Valeo mittendrin | November 2011

2009 ein Pulsoximetriescreening eingeführt,
eine nicht invasive Untersuchungsmethode:
Bei allen Neugeborenen wird auf diese Weise
in den ersten Lebensstunden die Saustoffsättigung
gemessen, um Kinder mit angeborenen
Herzfehlern möglichst früh zu erfassen
und diese somit auch früher einer Behandlung
zuführen zu können. Weiterhin führt das
EVK bereits seit vielen Jahren ein apparatives
Hörscreening durch. Zusätzlich zur klinischneurologischen
Untersuchung am 3. Lebenstag
durch den Kinderarzt wird bei den Neugeborenen
ein sogenanntes Hüftsonographiescreening
durchgeführt sowie eine sonographische
Untersuchung der Harnwege,
die mit etwa 1:100 am häufigsten von einer
angeborenen Fehlbildung betroffen sind.
Mit der Mutter auf die Station
Manche Kinder müssen direkt nach der Geburt
in die Neonatologische Abteilung am
EVK Lippstadt verlegt werden, hierzu zählen
selbstverständlich Frühgeborene, aber auch
kranke Neugeborene bzw. Neugeborene,
bei denen bereits durch Pränataldiagnostik
eine Erkrankung (z. B. Organfehlbildung)
bekannt ist. Durch die räumliche Nähe von
Neonatologischer und Geburtshilflicher Abteilung
ist es den Eltern nahezu jederzeit
möglich, ihr Kind zu besuchen. Mütter, deren
Kinder auf der neonatologisch/pädiatrischen
Intensivstation liegen, können als Begleitperson
kostenfrei mit aufgenommen
werden. So können Mütter, deren Neugeborene
aufgrund einer Erkrankung stationär
behandelt werden müssen, nach der Entlassung
aus der geburtshilflichen Betreuung
in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
mit aufgenommen werden, so dass ein enger
und häufiger Kontakt zu dem kranken
Kind möglich ist.
Fließender Übergang in die Entlassung
Bei extremer Frühgeburtlichkeit oder bei
schwerkranken Früh- und Neugeborenen
mit lang andauerndem stationären Aufenthalt
ist es häufig so, dass im Rahmen der Entlassungsplanung
dann für wenige Tage die
Mitaufnahme der Mutter bzw. Eltern erfolgt,
Auf der Frühchenstation ist die Betreuung besonders intensiv.
um so einen möglichst fließenden Übergang
in die häusliche Entlassung zu gewährleisten.
Viele Fragen, Ängste und Unsicherheiten der
Eltern können auf diese Art und Weise vermieden
oder abgebaut werden.
Therapeutische Unterstützung
So gibt es heute auf der Intensivstation immer
mehr Therapeuten, die den von einer
Frühgeburt betroffenen Eltern bei der Bewältigung
ihrer Probleme zur Seite stehen.
Dazu gehören unter anderem persönliche
und/oder therapeutische Gespräche, ausführliche
Informationen sowie auch die Aktivierung
durch Teilnahme an der Versorgung
sowie die begleitende Krisenintervention.
Neben den ausgedehnten Besuchszeiten
ist der Besuch nicht nur auf die Eltern
beschränkt. Nach Rücksprache sind auch
Aus den VALEO Häusern
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Geschwisterkinder oder Familienangehörige
auf der Station willkommen.
Probleme, Sorgen, Ängste und Nöte einer
von Frühgeburt betroffenen Familie hören
mit der Entlassung jedoch nicht auf. Eltern
müssen dann plötzlich die alleinige Verantwortung
für das Leben eines Kindes übernehmen,
das möglicherweise über Monate
rund um die Uhr von Geräten überwacht
und von fachkundigem Personal betreut
wurde. Daher gehört es zum Selbstverständnis
der Neonatologie, dass Eltern und Kinder
auch nach der Entlassung nicht aus den Augen
verloren werden und eine diesbezügliche
weiterführende Hilfe in die Wege geleitet
wird. Über die sozialmedizinische Nachsorge
ist es möglich, die Eltern und ihr Kind
auch nach der Entlassung durch kompetente
Pflegekräfte des EVK weiter zu betreuen.
Valeo mittendrin | November 2011