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Gastropoden aus den Belpberg-Schichten (Obere Meeresmolasse ...

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PfisTer, T. & Wegmüller, U.: <strong>Gastropo<strong>den</strong></strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Belpberg</strong>-<strong>Schichten</strong> bei Bern, Teil. 1 101<br />

Funiculus. Das in <strong>den</strong> <strong>Belpberg</strong>-<strong>Schichten</strong> gefun<strong>den</strong>e<br />

Operculum unterscheidet sich klar von demjenigen von<br />

N. pachyope, das am Rand nur eine Falte statt 3 aufweist<br />

und von demjenigen von N. crassiuscula, das 2 Falten<br />

zeigt. Opercula mit 3 Falten besitzen N. neglecta mayer<br />

1858 und N. pseudoepiglottina sacco 1891, beide Gehäuse<br />

sind aber höher als breit und N. neglecta ist kleiner<br />

als N. sallomacensis und zeigt zudem einen schmäleren,<br />

zierlichen Funiculus.<br />

Gattung Polinices monTforT 1810<br />

Polinices cf. redemptus (micheloTTi 1847)<br />

Tafel 17, Fig. 10–18<br />

(Natica redempta micheloTTi 1847: Taf. 6, Fig. 6)<br />

B e s c h r e i b u n g : Kleine bis mittelgrosse, ziemlich<br />

kugelige Schnecke mit mehr oder weniger bedecktem<br />

Nabel. Das Gehäuse ist höher als breit, d.h. die Spira<br />

ist relativ hoch, besonders am Schalenexemplar. Dort<br />

ist auch der Apikalwinkel mit 92 Grad kleiner als bei<br />

<strong>den</strong> übrigen Stücken, wo er 113–117 Grad beträgt. Für<br />

weitere Maße siehe Tab. 9. Die Windungen sind konvex,<br />

deutlich voneinander abgesetzt und somit treppenförmig.<br />

Auch die Endwindung ist bauchig. Der mittelgrosse Nabel<br />

ist von einem run<strong>den</strong> Pfropfen <strong>aus</strong>gefüllt. Am Rand<br />

des Callus kommt z. T. eine kleine Öffnung vor. Der Callus<br />

ist blasig aufgebaut, und an einem Exemplar können<br />

auf seiner Oberfläche Tuberkeln beobachtet wer<strong>den</strong>. Der<br />

eschweizerbartxxx<br />

Columellarrand ist ziemlich gerade und verläuft relativ<br />

steil. Die Mündung ist hochoval und etwa doppelt so<br />

hoch wie breit.<br />

E r h a l t u n g : Ein Exemplar zeigt noch die Schale,<br />

die weiteren besitzen vor allem in der Nabel- und Mündungsregion<br />

Schalenreste, sind im übrigen als Präge- bis<br />

Steinkerne erhalten.<br />

M a t e r i a l u n d H ä u f i g k e i t : Hohburggraben<br />

(1), Cheergraben (1) und Rohrholz (2), alle am <strong>Belpberg</strong>,<br />

Fallvorsassli bei Plaffeien (2) und Längeneywald<br />

bei Rüschegg (1). Selten. 12 weitere Exemplare zeigen<br />

einen gefüllten Nabel und gehören vermutlich zur selben<br />

Art, sind aber schlecht erhalten. Sehr zahlreich sind Natici<strong>den</strong>,<br />

die nicht näher bestimmt wer<strong>den</strong> können. Wahrscheinlich<br />

ist die Art allgemein häufiger.<br />

B e z i e h u n g e n : Natica proredempta sacco 1891<br />

weist unterhalb vom Callus eine kleine ovale bis runde<br />

Nabelöffnung auf. sacco (1891) stellte die Art für die<br />

Formen <strong>aus</strong> dem Burdigalium auf und verwendete N.<br />

redemptus für diejenigen <strong>aus</strong> dem mittleren bis oberen<br />

Miozän von Italien. Was zunächst als Unterschied<br />

der bei<strong>den</strong> Arten auffällt, ist der nicht ganz vom Callus<br />

bedeckte Nabel bei Polinices proredemptus. Doch wer<strong>den</strong><br />

auch bei P. redemptus verschie<strong>den</strong>tlich Ritzen und<br />

Öffnungen am Nabel erwähnt oder abgebildet, z. B. bei<br />

Bałuk (1995), sTraUsz (1966) und venzo & Pelosio<br />

(1963). Im übrigen variieren die Gehäuse beträchtlich,<br />

auch die Spira, die kleiner oder grösser sein kann, konisch<br />

oder eher treppenförmig wie bei <strong>den</strong> Exemplaren<br />

<strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Belpberg</strong>-<strong>Schichten</strong>. Der stratigrafische Unterschied<br />

scheint auch nicht durchgehend zu sein, da P.<br />

proredemptus z. B. von schUlTz (1998) auch <strong>aus</strong> dem<br />

Ba<strong>den</strong>ium von Pötzleinsdorf abgebildet wird, P. redemptus<br />

andererseits von hörnes (1855) auch <strong>aus</strong> dem Eggenburgium<br />

zitiert wird.<br />

Um sicher zu sein, ob die bei<strong>den</strong> Arten i<strong>den</strong>tisch<br />

sind oder nicht, müssten statistische Untersuchungen<br />

an reichlichem Material gemacht wer<strong>den</strong>, das uns leider<br />

nicht zur Verfügung steht. gliBerT (1952) hatte zwar<br />

keine Exemplare <strong>aus</strong> dem Burdigalium von Italien zur<br />

Verfügung, hingegen von Manthelan, Salles und von<br />

Vöslau sowie <strong>aus</strong> dem Tortonium von Montegibbio, als<br />

typische P. redemptus. Er konnte keine Unterscheidung<br />

der bei<strong>den</strong> Arten machen. sacco (1891), cossmann &<br />

PeyroT (1917), ferrero et al. (1984) und schUlTz (1998)<br />

z. B. verwen<strong>den</strong> die Art P. proredemptus jedoch. Wir<br />

können die Frage aufgrund der wenigen Exemplare, die<br />

uns vorliegen, nicht lösen und wählen P. cf. redemptus<br />

als älteren Namen. Confer steht für die unvollständige<br />

Erhaltung der Stücke <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Belpberg</strong>-<strong>Schichten</strong>. Die<br />

vorliegen<strong>den</strong> Exemplare zeigen z. T. eine Öffnung am<br />

Nabel, z. T. nicht.<br />

Gattung Euspira agassiz in soWerBy 1838<br />

Euspira sp. aff. helicina (Brocchi 1814)<br />

Tafel 18, Fig. 1–16<br />

(Nerita helicina Brocchi 1814: 297, Taf. 1, Fig. 10)<br />

1867 Natica helicina Brocchi, – Bachmann: 25–26, Taf. 1,<br />

Fig. 15<br />

1890 Natica helicina Brocchi, – Kissling: 38, Taf. 7, Fig. 47<br />

1929 Natica (Lunatia) sp. indet., – Rutsch: 49<br />

B e s c h r e i b u n g : Kleine, ziemlich kugelige<br />

Schnecke mit offenem Nabel. Für Maße siehe Tab. 9.<br />

Das Gehäuse variiert von gleich hoch wie breit bis zu<br />

deutlich höher. Die Windungen sind konvex und stufenförmig<br />

voneinander abgesetzt. Der Nabel ist relativ klein<br />

und tief und zeigt von unten gesehen eine schief tropfenförmige<br />

bis ohrförmige Gestalt. Die Columellarlippe ist<br />

verdickt, besonders von der Mitte des Nabels nach oben.<br />

Die Mündung ist relativ breit.<br />

E r h a l t u n g : Wenige Schalenreste, am ehesten in<br />

der Nabelregion. Prägekerne, stellenweise Steinkerne.<br />

M a t e r i a l u n d H ä u f i g k e i t : Hohburggraben<br />

(21), <strong>Belpberg</strong> Nordseite (1), Aarwald (2), Cheergraben<br />

(3), Rohrholz (1) und Gerzensee (2), alle am <strong>Belpberg</strong>,<br />

<strong>Belpberg</strong> allgemein (1), Imihubel (1), Fallvorsassli bei<br />

Plaffeien (1), Wyssbachgraben (2) und Wyssbachgraben<br />

oder Längeneywald (1), beide bei Rüschegg, ohne<br />

Fundort (2). Häufig, besonders im Hohburggraben am<br />

<strong>Belpberg</strong>, allgemein weit verbreitet.<br />

Ve r b r e i t u n g : Burdigalium: Schweizerisches<br />

Molassebecken (Bachmann, Kissling, rUTsch).

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