Gastropoden aus den Belpberg-Schichten (Obere Meeresmolasse ...
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PfisTer, T. & Wegmüller, U.: <strong>Gastropo<strong>den</strong></strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Belpberg</strong>-<strong>Schichten</strong> bei Bern, Teil. 1 83<br />
Tab. 1. Überfamilie Fissurelloidea.<br />
Gattung/Art Gehäuse Gehäuse- Loch- Rippen<br />
Diodora<br />
italica<br />
GB GH GD Vorderteil Hinterteil Länge Breite radial konzentrisch<br />
Maße<br />
12–17 10–11 7–10 5,5–7 6–10 2,5–3 1–1,5<br />
ca. 41–ca.<br />
64<br />
8–21<br />
D 14 10,5 8,2 6,1 7,8 2,8 1,3 ca. 51 14<br />
Verh. 1 0,8 0,6 1 1,3 1 0,5<br />
M a t e r i a l u n d H ä u f i g k e i t : Cheergraben (1),<br />
Aarwald (2) beide am <strong>Belpberg</strong>. Sehr selten.<br />
Ve r b r e i t u n g : Tertiär: Italien (Defrance), Sallomacium:<br />
Loirebecken (gliBerT), Karpatium: Korneuburger<br />
Becken (schUlTz), Langhium: Aquitaine (cossmann<br />
& PeyroT), Ba<strong>den</strong>ium: Wiener Becken (schUlTz) und<br />
Ungarn (sTraUsz), Pliozän: Italien (gliBerT).<br />
B e z i e h u n g e n : Ähnlich sind Diodora subcostaria<br />
(orBigny 1852) und D. graeca (linnaeUs 1758). Diese<br />
sind aber durch weniger zahlreiche, gröbere Rippen<br />
und stärker <strong>aus</strong>gebildete Rippenzyklen charakterisiert,<br />
die sie von D. italica unterschei<strong>den</strong>. Die Schüppchen,<br />
die bei der Querung der Radialrippen entstan<strong>den</strong>, stehen<br />
deutlich enger als bei D. italica.<br />
Familie Trochidae rafinesqUe 1815<br />
Gattung Gibbula risso 1826<br />
Gibbula bicincta (schaffer 1912)<br />
Tafel 1, Fig. 10–12; Tafel 2, Fig. 1–4<br />
eschweizerbartxxx<br />
1912 Trochus (Oxystele) Amedei var. bicincta schaffer: 172,<br />
Taf. 54, Fig. 41–43<br />
B e s c h r e i b u n g : Meist kleine, niedrige Schnekke<br />
mit konvexen bis gera<strong>den</strong> Windungen, die deutlich<br />
stufenförmig voneinander getrennt sind. Für Maße siehe<br />
Tab. 2. Unterhalb der Sutur befindet sich eine ebene Partie.<br />
Die Seitenlinie verläuft gerade, seltener konvex. Die<br />
Basis ist konvex, zum Nabel hin konkav.<br />
Die Skulptur ist auffallend: Typisch sind 2 deutlich<br />
vorstehende, scharfe Spiralrippen, die eine in der Mitte<br />
der Windung, die andere darüber, wobei die obere nicht<br />
immer gleich stark <strong>aus</strong>geprägt ist. Eine nächststärkere<br />
Spiralrippe liegt unterhalb der Mitte. Dazwischen befin<strong>den</strong><br />
sich feine Spiralen.<br />
E r h a l t u n g : Prägekerne.<br />
M a t e r i a l u n d H ä u f i g k e i t : Häutligen (16).<br />
Mässig verbreitet, kommt nur an einem Fundort vor.<br />
Ve r b r e i t u n g : Eggenburgium: Österreichische<br />
Molasse-Zone (schaffer).<br />
B e z i e h u n g e n : schaffer (1912) zählt die Art als<br />
Varietät zu Trochus (Oxystele) amedei BrongniarT. Unseres<br />
Erachtens gehört die Art zu einer anderen Gattung,<br />
Gibbula, und bildet eine eigene Spezies.<br />
Gibbula n. sp. aff. sagus (Defrance 1828)<br />
Tafel 1, Fig. 13–15; Tafel 2, Fig. 5–7<br />
(Trochus sagus Defrance 1828: 478)<br />
1853 Trochus magus, – mayer: 97 (non linnaeUs)<br />
1867 Trochus magus, – Bachmann: 25<br />
1890 Trochus magus, – Kissling: 33<br />
1928 Gibbula pseudomagus, – rUTsch: 159 (non orBigny)<br />
1929 Gibbula magus mut. indet., – rUTsch: 46<br />
B e s c h r e i b u n g : Kleine, konische Gehäuse, von<br />
<strong>den</strong>en bis 5 Windungen erhalten sind. Für Maße siehe<br />
Tab. 2. Der Windungsquerschnitt der Endwindung ist<br />
an der Sutur zunächst abgeflacht, dann kurz stark konvex<br />
umgebogen und danach fast über die ganze Höhe<br />
ziemlich gerade, nur wenig konvex, und steil. Zur Basis<br />
besteht eine abgerundete Kante. Die Basis ist schwach<br />
konvex.<br />
Auf der Endwindung sind ziemlich breite, von schmalen<br />
Furchen getrennte, ziemlich gleichartige Spiralrippen<br />
zu sehen. Breite, verlängert-knotenförmige Axialrippen<br />
erstrecken sich über gut die halbe Höhe der Endwindung<br />
und verlieren sich nach unten. Sie verlaufen ziemlich<br />
gerade nach unten, nur zuoberst gegen die Sutur hin biegen<br />
sie selten in Richtung Mündung ab. Am Prägekern<br />
erreichen sie die Sutur nicht. Auf der Kante zur Basis hin<br />
verläuft eine breitere, ein bisschen stärker vorstehende<br />
Spiralrippe. Auf der Basis können Spiralrippen nur ganz<br />
schwach gegen die Mitte hin erkannt wer<strong>den</strong>.<br />
E r h a l t u n g : Prägekerne.<br />
M a t e r i a l u n d H ä u f i g k e i t : Häutligen (6)<br />
und Weinhalde bei Tägertschi (1). Selten.<br />
Ve r b r e i t u n g : Burdigalium: Schweizerisches<br />
Molassebecken (mayer, Bachmann, Kissling, rUTsch).<br />
B e z i e h u n g e n : Uns lagen <strong>aus</strong> dem Forschungsinstitut<br />
und Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt a/M<br />
16 Gibbula sagus (Defrance 1828), 10 G. magus (linnaeUs<br />
1758) rezent und fossil sowie sehr viele G. buchii<br />
DUBois 1831 vor.<br />
Der Vergleich zeigte, daß die Exemplare von G. sagus<br />
<strong>aus</strong> Frankreich am ähnlichsten sind. Sie haben 15–17<br />
ebenfalls recht lange Axialknoten, unsere 13–15. Hauptunterschiede:<br />
Die unterste der über die Knoten verlaufen<strong>den</strong><br />
Spiralrippen ist <strong>aus</strong>geprägter als die oberen, bei<br />
unseren Stücken nicht. Die 3 untersten Spiralrippen sind<br />
stärker als die höher oben gelegenen und zeigen mehr<br />
Zwischenraum zwischeneinander. Von unserem Material<br />
zeigen die meisten Stücke recht gleichartige Spiralrippen,