Valeo mittendrin | November 2011
Valeo mittendrin | November 2011
Valeo mittendrin | November 2011
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Bünde. Aufgabe und Ziel der Pallia-<br />
tivversorgung ist es, unheilbar kran-<br />
ke Menschen und ihre Angehörigen<br />
zu unterstützen. Für die Betroffenen<br />
soll so in der Umgebung ihrer Wahl<br />
die bestmögliche Lebensqualität in<br />
der verbleibenden Lebenszeit erreicht<br />
werden. Im Kreis Herford wurde jetzt<br />
eine eigene Stelle für die Koordination<br />
der Palliativversorgung geschaffen.<br />
Ob Hausarzt, Palliativmediziner, Pflege- und<br />
Hospizdienst oder Seelsorge – in der Palliativversorgung<br />
arbeiten verschiedene Einrichtungen<br />
und Berufsgruppen, die sich im<br />
PalliativNetz Kreis Herford e.V. zusammengefunden<br />
haben und die ein gemeinsamer<br />
Wunsch verbindet: die Lebensqualität zu<br />
verbessern und das Leben in Würde bis zuletzt<br />
zu ermöglichen. Es ist daher wichtig,<br />
dass alle an der Versorgung Beteiligten jederzeit<br />
eine aufeinander abgestimmte wirksame<br />
Versorgung erbringen können – palliativmedizinisch<br />
und palliativpflegerisch.<br />
Dazu gehört die regelmäßige Symptomkontrolle<br />
mit zeitnaher Behandlung aller aktuellen<br />
Beschwerden. Dabei wird den psychischen,<br />
sozialen und spirituellen Bedürfnissen<br />
der Betroffenen so weit wie möglich<br />
entsprochen. Lebensqualität und Patientenwürde<br />
haben hierbei höchste Priorität.<br />
Schützender Mantel für Betroffene<br />
Seit dem 1. April <strong>2011</strong> gibt es für den Kreis<br />
Herford eine Koordination für Palliativpatienten<br />
und ihre Angehörigen. Diese Stelle<br />
wurde im Rahmen des Palliativprojektes<br />
von der Arbeitsgemeinschaft Gesundheitsförderung<br />
Kreis Herford e.V. in Kooperation<br />
mit dem PalliativNetz Kreis Herford e.V. und<br />
mit freundlicher Unterstützung der Stiftung<br />
„Zukunft im Wittekindkreis“ eingerichtet.<br />
Eine Koordinationsfachkraft steht den Patienten<br />
und ihren Angehörigen beratend zur<br />
Seite und soll die an der Versorgung Betei-<br />
Aus den VALEO Häusern<br />
Palliativstation des Lukas-Krankenhauses Bünde ist in ein starkes Netzwerk eingebunden<br />
Koordinierte Palliativversorgung<br />
Das interdisziplinäre Team der Palliativstation<br />
ligten abgestimmt und zielgerichtet zusammenwirken<br />
lassen. Diese Teamarbeit in der<br />
palliativen Versorgung soll wie ein Mantel<br />
die Betroffenen schützend umgeben. Dabei<br />
begleitet die Koordinationsfachkraft organisatorisch<br />
und beratend den Patienten<br />
und die Angehörigen durch die Vielzahl an<br />
Daten und Fakten<br />
Die Palliativstation im Lukas-Krankenhaus<br />
Bünde entstand allein auf der Basis der Eigeninitiative<br />
der Mitarbeitenden, erst fünf<br />
Jahre später wurde sie offiziell im Krankenhausplan<br />
des Landes NRW als solche anerkannt.<br />
Die Station verfügt über acht Betten<br />
in Einzel- und Zweibettzimmern, die hell,<br />
freundlich und nach neuestem Standard eingerichtet<br />
sind. Besonders die Einzelzimmer<br />
schaffen durch das Aufstellen eines zusätzlichen<br />
Bettes eine Übernachtungsmöglichkeit<br />
für Angehörige.<br />
Seit der Eröffnung der Palliativstation im Oktober<br />
1999 wurden hier 2.407 Patienten stationär<br />
betreut. Der jüngste Patient war 29 Jahre,<br />
der älteste 97 Jahre alt. Das Alter der Patienten<br />
lag im Jahr <strong>2011</strong> im Durchschnitt bei<br />
70 Jahren, die stationäre Behandlung dauerte<br />
durchschnittlich 11,0 Tage.<br />
27<br />
Hilfsangeboten und hält den Kontakt aufrecht.<br />
Die Kommunikation und der zielgerichtete<br />
Informationsaustausch sind zentrale<br />
Koordinationsaufgaben.<br />
Vor zwölf Jahren gegründet<br />
Die Palliativstation im Lukas-Krankenhaus<br />
Bünde wurde vor zwölf Jahren ins Leben<br />
gerufen. Dort arbeitet speziell ausgebildetes<br />
Personal, das sowohl die ärztlich-pflegerische<br />
als auch die psychosoziale und spirituelle<br />
Versorgung gewährleistet. Ziel eines<br />
Aufenthaltes ist es, Beschwerden zu lindern.<br />
Symptome wie beispielsweise Schmerzen,<br />
Übelkeit, Erbrechen, Luftnot, Angst, Schwäche<br />
und Unruhe werden behandelt, um dadurch<br />
die individuelle Lebensqualität jedes<br />
einzelnen Patienten zu verbessern.<br />
In Bünde und Umgebung findet die Palliativstation<br />
eine außerordentlich hohe Akzeptanz.<br />
Durch die Identifikation der Bünder<br />
Bürger mit „ihrer Palliativstation“ werden<br />
Spenden im Rahmen von Sommer- und<br />
Herbstfesten, sportlichen Veranstaltungen,<br />
Bücher- und Kuchenverkäufen, Straßenfesten,<br />
Geburtstagen, Hochzeiten, Jubiläen,<br />
etc. gesammelt, um die kosten- und zeitintensive<br />
Betreuung zu ermöglichen.<br />
<strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> | <strong>November</strong> <strong>2011</strong>