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Jahresbericht 2011 - SVGW

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


2<br />

<strong>SVGW</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Editorial<br />

«Intelligente Lösungen<br />

zum Klimawandel»<br />

Der Klimawandel und seine Folgen sind<br />

für uns eine besondere Herausforderung:<br />

betroffen sind nicht wir – sondern die zukünftigen<br />

Generationen. Die Hauptakteure<br />

leben fernab, und unter den direkten<br />

Folgen werden hauptsächlich andere<br />

Gebiete zu leiden haben. Trotzdem oder<br />

gerade deshalb müssen wir uns rechtzeitig<br />

und mit Augenmass auf die möglichen<br />

Folgen des Klimawandels vorbereiten.<br />

Der <strong>SVGW</strong> fördert deshalb den umfassenden<br />

Schutz der Ressourcen, die «intelligente»<br />

Vernetzung der Wasserversorger,<br />

die fachgerechte Instandhaltung der<br />

Infrastrukturen und die gezielte Ausbildung<br />

des Personals.<br />

Der Bundesrat hat den Doppelausstieg<br />

aus der Atomkraft und der fossilen Energie<br />

beschlossen, mit dem Wissen im Hinterkopf,<br />

dass es bei einem allfälligen Scheitern<br />

eine Notlösung gibt: die Stromproduktion<br />

mit Erdgas. Denn die Stromlücke wird uns<br />

mehr und früher schmerzen als die drohende<br />

Klimaänderung. Der <strong>SVGW</strong> fördert<br />

seit Jahren zusammen mit der Industrie die<br />

Einführung einer sicheren, zuverlässigen<br />

und effizienten Lösung – der Strom erzeugenden<br />

Erdgasheizung. Denn wenn im<br />

Winter viel Strom gebraucht wird, braucht<br />

es auch viel Wärme.<br />

Dr. Anton Kilchmann<br />

Direktor <strong>SVGW</strong>


Inhalt<br />

2 Editorial<br />

4 Jahresrückblick<br />

6 Im Gespräch<br />

Fokus<br />

8 Neue W4 – für Praktiker und Ingenieure<br />

Blickpunkt<br />

12 Teamleiter: Mitarbeiter ins Boot holen<br />

Porträt<br />

15 «Problem auf technische Art lösen»<br />

18 Zahlen und Fakten<br />

22 Zirkulare<br />

25 Produkte<br />

26 Revisorenbericht<br />

27 Bilanz<br />

28 Betriebsrechnung und Budget<br />

30 Vorstand<br />

31 Geschäftsleitung und Kader<br />

3


4<br />

<strong>SVGW</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Jahresrückblick<br />

Die Fachzeitschrift «gwa» feiert <strong>2011</strong><br />

ihren neunzigsten Geburtstag<br />

1921 erscheint die Fachzeitschrift «gwa»<br />

zum ersten Mal, damals unter dem Namen<br />

«Monats-Bulletin des Schweizerischen<br />

Vereins von Gas- und Wasserfachmännern».<br />

<strong>2011</strong> wird sie 90 Jahre alt. Die<br />

Redaktion feiert dies mit einer Serie von<br />

Sonderbeiträgen, die zeigt, wie sich die<br />

Publikation über die Jahrzehnte entwickelt<br />

hat.<br />

100 Jahre TISG: Bundesrätin Doris<br />

Leuthard gratuliert persönlich<br />

<strong>2011</strong> feiert das Technische Inspektorat<br />

des Schweizerischen Gasfaches (TISG) einen<br />

runden Geburtstag. Zum 100-jährigen<br />

Jubiläum organisiert der <strong>SVGW</strong> in<br />

Bern eine Fachtagung. Bundesrätin Doris<br />

Leuthard erscheint persönlich, um die Arbeit<br />

des TISG zu würdigen.<br />

Genug Wasser für alle – auch morgen<br />

Der <strong>SVGW</strong> organisiert am 23. März einen<br />

fachlichen Austausch mit der Konferenz<br />

der kantonalen Umweltdirektoren (KVU).<br />

Im trockensten Frühling seit Messbeginn<br />

suchen die Teilnehmenden Wege, um den<br />

Schweizer Wasserhaushalt trotz des Klimawandels<br />

langfristig im Gleichgewicht<br />

zu halten (siehe auch Interview mit Kurt<br />

Rüegg, Seite 6).<br />

Trinkwasser wird in der<br />

Schweiz immer beliebter<br />

Rund 80 Prozent der Schweizer<br />

Bevölkerung trinken regelmässig<br />

Wasser vom Hahn,<br />

das sind 10 Prozent mehr als<br />

2006. Das zeigt eine repräsentative<br />

Umfrage zum Image<br />

des Trinkwassers, die der<br />

<strong>SVGW</strong> am 30. Juni den Medien<br />

vorstellt. Aber nicht nur<br />

die Beliebtheit des Trinkwassers<br />

nimmt zu, auch die Sorge,<br />

ob die Schweiz auch in<br />

Zukunft genügend davon hat.<br />

Januar Februar März April Mai Juni<br />

Umgang mit hartem Wasser<br />

Zentral oder dezentral enthärten?<br />

So lautet die Ausgangsfrage<br />

an der <strong>SVGW</strong>-Tagung<br />

vom 21. Juni in Bern. Referenten<br />

aus Deutschland, Holland<br />

und der Schweiz sprechen<br />

über ihre Erfahrungen und erklären,<br />

in welcher Situation<br />

das eine oder andere Verfahren<br />

angezeigt ist.


<strong>SVGW</strong>-Fachtagung: Die Schweizer<br />

Energiepolitik nach Fukushima<br />

Neue Technologien zur Energiezukunft,<br />

die Schweizer Energiepolitik nach Fukushima<br />

und die Folgen des Klimawandels:<br />

Referenten aus Politik, Forschung und Industrie<br />

haben sich diesen Themen an der<br />

Fachtagung vom 8. September gewidmet.<br />

(Im Bild Dr. Walter Steinmann, Bundesamt<br />

für Energie)<br />

Die Richtlinie G19, ein wichtiges<br />

Element für einen geöffneten Gasmarkt<br />

Der Schweizer Gasmarkt ist dabei, sich zu<br />

öffnen. Das bleibt nicht ohne Folgen für<br />

das Messen und Abrechnen der Gasmengen.<br />

Weil einheitliche Regeln fehlen, erarbeitet<br />

der <strong>SVGW</strong> eine neue Richtlinie:<br />

«Gasmessung und Gasabrechnung für<br />

Haushaltskunden» (G19). Sie tritt per April<br />

2012 in Kraft.<br />

«Riflessi», der «Wasserspiegel»<br />

auf Italienisch<br />

riflessi<br />

Der <strong>SVGW</strong> baut seine Aktivitäten in<br />

der Südschweiz aus. Unterstützt durch<br />

die «Associazione Acquedotti Ticinesi»<br />

(AAT) gibt er ab Anfang Oktober den<br />

Newsletter «Riflessi» heraus. Er bietet<br />

viermal jährlich Fachinformationen für<br />

Praktiker des Wasserfaches in Italienisch.<br />

Juli August September Oktober November Dezember<br />

Neuer Bereichsleiter Gas<br />

beim <strong>SVGW</strong><br />

Dr. Walter Girsberger, langjähriger<br />

Bereichsleiter Gas, tritt<br />

aus gesundheitlichen Gründen<br />

kürzer. Am 1. Oktober beginnt<br />

sein Nachfolger Gian von Planta<br />

beim <strong>SVGW</strong>. Er bringt breite<br />

Erfahrung mit Gasturbinen mit<br />

und war lange als Projektleiter<br />

tätig. Seine Schwerpunkte:<br />

die neue Richtlinie «Anforderungen<br />

an Gasnetzbetreiber»<br />

(G21), Arbeit für die Kommissionen<br />

und Projektleitung bei<br />

der stromerzeugenden Heizung<br />

und der Brennstoffzelle<br />

(siehe auch Portrait auf S. 15).<br />

Der <strong>SVGW</strong> erneuert seinen Webauftritt<br />

Mehr Übersicht, mehr Bilder, bessere<br />

Dienstleistungen: Der <strong>SVGW</strong> hat seinen<br />

Webauftritt per 1. November <strong>2011</strong> völlig<br />

erneuert. Abonnenten können jetzt<br />

das gesamte <strong>SVGW</strong>-Regelwerk herunterladen.<br />

Für Kurse und Veranstaltungen<br />

kann man sich online einschreiben. Ab<br />

Mitte 2012 erlauben es virtuelle Arbeitsräume,<br />

ausserhalb des Klassenzimmers<br />

vernetzt zu arbeiten.<br />

5


6<br />

Im Gespräch<br />

<strong>SVGW</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Intelligent vernetzt können Wasserversorger dem Klimawandel begegnen und auch<br />

in Zukunft genügend Trinkwasser liefern. Dr. Kurt Rüegg, <strong>SVGW</strong>-Vizepräsident und<br />

Vorsitzender der Hauptkommission Wasser, über neue Modelle der Zusammenarbeit.<br />

«2050 ist es zu spät, sich<br />

Gedanken zu machen»<br />

Herr Rüegg, womit müssen sich die<br />

Schweizer Wasserversorger in Zukunft<br />

auseinandersetzen?<br />

In erster Linie mit dem Klimawandel.<br />

Nicht jede Wasserversorgung weiss, wie<br />

sich ihre Ressource verhält, wenn sich<br />

Trockenperioden häufen und es im Winter<br />

mehr regnet. Wasserversorger, die nur<br />

eine Ressource haben, müssen sich künftig<br />

zusätzlich abstützen.<br />

Was bietet der <strong>SVGW</strong> den Wasserversorgern<br />

an, um sich für den<br />

Klimawandel rüsten zu können?<br />

Der <strong>SVGW</strong> kann sie für solche Fragen in<br />

seinen Publikationen oder an Fachveranstaltungen<br />

sensibilisieren und mit seinem<br />

Regelwerk Grundlagen schaffen.<br />

Handeln müssen die Versorger selber.<br />

Sie können sich Gedanken über eine Zusammenarbeit<br />

mit den Nachbarn machen<br />

und überlegen, wie sie die «intelligente<br />

Vernetzung» realisieren können. In meiner<br />

Region gründeten Wasserversorger<br />

zum Beispiel die «Interessengemeinschaft<br />

WV Agglomeration Luzern». Sie stellt unter<br />

anderem die Versorgung sicher, wenn<br />

einzelne Ressourcen ausfallen.<br />

Wie unterscheidet sich dieses Modell<br />

von einem Zusammenschluss?<br />

Die Zusammenarbeit basiert nicht auf<br />

gegebenen Strukturen, sondern auf der<br />

Einsicht, dass man es nur gemeinsam<br />

schafft.<br />

Dies setzt voraus, dass die Leitungsnetze<br />

verbunden werden können …<br />

… und dass man einander kennt. Das ist<br />

das Entscheidende. Dass man miteinander<br />

redet, Verständnis füreinander aufbringt<br />

und so gemeinsame Lösungen suchen<br />

kann. Ein anderer Weg führt über<br />

Regionalverbände oder über Ämter für<br />

Umweltschutz. Sie können als Forum dienen.<br />

Dann gibt es noch die Variante, über<br />

Lenkungsmassnahmen die Stabilität der<br />

Versorgungssysteme zu verbessern. Diesen<br />

Weg hat zum Beispiel der Kanton<br />

Bern beschritten.<br />

Welche Variante bevorzugen Sie?<br />

Am sympathischsten ist mir das Modell,<br />

das auf der Einsicht basiert. Es hat sich<br />

bewährt und deckt sich mit dem <strong>SVGW</strong>-<br />

Grundsatz der Selbstverantwortung und<br />

Selbstorganisation.<br />

Wie bald müssen die Wasserversorger<br />

auf den Klimawandel reagieren?<br />

Rasch, aber ohne Panik. Zunächst sollten<br />

sie das Verhalten ihrer Ressource kennenlernen,<br />

zum Beispiel, wie sich der Grundwasserspiegel<br />

bei längeren Trockenperioden<br />

verhält. Wenn sich abzeichnet, dass<br />

er allzu stark abfällt, ist die Erholungszeit<br />

womöglich recht lange. Mit Grundwasseranreicherung<br />

könnte man den Grundwasserspiegel<br />

nach solchen Phasen gezielt<br />

wieder anheben. Zonen für solche<br />

Saisonspeicher auszuscheiden, ist eine<br />

raumplanerische Aufgabe. Dafür haben<br />

wir mehr Zeit.<br />

Das klingt nach viel Aufwand …<br />

Er ist zu bewältigen, aber man muss das<br />

Thema jetzt angehen. Die Klimaänderung<br />

ist zwar ein langsamer Prozess. Aber es<br />

ist zu spät, sich erst 2050 Gedanken zu<br />

machen.<br />

Seit es in der Schweiz zu Trockenperioden<br />

kommt, zweifeln Konsumenten am<br />

«Wasserschloss Schweiz», und sie sparen<br />

auch mehr. Wie beurteilen Sie die<br />

Situation?<br />

Die Schweiz ist und bleibt das Wasserschloss<br />

Europas, und Wasser ist nicht Erdöl.<br />

Erdöl wird verbraucht und ist nachher<br />

nicht mehr da. Wasser geht zurück in den<br />

Kreislauf. Wir haben mit wenigen lokalen<br />

Ausnahmen genügend Wasser und wer-


den es auch in Zukunft haben – wenn<br />

wir unsere Hausaufgaben machen. Die<br />

Konsumenten müssen also nicht solidarisch<br />

mit der Sahelzone Wasser sparen –<br />

das hilft niemandem. Eng kann es für die<br />

Landwirtschaft werden, wenn sie intensiv<br />

bewässert, aber nicht für die Wasserversorgung.<br />

Den Konsumenten ist Flussrenaturierung<br />

ebenso wichtig wie eine sichere<br />

Versorgung mit Trinkwasser. Muss der<br />

<strong>SVGW</strong> seinen Anliegen mehr Nachdruck<br />

verleihen?<br />

Viele Konsumenten sind sich nicht bewusst,<br />

was es braucht, damit eine Wasserversorgung<br />

funktioniert. Das ist uns<br />

durchaus recht. Wir möchten so zuverlässig<br />

arbeiten, dass die Konsumenten unsere<br />

Anstrengungen nicht bemerken.<br />

Die Konsumenten vermuten immer<br />

öfter Stoffe im Trinkwasser, die ihnen<br />

schaden könnten. Wie sollen die Wasserversorger<br />

darauf reagieren?<br />

Das ist ein drängendes Thema. Der<br />

<strong>SVGW</strong> ist dabei, mit Schwesterorganisationen<br />

aus dem deutschsprachigen Raum<br />

ein gemeinsames Wording zu formulieren.<br />

Wichtig scheint mir, dass wir durch<br />

aktives Zuhören Vertrauen schaffen, dass<br />

wir stets gleich argumentieren und mit<br />

Vergleichen arbeiten. So können Konsumenten<br />

verstehen, in welch verschwindend<br />

kleinen Konzentrationen Spurenstoffe<br />

im Trinkwasser vorhanden sind.<br />

Zudem ist es absolut zentral, dass die involvierten<br />

Behörden, Verbände und die<br />

Wasserversorger dasselbe aussagen. Nur<br />

so können wir eine hohe Glaubwürdigkeit<br />

erreichen.<br />

Wasserversorger müssen ihre Hausaufgaben<br />

jetzt angehen, sagt Kurt Rüegg, <strong>SVGW</strong>-<br />

Vizepräsident und Vorsitzender der Hauptkommission<br />

Wasser.<br />

7<br />

Klimawandel und Spurenstoffe beschäftigen<br />

die Wasserversorger auch europaweit.<br />

Wie geht der <strong>SVGW</strong> damit um?<br />

Es gibt Bestrebungen, die Wasserversorger,<br />

aber auch die Natur besser zu schützen,<br />

zum Beispiel mit Wasserrahmenrichtlinien<br />

oder Grenzwerten von Spurenstoffen. Sie<br />

orientieren sich gewöhnlich am schwächsten<br />

Mitglied und erfüllen damit die Erwartungen<br />

von Kunden in deutschsprachigen<br />

Ländern nicht. Der Verbund Deutschland-<br />

Österreich-Schweiz (DACH) vertritt gemeinsame<br />

Interessen europaweit. Zu dritt<br />

haben wir Chancen, zu verhindern, dass<br />

Regelungen umgesetzt werden, die unseren<br />

Anforderungen nicht gerecht werden.<br />

Für den <strong>SVGW</strong> bedeutet das: Wir müssen<br />

die Arbeiten am Regelwerk noch stärker<br />

mit dem internationalen Vorgehen koordinieren.


8<br />

<strong>SVGW</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Brunnenmeister René Bütler sieht nach, ob<br />

alle Leitungen korrekt verlegt sind. Er hat mitgeholfen,<br />

die Richtlinie W4 praxisorientierter<br />

zu gestalten.


Fokus<br />

René Bütler und Sébastien Apothéloz haben an der Revision der Richtlinie W4 «Wasserverteilung»<br />

mitgearbeitet. Dank den Themenblättern, Checklisten und Illustrationen<br />

lasse sich die W4 jetzt viel besser in der Praxis anwenden, finden beide.<br />

Ein Hilfsmittel für<br />

Praktiker und Ingenieure<br />

Wenn es darum geht, eine Leitung unter<br />

einem Bach hindurchzuführen, gibt es für<br />

Brunnenmeister René Bütler nur eine Lösung:<br />

das grabenlose Spül-Bohr-Verfahren.<br />

Da mehr als einen Meter unterhalb<br />

der Bachbettsohle gebohrt wird, braucht<br />

man keine Rücksicht auf die Schonzeit<br />

der Fische zu nehmen und erhält rasch<br />

eine Bewilligung mit wenigen Auflagen.<br />

Vor allem aber ist das grabenlose Verfahren<br />

effizienter und billiger als ein offener<br />

Graben. In nur zwei Tagen hat sich der<br />

Bohrer durch das Erdreich gefressen, ist<br />

das Schutzrohr eingezogen und sind die<br />

Leitungen verlegt.<br />

Brunnenmeister René Bütler kontrolliert<br />

persönlich, ob alles korrekt montiert ist<br />

Das schaut sich René Bütler nun vor Ort<br />

an. Der Brunnenmeister von Buchs (SG)<br />

ist gekommen, nachzusehen, ob das Bauunternehmen<br />

gute Arbeit geleistet hat. Er<br />

steigt in den Graben, prüft, ob die Schieberkombinationen<br />

korrekt montiert und<br />

die schwarzglänzenden Leitungen sauber<br />

eingebettet sind. Er nickt zufrieden. Alles<br />

ist in Ordnung. Jetzt kann der Bauführer<br />

die Leitungsrohre zudecken.<br />

9<br />

«Spagat zwischen fundierter Theorie<br />

und praxistauglicher Dokumentation»<br />

René Bütler arbeitet seit 22 Jahren als<br />

Brunnenmeister in kleineren Gemeinden.<br />

Seine Erfahrung konnte er in die<br />

Revision der Richtlinie W4 «Wasserverteilung»<br />

einfliessen lassen, vor allem in<br />

dem praktischen Teil der neuen Version.<br />

Der <strong>SVGW</strong> hat Checklisten, Beispiele und<br />

Themenblätter hinzugefügt, weil eine<br />

Umfrage gezeigt hatte, dass die Wasserversorger<br />

die W4 als zu theoretisch empfanden:<br />

«Die Angaben waren rudimentär;<br />

Informationen zu den Details musste<br />

sich jeder selbst zusammensuchen», sagt<br />

René Bütler.<br />

Welches Verfahren passt?<br />

Mit den Praxisunterlagen will der <strong>SVGW</strong><br />

nun ein breiteres Publikum ansprechen:<br />

«Die Revision ist ein Spagat zwischen<br />

detailliert dargestellter Theorie und praxis<br />

tauglicher Dokumentation», meint<br />

Markus Biner, technischer Berater beim<br />

<strong>SVGW</strong>. Er ist Koordinator der Arbeitsgruppe,<br />

der auch René Bütler angehörte.<br />

Bütler hat zum Beispiel das Themenblatt<br />

«Eignungskriterien für den Rohrleitungsbau»<br />

mitgestaltet. Es zeigt auf einen<br />

Blick, welche Verfahren mit welchen<br />

Rohrtypen kompatibel sind. René Bütler<br />

hat es auf die Baustelle mitgenommen. Er<br />

lässt einen Finger über die farbige Tabelle<br />

gleiten, bis zur Skizze des grabenlosen<br />

Spül-Bohr-Verfahrens. Rechts davon sind<br />

die Rohrtypen abgebildet, die zum Verfahren<br />

passen, auch die Variante mit dem<br />

Schutzrohr, die Bütler verwendet: «Ohne<br />

ein solches Rohr weiss man nie, ob die<br />

Wasserleitung beim Einziehen ins Erdreich<br />

beschädigt wurde», sagt der Brunnenmeister.<br />

Und wenn es einmal einen<br />

Rohrbruch geben sollte, lässt sich die Leitung<br />

im Schutzrohr leichter auswechseln.<br />

Druck direkt auf der Baustelle prüfen<br />

Sébastien Apothéloz ist in ganz anderer<br />

Mission auf einer Baustelle unterwegs.<br />

Oberhalb von Lausanne entsteht ein<br />

Neubauquartier; die Leitungen sind bereits<br />

verlegt. Bevor sie in Betrieb gehen,<br />

will der Leiter der Abteilung Umwelt bei<br />

«eauservice Lausanne» mit einer Druckprüfung<br />

testen, ob sie irgendwo ein Leck<br />

haben. Apothéloz vermutet, dass vie-


10<br />

<strong>SVGW</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Fonds für Forschungsprojekte geschaffen<br />

Ein Hilfsmittel für<br />

Praktiker und<br />

Ingenieure<br />

Der <strong>SVGW</strong> hat <strong>2011</strong> den «Forschungsfonds Wasser» (FOWA) gegründet. Ziel<br />

ist es, Forschungsprojekte zu finanzieren, die der Entwicklung der Wasserbranche<br />

dienen. Wasserwerke, Ingenieurbüros und Vertreter der Industrie können<br />

Projekte einreichen. Der Fonds wird über freiwillige Beiträge von Wasserversorgern<br />

geäufnet. Industrie und Ingenieurbüros können sich über Sponsoring beteiligen.<br />

Anfang 2012 waren über 130 000 Franken Startkapital für die dreijährige<br />

Lancierungsphase zusammengekommen. Im Laufe des Jahres bestimmt die<br />

Fachkommission des FOWA erste Projekte, die Fördergelder erhalten.<br />

Strom aus Trinkwasser für den eigenen Energiebedarf<br />

<strong>2011</strong> hat der <strong>SVGW</strong> eine erweiterte Trinkwasserstatistik publiziert. Sie umfasst<br />

neben Daten über Wassergewinnung und Wasserverbrauch auch Daten zur<br />

Wasseraufbereitung, zu Länge und Materialien des Leitungsnetzes, zu den mitversorgten<br />

Gemeinden und zu den Seewasserwerken. Der <strong>SVGW</strong> trägt diese<br />

Informationen alle fünf Jahre zusammen. <strong>2011</strong> hat der <strong>SVGW</strong> zudem eine<br />

Sondererhebung zur Selbstversorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser und zu<br />

Trinkwasserkraftwerken durchgeführt. In der Schweiz waren Anfang <strong>2011</strong> 240<br />

Trinkwasserturbinen installiert, die total 107 Gigawattstunden Strom jährlich<br />

produzierten. Damit deckt die Wasserversorgungsbranche einen Viertel ihres<br />

Energiebedarfs aus eigener Produktion.<br />

Musterwasserversorgungsreglement revidiert<br />

Im Frühling <strong>2011</strong> schickte der <strong>SVGW</strong> das überarbeitete Musterwasserversorgungsreglement<br />

(MWVR) in die Vernehmlassung. Eine Arbeitsgruppe aus<br />

Vertretern der Wasserversorgungen, der kantonalen Fachstellen und der Geschäftsstelle<br />

hatte den Inhalt an neue Richtlinien und Empfehlungen angepasst,<br />

insbesondere an die GW1, die W1005 und die W1006. Im Bereich Hausanschlussleitung,<br />

Wassermessung und Haustechnikanlagen sind die Beziehungen<br />

zwischen Versorgern und Bezügern neu geregelt worden. Der Vorstand hat das<br />

MWVR am 14. Juni 2012 gutgeheissen. Es tritt per 1. August 2012 in Kraft.<br />

le Wasserversorger die Druckprüfung<br />

scheuen, weil sie die Berechnungen der<br />

Druckwerte kompliziert und die Druckprüfung<br />

generell zu aufwendig finden. Zu<br />

Unrecht, wie er meint. Darum hat Apothéloz<br />

– auch er Mitglied der Arbeitsgruppe<br />

– ein Excel-basiertes elektronisches<br />

Protokoll für die Druckprüfung<br />

verfasst.<br />

Das vorbereitete Protokoll leistet auf<br />

der Baustelle gute Dienste<br />

Nun sieht Apothéloz auf dem Protokoll<br />

nach, wie stark der Druck bei der Entlüftungskontrolle<br />

abfallen darf. Den zulässigen<br />

Druckabfall hat er zuvor ausgerechnet<br />

und auf dem Protokoll eingetragen.<br />

Bauleiter Claudio Vernacchio hat den<br />

Druck für die Prüfung erhöht und dafür<br />

gesorgt, dass die Leitung an beiden<br />

Enden des Teststücks geschlossen ist. Es<br />

kann losgehen. Sébastien Apothéloz öffnet<br />

langsam einen kleinen Wasserhahn<br />

an einem Plastikrohr, das senkrecht aus<br />

dem Boden ragt. Er lässt ein wenig Wasser<br />

in einen Messbecher rinnen und beobachtet<br />

dabei den Manometer, der den<br />

Leitungsdruck anzeigt.<br />

«Entlüftung erfüllt» – ein Häkchen<br />

auf der Checkliste<br />

Die Zahl auf der Anzeige sinkt rasch; ein<br />

Zeichen dafür, dass es keine Luft in der<br />

Leitung gibt. Sänke der Druck nur langsam<br />

und würde die abgelassene Wassermenge<br />

nicht der berechneten entsprechen,<br />

könnte Luft in der Leitung ein<br />

Leck kaschieren. Aber diesmal ist alles in<br />

Ordnung. Sébastien Apothéloz kann auf<br />

dem Protokoll bei «Entlüftung erfüllt» ein<br />

Häkchen setzen.<br />

So eine Entlüftungskontrolle kann<br />

künftig jeder Wasserversorger selbst<br />

durchführen. Sämtliche Prüfverfahren<br />

für Kunststoff- oder Gussrohre sind in<br />

der W4 ausführlich beschrieben. Dank<br />

dem neuen Online-Tool des <strong>SVGW</strong> ist es<br />

nun auch möglich, selbst bei komplizierten<br />

Formeln zuverlässig zu berechnen, in<br />

welchem Rahmen sich die Druckwerte<br />

bewegen dürfen.<br />

Schluss mit Ordnerschleppen<br />

Sollte etwas nicht mehr dem neuesten<br />

Stand der Technik entsprechen, kann<br />

der <strong>SVGW</strong> jetzt auch viel schneller re-


agieren: Die losen Blätter im Praxisteil<br />

lassen sich einfach ersetzen oder ergänzen.<br />

Aber auch die Struktur der W4 insgesamt<br />

sei besser geworden, findet Apothéloz.<br />

Besonders praktisch findet er, dass<br />

Abonnenten des <strong>SVGW</strong>-Regelwerks die<br />

Kapitel, die sie brauchen, online herunterladen<br />

können: «Endlich muss man keine<br />

dicken Ordner mehr herumschleppen»,<br />

so Apothéloz. René Bütler seinerseits<br />

schätzt das Stichwortverzeichnis, in dem<br />

die wichtigen Begriffe der Wasserverteilung<br />

erklärt sind, von «Abisolation» bis<br />

«Zementmörtelauskleidung».<br />

Richtlinie W4: <strong>SVGW</strong>-Regelwerk mit Praxisteil<br />

Sébastien Apothéloz lässt auf der Baustelle<br />

oberhalb von Lausanne für die Entlüftungskontrolle<br />

ein wenig Wasser ab.<br />

Eine Arbeitsgruppe* mit Vertretern der gesamten Branche und aller Landesteile<br />

hat die Richtlinie W4 revidiert. Unter dem Vorsitz von Hans Brunner hat sie<br />

den Inhalt an aktuelle Bedürfnisse angepasst und das Konzept völlig überarbeitet.<br />

Die Richtlinie enthält einen Praxisteil mit austauschbaren, losen Blättern<br />

und lässt sich so mit geringerem Aufwand aktualisieren. Die Richtlinie ist Anfang<br />

Februar 2012 in die Vernehmlassung gegangen und heisst neu «Richtlinie<br />

für Planung, Projektierung sowie Bau, Prüfung sowie Betrieb und Instandhaltung<br />

der Wasserverteilung». Bundesämter, kantonale Ämter, diverse Verbände<br />

sowie I+IG konnten sich bis zum 7. April 2012 zur revidierten Fassung äussern.<br />

*Mitglieder: Hans Brunner (Vorsitz), Markus Biner, Sébastien Apothéloz, Thierry Broglie, René Bütler, Jean-Michel<br />

Deprez, Bruno Gilomen, Detlef Huber, Fritz Iseli, Fritz Jäckli, Martin Jutzeler, Christian Klumpp, Christoph Meyer,<br />

Adrian Rieder, Stefan Schluep, Peter Seiler<br />

11


12<br />

<strong>SVGW</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Im neuen Lehrgang «Teamleiter <strong>SVGW</strong>»<br />

probierten die Teilnehmer unter anderem aus,<br />

ohne Worte zu kommunizieren und gemeinsam<br />

ein konstruktives Resultat zu erzielen:<br />

zum Beispiel, indem sie aus Nägeln einen<br />

Körper in der Schwebe bauten.


Blickpunkt<br />

Im <strong>SVGW</strong>-Lehrgang «Teamleiter» haben sich die Kandidaten intensiv mit ihrem<br />

Führungsstil auseinandergesetzt. Das Besondere an der neuen Ausbildung: Die<br />

Teilnehmer arbeiten in einem ähnlichen Umfeld und können dadurch viel voneinander<br />

lernen.<br />

Wie man Mitarbeiter ins<br />

Boot holt<br />

Das hat Brunnenmeister Roland Bleiker<br />

(Name geändert) dann doch gewundert:<br />

Sein Mitarbeiter hat bloss eine Minute<br />

gebraucht, um das Pumpwerk zu kontrollieren.<br />

Trotzdem hat er alle Punkte auf<br />

der Checkliste abgehakt. Bleiker schaute<br />

selbst nach. Er stellte fest, dass Laub herumlag<br />

und die Sauberkeit auch sonst zu<br />

wünschen übrig liess: Das ging nicht an<br />

beim Umgang mit Trinkwasser. Der Brunnenmeister<br />

sprach seinen Mitarbeiter darauf<br />

an, doch der sagte nur: «Es ist sowieso<br />

immer alles in Ordnung, warum also<br />

Zeit verlieren?»<br />

Checkliste mit Mitarbeiter überarbeitet<br />

Diese Situation hat Roland Bleiker soeben<br />

dem Expertenteam Adrian Rieder und<br />

Martin Kallen geschildert. Sie nehmen<br />

ihm gerade die mündliche Abschlussprüfung<br />

des <strong>SVGW</strong>-Lehrgangs «Teamleiter»<br />

ab. Bleikers Aufgabe ist es nun, zu beschreiben,<br />

wie er das Problem gelöst hat.<br />

Bleiker schildert, er habe seinem Mitarbeiter<br />

zunächst erklärt, wie wichtig diese<br />

Checkliste sei, und dass nur mit ihr die<br />

Sicherheit und die Hygiene gewährleistet<br />

werden könnten. «Aber so eine Liste<br />

kann natürlich verbessert werden; ich<br />

schlug ihm also vor, sie gemeinsam zu<br />

überarbeiten.»<br />

Bleiker begleitete seinen Mitarbeiter<br />

auf seinen nächsten Kontrollgang und<br />

ging mit ihm die einzelnen Arbeitsschritte<br />

durch. Das hat Früchte getragen: «Seit-<br />

13<br />

her kommt der Mitarbeiter von sich aus<br />

mit Lösungsvorschlägen». Roland Bleiker<br />

hat, so Experte Martin Kallen, richtig gehandelt.<br />

«Er hat Betroffene zu Beteiligten<br />

gemacht.»<br />

«Ist Roland Bleiker ein Kontrollfreak?»<br />

Früher hätte Bleiker vielleicht anders reagiert.<br />

Doch während des Lehrgangs<br />

konnte er sein Führungsverhalten in Rollenspielen<br />

kennenlernen und überprüfen.<br />

Er musste sich zum Beispiel mit Fragen<br />

auseinandersetzen, wie sie ihm Martin<br />

Kallen auch während der Prüfung stellt:<br />

«Ist Roland Bleiker ein Kontrollfreak, dass<br />

er den Mitarbeiter ins Pumpwerk begleitet?<br />

Wie würde ihn sein Mitarbeiter als<br />

Chef beschreiben?» Zwischen den Kursblöcken<br />

konnten die Teilnehmer die Anregungen<br />

am eigenen Arbeitsplatz ausprobieren.<br />

Sie entwickelten so ein Gefühl für<br />

den Führungsstil, der ihrem Wesen und<br />

der jeweiligen Situation entspricht.<br />

Leere Kasse, marodes Leitungsnetz<br />

Im zweiten Teil der Prüfung müssen sich<br />

die Anwärter mit einem Fall auseinandersetzen,<br />

wie er auch an ihrem Arbeitsplatz<br />

vorkommen könnte: Die Gemeinde X finanziert<br />

die Trinkwasserleitung in einer<br />

neuen Quartierstrasse mit sechs Einfamilienhäusern.<br />

Ganz in der Nähe versorgt<br />

eine Wassergenossenschaft sechs Gebäude.<br />

Doch ihr Leitungsnetz ist marode,<br />

die Kasse fast leer und die Quelle schüttet<br />

nur wenig Wasser.<br />

So weit die Situation: Nun spielten die<br />

Experten verschiedene Szenarien durch,<br />

mit denen sie die Anwärter konfrontierten.<br />

Zum Beispiel folgende: Der Quellschacht<br />

wird plötzlich von Algen befallen<br />

– was ist zu tun? Ein Bauer hat neben<br />

der Quellfassung Gülle auf die Wiese gesprüht<br />

– was ist der nächste Schritt? Ein<br />

verbitterter Mitarbeiter verweigert die<br />

Unterstützung – wie holt man ihn wieder<br />

ins Boot?<br />

«Bin nur noch ein Schräubchen»<br />

Martin Kallen spielt den Mitarbeiter:<br />

«Dass die Gemeinde unsere Wasserversorgung<br />

übernommen hat, finde ich das<br />

Allerletzte, da stehe ich überhaupt nicht<br />

dahinter», poltert er. Kandidat Hanspeter<br />

Zeller spielt den Brunnenmeister der Gemeinde<br />

X und muss nun versuchen, den


14<br />

<strong>SVGW</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Mitarbeiter zu motivieren: «Schau dir die<br />

Lage doch einmal objektiv an», fordert<br />

er ihn auf. «Ihr hattet oft Rohrbrüche,<br />

und finanziell ging es auch nicht mehr;<br />

da musste etwas geschehen.» Doch Kallen<br />

bleibt stur: «20 Jahre war ich für alles<br />

verantwortlich und hatte nie Reklamationen»,<br />

schimpft er. «Und jetzt bin ich nur<br />

noch ein Schräubchen.» Hanspeter Zeller<br />

widerspricht: «Bei uns kannst du viel<br />

mehr Verantwortung übernehmen. Du<br />

bist für mehr Einwohner zuständig und<br />

hast eine gesicherte Zukunft.» Jetzt nickt<br />

der Mitarbeiter zum ersten Mal. Und als<br />

ihm Zeller eine Weiterbildung in Aussicht<br />

stellt, entspannen sich seine Gesichtszüge<br />

fast vollständig.<br />

Eine Perspektive geboten<br />

«Der Kandidat liess sich trotz meiner Provokation<br />

nicht aus der Ruhe bringen»,<br />

kommentiert Martin Kallen. «Und er bot<br />

dem Mitarbeiter eine Perspektive an, um<br />

ihn für seine Aufgabe zu gewinnen», ergänzt<br />

Adrian Rieder. Hanspeter Zeller<br />

habe erkannt, so die Experten weiter,<br />

dass der Mitarbeiter wertvolle Dienste für<br />

ihn leisten könne und er wahrscheinlich<br />

von seinen Erfahrungen profitieren werde,<br />

wenn er in der Phase nach der Fusion<br />

wichtige Entscheidungen zu treffen habe.<br />

Führungskompetenz erwerben und<br />

ein Netzwerk aufbauen<br />

Das Besondere an dieser Ausbildung zur<br />

Führungskraft: Um die Prüfung erfolgreich<br />

zu bestehen, müssen die Anwärter<br />

Schwierige Situationen mit Mitarbeitern –<br />

bildlich dargestellt, wird manches klarer.<br />

des Lehrgangs «Teamleiter <strong>SVGW</strong>» Fachwissen<br />

und Führungskompetenzen miteinander<br />

kombinieren. Die Fallbeispiele<br />

nehmen stets Bezug auf die Gas- und<br />

Wasserbranche und spiegeln daher den<br />

Berufsalltag der Teilnehmer. Da sie alle in<br />

ähnlichen Strukturen arbeiten, können sie<br />

viel voneinander lernen und gleichzeitig<br />

ein Netzwerk bilden, um sich in Zukunft<br />

gegenseitig zu unterstützen.<br />

Erste <strong>SVGW</strong>-Führungsausbildung<br />

Der Lehrgang «Teamleiter» ist die erste<br />

Führungsausbildung des <strong>SVGW</strong>. Er richtet<br />

sich an Mitarbeiter von Gas- und Wasserversorgungen,<br />

die eine Führungsaufgabe<br />

innehaben oder demnächst übernehmen<br />

werden.<br />

Im Bereich «Softskills» setzen sich die<br />

Teilnehmer mit Personalführung, Kommunikation<br />

und Selbstmanagement auseinander.<br />

Der Themenkreis «fachübergreifende<br />

Kompetenzen» umfasst Recht,<br />

Finanzen, Informatik, Arbeitsvorbereitung,<br />

Projektmanagement, Betriebswirtschaft,<br />

Organisation, Kalkulation, Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz.<br />

Auch fachspezifische Aspekte spielen<br />

eine Rolle, etwa Trinkwasserhygiene<br />

oder Projektierung von Gas- und Wasserversorgungsanlagen.<br />

Zwischen den<br />

drei fünftägigen Blöcken haben die Teilnehmer<br />

Zeit, das Gelernte zu reflektieren<br />

und in ihrem Arbeitsalltag umzusetzen.<br />

Der nächste Kurs dauert vom 3. Juni bis<br />

1. November 2013.<br />

www.svgw.ch/bildung<br />

Neu: Kurs «Management<br />

von Krisen»<br />

Wasserversorger müssen jederzeit<br />

einwandfreies Trinkwasser<br />

liefern – auch, wenn etwas Unvorhergesehenes<br />

passiert. Darum<br />

hat der <strong>SVGW</strong> <strong>2011</strong> speziell für<br />

die Wasserbranche einen neuen<br />

Kurs aufgebaut: «Management<br />

von Krisen in der Wasserversorgung».<br />

Die Teilnehmer lernen, Situationen<br />

mit Krisenpotential zu<br />

erkennen und geeignete Vorkehrungen<br />

zu treffen. Wie sie Krisen<br />

kommunikativ und organisatorisch<br />

meistern, ist ebenfalls Thema<br />

des eintägigen Kurses. Er wird<br />

erstmals im Oktober 2012 durchgeführt.<br />

www.svgw.ch/bildung<br />

Schon über 1300<br />

Einträge im Register<br />

Die Personenzertifizierung des<br />

<strong>SVGW</strong> wird immer beliebter.<br />

Ende <strong>2011</strong> waren 715 Gas- und<br />

600 Wasserfachleute im <strong>SVGW</strong>-<br />

Register eingetragen. 2010 und<br />

<strong>2011</strong> hatte ihre Zahl stark zugenommen.<br />

Bei den Erdgasinstallationen<br />

kamen 390 neue hinzu,<br />

bei den Trinkwasserinstallationen<br />

290. 2012 werden die ersten Personen<br />

rezertifiziert. Sie waren seit<br />

2007 eingetragen, dem Jahr, in<br />

dem der <strong>SVGW</strong> die Personenzertifizierung<br />

einführte.<br />

www.svgw.ch/register<br />

Sicherheitsbeauftragter:<br />

Kurs neu aufgebaut<br />

Der Kurs «Sicherheitsbeauftragter»<br />

(SiBe) basiert ab <strong>2011</strong> auf einem<br />

neuen Konzept. Er besteht<br />

jetzt aus einem Grundkurs und<br />

Aufbaumodulen für Gas- und<br />

Wasserfachleute. Zwei <strong>SVGW</strong>-<br />

Mitarbeiter haben den SiBe konzipiert<br />

und <strong>2011</strong> die Pilotkurse<br />

durchgeführt. Ziel ist es, die Teilnehmer<br />

für Risiken in Sachen Hygiene<br />

und Arbeitssicherheit zu sensibilisieren.<br />

Ergänzend dazu bietet<br />

der «Verband schweizerischer<br />

Elektrizitätsunternehmen»(VSE)<br />

einen Kurs zur Arbeitssicherheit<br />

im Strombereich an.


Porträt<br />

Die stromerzeugende Heizung hat ihren Platz in der neuen Energiestrategie des<br />

Bundes, davon ist Gian von Planta überzeugt. Der neue Bereichsleiter Gas will sie<br />

bis 2013 zur Marktreife bringen.<br />

«Ein drängendes Problem<br />

auf technische Art lösen»<br />

Wie Stacheln eines Reptils stehen die<br />

Schaufeln vom Rotor der zukünftigen<br />

Gasturbine ab. Leicht gewölbt und silbrig<br />

glänzend, sind sie versetzt eingebaut,<br />

um später die Luft für die Verbrennung<br />

zu komprimieren. «Ein schönes Objekt»,<br />

meint Gian von Planta, während er um<br />

den etwa zehn Meter langen Zylinder aus<br />

Metall herumgeht. Der Rotor dreht sich<br />

langsam, damit die Monteure Schaufeln<br />

in die Schlitze auf der Oberfläche stecken<br />

können, dort, wo sie noch fehlen.<br />

Alstom, von Plantas früherer Arbeitgeber,<br />

verfrachtet die fertigen Gasturbinen<br />

in Unternehmen auf der ganzen Welt.<br />

In dieser Fertigungshalle in Birr, wo es<br />

nach Metallstaub und Kühlmittel riecht,<br />

kam von Planta bis vor einem Jahr öfter<br />

vorbei, wenn er nicht gerade in Algerien,<br />

der Elfenbeinküste oder Japan unterwegs<br />

war. Der Ingenieur mit ETH-Diplom<br />

in Betriebs- und Produktionswissenschaften<br />

leitete grosse Revisionsarbeiten, verkaufte<br />

Serviceverträge und nahm Befunde<br />

auf, insgesamt fast zehn Jahre lang.<br />

«Mehr Einfluss auf ein Ganzes»<br />

Der Kraft-Wärme-Koppelung ist er zwar<br />

treu geblieben, doch statt riesigen Gasturbinen<br />

widmet sich Gian von Planta<br />

nun stromerzeugenden Heizungen (SEH),<br />

die in den Keller eines Einfamilienhauses<br />

passen: «Bei Alstom konnte ich nur einen<br />

kleinen Bereich bearbeiten. Beim <strong>SVGW</strong><br />

hingegen kann ich leichter Einfluss auf ein<br />

15<br />

Ganzes nehmen», sagt der neue Bereichsleiter<br />

Gas. Er hat im Herbst <strong>2011</strong> Dr. Walter<br />

Girsberger abgelöst und ist seit 2012<br />

Projektleiter der SEH: «Es braucht jemanden,<br />

der den Überblick behält und dafür<br />

sorgt, dass alle Beteiligten voneinander<br />

die Informationen bekommen, die sie<br />

brauchen.» Bis 2013 soll die SEH in der<br />

Schweiz Marktreife erreichen, so von<br />

Plantas Ziel.<br />

23 SEH mit Messpaketen ausrüsten<br />

Projektsitzung beim <strong>SVGW</strong> in Zürich: Andreas<br />

Peter vom <strong>SVGW</strong> in Schwerzenbach<br />

stellt den technischen Stand der SEH<br />

vor. Auf einer Karte zeigt er, in welchen<br />

Schweizer Betrieben Testgeräte verschiedener<br />

Hersteller installiert und mit Messpaketen<br />

ausgerüstet sind. Von Planta<br />

erkundigt sich, ob alle störungsfrei blieben.<br />

Peter verneint: Hier lief die Modulation<br />

des Zusatzbrenners nicht ideal, dort<br />

gab es Probleme wegen einer undichten<br />

Schweissnaht. Aus der ersten Heizperiode<br />

könne man aber bereits schliessen, wo die<br />

SEH noch optimiert werden müssen, um<br />

zur richtigen Zeit die gewünschte Menge<br />

Strom und Wärme zu produzieren.<br />

Von Planta hört zu, die Hände vor der<br />

Nase gefaltet. «Ein bisschen deutschschweizlastig»,<br />

meint er mit Blick auf die<br />

Karte. Insgesamt sollen 2012 23 SEH installiert<br />

und mit Messpaketen ausgerüstet<br />

werden – gibt es noch Möglichkeiten,<br />

einige in der Westschweiz unterzubringen?<br />

Véronique Favre vom Verband der<br />

Schweizerischen Gaswirtschaft (VSG) in<br />

Lausanne wird sich darum zu kümmern.<br />

Installateure möglichst rasch schulen<br />

Nächstes Thema: Fortbildung. Bald schon<br />

seien einige Modelle so weit, dass man<br />

sie im Demostand der <strong>SVGW</strong>-Aussenstelle<br />

Schwerzenbach vorführen kann,<br />

sagt Andreas Peter. Von Planta macht<br />

sich Notizen. Damit möglichst viele Installateure<br />

schnell über die Möglichkeiten<br />

der SEH informiert sind, bittet von<br />

Planta, rasch Schulungen auszuschreiben.<br />

Sobald das Kursmaterial bereit ist,<br />

soll Véronique Favre es auf Französisch<br />

übersetzen.<br />

Planta zieht rasch einen Querstrich<br />

über sein Notizbuch und bittet Michael<br />

Schmid nach vorne, Leiter Public Affairs<br />

beim VSG. Die Energiestrategie 2050 des


16<br />

<strong>SVGW</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Gian von Planta in einer Fertigungshalle der<br />

Alstom in Birr. Hier hat er Erfahrungen mit<br />

Gasanwendungen gesammelt, die ihm heute<br />

als Bereichsleiter Gas von Nutzen sind.


«Ein drängendes Problem<br />

auf technische Art lösen»<br />

Bundesamtes für Energie ist in der Vernehmlassung.<br />

<strong>SVGW</strong> und VSG können<br />

sich dazu äussern. «Welche Informationen<br />

brauchst du?», fragt von Planta.<br />

Schmid möchte Beispiele, um handfest<br />

darstellen zu können, was die SEH zur<br />

nachhaltigen Energieversorgung beitragen<br />

kann. Die Daten aus der ersten Heizperiode<br />

reichten dazu nicht aus. Von<br />

Planta beauftragt Peter, bis im Sommer<br />

neue Daten zusammenzustellen. Auf der<br />

Leinwand hinter ihm erscheinen die Wörter,<br />

die er auf seinem Laptop in den Projektplan<br />

eintippt: Projektteil: Energiestrategie,<br />

Termin: Juni, zuständig: M. Schmid.<br />

SEH anstelle alter Ölheizungen<br />

Für die Argumentation auf politischer<br />

Ebene und für potentielle Kunden soll<br />

Urs Zeller das Marktpotential der SEH bis<br />

2050 analysieren. Der Leiter Marketing<br />

beim VSG meint, dass Zahlen fehlen, um<br />

die Wirtschaftlichkeit einer SEH für Privathaushalte<br />

zu berechnen. «Dann wäre<br />

es sinnvoll, sie selbst zu erstellen», meint<br />

von Planta. Er möchte die Zahlen in Kundenbroschüren<br />

publizieren, um zu zeigen,<br />

dass SEH eine gute Investition sind.<br />

Diesbezüglich hat Martin Seifert schon<br />

viel Vorarbeit geleistet. Im Rahmen des<br />

Projekts «Intelligente Erdgaslösungen»<br />

setzte sich der Sekretär des Forschungsfonds<br />

Gas für die SEH als Alternative zu<br />

Ölheizungen ein. Von Planta knüpft hier<br />

an: Sein Ziel ist, dass Gas- und Ölheizungen<br />

in fünf Jahren bevorzugt durch SEH<br />

ersetzt werden.<br />

Politik beeinflusst Markterfolg<br />

Von Planta ist überzeugt, dass die SEH<br />

mithelfen kann, die Stromlücke zu verkleinern.<br />

«Mich reizt es, ein drängendes<br />

Problem auf eine technische Art zu lösen»,<br />

sagt er. Politisch aktiv als Gemeinderat<br />

von Zürich, weiss er, dass auch in<br />

diesem Bereich die Weichen richtig gestellt<br />

sein müssen: «Politik hat einen grossen<br />

Einfluss darauf, ob sich eine Technologie<br />

durchsetzen kann.»<br />

Vorbereitet auf den offenen Gasmarkt<br />

Gian von Planta ist nicht nur Projektleiter<br />

der stromerzeugenden Heizung und<br />

der Brennstoffzelle, er ist auch als Sekretär<br />

einer Arbeitsgruppe aktiv, welche die<br />

neue Richtlinie G21 «Anforderungen an<br />

Gasnetzbetreiber» erarbeitet. Die G21<br />

wird regeln, welche Anforderungen Gasnetzbetreiber<br />

erfüllen müssen. Die Richtlinie<br />

ist nötig geworden, weil Gasversor-<br />

Safety Audit: Zürcher Gasversorger geprüft<br />

Das Technische Inspektorat des Schweizerischen Gasfaches<br />

(TISG) hat <strong>2011</strong> bei 13 Gasversorgern im Kanton Zürich ein Safety<br />

Audit durchgeführt. Die Inspektoren des TISG prüften, ob die<br />

Versorger in der Lage sind, ihren Betrieb sicher und ordnungsgemäss<br />

zu führen. Dabei untersuchten sie unter anderem, ob die<br />

Gasversorger genügend qualifiziertes Personal beschäftigen, wie<br />

der Betrieb organisiert ist und ob mit den korrekten Werkzeugen<br />

gearbeitet wird.<br />

Revision der G1 abgeschlossen<br />

Die Revision der G1 kam <strong>2011</strong> gut voran. Die G1 ist per 1. April<br />

2012 in Kraft getreten und präsentiert sich jetzt übersichtlich<br />

und leicht lesbar: Die <strong>SVGW</strong>-Richtlinien G3 (Gasheizungen<br />

>70 kW), G4 (Rohrsysteme) und G5 (Strahler- und Lufterhitzer-<br />

Anlagen) wurden integriert und damit zurückgezogen. Richtlinien,<br />

die ins schweizerische Recht umgesetzt wurden, sowie<br />

verschiedene TISG-Merkblätter und Änderungen aus <strong>SVGW</strong>-<br />

Zirkularen wurden ebenfalls eingearbeitet.<br />

Erste Ergas-Wärmepumpen mit kleiner<br />

Leistung in Betrieb genommen<br />

In der Schweiz sind zurzeit etwa 170 Erdgas-Wärmepumpen im<br />

Leistungsbereich von 18 bis 70 kW in Betrieb. <strong>2011</strong> sind begleitet<br />

von einem Messprogramm des Forschungs-, Entwicklungs- und<br />

Förderungsfonds der Schweizerischen Gasindustrie (FOGA) nun<br />

die ersten Gaswärmepumpen mit einer Heizleistung von 1,5 bis<br />

10 kW in Betrieb genommen worden. Das Interesse an diesen<br />

Geräten ist gross; über 130 Teilnehmer besuchten die Schulungen<br />

in Sion und bei der <strong>SVGW</strong>-Aussenstelle in Schwerzenbach.<br />

17<br />

ger in einem geöffneten Markt vermehrt<br />

gewinnorientiert arbeiten und ihre Netzbetriebskosten<br />

separat ausweisen müssen.<br />

«Gegen effizientere Arbeit ist nichts<br />

zu sagen», meint von Planta, «aber der<br />

Druck auf die Margen darf nicht zulasten<br />

der Sicherheit gehen.» Die Arbeitsgruppe<br />

hat das Konzept für die Richtlinie inzwischen<br />

ausgearbeitet. Sie geht voraussichtlich<br />

2013 in die Vernehmlassung.


18<br />

<strong>SVGW</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Zahlen und Fakten Wasserverbrauch 1945–2010<br />

Zertifizierte<br />

Versorgungen<br />

September 2000 10<br />

Juli 2002 18<br />

Mai 2004 26<br />

Mai 2005 31<br />

September 2007 39<br />

September 2008 40<br />

September 2009 41<br />

September 2010 41<br />

September <strong>2011</strong> 40<br />

www.wasserqualitaet.ch<br />

V E<br />

April 2004 275 3,4<br />

Juli 2004 400 4,08<br />

Juli 2006 694 5,06<br />

Juli 2008 795 5,87<br />

Januar 2010 815 6,05<br />

Januar <strong>2011</strong> 850 6,30<br />

April 2012 875 6,44<br />

V = Wasserversorgungen<br />

E = versorgte Einwohner in Mio.<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

1600<br />

8000<br />

1400<br />

7000<br />

1200<br />

6000<br />

1000<br />

5000<br />

800<br />

4000<br />

600<br />

3000<br />

400<br />

2000<br />

q max maximaler Wasserverbrauch<br />

q m mittlerer Wasserverbrauch<br />

Liter pro Person und Tag<br />

50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 00 05 10<br />

Wasserversorgung 1950–2010<br />

Einwohner Grundwasser<br />

Seewasser Quellwasser<br />

Mio. m 3 / Einwohner in Tausend<br />

50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 00 05


60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10<br />

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10<br />

Bestand Erdgasfahrzeuge, Erdgastankstellen<br />

und Biogasanlagen<br />

Zusammensetzung Rohrmaterialien<br />

von Gasleitungen (Angaben in %)<br />

Polyethylen<br />

Stahl, kathodisch geschützt<br />

Stahl, normal<br />

Guss<br />

sanierte Materialien<br />

andere Materialien<br />

Gasabgabe an Endkunden,<br />

Länge des Gasnetzes und Unfälle<br />

Gasabgabe (in 1000 GWh)<br />

Gasnetz (in 1000 km)<br />

erfasste Gasunfälle<br />

Todesfälle<br />

240<br />

19<br />

Der <strong>SVGW</strong> hat über das Sekretariat<br />

des Forschungsfonds<br />

Gas (FOGA) 240 Projektgesuche<br />

erfasst, begutachtet,<br />

fachlich abgeklärt. Die reglementskonformen<br />

Projekte hat<br />

er der Fachkommission technische<br />

Koordination (FTK)<br />

vorgelegt.<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Erdgasfahrzeuge 750 1245 2075 3313 5830 7200 9000 9600 10 500<br />

Erdgastankstellen 33 50 61 85 95 110 117 126 132<br />

Biogasanlagen – – – – – 7 11 13 12


20<br />

<strong>SVGW</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Zahlen und Fakten<br />

Produktesicherheitsgesetz<br />

und Marktüberwachung<br />

Die Stelle Marktüberwachung schloss im<br />

Berichtsjahr in Zusammenarbeit mit der<br />

Koordinationsstelle SECO insgesamt 51<br />

Kontrollverfahren ab. Technische Defekte<br />

sind selten geworden. In sieben Fällen<br />

musste jedoch ein Verkaufsverbot wegen<br />

formellen Mängeln an der Dokumentation<br />

verfügt werden.<br />

Technische Prüfstelle Gas<br />

Prüfen und Zertifizieren von Produkten<br />

2 Neuprüfungen<br />

94 Neuzertifizierungen<br />

79 Zertifikatsverlängerungen<br />

28 Zertifikatserweiterungen<br />

5 Zertifikatsumschreibungen<br />

Überwachungs- und Beratungstätigkeit im Gasbereich 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Planvorlagen<br />

Gasproduktion und -behandlung 0 3 4<br />

Gaslagerung 46 43 38<br />

Gasumschlag, -transport und -verteilung 225 223 227<br />

Gasverbrauchsanlagen 7 10 10<br />

Total 278 279 279<br />

Dichtheitsprüfungen<br />

Gasleitungen 1–5 bar 145 139 92<br />

Inspektionen 193 163 149<br />

Beratungen, Expertisen 122 129 97<br />

Örtliche Abnahmen<br />

Gasapparate – – –<br />

Erdgasfahrzeuge 1 – –<br />

Total ordentliche Tätigkeiten TISG 739 710 617<br />

Technische Prüfstelle Wasser<br />

Prüfen und Zertifizieren von Produkten<br />

96 Neuprüfungen mit Zertifikat<br />

79 Neuprüfungen ohne Zertifikat<br />

90 Nachprüfungen mit Zertifikat<br />

25 Nachprüfungen ohne Zertifikat<br />

45 Anpassungen mit Zertifikat<br />

24 Anpassungen ohne Zertifikat<br />

1 Expertise<br />

617<br />

617 ordentliche Tätigkeiten im Jahr <strong>2011</strong>:<br />

Ein nüchterner Zahlenvergleich liesse vermuten,<br />

dass das Technische Inspektorat<br />

(TISG) <strong>2011</strong> weniger zu tun hatte als<br />

2010. Das Gegenteil ist der Fall! Viele<br />

Vorgänge konnten noch nicht abgerechnet<br />

werden, weshalb sie in den TISG-Zahlen<br />

nicht erscheinen. Zunehmend wird<br />

die Kapazität der Inspektoren durch das<br />

Kurswesen gebunden, was eine erfreuliche<br />

Tendenz zur besseren Ausbildung der<br />

Mitarbeiter der Gasversorgungen zeigt.<br />

Durch Verstärkung im personellen Bereich<br />

wird dieser Engpass behoben.


Mitgliederstand per 31. Dezember 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Gasversorgungen 106 106 104<br />

Wasserversorgungen 462 473 477<br />

übrige Kollektivmitglieder 391 392 402<br />

Einzelmitglieder 159 156 160<br />

Total 1118 1127 1143<br />

Absolventen der <strong>SVGW</strong>-Ausbildungen 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Wasserwart 72 96 93<br />

Surveillant de réseau 37 28 29<br />

Installationskontrolle 18 29 14<br />

Installationsrichtlinien 2 17 11<br />

Weiterbildungskurs für Installationskontrolleure 76 – –<br />

Installateur agréé gaz 14 20 20<br />

Cours de base GPL – – 27<br />

Brunnenmeister 40 45 38<br />

Fontainier/e avec brevet fédéral 16 21 19<br />

Rohrnetzmonteur – 36 33<br />

Monteur de réseau gaz et eau avec brevet fédéral – 20 16<br />

Rohrverleger 20 40 40<br />

Basiswissen Wasserversorgung 86 52 101<br />

Cours de base eau – – –<br />

TISG-Kurs Arbeitssicherheit Gas (total) 207 309 347<br />

Cours ITIGS – 54 23<br />

Trinkwasserhygiene in Hausinstallationen 391 160 157<br />

Branchenwissen Erdgasnetz – – 25<br />

Finanzierung der Wasserversorgung 25 74 50<br />

Referentenschulung – – 17<br />

Découplage et raccordement des cuisinères à gaz<br />

domestiques<br />

– – 21<br />

Wasserversorgung für politische Entscheidungsträger – 72 23<br />

UP Food / Water Safety – 30 –<br />

Teamleiter – – 16<br />

Total 1016 1224 1120<br />

477<br />

Der <strong>SVGW</strong> hat erneut Mitglieder gewonnen.<br />

Ende <strong>2011</strong> waren es 1143 Mitglieder,<br />

davon 477 Wasserversorger. Deren<br />

Zahl will der <strong>SVGW</strong> weiter erhöhen.<br />

3219<br />

21<br />

An den Lehrgängen, Kursen und Fachtagungen<br />

haben im Jahr <strong>2011</strong> über 3219<br />

Personen teilgenommen. Besonders bei<br />

den Kursen des Technischen Inspektorates<br />

steigt die Zahl kontinuierlich. Der<br />

neue Lehrgang «Teamleiter <strong>SVGW</strong>» und<br />

der Kurs «Branchenwissen Erdgasnetz»<br />

waren auf Anhieb ausgebucht.


22<br />

Zirkulare<br />

<strong>SVGW</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Nr. Sprache Adressaten Titel Verfasser<br />

11-01 d/f Vorstand <strong>SVGW</strong>, Gasversorgungen,<br />

I+IG, Kommissionen/S-AG Gas,<br />

diverse Behörden und Unternehmen<br />

Klassierung: Information<br />

Neubesetzung der Stelle Bereichsleiter Gas<br />

11-02 d/f <strong>SVGW</strong>-Mitglieder Klassierung: Information<br />

Verzeichnis sämtlicher <strong>SVGW</strong>-Zirkulare 2010<br />

11-03 d/f Gasversorgungen,<br />

Wasserversorgungen<br />

Klassierung: Information<br />

Entschädigungsansätze für Schächte und<br />

erdverlegte Leitungen<br />

11-04 d/f Wasserversorgungen Klassierung: Anfrage<br />

Erhebung Eigenversorgung und Betrieb von<br />

Trinkwasserkraftwerken<br />

11-05 d/f <strong>SVGW</strong>-Kollektivmitglieder Klassierung: Information<br />

gwa-Zusatzabonnement für Kollektivmitglieder<br />

11-06 d/f Gasversorgungen, Hersteller/Inverkehrbringer<br />

von Erdgastankstellen<br />

11-07 d/f <strong>SVGW</strong>-Vorstand, Wasserversorgungen,<br />

Ingenieurbüros, diverse<br />

Behörden und Vereinigungen<br />

Klassierung: Information<br />

Vorfall in der Verdichterstation einer Erdgastankstelle<br />

Klassierung: Information<br />

Zertifizierungsverzeichnis Wasser <strong>2011</strong><br />

11-08 d/f Wasserversorgungen, I+IG Klassierung: Anfrage<br />

Forschungsfonds Wasser (FOWA)<br />

11-09 d/f Wasserversorgungen Klassierung: Anfrage<br />

Datenerfassung Wasserstatistik <strong>2011</strong><br />

11-10 d/f Gasversorgungen Klassierung: Umfrage<br />

Überwachung des Odoriermittelgehaltes im Verteilnetz<br />

11-11 d/f Wasserversorgungen, I+IG, FachgruppenHaustechnik/Wasserbehandlung,<br />

diverse Organisationen<br />

Klassierung: Vernehmlassung Richtlinie<br />

Vernehmlassung «Richtlinie für Trinkwasserverteilinstallationen»<br />

W3, Richtlinie «Rückflussverhinderung in Sanitäranlagen»<br />

W3 E1, Richtlinie «Betrieb und Unterhalt von<br />

Sanitäranlagen» W3 E2<br />

11-12 d/f Wasserversorgungen Klassierung: Anfrage<br />

Umfrage zu Beschichtungsproblemen in Reservoirs<br />

11-13 d Gasversorgungen, diverse<br />

Unternehmen und Verbände<br />

Klassierung: Information<br />

TISG-Ausbildungslehrgänge 2012: Arbeitssicherheit im<br />

Gasfach<br />

Ki/Gi<br />

Km/wek<br />

Ki/Km<br />

Km/Fm<br />

Ki/Ms<br />

NH/Br<br />

Ki/Rh<br />

Ki/Km<br />

Km/Fm<br />

Br/Me<br />

Ki/Rh<br />

Km/Bm<br />

Ki/Br


Nr. Sprache Adressaten Titel Verfasser<br />

11-14 d/f Gasversorgungen,<br />

Wasserversorgungen<br />

11-15 d/f Wasserversorgungen,<br />

Ingenieurbüros, diverse Behörden<br />

11-16 d/f Gasversorgungen,<br />

Wasserversorgungen, I+IG<br />

Klassierung: Information<br />

Besuchen Sie uns an der Suisse Public am Stand B004<br />

Klassierung: Regelwerk<br />

Vernehmlassung <strong>SVGW</strong>-Muster-Wasserversorgungsreglement<br />

Klassierung: Regelwerk<br />

Warnung vor unzulässigen Rohrverbindungen<br />

11-17 d/f <strong>SVGW</strong>-Mitglieder Klassierung: Einladung<br />

Gas- und Wasserfachtagung sowie 138. Jahresversammlung<br />

am 8. und 9. September <strong>2011</strong> in Olten<br />

11-18 d/f Vernehmlassungsteilnehmer «Richtlinie<br />

für die Erdgasinstallation in Gebäuden»<br />

11-19 d/f Gasversorgungen, Wasserversorgungen,<br />

Adressaten Zertifizierungsverzeichnis<br />

Gas/Wasser<br />

11-20 d/f Gasversorgungen, Kommissionen<br />

Gas und S-AG, VSG<br />

Klassierung: Regelwerk<br />

Richtlinie für die Erdgasinstallation in Gebäuden:<br />

Vernehmlassungsbericht<br />

Klassierung: Information<br />

Bundesgesetz über die Produktesicherheit (PrSG)<br />

Ablauf der Übergangsfrist 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

Neue Pflichten für Hersteller, Importeure und Händler<br />

(Nachmarktpflichten)<br />

Klassierung: Information<br />

Neuer Bereichsleiter Gas<br />

11-21 d/f Gasversorgungen Klassierung: Regelwerk<br />

Verantwortung beim Inverkehrbringen neuer<br />

Erdgastechnologien – Konformitätsnachweis<br />

11-22 d/f Gasversorgungen, Gebäudeversicherungen,<br />

VKF, Suva<br />

Klassierung: Information<br />

Ex-Zonen bei Flanschverbindungen<br />

11-23 d/f Wasserversorgungen Klassierung: Information<br />

«Trinkwasserinformation» neu flexibel einsetzbar<br />

11-24 d/f Wasserversorgungen,<br />

Ingenieurbüros<br />

11-25 d/f Betreiber Biogasaufbereitungen,<br />

OZD, VSG, Gasmobil<br />

Klassierung: Mitteilung zum Regelwerk<br />

Richtlinien für Trinkwasserinstallationen W3 2012 –<br />

neue Erkenntnisse<br />

Klassierung: Information<br />

Steuererleichterung für Biogas als Treibstoff: Ablauf der<br />

Übergangsfrist für Pilot- und Demonstrationsanlagen per<br />

31. Dezember <strong>2011</strong><br />

11-26 Zirkularnummer wurde zurückgezogen<br />

11-27 d/f Wasserversorgungen, I+IG Klassierung: Anfrage<br />

Forschungsfonds Wasser FOWA<br />

11-28 d/f Wasserversorgungen Klassierung: Information<br />

Vorinformation: Trinkwasser-PR-Award anlässlich des<br />

Weltwassertages<br />

Ki/sp<br />

Ki/Km<br />

Ki/Br<br />

Ki<br />

Ki/SB<br />

Br/SB<br />

Ki/Br<br />

Ki/Fe<br />

Ki/Br<br />

Ki/sp<br />

K. Rüegg/<br />

Ki<br />

Ki/Br<br />

Ki/Km<br />

Km/sp<br />

23


24<br />

<strong>SVGW</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Nr. Sprache Adressaten Titel Verfasser<br />

11-29 d/f <strong>SVGW</strong>-Mitglieder Klassierung: Information<br />

Website <strong>SVGW</strong> – übersichtlich und mit neuen<br />

Dienstleistungen<br />

11-30 i Aziende acqua potabile della<br />

Svizzera italiana, Membri I+IG<br />

Svizzera italiana<br />

11-31 d/f Gasversorgungen, I+IG,<br />

Rohrbau-Unternehmen<br />

11-32 d/f Wasserversorgungen,<br />

Kant. Amtsstellen für<br />

Wasserversorgung<br />

11-33 d/f Wasserversorgungen,<br />

diverse Behörden<br />

Classificazione: Informazione<br />

Creazione di una filiale della SSIGA per la Svizzera italiana<br />

Klassierung: Information<br />

Unfälle bei Arbeiten an Gasleitungen: Pflicht zum Tragen<br />

der vollständigen persönlichen Schutzausrüstung (PSA);<br />

Erinnerung und Empfehlung<br />

Klassierung: Information<br />

Revitalisierung von Fliessgewässern kann die<br />

Trinkwassersicherheit gefährden<br />

Klassierung: Information<br />

Broschüre Wasserstatistik Betriebsjahr 2010<br />

Ki/sp<br />

M. Suà/<br />

Mn<br />

Ki/Br<br />

Ki/Km<br />

Km/Fm


Neue Produkte Rubrik<br />

W15 001 d/f – Wasserstatistik <strong>2011</strong> (Betriebsjahr 2010) Information<br />

W15 002 d/f – Zertifizierungsverzeichnis Wasser Information<br />

W10 015 d/f/i – Elektrische Trennung von Wasserleitungen und<br />

Erdungsanlagen<br />

W10 018 d/f – Korrosion durch galvanische Elemente bei der Verbindung<br />

verschiedener Werkstoffe von Trinkwasserleitungen in<br />

Haustechnikanlagen<br />

W10 019 d/f – Bildung von Ablagerungen auf Messingfittings in<br />

Warmwasserkreisläufen<br />

Merkblatt<br />

Merkblatt<br />

Merkblatt<br />

TWI 4 d/f/i – Trinkwasser, der beste Durstlöscher PR Trinkwasser<br />

G15 002 d/f – Zertifizierungsverzeichnis Gas Information<br />

G10 002 d – Merkblatt für Planung, Erstellung, Betrieb und<br />

Instandhaltung von Gasinstallationen in Biogasanlagen<br />

G10 007 d – Preisanschrift an Zapfsäulen von öffentlichen<br />

Erdgastankstellen<br />

G205 d/f – Reglement zur Zertifizierung von Kaminfegern, die<br />

Kontroll- und Reinigungsarbeiten an gasbetriebenen Feuerungsanlagen<br />

durchführen<br />

G209 d/f – Reglement für die technische Abnahme, Zulassung und<br />

Betriebsaufsicht von Anlagen zur Einspeisung von Biogas<br />

Merkblatt<br />

Merkblatt<br />

Regelwerk<br />

Regelwerk<br />

Jahrbuch Gas und Wasser <strong>2011</strong>, d/f Periodika<br />

12 Ausgaben der Fachzeitschrift gwa Periodika<br />

je 4 Ausgaben der Newsletter «Wasserspiegel» und «Reflets» Periodika<br />

2 Ausgaben des Newsletters «Riflessi» Periodika<br />

Tagungsband «Korrosionsschutz und Erdung im Rohrleitungsbau»,<br />

11. 2. <strong>2011</strong><br />

Information<br />

Tagungsband «100 Jahre TISG – 100 Jahre Sicherheit», 8. 4. <strong>2011</strong> Information<br />

Tagungsband «Kalk im Trinkwasser – ein Problem?», 21. 6. <strong>2011</strong> Information<br />

Tagungsband «<strong>SVGW</strong> Gasfachtagung», 8. 9. <strong>2011</strong> Information<br />

Tagungsband «<strong>SVGW</strong> Wasserfachtagung», 8. 9. <strong>2011</strong> Information<br />

Produkte<br />

20<br />

25<br />

Der <strong>SVGW</strong> hat im Jahr <strong>2011</strong> 20 Titel des<br />

Regelwerks und weitere Publikationen<br />

neu herausgegeben oder in revidierter<br />

Form veröffentlicht.


26<br />

<strong>SVGW</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Bericht der Revisionsstelle<br />

Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung (Bilanz und Betriebsrechnung)<br />

des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches<br />

(<strong>SVGW</strong>) für das am 31. Dezember <strong>2011</strong> abgeschlossene<br />

Geschäftsjahr geprüft.<br />

Für die Jahresrechnung ist der Vorstand verantwortlich, während<br />

unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen. Wir bestätigen,<br />

dass wir die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Zulassung<br />

und Unabhängigkeit erfüllen.<br />

Unsere Revision erfolgte nach dem Schweizer Standard zur<br />

eingeschränkten Revision. Danach ist diese Revision so zu planen<br />

und durchzuführen, dass wesentliche Fehlaussagen in der<br />

Jahresrechnung erkannt werden. Eine eingeschränkte Revision<br />

umfasst hauptsächlich Befragungen und analytische Prüfungshandlungen<br />

sowie den Umständen angemessene Detailprüfungen<br />

der beim geprüften Unternehmen vorhandenen Unterlagen.<br />

Dagegen sind Prüfungen der betrieblichen Abläufe und des<br />

internen Kontrollsystems sowie Befragungen und weitere Prüfungshandlungen<br />

zur Aufdeckung deliktischer Handlungen oder<br />

anderer Gesetzesverstösse nicht Bestandteil dieser Revision.<br />

Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen,<br />

aus denen wir schliessen müssten, dass die Jahresrechnung nicht<br />

Gesetz und Statuten entspricht.<br />

PricewaterhouseCoopers AG<br />

Willy Wenger<br />

Leitender Revisor<br />

Thomas Wallmer<br />

Revisionsexperte


Bilanz<br />

Aktiven 31. 12. 2010 | CHF 31. 12. <strong>2011</strong> | CHF<br />

Umlaufvermögen<br />

Kasse 3 002 4 257<br />

Postkonti 3 041 759 2 380 152<br />

Bank<br />

Forderungen<br />

1 578 032 2 417 135<br />

Kunden 787 096 1 682 616<br />

VSG KK 669 442 0<br />

Diverse 5 783 9 074<br />

1 462 321 1 691 690<br />

Aktive Abgrenzungsposten 265 256 290 373<br />

Total Umlaufvermögen 6 350 370 6 783 607<br />

Anlagevermögen<br />

Mobiliar, Maschinen, EDV 354 434 439 289<br />

Gaslabor 99 196 45 261<br />

Wasserlabor 25 502 21 170<br />

Fahrzeuge 47 653 59 247<br />

Total Anlagevermögen 526 785 564 967<br />

Total Aktiven 6 877 155 7 348 574<br />

Passiven<br />

Fremdkapital<br />

Verbindlichkeiten Lieferungen/Leistungen<br />

438 757<br />

284 206<br />

VSG KK<br />

0<br />

200 358<br />

Übrige Verbindlichkeiten 188 333 165 101<br />

Vorauszahlungen von Kunden 94 253 4 630<br />

Rückstellungen für div. Zwecke 5 049 964 5 405 370<br />

Passive Abgrenzungsposten 122 422 75 730<br />

Total Fremdkapital 5 893 729 6 135 395<br />

Eigenkapital<br />

Kapital am Jahresanfang 691 541 983 426<br />

Ertragsüberschuss 291 885 229 753<br />

Kapital am 31. Dezember 983 426 1 213 179<br />

Total Passiven 6 877 155 7 348 574<br />

27


28<br />

<strong>SVGW</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Betriebsrechnung<br />

Ergebnis 2010 | CHF Ergebnis <strong>2011</strong> | CHF<br />

Total Gas Wasser Total Gas Wasser<br />

Einnahmen<br />

Beiträge 7 072 290 5 001 995 2 070 295 6 800 333 4 720 801 2 079 532<br />

Dienstleistungen 2 783 334 1 334 211 1 449 123 3 026 773 1 551 835 1 474 938<br />

Ausbildung/Information 2 896 469 838 759 2 057 710 3 075 599 1 058 718 2 016 881<br />

Nebenerlöse 630 915 600 688 30 227 340 061 376 147 -36 086<br />

Ausserordentlicher Ertrag 0 0 0 6 624 3 767 2 857<br />

Total Ertrag 13 383 008 7 775 653 5 607 355 13 249 390 7 711 268 5 538 122<br />

Ausgaben<br />

Personalaufwand 8 566 397 5 489 453 3 076 944 8 171 817 5 182 797 2 989 020<br />

Mietaufwand 598 392 413 929 184 463 631 383 434 436 196 947<br />

Kapitalkosten 3 213 1 926 1 287 1 183 724 459<br />

Unterhalt/Anschaffungen 322 838 198 913 123 925 475 238 283 545 191 693<br />

Abschreibungen 145 100 105 714 39 386 193 636 132 968 60 668<br />

Versicherungen/Gebühren 59 069 37 893 21 176 53 999 31 849 22 150<br />

Energie/Betriebsmaterial 75 130 51 697 23 433 85 970 51 232 34 738<br />

Verwaltungsaufwand/Mitgliedschaften 616 054 328 103 287 951 564 488 284 443 280 045<br />

Ausbildung/Information 1 904 718 650 575 1 254 143 1 798 587 623 340 1 175 247<br />

Honorare/Spesen 605 262 340 696 264 566 591 052 293 614 297 438<br />

Projekte 194 950 136 724 58 226 452 284 187 226 265 058<br />

Total Aufwand 13 091 123 7 755 623 5 335 500 13 019 637 7 506 174 5 513 463<br />

Überschuss 291 885 20 030 271 855 229 753 205 094 24 659<br />

13 383 008 7 775 653 5 607 355 13 249 390 7 711 268 5 538 122


Budget<br />

Budget 2012 | CHF Budget 2013 | CHF<br />

Total Gas Wasser Total Gas Wasser<br />

Erträge<br />

Beiträge 6 740 000 4 694 000 2 046 000 6 798 000 4 729 000 2 069 000<br />

Dienstleistungen 2 776 000 1 330 000 1 446 000 2 876 000 1 415 000 1 461 000<br />

Ausbildung/Information 2 975 000 954 000 2 021 000 2 999 000 966 000 2 033 000<br />

Div. Nebenerlöse 433 000 314 000 119 000 372 000 350 000 22 000<br />

Total Erträge 12 924 000 7 292 000 5 632 000 13 045 000 7 460 000 5 585 000<br />

Aufwendungen<br />

Personalaufwand 8 375 000 5 077 000 3 298 000 8 515 000 5 214 000 3 301 000<br />

Mietaufwand 620 000 415 000 205 000 645 000 440 000 205 000<br />

Kapitalkosten 2 000 1 000 1 000 2 000 1 000 1 000<br />

Unterhalt/Anschaffungen 342 000 209 000 133 000 338 000 216 000 122 000<br />

Abschreibungen 190 000 132 000 58 000 204 000 138 000 66 000<br />

Versicherungen/Gebühren 37 000 25 000 12 000 54 000 34 000 20 000<br />

Energie/Betriebsmaterial 82 000 55 000 27 000 91 000 54 000 37 000<br />

Verwaltungsaufwand/Mitgliedschaft 595 000 318 000 277 000 595 000 315 000 280 000<br />

Ausbildung/Information 1 994 000 658 000 1 336 000 1 873 000 644 000 1 229 000<br />

Honorare/Spesen 637 000 382 000 255 000 648 000 354 000 294 000<br />

Projekte 50 000 20 000 30 000 80 000 50 000 30 000<br />

Total Aufwendungen 12 924 000 7 292 000 5 632 000 13 045 000 7 460 000 5 585 000<br />

Ertragsüberschuss/Aufwandüberschuss 0 0 0 0 0 0<br />

12 924 000 7 292 000 5 632 000 13 045 000 7 460 000 5 585 000<br />

29


30<br />

Vorstand<br />

<strong>SVGW</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Die Mitglieder des <strong>SVGW</strong>-Vorstandes 2012<br />

von links:<br />

Guido Marty<br />

Leiter Abteilung Wasser- und Energieversorgung,<br />

Rittmeyer AG, Baar<br />

Felix Strässle<br />

Direktor RegioEnergie Solothurn,<br />

Solothurn<br />

Ursula Wittwer<br />

Direktionssekretariat <strong>SVGW</strong>, Zürich<br />

Dr. Erich Mück<br />

Direktor Wasserversorgung Zürich,<br />

Zürich<br />

Dr. Anton Kilchmann<br />

Direktor <strong>SVGW</strong>, Zürich<br />

Mauro Suà<br />

Präsident, Direktor Aziende<br />

Municipalizzate, Bellinzona<br />

Charles-Frédéric Gnaegi<br />

Stellvertretender technischer Leiter<br />

Viteos, Neuchâtel<br />

Gérard Luyet<br />

Leiter Bereich Trinkwasser,<br />

Services Industriels de Genève, Genf<br />

Dr. Jean-Claude Weber<br />

Mitglied der Geschäftsleitung Erdgas<br />

Zürich AG, Zürich<br />

Dr. Kurt Rüegg<br />

Geschäftsführer ewl Rohrnetz AG,<br />

Luzern<br />

Urs Kamm<br />

Leiter Bereich Wasser <strong>SVGW</strong>, Zürich<br />

Jean-Marc Hensch<br />

Direktor Verband der Schweizerischen<br />

Gasindustrie, Zürich (bis 30. 4. 2012)<br />

Remo Fehr<br />

Leiter Amt für Natur und Umwelt<br />

Kanton Graubünden, Chur<br />

Nicht auf dem Bild:<br />

Dr. Stephan Müller<br />

Chef Abteilung Gewässerschutz,<br />

Bundesamt für Umwelt, Bern<br />

Markus Küng<br />

Leiter Anlagen/Netze,<br />

Industrielle Werke Basel, Basel<br />

Stéphane Maret<br />

Direktor Frigaz SA, Givisiez<br />

Gian von Planta<br />

Leiter Bereich Gas <strong>SVGW</strong>, Zürich


Geschäftsleitung und Kader<br />

Die Mitglieder der erweiterten Geschäftsleitung 2012 (von links):<br />

G. von Planta, Dr. A. Kilchmann, N. Houlmann, R. Bräuer, U. Wittwer<br />

(Direktionssekretariat), P. Sicher, U. Manser, U. Kamm, J. Fernandez<br />

Dr. Anton Kilchmann*<br />

Direktor<br />

Gian von Planta*<br />

Vizedirektor, Leiter Bereich Gas<br />

(ab 1. 10. <strong>2011</strong>)<br />

Urs Kamm*<br />

Vizedirektor, Leiter Bereich Wasser<br />

Nicolas Houlmann*<br />

Vizedirektor, Leiter Büro Westschweiz<br />

(bis 31. 7. 2012)<br />

Rudolf Bräuer**<br />

Leiter Technisches Inspektorat des<br />

Schweizerischen Gasfaches<br />

Javier Fernandez**<br />

Leiter Abteilung Prüfen/Zertifizieren<br />

Paul Sicher**<br />

Leiter Abteilung Kommunikation<br />

und Verlag<br />

Urs Manser**<br />

Leiter Abteilung Ausbildung<br />

und Veranstaltungen<br />

Markus Biner<br />

Leiter Forschungsfonds Wasser<br />

(ab 1. 2. 2012)<br />

Martin Seifert<br />

Leiter Sekretariat Forschungs- und<br />

Entwicklungsfonds der Schweizerischen<br />

Gasindustrie<br />

Dr. Suzanne Mettler<br />

Chefredaktorin Aqua & Gas<br />

(bis 31. 3. 2012)<br />

Siegfried Baumgartner<br />

Leiter Marktüberwachung<br />

(bis 31. 8. 2012)<br />

Robert Haas<br />

Leiter Technische Prüfstelle Wasser<br />

(bis 15. 5. 2012)<br />

Erich Wenk<br />

Leiter Support<br />

* Mitglied der Geschäftsleitung<br />

** Mitglied der erweiterten GL<br />

31


Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfaches<br />

Société Suisse de l’Industrie du Gaz et des Eaux<br />

Geschäftsstelle<br />

Grütlistrasse 44, Postfach 2110, 8027 Zürich<br />

Telefon 044 288 33 33, Fax 044 202 16 33<br />

info@svgw.ch, www.svgw.ch<br />

Niederlassung Westschweiz<br />

Ch. de Mornex 3, 1003 Lausanne<br />

Tel. 021 310 48 60, Fax 021 310 48 61<br />

info@ssige.ch, www.ssige.ch<br />

Aussenstelle Schwerzenbach<br />

Eschenstrasse 10, 8603 Schwerzenbach<br />

Tel. 044 825 57 00, Fax 044 825 57 19<br />

info@svgw.ch<br />

© <strong>SVGW</strong> 2012<br />

Konzept und Redaktion: Kommunikation <strong>SVGW</strong><br />

Texte: Julia Guran<br />

Gestaltung: www.medialink.net<br />

Bilder: <strong>SVGW</strong><br />

Druck: Zofinger Tagblatt AG

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