Gastropoden aus den Belpberg-Schichten (Obere Meeresmolasse ...

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94 PfisTer, T. & Wegmüller, U.: Gastropoden aus den Belpberg-Schichten bei Bern, Teil. 1 Abbildung 3. Häufigkeit der Rippen bei Turritella studeri (gemessen an 16 Exemplaren). Für Rippenpositionen siehe Abbildung 2 in der Einleitung. (1847), wo 4–5 Rippen und z. T. sehr feine alternierende dazwischen zu sehen sind. Eine Hauptrippe steht am eschweizerbartxxx meisten vor, etwas unterhalb der Windungsmitte. Bei sTürmer (1989) kommen bis 8 Rippen vor, B3 und D1 sind am stärksten ausgeprägt, bei T. studeri A3/A4 und B2/B3. Gattung Archimediella sacco 1895 Archimediella bicarinata (eichWalD 1830) Tafel 10, Fig. 4–12; Tafel 11, Fig. 1–5 1830 Turritella bicarinata eichWalD: 220 1855 Turritella bicarinata, – hörnes, pro parte: 426–427, Taf. 43, Fig.11–12 1867 Turritella bicarinata, – Bachmann: 24, Taf. 1, Fig. 13 1890 Turritella bicarinata, – Kissling: 34, Taf. 6, Fig. 39 1929 Turritella (Archimediella) cf. bicarinata, – rUTsch: 41–42, Taf. 2, Fig. 13 1960 Turritella (Torculoidella) bicarinata bicarinata, – sie- Ber: 257–258, Taf. 2, Fig. 7, 19, 21, 23 1966 Turritella bicarinata, – sTraUsz: 86, Taf. 2, Fig. 13 1978 Turritella (Eichwaldiella) bicarinata, – sTeininger et al.: 332–333, Taf. 3, Fig. 1–4 1989 Archimediella Torculoidella bicarinata bicarinata, – sTürmer: 151–153, Taf. 5, Fig. 3, 4, 6, 8, 10; Taf. 10, Fig. 5–6; Taf. 11, Fig. 9; Taf. 12, Fig. 13 1998 Turritella (Eichwaldiella) bicarinata bicarinata, – schUlTz: Taf. 21, Fig. 14 2002 Turritella (Eichwaldiella) bicarinata bicarinata, – harzhaUser: 78–79, Taf. 2, Fig. 17–19 B e s c h r e i b u n g : Mittelgrosses, sehr hochspiraliges Gehäuse mit gleichmässig an Breite zunehmenden Windungen. Die Seitenlinie des Gehäuses ist also gerade. Die Windungen erscheinen schwach konvex bis gekielt, wo die 1–2 Hauptrippen verlaufen. Der Windungsquerschnitt zeigt oben und unten an der Windung eine Kante, dazwischen eine ziemlich flache bis gekielte Partie. Mündungen und Embryonalwindungen fehlen. Die Sutur zwischen den Umgängen ist nur mässig eingesenkt. Für Maße siehe Tab. 5. Auf den Änderungswindungen sind 1–3 Spiralrippen ausgebildet. Die erste und stärkste ist die Rippe in der Windungsmitte auf A4, seltener B1. Bald schaltet sich die untere Rippe auf D2 ein und wird ebenso kräftig wie die mittlere. Auf manchen Änderungswindungen und den Adultwindungen erscheint eine feinere obere Rippe auf A1/A2. Die ganze Schale ist mit sehr feinen, gleichartigen Spiralfäden verziert. Auf der Basis zeigen sich 3–5 Spiralrippen. E r h a l t u n g : Prägekerne mit feinen Schalenresten. Spitze und Mündung fehlen leider. M a t e r i a l u n d H ä u f i g k e i t : Hohburggraben (26), Belpberg Nordseite (2), Aarwald (16), Cheergraben (39), Rohrholz (1), Sädel (3), Gerzensee (6), alle am Belpberg, Belpberg allgemein (2), Imi am Längenberg (3), Kirchhalten zwischen Kalchstätten und Guggisberg (1), Weinhalde bei Tägertschi (1), Grabenhaus zwischen Niederhünigen und Schwendlenbad (1), Enggistein bei Worb (1), Wickartswil (2) und Vögiberg bei Zäziwil

PfisTer, T. & Wegmüller, U.: Gastropoden aus den Belpberg-Schichten bei Bern, Teil. 1 95 Tab. 5. Überfamilie Cerithioidea: Familie Turritellidae Gattung/Art Gehäuse Anzahl Verh. Protoma sp. aff. cathedralis paucicincta Turritella terebralis Turritella studeri Archimediella bicarinata Archimediella doublierii GB (10). Sehr häufig, in bestimmten Fundschichten massenweise. Ve r b r e i t u n g : Tertiär: Rumänien (eichWalD), Miozän: Ungarn (sTraUsz), Burdigalium: Schweizerisches Molassebecken (Bachmann, Kissling), Karpatium: Korneuburger Becken (harzhaUser), Badenium: Öster- eschweizerbartxxx reichische Molasse-Zone (hörnes, sieBer, sTeininger et al., schUlTz) und Tschechien (sTeininger et al.). B e z i e h u n g e n : Archimediella erronea (frieD- Berg 1914) zeigt meist mehr Rippen. Zu den 2 Hauptrippen auf A4/B1 und C3 können noch schwächere A1, A2 und C1 einsetzen, bei A. bicarinata höchstens ein A1 und A2 (bei unseren Exemplaren nur ein A2). Die unterste Hauptrippe liegt bei A. erronea auf C3/D1, bei A. bicarinata auf D2. Archimediella doublierii (maTheron 1842) Tafel 11, Fig. 6–11 1842 Turritella Doublierii maTheron: 242, Taf. 39, Fig. 18 1890 Turritella triplicata, – Kissling: 34, Taf. 6, Fig. 42 (non Brocchi) 1912 Turritella Doublieri, – schaffer: 161, Taf. 52, Fig. 29–30 1929 Turritella (Haustator) doublieri, – rUTsch: 39–40, Taf. 2, Fig. 8–11 1960 Turritella (Haustator) doublieri, – sieBer: 243, Taf. 3, Fig. 6, 8/10 1989 Archimediella Archimediella doublieri, – sTürmer: 142–143, Taf. 7, Fig. 5–6; Taf. 8, Fig. 10–11; Taf. 9, Fig. 6, 8, 9 B e s c h r e i b u n g : Mittelgrosses, sehr hochspiraliges Gehäuse mit regelmässig an Breite zunehmenden GH Windungen Windungshöhe: -breite Apikalwinkel ohne Protoconch Änderungswindungen Spiralrippen Adultwindungen Basis A Position der Spiralrippen auf Adultwindungen Maße 15–25 34–69* 4–8* 5,5–8,5 12–14 3 1–2 0–1 A4 B3 D1 D 20,5 51,6* 4,8* 6,5 13 3 2 1 Maße 16–26 34–68* 3,5–7* 3,5–6,8 15–19 6–7 2 + x D 22,2 56,1* 5* 5,4 18 6,5 2 + x Maße 13–21 33–78* 4,5– 13* 5,4–7,5 8–18 4–6 5–8 4–8 D 16 51* 8,2* 6,3 14 4,9 6,6 5,5 Maße 9–19 21–65* 4 – 14* 4,3–6,4 15–23 1–3 1–3 3 – 6 D 14,1 37,9* 7* 5,1 18 1,5 2,1 4 A3/A4 [A1- A3] A4/B1, A1/ A2 Maße 13–21 31–63,5* 3–11* 4,2–6,7 10–24 1–3 3 3–7 A2, A1 D 17,1 45,8* 7* 5,6 18 2,7 3 4,7 Windungen. Für Maße siehe Tab. 5. Der Apikalwinkel nimmt gegen die Gehäusespitze hin ab. Somit verläuft die Seitenlinie des Gehäuses ganz leicht konvex. Die Windungen sind gerundet, bisweilen etwas abgeflacht. Die Sutur ist deutlich eingekerbt. Da die Mündung fehlt, kann nur der Windungsquerschnitt beschrieben werden: Er ist rund, an den Rippen gekielt. Typisch sind 3 sehr ausgeprägte Spiralrippen, die weit vorstehen (nur sichtbar an Stücken mit erhaltener Schale, siehe Tafel 11, Figur 6). Auf den höchstens teilweise überlieferten Juvenilwindungen sind keine Rippen erhalten. Auf den Änderungswindungen ist zuoberst die Mittelrippe am ausgeprägtesten, es folgt die untere Rippe, dann die obere. Die meisten Änderungswindungen zeigen 3 deutliche Rippen, wie auch die Adultwindungen. Dort liegen die Rippen auf den Positionen A2, B1/B2 und C3/D1. Selten kommt es vor, daß zuletzt noch eine feine Rippe auf A1 einsetzt, wie z. B. am Holotyp von Matheron (abgebildet in rUTsch 1929, Tafel 2, Figur 9). Zusätzlich überziehen die Schale äusserst feine, sehr engstehende, gleichartige Spiralfäden. Auf der Basis sind 4–7 Spiralrippen ausgebildet. E r h a l t u n g : Deutliche Prägekerne mit nur geringen Schalenresten. In zwei Fundschichten im Cheergraben existieren Stücke mit mehr Schale (vergleiche Tafel 11, Figur 6). Leider sind keine Exemplare komplett, Embryonal- und Endwindungen fehlen. Es sind bis 11 Windungen erhalten. M a t e r i a l u n d H ä u f i g k e i t : Belpberg allgemein (23), Belpberg Nordseite (24), Hohburggraben (194), Wintergraben (10), Schleif (5), Aarwald (8), Cheergraben (126), Rohrholz (4), Sädel bei Gerzensee (268), Chramburgwald (24) und Krämerfluh (1), alle B B2/ B3 B1/ B2 C [C3- D2] C3/D1 D [C3- D2] D2

94 PfisTer, T. & Wegmüller, U.: <strong>Gastropo<strong>den</strong></strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Belpberg</strong>-<strong>Schichten</strong> bei Bern, Teil. 1<br />

Abbildung 3. Häufigkeit der Rippen bei Turritella studeri (gemessen an 16 Exemplaren). Für Rippenpositionen siehe Abbildung<br />

2 in der Einleitung.<br />

(1847), wo 4–5 Rippen und z. T. sehr feine alternierende<br />

dazwischen zu sehen sind. Eine Hauptrippe steht am<br />

eschweizerbartxxx<br />

meisten vor, etwas unterhalb der Windungsmitte. Bei<br />

sTürmer (1989) kommen bis 8 Rippen vor, B3 und D1<br />

sind am stärksten <strong>aus</strong>geprägt, bei T. studeri A3/A4 und<br />

B2/B3.<br />

Gattung Archimediella sacco 1895<br />

Archimediella bicarinata (eichWalD 1830)<br />

Tafel 10, Fig. 4–12; Tafel 11, Fig. 1–5<br />

1830 Turritella bicarinata eichWalD: 220<br />

1855 Turritella bicarinata, – hörnes, pro parte: 426–427,<br />

Taf. 43, Fig.11–12<br />

1867 Turritella bicarinata, – Bachmann: 24, Taf. 1, Fig. 13<br />

1890 Turritella bicarinata, – Kissling: 34, Taf. 6, Fig. 39<br />

1929 Turritella (Archimediella) cf. bicarinata, – rUTsch:<br />

41–42, Taf. 2, Fig. 13<br />

1960 Turritella (Torculoidella) bicarinata bicarinata, – sie-<br />

Ber: 257–258, Taf. 2, Fig. 7, 19, 21, 23<br />

1966 Turritella bicarinata, – sTraUsz: 86, Taf. 2, Fig. 13<br />

1978 Turritella (Eichwaldiella) bicarinata, – sTeininger et<br />

al.: 332–333, Taf. 3, Fig. 1–4<br />

1989 Archimediella Torculoidella bicarinata bicarinata,<br />

– sTürmer: 151–153, Taf. 5, Fig. 3, 4, 6, 8, 10; Taf. 10,<br />

Fig. 5–6; Taf. 11, Fig. 9; Taf. 12, Fig. 13<br />

1998 Turritella (Eichwaldiella) bicarinata bicarinata, –<br />

schUlTz: Taf. 21, Fig. 14<br />

2002 Turritella (Eichwaldiella) bicarinata bicarinata, –<br />

harzhaUser: 78–79, Taf. 2, Fig. 17–19<br />

B e s c h r e i b u n g : Mittelgrosses, sehr hochspiraliges<br />

Gehäuse mit gleichmässig an Breite zunehmen<strong>den</strong><br />

Windungen. Die Seitenlinie des Gehäuses ist also gerade.<br />

Die Windungen erscheinen schwach konvex bis<br />

gekielt, wo die 1–2 Hauptrippen verlaufen. Der Windungsquerschnitt<br />

zeigt oben und unten an der Windung<br />

eine Kante, dazwischen eine ziemlich flache bis gekielte<br />

Partie. Mündungen und Embryonalwindungen fehlen.<br />

Die Sutur zwischen <strong>den</strong> Umgängen ist nur mässig eingesenkt.<br />

Für Maße siehe Tab. 5.<br />

Auf <strong>den</strong> Änderungswindungen sind 1–3 Spiralrippen<br />

<strong>aus</strong>gebildet. Die erste und stärkste ist die Rippe in der<br />

Windungsmitte auf A4, seltener B1. Bald schaltet sich<br />

die untere Rippe auf D2 ein und wird ebenso kräftig wie<br />

die mittlere. Auf manchen Änderungswindungen und<br />

<strong>den</strong> Adultwindungen erscheint eine feinere obere Rippe<br />

auf A1/A2. Die ganze Schale ist mit sehr feinen, gleichartigen<br />

Spiralfä<strong>den</strong> verziert. Auf der Basis zeigen sich<br />

3–5 Spiralrippen.<br />

E r h a l t u n g : Prägekerne mit feinen Schalenresten.<br />

Spitze und Mündung fehlen leider.<br />

M a t e r i a l u n d H ä u f i g k e i t : Hohburggraben<br />

(26), <strong>Belpberg</strong> Nordseite (2), Aarwald (16), Cheergraben<br />

(39), Rohrholz (1), Sädel (3), Gerzensee (6), alle am<br />

<strong>Belpberg</strong>, <strong>Belpberg</strong> allgemein (2), Imi am Längenberg<br />

(3), Kirchhalten zwischen Kalchstätten und Guggisberg<br />

(1), Weinhalde bei Tägertschi (1), Grabenh<strong>aus</strong> zwischen<br />

Niederhünigen und Schwendlenbad (1), Enggistein bei<br />

Worb (1), Wickartswil (2) und Vögiberg bei Zäziwil

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