Gastropoden aus den Belpberg-Schichten (Obere Meeresmolasse ...
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86 PfisTer, T. & Wegmüller, U.: <strong>Gastropo<strong>den</strong></strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Belpberg</strong>-<strong>Schichten</strong> bei Bern, Teil. 1<br />
niarT, sacco), Eggenburgium: Österreichische Molasse-<br />
Zone (schaffer, schUlTz, sTeininger).<br />
B e z i e h u n g e n : Paroxystele amedei (BrongniarT<br />
1823) ist eine sehr vielfältige Art. Dementsprechend<br />
wur<strong>den</strong> früher verschie<strong>den</strong>e Varietäten und von schUlTz<br />
(1969a) Unterarten aufgestellt. Wir sind nicht sicher, ob<br />
es zutreffend ist, Unterarten zu unterschei<strong>den</strong>, deshalb<br />
verwen<strong>den</strong> wir keine solchen, sondern beschreiben lediglich<br />
verschie<strong>den</strong>e Ausbildungstypen.<br />
Die meisten unserer Exemplare wür<strong>den</strong> Diloma<br />
amedei schafferi schUlTz 1969 entsprechen, die schUlTz<br />
in seiner unveröffentlichten Dissertation beschreibt und<br />
abbildet (Zitat 1969a). Leider ist die Arbeit taxonomisch<br />
nicht gültig, da sie nicht publiziert ist. 1969b und 1971<br />
wird die Unterart von schUlTz zwar diskutiert, aber nicht<br />
beschrieben und abgebildet. Dieser Typ unterscheidet<br />
sich von P. amedei (BrongniarT 1823) durch weniger<br />
Rippen (6–8 statt 12) und durch breitere, nicht von Sekundärrippen<br />
untergliederte Zwischenräume. Für die<br />
Maße unserer Exemplare siehe Tab. 2. Material: Hohburggraben<br />
(1), Cheergraben (3), beide am <strong>Belpberg</strong>,<br />
Wyssbachgraben bei Rüschegg (97), Fallvorsassli bei<br />
Plaffeien (1) und Häutligen (2). Abbildungen auf Tafel<br />
3, Figuren 1–13.<br />
Ein zweiter Typ entspricht D. amedei var. magnoelata<br />
(sacco 1896). Sie ist kleiner als D. amedei schafferi,<br />
höher, zeigt einen geringeren Apikalwinkel und mehr<br />
Rippen auf der Basis. Für Maße unserer Exemplare siehe<br />
Tab. 2. Material: Häutligen (1), Scheibenstand und Kräjeren<br />
(2), beide bei Rüschegg. Abbildungen auf Tafel 3,<br />
eschweizerbartxxx<br />
Figuren 14–18.<br />
Der Holotyp von P. patula (Brocchi 1814) in rossi<br />
roncheTTi (1952) ist höher als P. amedei (BrongniarT<br />
1823), der Apikalwinkel ist kleiner, es bestehen wesentlich<br />
mehr Spiralreifen, der Winkel des äusseren Mündungsrandes<br />
zur Sutur ist grösser und der Nabel ist nicht<br />
zugedeckt. P. orientalis (cossmann & PeyroT 1915) zeigt<br />
ein höheres Gehäuse, abgeflachte Windungen, ca. 10 Spiralreifen,<br />
mit feinen, fa<strong>den</strong>artigen Spiralrippchen alternierend,<br />
hat also insgesamt mehr Rippen. P. rotellaris<br />
(micheloTTi 1847) besitzt einen enormen Callus, der mindestens<br />
die halbe Basis bedeckt. Die Skulptur besteht <strong>aus</strong><br />
4 Rillen mit flachen, zweigeteilten Bändern dazwischen.<br />
Gattung Calliostoma sWainson 1840<br />
Calliostoma hostettleri n. sp.<br />
Tafel 4, Fig. 1–11<br />
1825 Trochus zizyphinus, – sTUDer: 331 (non linnaeUs)<br />
1867 Trochus cingulatus, – Bachmann: 24, Taf. 1, Fig. 14<br />
(non Brocchi)<br />
1890 Trochus cingulatus, – Kissling: 33, Taf. 6, Fig. 37<br />
1929 Callistoma spec. indet., – rUTsch: 46–47<br />
D e r i v a t i o n o m i n i s : Der Name wurde zu Ehren<br />
des damaligen Sammlers und Lehrers und heutigen<br />
Paläontologen Bernhard Hostettler, Glovelier, erstellt. B.<br />
Hostettler besammelte jahrelang die <strong>Belpberg</strong>-<strong>Schichten</strong><br />
und schenkte dann diese wertvolle Sammlung dem Naturhistorischen<br />
Museum Bern.<br />
H o l o t y p u s : NMBE Nr. D1634, abgebildet auf Tafel 4,<br />
Figuren 1–5 und Figur 7<br />
P a r a t y p o i d e : NMBE Nr. D1633 = A4442, Tafel 4,<br />
Figuren 10–11, Cheergraben; D1632, Tafel 4, Figur 6, Hohburggraben;<br />
D1631, Tafel 4, Figur 8, Hohburggraben; B1999<br />
Hohburggraben; B7614, B8294, B8301, A1925, A1927 Hohburggraben;<br />
EB1593, Tafel 4, Figur 9, <strong>Belpberg</strong> Nordseite;<br />
EB1595 <strong>Belpberg</strong> Nordseite; A9092 Aarwald; A7412-A7415<br />
Tennli bei Münsingen, Originalien B. Studer (1825): di44 =<br />
A7415 und di45 = A7414<br />
A u f b e w a h r u n g : Alle Typen wer<strong>den</strong> am NMBE aufbewahrt,<br />
<strong>aus</strong>genommen die EB-Nummern im OB.<br />
L o c u s t y p i c u s : Hohburggraben am <strong>Belpberg</strong>,<br />
Schweiz<br />
S t r a t u m t y p i c u m : <strong>Belpberg</strong>-<strong>Schichten</strong>, Burdigalium<br />
D i a g n o s e : Kegelförmige Schnecke mit ziemlich<br />
ebener Basis. Gehäuse breiter als hoch. 7 Windungen.<br />
Seitenlinie leicht konkav. Apikalwinkel 50–70 Grad.<br />
Windungen leicht konkav. Über der Sutur vorspringender<br />
Kragen mit 3 Rippchen darauf. Kante zur Basis, die<br />
zunächst konvex, zur Mitte konkav ist. Callus vorhan<strong>den</strong>.<br />
Mündung unten halbkreisförmig, an der Oberkante<br />
der Basis rundlich bis leicht gewinkelt, dann gerade nach<br />
oben. Spiralrippen zunächst gleichartig, dann regelmässig<br />
mit feinen Rippen dazwischen alternierend, auf Endwindung<br />
unregelmässig. Fein geperlt. 17–26 Rippen auf<br />
Endwindung, 6–11 auf Basis.<br />
B e s c h r e i b u n g : Kleine bis mittelgrosse (Maße<br />
siehe Tab. 2), kegelförmige Schnecke mit ziemlich ebener<br />
Basis, oben stark zugespitzt. Die Windungen nehmen<br />
rasch an Umfang zu. Typisch für die Art ist, daß das<br />
Gehäuse etwas breiter als hoch ist (1:0,85). Die Seitenlinie<br />
ist leicht konkav, da v. a. die Endwindung ein<br />
wenig stärker vorsteht. Zum Apex hin versteilt sich die<br />
Kurve, d.h. der Apikalwinkel kann sich von 70 Grad auf<br />
50 Grad reduzieren. Ein unvollständiger Protoconch ist<br />
erhalten. Die einzelnen Windungen zeigen sich in Schalenerhaltung<br />
leicht konkav, besonders weil die untersten<br />
Spiralrippen über der Sutur zusammen kragenartig vorspringen.<br />
Meist fehlt jedoch die Schale, und die Steinkerne<br />
zeigen dann konvexe Windungen.<br />
Vom oberen Teil der Endwindung zur Basis besteht<br />
eine Kante (nur in der Schale). Die Basis selber ist zunächst<br />
deutlich konvex, dann zur Mitte hin konkav, wo<br />
ein Callus sitzt. Die Mündung ist unten halbkreisförmig<br />
gerundet und etwas erweitert, an der Oberkante der Basis<br />
rundlich bis leicht gewinkelt und zieht dann ziemlich<br />
gerade zur Sutur hinauf. Nahe der Mündung stehen die<br />
Wachstumsränder 40–45 Grad auf der Sutur, an <strong>den</strong> oberen<br />
Windungen 60–75.<br />
Auf <strong>den</strong> allerobersten Windungen sind keine Spiralrippen<br />
überliefert. An der ersten Stelle, wo sie beobachtet<br />
wer<strong>den</strong> können, existieren 6 gleichartige Rippen. Da-