus den VALEO Häusern
Die Zentrale Sterilgutversorgung im EvKB stellt sich dem Qualitätstest mit Erfolg
Sicher und steril mit Zertifikat
Bielefeld. Die Zentrale Sterilgutver-
sorgungsabteilung (ZSVA) im EvKB
wurde als erste ZSVA in Bielefeld für
sogenannte „Kritisch-C-Produkte“
zertifiziert. Bei diesen Produkten handelt
es sich um wärmeempfindliche
medizinische Instrumente, die während
eines normalen Sterilisationsprozesses
unter der Hitze des Dampfes
Schaden nehmen können.
Diese Geräte, zum Beispiel flexible Endoskope,
kann das EvKB durch eine spezielle Sterilisationstechnik
in den sterilen Zustand bringen.
„Mit der Zertifizierung der ZSVA erreichen
wir ein Höchstmaß an Sicherheit für die
Patienten und sind außerdem bei der Aufbereitung
der Instrumente auf rechtlich sicherem
Boden“, sagt Petra Jacobs, OP-Koordinatorin
mit Zuständigkeit für die ZSVA. Nach einer
Säuberung in speziellen Reinigungs- und
Enger. Auf die Frage, wie er sich denn
so eingelebt habe in den ersten Wochen
im Evangelischen Krankenhaus
Enger, kann Dr. Gerhard Pfannschmidt
mit einem Lächeln antworten.
„Es ist alles so, wie ich mir das vorgestellt
habe – und noch besser“, so der neue Chefarzt
der geriatrischen Klinik in Enger. Überschaubar
seien die Wege, eng die Kontakte
zu Kollegen wie Patienten gleichermaßen.
Dabei hat Dr. Gerhard Pfannschmidt ein
Faible für kleine Häuser, mag es, wenn das
Menschliche nicht zu kurz kommt. Der Internist
kennt beide Seiten, hat in großen Häusern
gearbeitet, seine Facharztausbildung
etwa in der Uniklinik in Kiel absolviert. Ruhi-
Valeo mittendrin | November 2011
Desinfektionsgeräten genügt bei 90 Prozent
der Instrumente eine Sterilisation durch
Dampf. Die restlichen zehn Prozent stellen
die Kritisch-C-Produkte dar, die durch eine
Plasmabehandlung sterilisiert werden müssen.
Dabei wird Wasserstoffperoxid in den
Aggregatzustand Plasma gebracht, das sterilisierend
wirkt.
„Die Sterilisation erfordert nicht nur eine moderne
Technik, sondern auch eine speziel-
Bettina Romberg (links) und Petra Jacobs ha-
ben „ihren“ Qualitätsbeweis jetzt schriftlich.
Dr. Gerhard Pfannschmidt leitet seit einigen Wochen die Geriatrie in Enger
Ein Generalist mit Herz und Seele
ger ging es im Mathilden-Hospital in Herford
zu, wo er 17 Jahre lang arbeitete. Endstation
war aber auch diese Stelle nicht. Es ging weiter
ins Bielefelder Klinikum Rosenhöhe, wo
der Familienvater als leitender Oberarzt tätig
war. Von 2009 an leitete er die internistische
Abteilung, ehe er jetzt als Chefarzt nach
Enger wechselte.
Dabei ist ihm das
Haus schon sehr
lange und intensiv
bekannt, hatte er
doch von Bielefeld
und vor allem von
Herford aus immer
mit dem EvangelischenKranken-
Dr. Gerhard
haus Enger zu tun. Pfannschmidt
le Ausbildung“, sagt Bettina Romberg, die
das Team in der ZSVA leitet. Alle Instrumente
müssen nicht nur steril, sondern auch zur
richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Damit
beauftragt die OP-Koordination die ZSVA.
„Jeder Handgriff, der dann in der ZSVA getan
wird, ist durch Qualitätsrichtlinien festgelegt“,
sagt Petra Jacobs. 18 Operationssäle,
fünf Intensivstationen, vier zentrale Notaufnahmen,
zwei Kreißsäle und 32 Stationen
versorgt die ZSVA mit sterilen Instrumenten.
Jährlich rezertifizieren die Bezirksregierung
und der TÜV Rheinland, ob die festgestellte
Sicherheit noch gegeben ist. Nur dann erhält
die Abteilung die Zertifizierung für das
nächste Jahr. Durch die Zertifizierung darf
das EvKB diese Leistung auch anderen Krankenhäusern
als Dienstleistung anbieten. Drei
externe Kliniken versorgt das EvKB derzeit
mit sterilisierten Kritisch-C-Produkten.
Dr. Pfannschmidt, der sich selber als „Generalist
mit Herz und Seele“ bezeichnet, ist
nun froh, in der Geriatrie und damit im Umgang
mit alten, mehrfach erkrankten Menschen
sein Wissen weitergeben zu können.
„Hier kommt die gesamte Vielfalt der internistischen
Medizin auf mich zu. Hier geht
es nicht – wie sonst in vielen Bereichen der
Medizin – darum, sich zu spezialisieren, nur
auf ein Körperteil, auf ein Organ zu schauen.
Hier wird der Patient als Ganzes betrachtet,
es geht darum, ganzheitlich zu denken
und zu behandeln“, so der 58-Jährige. Doch
nicht nur dieser Aspekt soll sich auf die Gesundheit
der Patienten positiv auswirken.
„Auch unser enger Kontakt zwischen Personal
und Patient trägt dazu bei“, ist sich der
neue Chefarzt sicher.