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Gastropoden aus den Belpberg-Schichten (Obere Meeresmolasse ...

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PfisTer, T. & Wegmüller, U.: <strong>Gastropo<strong>den</strong></strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Belpberg</strong>-<strong>Schichten</strong> bei Bern, Teil. 1 85<br />

nur ein grösseres Exemplar besitzt ebenfalls weitere Zwischenräume<br />

zwischen <strong>den</strong> unteren Spiralrippen, die ein<br />

wenig <strong>aus</strong>geprägter sind als die höheren Spiralrippen.<br />

Defrance (1828) beschreibt die Art von Angers,<br />

Frankreich. DollfUs, coTTer & gomes (1903–1904) zitieren<br />

sie von Rego, Portugal (Mittel- bis Obermiozän).<br />

Da die vorliegen<strong>den</strong> Exemplare morphologisch und<br />

stratigraphisch von G. sagus getrennt sind, dürften sie<br />

einer neuen Art angehören, die in guter Erhaltung im<br />

Eggenburgium auftritt (schriftliche Mitteilung von M.<br />

Harzh<strong>aus</strong>er an R. Janssen und von R. Janssen).<br />

G. magus hat viel kürzere und zahlreichere axiale<br />

Knoten. Die darunterverlaufen<strong>den</strong> Spiralrippen sind ähnlich<br />

wie bei unseren Stücken.<br />

G. buchii weist unterhalb der kurzen axialen Knoten<br />

noch eine deutliche Knötchenspirale mit kurzen, länglichen,<br />

schrägen Knötchen auf. Ihr Unterende zeigt schräg<br />

gegen die Mündung. Über und unter dieser Knötchenspirale<br />

befindet sich ein breiter Zwischenraum, darunter<br />

folgt eine weitere Spirale.<br />

Gibbula sp. aff. elegans (gliBerT 1949)<br />

Tafel 2, Fig. 8–10<br />

(Calliostoma quadristriatum forme elegans gliBerT 1949: 49,<br />

Taf. 3, Fig. 3h, i, k)<br />

B e s c h r e i b u n g : Sehr kleine, kegelförmige<br />

Schnecke, von der leider Endwindung, Basis und Mündung<br />

fehlen. In dieser Erhaltung ist das Exemplar gleich<br />

eschweizerbartxxx<br />

hoch wie breit. Für Maße siehe Tab. 2. Die Seitenli-<br />

nie des Gehäuses ist gerade, die einzelnen Windungen<br />

schwach konvex bis gerade und leicht treppenförmig.<br />

Die Schnecke zeigt eine gekörnte Spiralskulptur. Auf<br />

der mittleren der erhaltenen Windungen sind es 5 Rippen,<br />

auf der untersten 7. Sie alternieren in Höhe, Dicke<br />

und Schärfe.<br />

E r h a l t u n g : Prägekern, leicht schief deformiert,<br />

mit 3 Windungen. Protoconch und letzter Umgang fehlen.<br />

M a t e r i a l u n d H ä u f i g k e i t : Cheergraben am<br />

<strong>Belpberg</strong> (1). Sehr selten.<br />

B e z i e h u n g e n : Das vorliegende Exemplar gleicht<br />

Calliostoma quadristriatum (DUBois 1831) forme elegans<br />

gliBerT 1949, die ebenfalls eine gleichartige, granulierte<br />

Spiralskulptur zeigt. DUBois (1831) beschrieb<br />

die Art <strong>aus</strong> dem Sarmat Osteuropas, gliBerT (1949) <strong>aus</strong><br />

dem mittleren Miozän des Loirebeckens. Es ist unwahrscheinlich,<br />

daß C. quadristriatum auch im unteren Miozän<br />

vorkommt. Wir betrachten die „Unterart“ elegans als<br />

andere Art und stellen unser Stück der Unvollständigkeit<br />

wegen mit sp. aff. dazu.<br />

Gibbula nefas KolesniKov 1931 ist sehr ähnlich,<br />

scheint aber weniger granulierte Rippen zu besitzen. Sie<br />

stammt <strong>aus</strong> dem mittleren Miozän von SW-Eurasien.<br />

Eine weitere vergleichbare Art ist Calliostoma turgidulum<br />

(Brocchi 1814), die aber nicht treppenförmige<br />

Windungen zeigt. Sie stammt <strong>aus</strong> Monteriggioni, Italien.<br />

Gattung Paroxystele schUlTz 1969<br />

Paroxystele amedei (BrongniarT 1823)<br />

Tafel 3, Fig. 1–18<br />

1823 Turbo amedei BrongniarT: 53, Taf. 6, Fig. 2a–b<br />

1847 Trochus amedei, – graTeloUP: Taf. 13, Fig. 30–31<br />

1896 Oxystele amedei var. magnoelata sacco: 27, Taf. 3,<br />

Fig. 21<br />

1912 Trochus (Oxystele) amedei, – schaffer: 171, Taf. 54,<br />

Fig. 36–39<br />

1912 Trochus (Oxystele) amedei var. magnoelata, – schaffer:<br />

171, Taf. 54, Fig. 40<br />

1969a Diloma (Paroxystele) amedei magnoelata, – schUlTz:<br />

76–77<br />

1969b Diloma (Paroxystele) amedei schafferi schUlTz: 80–83,<br />

Taf. 8, Fig. 5<br />

1978 Diloma (Paroxystele) amedei amedei, – sTeininger et<br />

al.: 328–329, Taf. 1, Fig. 1–2<br />

B e s c h r e i b u n g : Kleine konische Schnecke mit<br />

niedriger Spira und breiter Endwindung. Für Maße siehe<br />

Tab. 2. Die Windungen verbreitern sich rasch, die Seitenlinie<br />

der Spira ist gerade bis leicht konkav. Die Windungen<br />

sind nur schwach konvex und gegen die Sutur zu<br />

abgeflacht. Die Sutur ist deutlich eingekerbt.<br />

Die Endwindung geht in einem stark gerundeten Winkel<br />

in die Basis über, die zunächst ziemlich flach ist, gegen<br />

<strong>den</strong> Pseudumbilicus hin breit konkav. Dieser ist von<br />

einem Callus bedeckt, dessen Grösse und Form nicht<br />

deutlich überliefert ist.<br />

Die Mündung ist gross, rund und sehr schief geneigt.<br />

Das Gehäuse ist mit Spiralrippen verziert, <strong>aus</strong>genommen<br />

die eine glatte Windung des Protoconchs. Es erscheinen<br />

zunächst 3 Rippen, zwischen die sich feinere<br />

einschalten, so daß die zweitletzte Windung 5–6 etwas<br />

ungleiche Rippen trägt, die Endwindung 6–8. Die obersten<br />

2–3 Rippen zur Sutur hin sind breiter, besonders die<br />

letzte. Auf der Basis können 4–7 zum Pseudumbilicus<br />

hin feiner und flacher wer<strong>den</strong>de Rippen gezählt wer<strong>den</strong>.<br />

Die Rippen erscheinen allgemein an <strong>den</strong> Kreuzungspunkten<br />

mit <strong>den</strong> Anwachsstreifen ganz fein gekörnt.<br />

(Die Zahlen gelten für beide Typen zusammengefasst.)<br />

E r h a l t u n g : Ein Exemplar in Schalenerhaltung,<br />

die übrigen Prägekerne und meist mehr oder weniger<br />

deformiert.<br />

M a t e r i a l u n d H ä u f i g k e i t : Hohburggraben<br />

(1), Cheergraben (3), Aarwald (2), alle am <strong>Belpberg</strong>,<br />

Kriesbaumen (1), Wyssbachgraben (97), Scheibenstand<br />

(1) und Kräjeren (1), alle bei Rüschegg sowie<br />

Fallvorsassli bei Plaffeien (1). Sehr häufig, aber nur im<br />

Wyssbachgraben. Zahlreiche Stücke von dort können<br />

aufgrund der Deformation und Unvollständigkeit artlich<br />

nicht eindeutig zugeordnet wer<strong>den</strong>, gehören aber<br />

ziemlich sicher auch zu Paroxystele amedei. Das bedeutet,<br />

daß die Art im Wyssbachgraben vermutlich noch<br />

häufiger vorkommt.<br />

Ve r b r e i t u n g : Untermiozän: Aquitaine (graTeloUP),<br />

Burdigalium/Langhium: Colli Torinesi (Brong-

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