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leitplan zentrum buer - Stadtplanung Gelsenkirchen - Stadt ...

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LEITPLAN ZENTRUM BUER<br />

Mittelfristiges Entwicklungskonzept<br />

für die Innenstadt von Buer


Leitplan Zentrum Buer<br />

Mittelfristiges Entwicklungskonzept<br />

für die Innenstadt von Buer<br />

P e s c h & P a r t n e r<br />

A r c h i t e k t e n ·


Leitplan Zentrum Buer<br />

Mittelfristiges Entwicklungskonzept<br />

für die Innenstadt von Buer<br />

im Auftrag der<br />

Buer Management GmbH<br />

in Zusammenarbeit mit der <strong>Stadt</strong> <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen<br />

Auftragnehmer:<br />

Teil A:<br />

Pesch & Partner<br />

Architekten · <strong>Stadt</strong>planer<br />

Herdecke<br />

Franz Pesch<br />

Gerrit Wrede<br />

Teil B:<br />

Moderation und Konzeption für den<br />

Beteiligungsprozesses:<br />

Ursula Stein<br />

Büro für Raumprogramm und<br />

Kommunikation, Frankfurt a. M.<br />

Ursula Stein<br />

Stefanie Ruschek<br />

Layout: Doris Fischer-Pesch<br />

Herdecke, September 2001<br />

Die Inhaber der Bildrechte konnten nicht in jedem<br />

Fall ermittelt werden, deshalb bitten wir gegebenenfalls<br />

diese nachträglich geltend zu machen


INHALT<br />

Teil A<br />

1. Einleitung 6<br />

1.1 Anlass des Leitplans 6<br />

1.2 Tendenzen der Innenstadtentwicklung 7<br />

2. Bestandserhebung 9<br />

2.1 Historische Einordnung 9<br />

2.2 Städtebauliche Situation heute 11<br />

3. Szenarien 19<br />

3.1 Szenario 1: ”Top-Einkaufsadresse Buer” 19<br />

3.2 Szenario 2: ”Buerer Profil. Pflege Eigener Talente” 20<br />

3.3 Szenario 3: ”Buerer Mix. Shopping und Kultur” 21<br />

4. Leitbild 22<br />

4.1 10 Punkte-Programm für die Innenstadt Buers 22<br />

4.2 Städtebaulich-räumliche Maßnahmen 29<br />

4.3 Ausgewählte Teilbereiche 30<br />

Teil B – Werkstattgespräche zum Leitplan Zentrum Buer<br />

1. Die Voraussetzungen 33<br />

2. Werkstattgespräche und offene Informationsformen 33<br />

2.1 Erstes Werkstattgespräch: Bestandsanalyse und Szenarien 34<br />

2.2 Zweites Werkstattgespräch: Anforderungen und Potentiale 34<br />

für einen Entwicklungsschub<br />

2.3 Drittes Werkstattgespräch: Ziele und strategische Elemente 34<br />

3. Entwicklungsziele für das Zentrum Buer 35<br />

3.1 Strategische Elemente 35<br />

3.2 Weiterarbeit 36<br />

4. Ausblick 37<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Werkstattgesprächen 38


6<br />

1. EINLEITUNG<br />

Leerstand im Bereich<br />

Maximilianstraße/Hagenstraße<br />

Im Jahr 1999 hat das damalige Mini-<br />

sterium für Arbeit, Soziales und <strong>Stadt</strong>-<br />

entwicklung, Kultur und Sport des Lan-<br />

des Nordrhein-Westfalen einen Arbeits-<br />

kreis ”Zukunft für Zentren” eingerichtet,<br />

um Strategien und Maßnahmen für die<br />

zukünftige Entwicklung unserer Innen-<br />

städte aufzuzeigen. Als Mitglied dieses<br />

Arbeitskreises hat die <strong>Stadt</strong> Gelsenkir-<br />

chen in der Arbeitsgruppe ”Neue For-<br />

men der Zusammenarbeit (Public Pri-<br />

vate Partnership – PPP)“ eine Projekti-<br />

dee für die Innenstadt Buer entwickelt<br />

und mit der am 25. April 2000 gegrün-<br />

deten Buer Management GmbH (BMG)<br />

einen Kooperationsvertrag geschlossen<br />

mit dem Ziel, die Innenstadt Buer zu re-<br />

vitalisieren.<br />

Der vorliegende Bericht fasst die Er-<br />

gebnisse des städtebaulichen Leitplans<br />

zur Entwicklung der Innenstadt Buers<br />

zusammen. Das Konzept wurde inter-<br />

disziplinär erarbeitet:<br />

� Das Büro für Raumplanung und<br />

Kommunikation (Dipl.-Ing. Ursula<br />

Stein) war mit der Konzeption des<br />

Beteiligungsprozesses und der Mo-<br />

deration der Werkstattgespräche<br />

beauftragt.<br />

� Das PRISMA INSTITUT für Handels-,<br />

<strong>Stadt</strong>- und Regionalforschung<br />

GmbH lieferte Ergebnisse einer Ein-<br />

zelhandelsstrukturanalyse.<br />

� Das Büro Pesch & Partner lieferte<br />

Beiträge zur augenblicklichen städ-<br />

tebaulichen Situation und zu mögli-<br />

chen Entwicklungsszenarien der In-<br />

nenstadt Buer.<br />

Die Konzepte wurden in enger Abstim-<br />

mung mit politischen Mandatsträgern,<br />

der Buer Management Gesellschaft,<br />

Vertretern von Interessenverbänden<br />

und des örtlichen Einzelhandels (vgl.<br />

Teilnehmerliste im Anhang) erarbeitet.<br />

In drei Werkstattgesprächen zwischen<br />

dem 9. März 2001 und dem 21. Juni<br />

2001 wurden die einzelnen Arbeitser-<br />

gebnisse präsentiert und zur Diskussi-<br />

on gestellt.<br />

1.1. Anlass des Leitplans<br />

Die Situation der rund 13 Hektar gro-<br />

ßen Innenstadt Buer hat sich in den<br />

letzten Jahren kontinuierlich verschlech-<br />

tert. Eine Bilanz der Verwaltung weist<br />

schleichenden Attraktivitätsverlust,<br />

leerstehende Ladenlokale und Mängel<br />

in der Infrastruktur als Probleme aus.<br />

Im November 2000 standen insgesamt<br />

18 Ladenlokale leer. Abwanderung<br />

und Leerstand mindern die Angebots-<br />

vielfalt der Innenstadt Buer und damit<br />

ihre Attraktivität in erheblichem Maße.<br />

Der Leitplan soll Wege aufzeigen,<br />

wie die Innenstadt Buer sich in der<br />

Konkurrenz zu anderen Standorten be-<br />

haupten und verbessern kann. Dabei<br />

soll der Blick nicht auf die kurzfristige<br />

Behebung der Negativ-Symptome be-<br />

schränkt bleiben. Das Hauptaugenmerk<br />

ist vielmehr auf eine langfristige Strate-<br />

gie zu richten, die insbesondere auf die<br />

Synergieeffekte unterschiedlicher Hand-<br />

lungsfelder und die Abstimmung pri-<br />

vater und öffentlicher Aktivitäten zu ei-<br />

nem geschlossenen Konzept gerich-<br />

tet ist.


1.2 Tendenzen der<br />

Innenstadtentwicklung<br />

Lange Zeit waren die Innenstädte der<br />

Ort, an dem sämtliche ”Nervensträn-<br />

ge” des städtischen Lebens zusammen-<br />

liefen und der von der Bevölkerung so-<br />

wohl als funktionale als auch als for-<br />

male und symbolische Mitte begrif-<br />

fen wurde. Die Innenstädte waren mit<br />

den Zentralen weltlicher, geistiger und<br />

ökonomischer Macht besetzt: an den<br />

Marktplätzen versammelten sich Rat-<br />

häuser, Kirchenbauten, Gilde- und Kon-<br />

torhäuser.<br />

Unter veränderten wirtschaftlichen<br />

und gesellschaftlichen Rahmenbedin-<br />

gungen haben die Innenstädte die-<br />

se Exklusivität eingebüßt. Sie erwiesen<br />

sich aber als erstaunlich anpassungs-<br />

fähig: So sind beispielsweise produzie-<br />

rende Handwerksbetriebe zugunsten<br />

von Einzelhandelsgeschäften und gas-<br />

tronomischen Einrichtungen aus dem<br />

Bild unserer Innenstädte gewichen.<br />

Die Anpassung an veränderte Rah-<br />

menbedingungen vollzieht sich ge-<br />

wöhnlich mit zeitlicher Verzögerung.<br />

Diese Phasen der Verzögerung sind<br />

Phasen der Krise. Sie sind aber ge-<br />

zwungenermaßen auch Phasen der<br />

Neuorientierung und damit potenzieller<br />

Beginn einer neuen Wertzuweisung.<br />

Die folgende skizzenhafte Zusam-<br />

menstellung gibt einen Überblick über<br />

die Rahmenbedingungen, die augen-<br />

blicklich für einen erneuten Anpas-<br />

sungsdruck der Innenstädte verant-<br />

wortlich sind. Viele dieser Rahmenbe-<br />

dingungen haben gerade erst begon-<br />

nen wirksam zu werden, die Folgen<br />

sind in Gänze noch nicht absehbar.<br />

� Funktionale Segregation<br />

Mit Beginn der industriellen Revoluti-<br />

on – und damit des arbeitsteiligen Pro-<br />

duzierens – haben die Innenstädte ei-<br />

nen großen Teil ihrer prägenden Nut-<br />

zungsmischung eingebüßt. Innenstäd-<br />

te sind heute meist von Einzelhandels-<br />

und Dienstleistungseinrichtungen so-<br />

wie durch öffentliche Einrichtungen<br />

geprägt. Nur noch in Ausnahmefällen<br />

sind sie Standort des produzierenden<br />

Gewerbes.<br />

Während diese Entwicklung weit-<br />

gehend abgeschlossen ist, machen sich<br />

heute auch innerhalb des Einzelhan-<br />

dels Segregationstendenzen bemerk-<br />

bar. Ökonomisch erfolgreiche Einzel-<br />

handelsformen, wie großflächige Ver-<br />

brauchermärkte und SB-Warenhäuser,<br />

finden in den zumeist kleinteilig struk-<br />

turierten Innenstädten keinen Platz und<br />

bevorzugen Standorte mit weiträumi-<br />

gem Parkplatzangebot am <strong>Stadt</strong>rand.<br />

Die Wohnnutzung hat in den In-<br />

nenstädten – nicht zuletzt wegen der<br />

hohen Bodenpreise – stark abgenom-<br />

men. Viele Innenstädte werden nach<br />

Geschäftsschluss zu ”Geisterstädten”.<br />

� Mobilität<br />

Die gestiegene Mobilität lässt heute<br />

Kunden und Besucher zwischen meh-<br />

reren Innenstädten einer Region oder<br />

auch eines ganzen Bundeslandes aus-<br />

wählen. Die Monopol-Stellung ei-<br />

ner einzigen Innerstadt innerhalb ei-<br />

ner Region ist nicht länger existent.<br />

Die Erwartungshaltung eines Besu-<br />

chers an eine Innenstadt resultiert heu-<br />

te aus dem Vergleich mehrerer Innen-<br />

städte. Im Rhein-Ruhrgebiet ist durch<br />

Beispiel: Großflächiges<br />

SB-Warenhaus in der<br />

<strong>Stadt</strong>peripherie<br />

7


8<br />

die räumliche Nähe vieler Innenstädte<br />

und die Vernetzung dieser Innenstäd-<br />

te durch leistungsfähige Verkehrssys-<br />

teme diese Konkurrenzsituation beson-<br />

ders stark.<br />

Der eigene Pkw ist zur bestimmen-<br />

den Mobilitätsform geworden: Einzel-<br />

handelseinrichtungen mit großräumli-<br />

chen Parkplatzangeboten werden oft<br />

den fußläufigen Lagen in den Innen-<br />

städten vorgezogen.<br />

� Globalisierung<br />

Der Konsument orientiert sich heute<br />

oft eher an global verbreiteten Marken<br />

als an lokalen Orten, d. h., der Ort des<br />

Kaufs tritt hinter der Bedeutung des<br />

Markennamens zurück. So spielt es für<br />

den Kunden eine untergeordnete Rolle,<br />

ob er zum Beispiel einen ”Nike-Turn-<br />

schuh” in einer Industriehalle am <strong>Stadt</strong>-<br />

rand oder in einem architektonisch<br />

hochwertig gestalteten Fachgeschäft in<br />

der Innenstadt kauft.<br />

Auch die räumliche Nähe von Ein-<br />

zelhandelseinrichtungen wird als Stand-<br />

ortvorteil für die Innenstadt künftig<br />

immer seltener zum Tragen kommen,<br />

wenn der vergleichende Kauf im<br />

WorldWideWeb bequemer und schnel-<br />

ler organisiert werden kann.<br />

Die Innenstadt als öffentlicher<br />

Raum ist ein europäisches Phänomen:<br />

In allen europäischen Ländern war die<br />

<strong>Stadt</strong> der Ort funktionaler Überlage-<br />

rung, des sozialen Ausgleichs und kul-<br />

tureller Kundgebung. Als gemeinsa-<br />

me europäische Erfahrung kann die In-<br />

nenstadt - bei zunehmender Durch-<br />

dringung verschiedener Kulturen – mit<br />

identifikatorischen Symbolen als Prä-<br />

sentationsfläche kultureller Vielfalt und<br />

Gemeinsamkeit genutzt werden.<br />

� Freizeit<br />

Die im 20. Jahrhundert stark gestiege-<br />

ne Produktivität hat dazu geführt, dass<br />

für die Herstellung und den Vertrieb<br />

von Waren oder die Erbringung von<br />

Dienstleistungen immer weniger Men-<br />

schen benötigt werden – mit der Fol-<br />

ge einer Neuverteilung der Arbeitszeit<br />

und einer Zunahme der Freizeit. Dass<br />

die durchschnittliche Kinderzahl je Fa-<br />

milie – und damit der Aufwand für die<br />

Kinderbetreuung – deutlich gesunken<br />

sind, hat ebenfalls zu einer Zunahme<br />

individueller ”Freizeit” geführt. So wird<br />

das Einkaufen in der Innenstadt neben<br />

der Bedarfsdeckung mit Gütern zuneh-<br />

mend auch den Charakter einer Frei-<br />

zeitbeschäftigung annehmen.<br />

Die hier aufgezeigten Rahmenbe-<br />

dingungen geben der Fachwelt An-<br />

lass zu sehr unterschiedlichen Entwick-<br />

lungsaussichten der Innenstädte: Die<br />

Prognosen reichen vom ”Aufgehen der<br />

Innenstädte in der Region” bis hin zur<br />

Renaissance der Innenstädte als öf-<br />

fentlicher Raum und regionbezogene<br />

räumlich-symbolische Mitte im Zeitalter<br />

globaler Ökonomie.<br />

Dieser Leitplan soll dazu beitragen,<br />

die Innenstadt Buer – unter Berück-<br />

sichtigung veränderter Rahmenbedin-<br />

gungen – so zu positionieren, dass sie<br />

durch Aktivierung möglichst vieler Syn-<br />

ergieeffekte weiterhin als symbolische<br />

Mitte und emotionaler Bezugspunkt<br />

dienen kann.


2. BESTANDSERHEBUNG<br />

2.1. Historische Einordnung<br />

� Mittelalter<br />

Im 13. Jahrhundert bilden sechs Bau-<br />

ernhöfe, die sich an der Quelle der<br />

Springe angesiedelt hatten, das Dorf<br />

Buer. Mitte des 15. Jahrh. wird Buer<br />

zur ”Freiheit” erhoben, d. h. zu einem<br />

Sonderbezirk mit stadtähnlichen Rech-<br />

ten, der direkt dem Landesherrn unter-<br />

stellt ist. Der Geltungsbereich der Frei-<br />

heit wird mit der Errichtung von Ver-<br />

teidigungsanlagen räumlich dokumen-<br />

tiert, Rechts- und Siedlungsraum fallen<br />

damit zusammen. Die Umwehrung der<br />

Freiheit Buer mit Wall, Graben und He-<br />

cke bietet einerseits Schutz vor äuße-<br />

rer Bedrohung, andererseits wird mit<br />

dieser Anlage der Ausdehnungsbereich<br />

der inneren Siedlungsentwicklung fest-<br />

gelegt.<br />

Das umwallte Siedlungsgebiet ist in<br />

3 Nachbarschaften unterteilt, die sich<br />

nach den drei ”<strong>Stadt</strong>toren” benennen:<br />

die Ober-, Nieder- und Märker-Nach-<br />

barschaft.<br />

Buer liegt am Kreuzungsbereich<br />

der Handels- und Verkehrsstraßen Bo-<br />

chum–Dorsten und Recklinghausen–<br />

Essen. Die Hochstraße zeichnet den<br />

Verlauf der Verbindung Bochum–Dors-<br />

ten nach, damit fallen innere und über-<br />

regionale Erschließung in der Hochstra-<br />

ße zusammen (zum Ärgernis der maut-<br />

pflichtigen überregionalen Straßenbe-<br />

nutzer).<br />

Buer ist fortan mit Kirche und<br />

Markt, jedoch nicht mit einem reprä-<br />

sentativen Rathaus ausgestattet (ob-<br />

wohl es Bürgermeister und Ratsher-<br />

ren gibt).<br />

Quelle:<br />

Buer im Bild – einst<br />

und jetzt; Schriftenreihe<br />

zur Ortskunde - Heft<br />

5, 1993, Seite 9<br />

Die Hochstraße hat<br />

sich von einer „Dorfstraße“<br />

zur Hauptgeschäftsstraßeentwickelt.<br />

Der Urbanusturm<br />

steht in der Blickachse<br />

der Hochstraße<br />

Quelle:<br />

Buer im Bild – einst<br />

und jetzt; Schriftenreihe<br />

zur Ortskunde -<br />

Heft 5, 1993, Seite 10<br />

und 95<br />

9


10<br />

Die Rottmannsiepe<br />

verläuft im Bereich<br />

ehemaliger Hinterhöfe<br />

Situation heute<br />

Neue Flächen für den<br />

Einzelhandel: Totalabriss<br />

zwixchen De-lachevallerie-Straße<br />

und<br />

Hochstraße<br />

Quelle:<br />

Buer im Bild – einst<br />

und jetzt; Schriftenreihe<br />

zur Ortskunde - Heft<br />

5, 1993, Seite 32<br />

Historische Kaufhausarchitektur<br />

am Goldbergplatz


� Industrielle Revolution<br />

Erst im letzten Jahrzehnt des 19. Jahr-<br />

hunderts erobert der Bergbau die Ge-<br />

biete nördlich der Emscher und damit<br />

auch das Siedlungsgebiet Buers. Buer<br />

selbst ist nicht Zentrum des einsetzen-<br />

den Wachstums, das Wachstum be-<br />

wegt sich vielmehr auf Buer zu. Fort-<br />

an beginnt sich das Gebiet zwischen<br />

Zeche Hugo und Buer mit Industrie-<br />

und Zechenanlagen sowie Wohnge-<br />

bieten für Arbeiter zu füllen. Zwischen<br />

1858 und 1914 schnellt die Einwoh-<br />

nerzahl von 4.100 auf 88.413 Einwoh-<br />

ner hoch.<br />

Das relativ kleine Kernstadtgebiet<br />

von Buer – also die ”alte Mitte” - ent-<br />

wickelt sich zum Standort von Einzel-<br />

handel und Verwaltung. Ablesbar ist<br />

das auch heute noch an der großstädti-<br />

schen Kaufhausarchitektur und dem re-<br />

präsentativen Rathaus.<br />

� Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

Innere und äußere Erschließung der In-<br />

nenstadt Buer sind nun voneinander<br />

getrennt. Als Haupterschließungs- und<br />

Durchgangsstraße zeichnet fortan die<br />

De-la-Chevallerie Straße die Lage der<br />

östlichen Wallanlagen nach.<br />

Inzwischen zeigt sich, dass wäh-<br />

rend des stürmischen Wachstums der<br />

industriellen Revolution nur vereinzelt<br />

Flächen als <strong>zentrum</strong>snahe Grünanlagen<br />

von der Besiedlung freigehalten wer-<br />

den konnten.<br />

Anfang der achziger Jahre werden<br />

Teile der historische Bebauungen zwi-<br />

schen Hochstraße und De-la-Chevalle-<br />

rie-Straße zugunsten neuer Einzelhan-<br />

delsstrukturen abgebrochen.<br />

Das Gebiet zwischen Hochstraße und<br />

Hagenstraße wird mit dem Ausbau<br />

der Rottmannsiepe und der Luciagas-<br />

se neu erschlossen. Mit dieser Maß-<br />

nahme werden zusammenhängende<br />

Siedlungsblöcke zerteilt und ehemali-<br />

ge ”Hinterhoflagen” an die öffentliche<br />

Straßenseite verlegt.<br />

2.2 Städtebauliche Situation heute<br />

2.2.1 Historische Prägungen<br />

Der historische Grundriss der Innen-<br />

stadt Buer ist auch heute noch in wei-<br />

ten Teilen ablesbar. Die Grenzen der<br />

ehemaligen Freiheit Buer wird durch<br />

den Verlauf der De-la-Chevallerie-Stra-<br />

ße und der Freiheit räumlich deutlich<br />

nachgezeichnet. St.-Urbanus-Kirche<br />

und Marktplatz verweisen – trotz der<br />

stürmischen Entwicklung während der<br />

industriellen Revolution – auf die Kon-<br />

tinuität Buers als Zentrum. Nachhaltig<br />

bestätigt wurde dieses Zentrum mit der<br />

Errichtung des repräsentativen Rathau-<br />

ses und architektonisch anspruchsvol-<br />

ler Kaufhäuser. Die auch heute noch er-<br />

lebbare Konzentration der historischen<br />

Kaufhausarchitektur im vergleichswei-<br />

se kurzen Verlauf der Hochstraße ist als<br />

historische Besonderheit zu bewerten.<br />

2.2.2 Städtebauliche Vorgaben<br />

Die Innenstadt ist städtebaulich sehr<br />

unterschiedlich geprägt. Im Wesentli-<br />

chen zeichnen sich drei Bereiche ab:<br />

� Der Bereich zwischen Rottmannsie-<br />

pe/Luciagasse und De-la-Chevalle-<br />

rie-Straße durch Einrichtungen des<br />

Einzelhandels<br />

11


� Das Gebiet zwischen Rottmannsie-<br />

pe/Luciagasse und Hagenstraße<br />

durch die Mischung aus Einzelhan-<br />

del und Wohnen<br />

� Das Gebiet im Bereich des Rathaus-<br />

platzes durch Dienstleistungsange-<br />

bote und öffentliche Einrichtungen<br />

Alter Baumbestand bereichert in vielen<br />

Abschnitten der Innenstadt das <strong>Stadt</strong>-<br />

bild. Mit öffentlichen Grünbereichen ist<br />

die Innenstadt Buer dagegen nur in be-<br />

scheidenem Umfang ausgestattet (Platz<br />

an der Horster Straße, Park an der<br />

Springestraße, Park zwischen Königs-<br />

wiese und Mühlenstraße). Diese ver-<br />

netzen die Innenstadt Buer nur unzu-<br />

reichend mit dem landschaftlichen Frei-<br />

räumen.<br />

Der Bereich östlich der De-la-Che-<br />

vallerie-Strasse ist durch Wohnnutzung<br />

geprägt, die lediglich entlang der De-<br />

la-Chevallerie-Straße durch Einzelhan-<br />

del und Dienstleistung überlagert wird.<br />

Nördlich der Innenstadt erstreckt sich<br />

ein Gebiet, in dem Dienstleistungsnut-<br />

zungen, öffentlichen Einrichtungen und<br />

Betriebsgebäude dominieren.<br />

Westlich der Hagenstraße geht die<br />

Innenstadt Buer in ein Wohngebiet<br />

über, an der Hagenstraße kommt es<br />

zur Überlagerung durch Einzelhandels-<br />

und Dienstleistungseinrichtungen.<br />

Südlich der Freiheit erstreckt sich<br />

ein durch öffentliche Einrichtungen<br />

(Spielplatz, Gemeinde<strong>zentrum</strong>, Kran-<br />

kenhaus, Post) geprägtes Gebiet.<br />

2.2.3 Räumliche Orientierung<br />

Woran kann sich der Besucher der Bue-<br />

rer Innenstadt orientieren? Wie kann er<br />

sich einen Überblick über die räumliche<br />

Organisation verschaffen und was er-<br />

leichtert die Erinnerung an diese räum-<br />

liche Organistion? Diese Fragen weisen<br />

auf die Bedeutung unverwechselbarer<br />

”Orte” im <strong>Stadt</strong>gefüge hin.<br />

Orte sind Stellen, an denen wir<br />

emotional gestimmt werden. Für die<br />

räumliche Erinnerung und die Orien-<br />

tierung sind solche Orte sehr wich-<br />

tig. Einprägsam sind Orte dann, wenn<br />

sie leicht lesbar und verständlich sind,<br />

wenn sie sich also vor dem Hinter-<br />

grund der übrigen Eindrücke leicht he-<br />

rauslösen lassen. Für die Buerer Innen-<br />

stadt haben diesbezüglich Bedeutung<br />

� Sicht- u. Merkzeichen wie der Kirch-<br />

turm, der Rathausturm sowie be-<br />

sonders einprägsame Gebäude wie<br />

das Weiserhaus, der Alsbergbau<br />

oder das Karstadt-Gebäude<br />

� Strategische Punkte wie Marktplatz,<br />

der zentrale Omnibusbahnhof so-<br />

wie Museum, VHS und Kino an der<br />

Horster Straße oder das ”Tor” zum<br />

Rathausplatz und die ehemalige<br />

”Nedernporte” (Kreuzung Hochstra-<br />

ße/Hagenstraße)<br />

� Grenzlinien wie die De-la-Chevalle-<br />

rie-Straße, die das <strong>Stadt</strong>gebiet glie-<br />

dern<br />

2.2.4 Erschließung, öffentliche Ver-<br />

kehrsmittel, ruhender Verkehr,<br />

� Erschließung<br />

Die De-la-Chevallerie-Straße sowie<br />

die Königswiese als nördliche und die<br />

Cranger bzw. Kurt-Schumacher-Stra-<br />

ße als südliche Fortsetzungen sind die<br />

wichtigsten Anbindungen der Innen-<br />

stadt Buer an das überregionale Stra-<br />

Der Rathausturm fungiert<br />

als wichtiges<br />

Merk- und Sichtzeichen<br />

13


14<br />

ßennetz. Die Horster Straße bindet die<br />

<strong>Stadt</strong>teile Beckhausen und Horst, die<br />

Goldbergstraße den <strong>Stadt</strong>teil Resse an<br />

die Innenstadt Buer an.<br />

Für den östlichen Teil der Innen-<br />

stadt erfüllt die De-la-Chevallerie-Stra-<br />

ße unmittelbar Erschließungsfunktion:<br />

von ihr aus werden das Parkhaus bzw.<br />

der Marktplatz angesteuert. Hagenstra-<br />

ße, Rottmannsiepe und Luciagasse er-<br />

schließen den westlichen Teil der In-<br />

nenstad. Wegen der räumlichen Enge<br />

sind diese Straßen als Einbahnstra-<br />

ßen ausgebildet. Von der Rottmann-<br />

siepe wird ein weiteres Parkhaus er-<br />

schlossen.<br />

� Öffentlicher Verkehr<br />

Die Innenstadt Buer ist durch <strong>Stadt</strong>-<br />

und Schnellbuslinien mit den angren-<br />

zenden <strong>Stadt</strong>teilen und Städten ver-<br />

bunden. Die <strong>Stadt</strong>bahnlinien 301 und<br />

302 stellen die Verbindung zur Gel-<br />

senkirchener Innenstadt, nach Bochum<br />

und zum <strong>Stadt</strong>teil Horst her. Am zen-<br />

tralen Omnibusbahnhof bzw. am Gold-<br />

bergplatz werden sämtliche Umsteige-<br />

beziehungen unter den Linien und zu<br />

den <strong>Stadt</strong>bahnlinien sichergestellt. Die<br />

maximale Entfernung zur nächstgele-<br />

genen Bus - bzw. <strong>Stadt</strong>bahnhaltestelle<br />

beträgt im Bereich der Innenstadt Buer<br />

ca. 250 Meter. Taxistände befinden<br />

sich am zentralen Omnibusbahnhof<br />

und an der Hagenstraße/Ecke Freiheit.<br />

� Ruhender Verkehr, Parkplätze<br />

In allen Bereichen der Innenstadt Buer<br />

gilt ein Anwohnerparkrecht, das mit<br />

kostenpflichtiger Parkscheinregelung<br />

bzw. kostenloser Parkscheibenregelung<br />

überlagert ist.<br />

Die wichtigsten zentralen Stellplatz-<br />

anlagen sind die Parkhäuser an De-la-<br />

Chevallerie-Straße und Rottmannsiepe<br />

sowie der Marktplatz.


16<br />

Abstraktion der städtebaulichen<br />

Situation<br />

Stärken<br />

2.2.5 Abstraktion der städtebau-<br />

lichen Situation<br />

Als überregionale Straße begrenzt die<br />

De-la-Chevallerie-Straße die Innenstadt<br />

Buer im Osten. Die Straßenräume der<br />

De-la-Chevallerie-Straße und der Frei-<br />

heit gliedern den <strong>Stadt</strong>grundriss Buers<br />

und ermöglichen die Erkennbarkeit der<br />

historischen <strong>Stadt</strong>grenze.<br />

Die westliche Innenstadt-Gren-<br />

ze ist räumlich nicht ablesbar, Wohn-<br />

gebiet und Innenstadt bilden vielmehr<br />

eine ”Schnittmenge”. Die westliche Er-<br />

schließung wirkt sich räumlich nicht<br />

gliedernd aus. Dichter Einzelhandelsbe-<br />

satz setzt sich entlang der Horster Stra-<br />

ße fort.<br />

2.2.6 Stärken<br />

Unabhängig von allen später verfolg-<br />

ten Maßnahmen ist es wichtig, sich<br />

über das Ortstypische und das Beson-<br />

dere eines Ortes Klarheit zu verschaf-<br />

fen: Alle städtebaulichen Maßnahmen<br />

sollten nach Möglichkeit diese Qualitä-<br />

ten unterstützen.<br />

Buer ist mit prägnanten Zeichen sei-<br />

ner Geschichte ausgestattet:<br />

� Die Hochstraße, einst die inne-<br />

re Hauperschließung und Fernver-<br />

bindung zwischen Dorsten und Bo-<br />

chum, ist heute der Hauptboule-<br />

vard der Innenstadt Buer. Der in der<br />

jeweiligen räumlichen Achse der<br />

Hochstraße stehende (leider teilwei-<br />

se zerstörte) Kirchturm der St.-Urba-<br />

nus-Kirche unterstreicht die Bedeu-<br />

tung dieser Straße.


� Der historische <strong>Stadt</strong>grenze ist mit<br />

dem Verlauf der Freiheit und der<br />

De-la-Chevallerie-Straße heute<br />

noch dokumentiert. Zu diesen Sei-<br />

ten zeigt sich die Innenstadt Buers<br />

deshalb als zusammenhängendes<br />

räumliche Ensemble.<br />

� Im Verlauf der Hochstraße versam-<br />

meln sich hervorragende Beispiele<br />

historischer Kaufhausarchitektur.<br />

� Der Marktplatz besitzt historische<br />

Kontinuität.<br />

Die Innenstadt Buer verfügt über weite-<br />

re Orte besonderer Prägung:<br />

� das Ensemble aus St.-Urbanus-Kir-<br />

che und Teilen der Randbebauung,<br />

� den Marktplatz mit Markthalle,<br />

� den Bereich Museum, Kirche, Volks-<br />

hochschule (Konzentration kulturel-<br />

ler Einrichtungen),<br />

� den Platz an der Horster Straße mit<br />

den angrenzenden gastronomi-<br />

schen Angeboten.<br />

2.2.7 Handlungsbedarf<br />

Aus der Bestandsaufnahme, die die<br />

städtebaulichen Prägungen, vorhande-<br />

ne Stärken, aber auch eine Reihe räum-<br />

licher und funktionaler Defizite auf-<br />

zeigt, resultiert folgender städtebauli-<br />

cher Handlungsbedarf:<br />

� Die nördliche Innenstadt-Grenze ist<br />

räumlich unzureichend definiert, die<br />

Zugänge zur Innenstadt sind nicht<br />

ablesbar. Die nordöstliche Rand-<br />

bebauung nimmt zu wenig Bezug<br />

auf den Kirchplatz der St.-Urbanus-<br />

Kirche.<br />

Oben:<br />

An der Hochstraße<br />

konzentriert sich die<br />

historische Kaufhausarchitektur<br />

Unten:<br />

Nördliche Randbebauung<br />

des St.-Urbanus-Kirchplatzes<br />

Handlungsbedarf<br />

17


18<br />

Fehlender räumlicher<br />

Abschluss im Bereich<br />

der Karstadt-Warenanlieferung<br />

Der Eingang zum Goldbergplatz<br />

ist räumlich<br />

nicht definiert<br />

� Die Verbindung zwischen Markt-<br />

platz und Hochstraße ist unterent-<br />

wickelt und deshalb nicht nach-<br />

vollziehbar. Der Markt ist gestalte-<br />

risch vernachlässigt und wird nicht<br />

als ”Highlight” der Innenstadt prä-<br />

sentiert. Die Raumkanten des Mark-<br />

tes sind unterentwickelt bzw. feh-<br />

len ganz.<br />

� Mit der Etablierung der Rottmann-<br />

siepe und der Luciagasse als Er-<br />

schließung der westlichen Innen-<br />

stadt sind ehemalige Hinterhofla-<br />

gen einsichtig geworden. Teile der<br />

Bebauung, ihrem städtebaulichen<br />

Zusammenhang entrissen, tragen<br />

nicht zur Definition des Straßen-<br />

raums bei.<br />

� Die westliche Grenze der Innen-<br />

stadt ist nur schwer ablesbar und<br />

die Orientierung dadurch erschwert.<br />

� Die historischen Wegebeziehun-<br />

gen über die De-la-Chevallerie-Stra-<br />

ße hinweg sind vernachlässigt, die<br />

angrenzenden Wohnquartiere von<br />

der Innenstadt abgeschnitten. Die<br />

”<strong>Stadt</strong>tore” in diesem Bereich sind<br />

nicht ablesbar, Querungshilfen über<br />

die De-la-Chevallerie-Straße hinweg<br />

unterentwickelt.<br />

� Der Park an der Springestraße ist<br />

durch die Lage des zentralen Om-<br />

nibusbahnhofs von der Innenstadt<br />

abgehängt. Das Potenzial einer<br />

städtebaulichen Zuordnung von öf-<br />

fentlicher Parkanlage und <strong>Stadt</strong>ein-<br />

gang wird nicht ausgeschöpft.<br />

� Die Umsteigebeziehungen zwi-<br />

schen zentralem Omnibusbahnhof<br />

und den <strong>Stadt</strong>bahnhaltestellen sind<br />

über die De-la-Chevallerie- Straße<br />

hinweg organisiert.<br />

� Der Rathausplatz verfügt über keine<br />

den ganzen Raum erfassende Struk-<br />

tur. Das räumliche Erlebnis dieses<br />

Bereichs ist dadurch stark herabge-<br />

setzt.<br />

� Der Goldbergplatz ist räumlich nicht<br />

definiert und bildet zur De-la-Che-<br />

vallerie-Straße keinen ablesbaren<br />

Eingang aus.<br />

� Gestaltung und Nutzung der Passa-<br />

gen am Saturn-Kaufhaus und Robi-<br />

nienhof werden ihrer Bedeutung als<br />

wichtige Verbindungswege nicht<br />

gerecht.


3. SZENARIEN<br />

Alternative Szenarien beschreiben<br />

mögliche Entwicklungen der Innenstadt<br />

Buer. Bei unterschiedlichen Annahmen<br />

zeigen sie drehbuchartig Handlungs-<br />

spielräume für denkbare Entwicklungs-<br />

verläufe. Im Unterschied zu Prognosen<br />

oder Trends betonen Szenarien inner-<br />

halb bestimmter Handlungskorridore<br />

ausdrücklich die Einflussnahme der un-<br />

terschiedlichen Akteure auf die Neuori-<br />

entierung.<br />

Im ersten Werkstattgespräch wur-<br />

den drei Entwicklungsszenarien zur<br />

Diskussion gestellt:<br />

3.1 Szenario:<br />

”Top-Einkaufsadresse Buer”<br />

In diesem Szenario profiliert sich die In-<br />

nenstadt Buer als Mitkonkurrent unter<br />

regionalen Einzelhandelsagglomeratio-<br />

nen (Innenstädte und Einkaufszentren).<br />

Dabei wird ausdrücklich der Versuch<br />

unternommen, Anteile dieses Marktes<br />

hinzuzugewinnen.<br />

� Eine umfangreiche Erweiterung der<br />

Einzelhandelsangebote und Ver-<br />

kaufsflächen soll zu einer Stärkung<br />

der Innenstadt führen. Neue Einzel-<br />

handelsagglomerationen werden<br />

strategisch als Publikumsmagneten<br />

eingesetzt und führen zur allgemei-<br />

nen Belebung der Besucherzahlen<br />

innerhalb der Innenstadt Buer. Das<br />

neue Einzelhandelsangebot wird<br />

zur gezielten Schließung von Ange-<br />

botslücken genutzt.<br />

� Zur Ansiedlung der neuen großflä-<br />

chigen Einzelhandelsangebote sind<br />

Flächen am Rand der Innenstadt<br />

neu zu ordnen, zu entwickeln und<br />

mit dem vorhandenen Fußgänger-<br />

bereich zu verknüpfen. Dies führt<br />

zur räumlichen Ausdehnung der<br />

Fußgängerzone.<br />

� Die erhebliche Zuwachs der Einzel-<br />

handelsflächen führt zwangsläu-<br />

fig zum massiven Ausbau von Stell-<br />

plätzen für den ruhenden Verkehr.<br />

� Eine Belebung der Außenräume<br />

und Passagen erfolgt regelmäßig<br />

durch Verkaufsveranstaltungen und<br />

Unterhaltungsangebote (Straßen-<br />

musik und -theater etc.).<br />

”Top-Einkaufsadresse<br />

Buer”<br />

19


20<br />

”Buerer Profil. Pflege<br />

eigener Talente”<br />

3.2 Szenario: ”Buerer Profil.<br />

Pflege eigener Talente”<br />

Dieses Szenario sieht positive Entwick-<br />

lungschancen darin, das Besondere<br />

und Typische der Innenstadt Buer zu<br />

stärken und erlebbar zu machen. Die<br />

Innenstadt wird nicht ausschließlich als<br />

Einkaufs<strong>zentrum</strong>, sondern als Zusam-<br />

menspiel einer Vielzahl kultureller Phä-<br />

nomene angesehen, die sich in ihrer<br />

Wirkung gegenseitig stützen und damit<br />

die Bedeutung der Innenstadt als so-<br />

ziale, kulturelle und ökonomische Mit-<br />

te der <strong>Stadt</strong> wieder stärken. Aus städ-<br />

tebaulicher Perspektive sind damit fol-<br />

gende Maßnahmen verbunden:<br />

� Bestimmte Bereiche werden in ihrer<br />

Ensemblewirkung gestalterisch und<br />

räumlich aufgewertet und erhalten<br />

ein besonderes Nutzungsthema:<br />

– Der Markt und die Markthalle wer-<br />

den zu einem Bereich regionaler<br />

und internationaler Spezialitäten<br />

– Der St.-Urbanus-Kirchplatz wird zu<br />

einem Bereich ruhiger Gastronomie<br />

und gehobener künstlerischer Ver-<br />

anstaltungen<br />

– Der Bereich Museum/Volkshoch-<br />

schule/Schauburg wird zu einem<br />

Bereich kultureller Veranstaltungen<br />

– Der Platz an der Horster Straße wird<br />

für Außenraumkunst und Außeng-<br />

astronomie genutzt<br />

� Städtebauliche Mängel im Bestand<br />

werden beseitigt:<br />

– Der Goldbergplatz wird gestalte-<br />

risch und räumlich aufgewertet, er-<br />

gänzende Baumaßnahmen im Ein-<br />

mündungsbereich zur De-la-Cheval-<br />

lerie-Straße tragen zu einer markan-<br />

teren Ausbildung des Eingangs zur<br />

Innenstadt bei<br />

– Von der Straße einsehbare Hinter-<br />

hoflagen werden wieder baulich<br />

geschlossen<br />

� Durch die gestalterische, funktiona-<br />

le und räumliche Aufwertung des<br />

Wohnumfelds wird das Wohnen in<br />

der Innenstadt Buer nachhaltig sta-<br />

bilisiert. Baulücken werden dem<br />

Wohnungsbau zugeführt.


3.3 Szenario: ”Buerer Mix.<br />

Shopping und Kultur”<br />

Einkaufen in der Innenstadt Buer wird<br />

nicht länger ausschließlich als Bedarfs-<br />

deckung, sondern vielmehr als Freizeit-<br />

gestaltung und Form des Unterhaltung<br />

angesehen. Dieses Szenario trägt die-<br />

ser Einschätzung Rechnung. Mit der<br />

Stärkung und Profilierung der Innen-<br />

stadt Buer als kulturelles Zentrum wird<br />

die emotionale Bindung der Bewohner<br />

an ihre Innenstadt nachhaltig gestärkt.<br />

� Kulturelle Einrichtungen werden<br />

ausgebaut (Museum, Schauburg)<br />

bzw. neu errichtet und als Publi-<br />

kumsmagneten eingesetzt.<br />

� Mit dem Ausbau kultureller Aktivi-<br />

täten wird besonders das jugendli-<br />

che Publikum langfristig an die In-<br />

nenstadt Buer gebunden.<br />

� Der öffentliche Raum dient als Büh-<br />

ne für zahlreiche kulturelle Veran-<br />

staltungen, damit wird dem Erleb-<br />

nischarakter des Einkaufens beson-<br />

ders Rechnung getragen;<br />

� Angebotslücken im Einzelhandel<br />

werden geschlossen, exklusive Ein-<br />

zelhandelseinrichtungen gezielt an-<br />

geworben.<br />

”Buerer Mix. Shopping<br />

und Kultur”<br />

21


22<br />

4. LEITBILD UND MASSNAHMEN FÜR DIE INNENSTADT BUER<br />

In Buer fehlt ein leistungsfähigesParkleitsystem<br />

In den Diskussionen der Planungswerk-<br />

statt hat sich das Szenario ”Buerer Profil.<br />

Pflege eigener Talente” als sinnvoll und<br />

tragfähig herausgestellt. Dieses Leitbild<br />

sollte um wichtige Aspekte der verblei-<br />

benden Szenarien modifiziert und ange-<br />

reichert werden:<br />

� Das Einzelhandelsangebot wird um<br />

ein städtebaulich vertretbares Maß<br />

an Verkaufsfläche quantitativ erwei-<br />

tert. Diese neuen Verkaufsflächen<br />

werden gezielt zur Beseitigung von<br />

Angebotslücken genutzt.<br />

� Die Innenstadt Buer wird nicht nur<br />

als ”Verkaufs<strong>zentrum</strong>”, sondern aus-<br />

drücklich auch als kulturelles Zen-<br />

trum verstanden. Die kulturellen An-<br />

gebote sind demnach auszubauen.<br />

4.1 10-Punkte-Programm für die<br />

Innenstadt Buer<br />

Der historisch geprägte <strong>Stadt</strong>kern Buer<br />

macht lediglich einen Bruchteil der Sied-<br />

lungsfläche des <strong>Stadt</strong>teils aus. Nach wie<br />

vor konzentrieren sich zahlreiche zen-<br />

trale Funktionen und kulturelle Aktivitä-<br />

ten in der Innenstadt. Die zunehmende<br />

funktionale Entmischung und Suburba-<br />

nisierung hat jedoch zu einer ”Ausdün-<br />

nung” der Urbanität geführt. Gleichwohl<br />

verfügt die Innenstadt – neben ihrer Po-<br />

sition als regionales Einzelhandelszent-<br />

rum – immer noch über ein hohes Maß<br />

an symbolischer Bedeutung: Sie wird<br />

als räumlich-kulturelle Mitte und damit<br />

als emotionaler Bezugspunkt gebraucht.<br />

Die Maßnahmen zur Stärkung der<br />

Innenstadt Buer sollen sich in der Wei-<br />

se stabilisierend auswirken, dass Kri-<br />

sen und Strukturbrüche in Teilbereichen<br />

nicht zur existentiellen Bedrohung der<br />

ganzen Innenstadt führen können.<br />

Die zur Umsetzung des städtebau-<br />

lichen Leitbilds erforderlichen Maßnah-<br />

men lassen sich in einem 10-Punkte-<br />

Programm zusammenfassen.<br />

(1) Vernetzung Landschaft,<br />

Freizeit und Kultur<br />

Die Buerer Innenstadt steht im funktio-<br />

nalen Austausch mit den benachbarten<br />

Zentren, Wohngebieten und Erholungs-<br />

räumen.<br />

Für die angrenzenden Wohngebie-<br />

te hat die Buerer Innenstadt als Versor-<br />

gungs<strong>zentrum</strong> aber auch als Ort für Frei-<br />

zeitaktivitäten eine besondere Bedeu-<br />

tung. Die Innenstadt sollte daher aus<br />

den angrenzenden Wohnquartieren<br />

über ein komfortables Rad- und Fußwe-<br />

genetz gut erreichbar sein. Hinzu kommt<br />

die Einbindung in weiterreichende Fuß-<br />

und Radwegenetze. So können die Tras-<br />

senverläufe ehemaliger Zechenbah-<br />

nen in das Rad- und Fußwegenetz ein-<br />

gebunden werden und die Innenstadt<br />

mit den Landschafts- und Freizeitgebie-<br />

te im Buerer Süden vernetzen. Eine ein-<br />

heitliche Kennzeichnung sowie Entfer-<br />

nungs- und Richtungshinweise verbes-<br />

sern die Orientierungsmöglichkeiten für<br />

die Nutzer.


(2) Verkehr<br />

Der Bereich des Zentralen Omnibus-<br />

bahnhofes wird städtebaulich neu ge-<br />

ordnet. Ein Busterminal (Inselbussteig<br />

mit acht unabhängig voneinander anzu-<br />

fahrenden Halteplätzen sowie vier War-<br />

tepositionen) erhöht den Umsteigekom-<br />

fort. Der Flächengewinn wird zur bes-<br />

seren Anbindung des Grünzugs Sprin-<br />

gestraße an die Innenstadt genutzt. Die<br />

Bushaltestellen im Bereich der Freiheit<br />

sind funktional und gestalterisch aufzu-<br />

werten. Die Ausgestaltung der Straßen-<br />

bahnhaltestelle ”Hagenstraße” ist auf<br />

das städtebauliche Konzept für den Be-<br />

reich der Horster Straße abzustimmen.<br />

Alle ÖPNV-Haltepunkte sind mit der Ein-<br />

richtung komfortabler Querungshilfen zu<br />

kombinieren.<br />

Die einheitliche Kennzeichnung der<br />

Parkplätze sowie ein elektronisches<br />

Parkleitsystem führen zu einer optimalen<br />

Auslastung der vorhandenen Stellplätze.<br />

Weil die Parkhäuser in der Buerer Innen-<br />

stadt durchgehend von anderen Nut-<br />

zungen überlagert sind (Erdgeschoss-<br />

nutzungen in der Rottmannsiepe, vor-<br />

gelagerte Ladenlokale in der Blindestra-<br />

ße), kommt der baulichen Aufwertung<br />

der Eingangsberei-che eine Schlüsselrol-<br />

le für die Auffindbarkeit und Akzeptanz<br />

der Parkhäuser zu.<br />

Der Bau einer öffentlicher Park- bzw.<br />

Tiefgarage im Bereich des Marktes ist<br />

hinsichtlich seiner technischen Reali-<br />

sierbarkeit und Kundenakzeptanz zu<br />

prüfen.<br />

Vernetzung Landschaft,<br />

Freizeit und Kultur<br />

Verkehr<br />

23


24<br />

Zugang zum Robinienhof<br />

(3) Attraktivitätssteigerung<br />

öffentlicher<br />

Räume<br />

(4) Beseitigung räumlicher<br />

Defizite<br />

(3) Attraktivitätssteigerung<br />

öffentlicher Räume<br />

Die durch den Umbau des Omnibus-<br />

bahnhofs frei werdenden Flächen wer-<br />

den zur Anlage eines kleinen Platzes<br />

genutzt, der den Park an der Springe-<br />

straße mit der Innenstadt verknüpft.<br />

Die eigenständige Gestaltung und die<br />

Integration von Spiel- und Sportange-<br />

boten setzen hier einen neuen städte-<br />

baulichen Akzent.<br />

Der St.-Urbanus-Kirchplatz bil-<br />

det einen städtebaulichen Höhepunkt<br />

der Buerer Innenstadt und sollte dem-<br />

entsprechend gestalterisch aufgewer-<br />

tet werden. Die Gestaltung ist auf die<br />

Randnutzungen abzustimmen (Außen-<br />

gastronomie, Akzentuierung von Ein-<br />

gangsbereichen und Straßenmündun-<br />

gen). Eine architektonisch anspruchs-<br />

volle Randbebauung zwischen St.-Ur-<br />

banus-Kirchplatz und De-la-Chevalle-<br />

rie-Straße vervollständigt diesen Be-<br />

reich zu einem Ensemble. Die Passage<br />

am Saturn-Kaufhaus ist zu einer ange-<br />

messenen Fußwegeverbindung auszu-<br />

bauen.<br />

Der Marktplatz sollte in seiner äs-<br />

thetischen Wirkung und seiner Ge-<br />

brauchsqualität ebenfalls verbessert<br />

werden. Die Verbindung zur Hochstra-<br />

ße ist aufzuwerten. Weiter wird die<br />

Ausbildung einer Raumkante zur De-la-<br />

Chevallerie-Straße vorgeschlagen. Die<br />

Neugestaltung des Marktplatzes sollte<br />

klare Hinweise auf die Lage der Robini-<br />

enhof-Passage liefern. Die Randnutzun-


gen sind auf die Marktplatznutzung ab-<br />

zustimmen.<br />

Der Robinienhof ist räumlich zu prä-<br />

zisieren, d. h. unübersichtliche Ne-<br />

benräume sind zu schließen oder dem<br />

Hauptraum eindeutig zuzuordnen.<br />

Der Zugang vom Marktplatz ist gestal-<br />

terisch und funktional so aufzuwer-<br />

ten, dass der öffentliche Charakter die-<br />

ses Weges unmissverständlich zu Gel-<br />

tung kommt (Lichtkonzept, Öffnung<br />

zum Sparkassengebäude, Schaufens-<br />

ter oder Vitrinen, Ausbildung einer auf<br />

den Marktplatz übergreifenden Struk-<br />

tur). Publikumswirksame Randnutzun-<br />

gen sind zu etablieren (Umnutzung des<br />

Parkhaus-Erdgeschosses und der Spar-<br />

kasse).<br />

Die Hochstraße ist als ”Rückgrat”<br />

der Buerer Innenstadt mit besonderen<br />

Motiven zu belegen (Lichtkonzept, kon-<br />

krete oder abstrakte Verweise auf die<br />

Historie der Hochstraße). Die histori-<br />

sche Kaufhausarchitektur der Hochstra-<br />

ße ist besser in Szene zu setzen (Ge-<br />

bäudebeleuchtung, Ersatz der Vordä-<br />

cher durch architektonisch anspruchs-<br />

volle Konstruktionen).<br />

(4) Beseitigung räumlicher Defizite<br />

Mit dem Bau der Rottmannsiepe ist es<br />

zum Aufschluss von Hinterhoflagen ge-<br />

kommen. Mit Hilfe von Neubauten ist<br />

dieser Bereich gestalterisch aufzuwer-<br />

ten und als städtischer Straßenraum in<br />

seiner räumlichen Erlebbarkeit zu stei-<br />

gern.<br />

Einsichtige Hinterhoflagen im Be-<br />

reich der Karstadt-Warenanlieferung<br />

und des Finanzamts sind baulich zu<br />

schließen.<br />

Im Bereich St.-Urbanus-Kirchplatz/<br />

De-la-Chevallerie-Straße muss es durch<br />

architektonisch anspruchsvolle Ge-<br />

bäude zur Bildung einer angemesse-<br />

nen <strong>Stadt</strong>kante kommen. Der St.-Ur-<br />

banus-Kirchplatz ist mit einer einheitli-<br />

chen Oberflächengestaltung zu verse-<br />

hen. Höhenversprünge und zergliedern-<br />

de Pflanzflächen sind zu beseitigen. Die<br />

vorhandenen Bäume sind in ihrer räum-<br />

lichen Proportion unmaßstäblich und<br />

deshalb durch Neubepflanzung zu er-<br />

setzen.<br />

Der Rathausplatz soll durch eine<br />

raumübergreifende Struktur als Gesam-<br />

traum erlebbar werden. Mit der gestal-<br />

terischen und räumlichen Aufwertung<br />

des St.-Urbanus-Kirchplatzes, des Rat-<br />

hausplatzes/Goldbergplatzes sowie des<br />

Platzes an der Horster Straße ergeben<br />

sich für den Besucher aus jeder Richtung<br />

prägnante Eingangssituationen zur In-<br />

nenstadt Buer.<br />

(5) Buerer Vielfalt: Aufwertung und<br />

Stärkung der Bereiche besonderer<br />

Prägung<br />

Es ist anzustreben, Bereiche mit einem<br />

spezifischen Nutzungsprofil herauszubil-<br />

den. Dabei sind schon heute vorhande-<br />

ne besondere Begabungen dieser Teil-<br />

bereiche zu nutzen. Als Bereiche beson-<br />

derer Prägung kommen in Frage:<br />

Bereich Rottmannsiepe<br />

Das Museum könnte<br />

wichitgster Baustein einer<br />

„Kulturmeile Horster<br />

Straße“ werden<br />

25


26<br />

(5) Buerer Vielfalt: Aufwertung<br />

und Stärkung<br />

der Bereiche besonderer<br />

Prägung<br />

(6) Stärkung von Einzelhandel<br />

und<br />

Gastronomie<br />

� Der Markt und die Markthalle profi-<br />

lieren sich zu einem Bereich regiona-<br />

ler und internationaler Spezialitäten<br />

� Der St.-Urbanus-Kirchplatz stellt sich<br />

dar als Bereich ruhiger Gastronomie<br />

und gehobener künstlerischer Veran-<br />

staltungen (Nutzung der Kirche als<br />

Veranstaltungsraum, Neugestaltung<br />

des Platzes)<br />

� Der Bereich Museum/Volkshoch-<br />

schule/Schauburg bietet schwer-<br />

punktmäßig kulturelle Veranstaltun-<br />

gen (Kino-Cafés, Ausbildung einer<br />

die Horster Straße übergreifenden<br />

Straßenraumgestaltung, Verwirkli-<br />

chung der Museumserweiterung)<br />

� Der Platz an der Horster Straße setzt<br />

einen Schwerpunkt in der Außen-<br />

raumkunst und der Außengastrono-<br />

mie (Straßenrückbau und Schaffung<br />

von Bereichen für die Außengas-<br />

tronomie, Nutzung des öffentlichen<br />

Grünbereiches für temporäre Kunst-<br />

veranstaltungen).<br />

(6) Stärkung von Einzelhandel und<br />

Gastronomie<br />

Mindergenutzte Flächen im Innenstadt-<br />

bereich werden einer intensiveren Ein-<br />

zelhandelsnutzung zugeführt. Es wer-<br />

den ein Aufschluss des Parkhaus-Erdge-<br />

schosses an der De-la-Chevallerie-Straße<br />

sowie eine Nutzung des Sparkassenge-<br />

bäudes für den Einzelhandel angeregt.<br />

Die bauliche Prägnanz des Saturn-<br />

Kaufhauses ist zu erhöhen, das erste<br />

Obergeschoss für den Einzelhandel zu<br />

aktivieren. Mit der Errichtung eines Ein-<br />

zelhandelsmagneten im Bereich des St.<br />

Urbanus – Kirchplatzes und der bauli-


chen Aufwertung der Passage am Sa-<br />

turn-Kaufhaus wird die Kundenfrequenz<br />

im nördlichen Teil der Buerer Innenstadt<br />

erhöht.<br />

Angebotslücken im Einzelhandels-<br />

sortiment der Buerer Innenstadt sind zu<br />

beseitigen (”Buer hat alles”).<br />

Für die gastronomischen Betriebe<br />

sind attraktive Bereiche für die Außen-<br />

bewirtschaftung zu schaffen. Je nach<br />

städtebaulicher Lage haben die gastro-<br />

nomischen Betriebe ein bestimmtes the-<br />

matisches Profil zu entwickeln (Kultur-<br />

Café im Bereich der Schauburg/ Muse-<br />

um, Markt-Café, ”extrovertierte Knei-<br />

pen” an der Horster Straße)<br />

(7) Stärkung des Wohnens<br />

Die bisherigen Untersuchungen haben<br />

die enge Beziehung zwischen den an-<br />

grenzenden Wohnbereichen und der<br />

Buerer Innenstadt nachgewiesen. Mit<br />

der Bereitstellung hochwertiger Bauflä-<br />

chen für das stadtnahe Wohnen wird<br />

ein Beitrag zur nachhaltigen Stärkung<br />

der Buerer Innenstadt geleistet.<br />

Zur Belebung der Buerer Innenstadt<br />

außerhalb der Geschäftszeiten wird auf<br />

ihre Bedeutung als Wohnstandort hin-<br />

gewiesen. Als Standort für hochwerti-<br />

ge <strong>Stadt</strong>wohnungen bietet sich der St.-<br />

Urbanus-Kirchhof an. Der Wohnungs-<br />

bestand und das Wohnumfeld sind<br />

durch geeignete Maßnahmen aufzuwer-<br />

ten. Denkbar sind in diesem Zusammen-<br />

hang die Durchführung eines ”Hofpro-<br />

gramms” oder die Umwandlung min-<br />

dergenutzte Obergeschosse zu hoch-<br />

wertigen <strong>Stadt</strong>wohnungen.<br />

Wegen der Bedeutung des Bereiches<br />

Rottmannsiepe, Luciagasse und Hagen-<br />

straße als Wohnstandort ist dieser Be-<br />

reich verkehrlich zu beruhigen.<br />

(8) Buer als Ort kultureller<br />

Veranstaltungen<br />

Die vorhandenen Spielorte sind für<br />

künstlerische Veranstaltungen zu nut-<br />

zen (St.-Urbanus-Kirche, Museum). Mit<br />

der Bespielung öffentlicher Plätze wer-<br />

den Erlebnisse unmittelbar an bestimm-<br />

te Orte gebunden und diesen Orten zu<br />

einem unverwechselbaren Image ver-<br />

holfen (themenbezogene Marktveran-<br />

staltungen auf dem Marktplatz, speziel-<br />

le Jugendveranstaltungen auf dem neu<br />

zu schaffenden Freiraum im Bereich des<br />

zentralen Omnibusbahnhofs, Kunstver-<br />

anstaltungen auf dem Platz an der Hors-<br />

ter Straße).<br />

(7) Stärkung des Wohnens<br />

(8) Buer als Ort kultureller<br />

Veranstaltungen<br />

27


28<br />

Raumstudie Goldbergplatz<br />

Raumstudie Rottmannsiepe<br />

Veranstaltungen sind möglichst regel-<br />

mäßig im Wochen-, Monats- oder Jah-<br />

resrhythmus zu veranstalten. Der Erd-<br />

bunker am Rathaus ist gestalterisch in<br />

Szene zu setzen und für kulturelle Zwe-<br />

cke zu erschließen (z. B. Ersatz für das<br />

Jugend<strong>zentrum</strong> ”Pappschachtel”).<br />

(9) Nachhaltige Innenstadt<br />

Mit der Einrichtung einer ”Intendanz”<br />

kommt es zur Auflage eines Spielplans<br />

für den öffentlichen Raum. Ziel ist die<br />

Koordinierung und Bündelung künstle-<br />

rischer und kultureller Aktivitäten sowie<br />

die Bereitstellung von Hilfestellungen<br />

bei Laien-Akteuren. Mit der Schaffung<br />

einer solchen Intendanz wird darüber<br />

hinaus eine Ansprechstelle für die fort-<br />

währende Auswertung getroffener Maß-<br />

nahmen geschaffen.<br />

(10) Angebot zentraler Service-<br />

Dienstleistungen<br />

An einem ”Service-Point” sind Informa-<br />

tionen zur Buerer Innenstadt erhältlich<br />

und es werden Service-Dienstleistungen<br />

angeboten bzw. vorhandene Dienstleis-<br />

tungen gebündelt. Denkbar in diesem<br />

Zusammenhang sind:<br />

� Auskunft zu aktuellen Veranstaltun-<br />

gen (Kulturprogramm, Verkaufveran-<br />

staltungen, Kartenvorverkauf)<br />

� Verbraucherberatung, Verzeichnis<br />

der Fachgeschäfte<br />

� Informationen für bestimmte Ziel-<br />

gruppen (Senioren, Jugendliche, etc.)<br />

� Im Sinne einer ”familienfreundlichen<br />

Innenstadt” könnten sanitäre Ein-<br />

richtungen wie Toiletten oder ein<br />

Baby-Wickelraum betrieben werden<br />

� Leihservice (Kinderwagen, Regen-<br />

schirme, Akustik-Guide, etc.)<br />

� Ansprechpartner für Verbesserungs-<br />

vorschläge


4.2 Städtebaulich-räumliche Maßnahmen<br />

29


30<br />

Nur bei einer räumlichen<br />

und gestalterischen<br />

Aufwertung der<br />

Passage am Saturn-<br />

Kaufhaus kommt es zu<br />

einer angemessenen<br />

Anbindung des St.-Urbanus-Kirchplatzes<br />

Bezug aus Gebäude- und<br />

Platzgestaltung<br />

4.3 Ausgewählte Teilbereiche<br />

4.3.1 St.-Urbanus-Kirchplatz<br />

� Etablierung neuer Einzelhandelsflä-<br />

chen zwischen St. Urbanus-Kirch-<br />

platz und De-la-Chevallerie-Straße<br />

mit ca. 4.900m 2 Brutto-Grundfläche<br />

bzw. ca. 3.400 m 2 Verkaufsfläche/<br />

Geschoss.<br />

� Rückbau des freien Rechtsabbiegers<br />

Freiheit–De-la-Chevallerie-Straße.<br />

� Bestätigung der Fußwegeverbindun-<br />

gen zur De-la-Chevallerie-Straße und<br />

Freiheit.<br />

� Bereitstellung von ca. 140 Pkw-Stell-<br />

plätzen/Kellergeschoss. Die Zufahrt<br />

zum Kellergeschoss erfolgt nörd-<br />

lich der Freiheit. Rampenanlage und<br />

Stauraum verbleiben damit außer-<br />

halb des historischen <strong>Stadt</strong>bereiches.<br />

� Das neue Einzelhandelsgebäude<br />

zeichnet die historische <strong>Stadt</strong>grenze<br />

nach. Es kommt zur Ausformulierung<br />

einer räumlich ablesbaren <strong>Stadt</strong>kan-<br />

te.<br />

� Neue Oberflächengestaltung, eine<br />

proportional angemessene Bepflan-<br />

zung, Befreiung des Kirchplatzes von<br />

Niveau-versprüngen und Pflanzkü-<br />

beln sowie die Errichtung einer an-<br />

spruchsvollen Architektur lassen ei-<br />

nen prägnanten <strong>Stadt</strong>raum mit En-<br />

semblewirkung entstehen.<br />

� Die Passage am Saturn-Kaufhaus<br />

wird räumlich und gestalterisch auf-<br />

gewertet.<br />

� Das Saturn-Kaufhaus wird architek-<br />

tonisch aufgewertet: Schaffung prä-


gnanter Eingangssituationen, Prä-<br />

sentation des Gebäudes als Kauf-<br />

haus zur De-la-Chevallerie- und Blin-<br />

destraße. Einrichtung einer markan-<br />

ten Erschließung des 1. Oberge-<br />

schosses.<br />

4.3.2 Marktplatz<br />

� Aufwertung des Platzes durch neue<br />

Oberflächengestaltung, Bepflanzung<br />

und Beleuchtungsanlagen.<br />

� Die Gestaltung des Platzes liefert ei-<br />

nen Verweis auf die Lage des Ein-<br />

gangs zum Robinienhof.<br />

� Herstellen einer Raumkante zur De-<br />

la-Chevallerie-Straße(Be- pflanzung oder Gebäude).<br />

� Lediglich Lieferverkehr<br />

kreuzt den Eingangsbereich<br />

zum Robinienhof.<br />

� Beim Bau einer Tiefgarage<br />

• Pro Geschoss können ca. 120 Stell-<br />

plätze eingerichtet werden.<br />

• Direkte Erschließung der Rampenan-<br />

lage von der De-la-Chevallerie-Stra-<br />

ße.<br />

• Überbauung der Rampenanlage mit<br />

einem Galeriegebäude (eventuell in<br />

Kombination mit einem Hochhaus).<br />

… und ohne Etablierung<br />

einer Tiefgarage<br />

Marktplatz mit überbauter Tiefgaragen-Rampe<br />

und Turm<br />

Gestaltungsvorschlag<br />

mit …<br />

31


32<br />

Gestaltungsvorschlag<br />

für den Bereich des<br />

zenralen Omnibusbahnhofs<br />

Gestaltungsvorschlag<br />

für den Platz an der<br />

Horster Straße<br />

Licht- und Kunstinstallation<br />

4.3.3 Bereich des zentralen<br />

Omnibusbahnhofs<br />

� Bau eines Busterminals mit acht un-<br />

abhängig voneinander anzufahren-<br />

den Bussteigen (Sägezahnaufstel-<br />

lung) und vier Wartepositionen<br />

� Integration von Serviceeinrichtungen<br />

unter dem Terminaldach<br />

� Schaffung eines Freiraums mit Spiel-<br />

und Sportangeboten im Bereich der<br />

heutigen Bussteige. Herstellung ei-<br />

ner räumlichen Anbindung des Par-<br />

kes an der Springestraße an die In-<br />

nenstadt Buer<br />

� Einbindung des Baumbestands in<br />

die Freiraumgestaltung<br />

4.3.4 Platz an der Horster<br />

Straße<br />

� Etablierung von Bereichen für die<br />

Außengastronomie<br />

� Inszenierung des Platzes als Bühne<br />

für Kunst im öffentlichen Raum<br />

� Rückbau der Rottmannsiepe und Ha-<br />

genstraße<br />

� Ggf. Anbindung der nördlichen<br />

Randbebauung durch Anschluss der<br />

Hagenstraße an die Horster Straße.


TEIL B – WERKSTATTGESPRÄCHE ZUM LEITPLAN ZENTRUM BUER<br />

Dipl.-Ing. Ursula Stein, Büro für Raumplanung und Kommunikation, Frankfurt a.M.<br />

1. Die Voraussetzungen<br />

In <strong>Gelsenkirchen</strong>-Buer Mitte tut sich ei-<br />

niges, weil sich in mancher Hinsicht zu<br />

wenig tut: in Buer-Mitte sind die Anzei-<br />

chen des Strukturwandels im Einzelhan-<br />

del und der Funktionserosion der Innen-<br />

städte deutlich sichtbar. In ungewöhnli-<br />

cher Weise haben deshalb in Buer Ein-<br />

zelhändler, andere Gewerbetreibende<br />

und Immobilienbesitzer eine ”Buer Ma-<br />

nagement GmbH” gegründet, um sich<br />

für das notwendige gemeinsame Han-<br />

deln zu organisieren. Die <strong>Stadt</strong>verwal-<br />

tung unterstützte diesen Selbstorganisa-<br />

tionsprozess unter anderem, indem sie<br />

Städtebauförderungsmittel des Landes<br />

für die Erarbeitung des Leitplans ein-<br />

warb.<br />

Der Leitplan Zentrum Buer soll dem<br />

Handeln der unterschiedlichen Akteu-<br />

re Richtung geben und zur Vorbereitung<br />

eines sinnvollen Maßnahmenpakets bei-<br />

tragen. Um die Perspektive der Akteu-<br />

re in den Arbeitsprozess von Pesch und<br />

Partner und von GfK Prisma einfließen<br />

zu lassen, zugleich aber auch die erar-<br />

beiteten Informationen und Positionen<br />

in die verschiedenen Akteursgruppen zu<br />

transportieren, wurden während der Er-<br />

arbeitung der beiden Fachbeiträge ins-<br />

gesamt drei Werkstattgespräche durch-<br />

geführt. Zugleich sollte der Arbeitspro-<br />

zess aber auch der Anlass für die inhalt-<br />

liche Verständigung der Akteure in Buer<br />

untereinander sein. Dieser Kommuni-<br />

kationsprozess wurde extern moderiert,<br />

um allen Beteiligten die Chance zu ge-<br />

ben, sich uneingeschränkt an der inhalt-<br />

lichen Diskussion zu beteiligen, und um<br />

die produktive Verschränkung von Dis-<br />

kussionsprozess und Leitplanentwick-<br />

lung zu fördern.<br />

2. Werkstattgespräche und offene<br />

Informationsformen<br />

”Werkstattgespräche” war das Motto<br />

der begleitenden Diskussion mit den Ak-<br />

teuren. In einer Werkstatt findet ein Pro-<br />

duktionsprozess statt, und deshalb lie-<br />

gen gelegentlich halb fertige Produkte<br />

oder misslungene Versuche herum. Die-<br />

ser Analogie entsprechend muss es in<br />

einem Werkstattgespräch möglich sein,<br />

Gedanken auszusprechen und auch<br />

wieder zu verwerfen, Meinungen wei-<br />

terzuentwickeln und neue Ideen den ei-<br />

genen hinzuzufügen. Für einen solchen<br />

Charakter muss die Diskussion auf die<br />

vorherigen Ideen und Ergebnisse auf-<br />

bauen können - der Kreis der Beteiligten<br />

muss eine gewisse Stabilität aufweisen.<br />

Die Eingeladenen waren deshalb gebe-<br />

ten worden, sich möglichst kontinuier-<br />

lich an den Gesprächen zu beteiligen.<br />

Für die Information der Bürger wur-<br />

de durch die Ausstellung von Zwischen-<br />

ergebnissen (von 15. 5. bis 13. 6. 2001<br />

im Rathaus Buer – Herr Arens gab darü-<br />

ber hinaus allen Interessierten Auskunft)<br />

und durch Pressegespräche gesorgt.<br />

Auch die Werkstattbeteiligten standen<br />

den Interessierten in ihrem Handlungs-<br />

feld zur Information und Diskussion zur<br />

Verfügung.<br />

Zu den drei Werkstattgesprächen<br />

wurden Vertreter und Vertreterinnen fol-<br />

gender Institutionen und Gruppen ein-<br />

geladen:<br />

� Fraktionen in der Bezirksvertretung<br />

Nord (CDU, FDP, GRÜNE, SPD)<br />

Fachgespräch während<br />

des 2. Werkstattgespräches<br />

33


34<br />

� Buer Management GmbH<br />

� Markthändler<br />

� große Handelsunternehmen in Buer<br />

� Industrie- und Handelskammer<br />

� Einzelhandelsverband Westfalen-<br />

West<br />

� Arbeitsgruppe ”<strong>Stadt</strong> planen”<br />

� <strong>Stadt</strong>marketing <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Kirchengemeinden<br />

� Arbeitskreis ”aGEnda 21”<br />

� <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

Die Büros Pesch & Partner und GfK Pris-<br />

ma bereiteten jeweils die fachlichen Bei-<br />

träge für die Gespräche vor. Die Gesprä-<br />

che dauerten jeweils vier bis fünf Stun-<br />

den. Es wurden sowohl Zwischener-<br />

gebnisse behandelt und angereichert<br />

als auch die Richtungsbestimmung<br />

oder Prioritätensetzung für den nächs-<br />

ten Arbeitsschritt unterstützt. Von jedem<br />

Werkstattgespräch liegen Einzeldoku-<br />

mentationen vor.<br />

2.1 Erstes Werkstattgespräch: Be-<br />

standsanalyse und Szenarien<br />

Am 8. März 2001 trat die Werkstattrun-<br />

de zum ersten Mal zusammen und ver-<br />

ständigte sich über die Ziele der Arbeit.<br />

Die Bestandsanalyse der Büros Pesch<br />

und Partner (vgl. Kapitel 2 des Berichts)<br />

und die Ergebnisse der Passantenbe-<br />

fragung durch GfK Prisma (im separa-<br />

ten Bericht enthalten) stellten die ”Sicht<br />

von außen” dar, die durch die Eindrücke<br />

und Fragen der anderen Anwesenden<br />

als ”Sicht von Innen” überprüft und er-<br />

gänzt wurden.<br />

Büro Pesch & Partner skizzierte drei<br />

mögliche Entwicklungsstrategien, die im<br />

Bericht unter Kapitel 3 dargestellt wer-<br />

den. Nach intensiver Diskussion über<br />

die Wirkungen und Realisierungschan-<br />

cen dieser Szenarien wurde den beiden<br />

Fachbüros die Frage zur Untersuchung<br />

mitgegeben, wie eine ganz erhebli-<br />

che Steigerung der Umsätze im Zentrum<br />

Buer (z.B. um ein Drittel) erreichbar wäre<br />

und ob dafür die räumlichen Vorausset-<br />

zungen gegeben sind.<br />

2.2 Zweites Werkstattgespräch:<br />

Anforderungen und Potentiale<br />

für einen Entwicklungsschub<br />

Am 30. 4. 2001 stellte GfK Prisma drei<br />

”Entwicklungsansätze” vor, unter de-<br />

nen die Bedingungen und Effekte un-<br />

terschiedlich intensiver Maßnahmen in<br />

Buer diskutiert werden. Die Empfeh-<br />

lung richtet sich auf eine ”maßvolle Be-<br />

standserweiterung”, die im wesentli-<br />

chen durch eine Neuordnung und inten-<br />

sive Neubebauung des Bereichs nördlich<br />

der St. Urbanus-Kirche erreicht werden<br />

könnte. Das Büro Pesch & Partner hatte<br />

verschiedene Flächen und Liegenschaf-<br />

ten im Zentrum Buer auf ihre Potentiale<br />

für eine Erweiterung der Verkaufsflächen<br />

untersucht und ein ”10-Punkte-Pro-<br />

gramm für die Buerer Innenstadt” sowie<br />

einen Entwurf des Leitplans vorgestellt.<br />

Die Werkstattrunde diskutierte vor allem<br />

die Realisierungsaussichten bei den grö-<br />

ßeren Schwerpunkten wie St. Urbanus-<br />

Kirchhof, Horster Straße und Umfeld so-<br />

wie Marktplatz, De-la-Chevallerie-Straße<br />

und Busbahnhof.<br />

2.3 Drittes Werkstattgespräch:<br />

Ziele und strategische<br />

Elemente<br />

Zum 21. 6. 2001 waren der Leitplan<br />

und die Empfehlungen beider Fachbüros<br />

noch einmal überarbeitet worden. Hier-<br />

zu liegen die Berichte vor - von Pesch &<br />

Partner im Teil A dieses Papiers, von GfK<br />

Prisma separat. Die Werkstattrunde hat<br />

in ihrer abschließenden Diskussion die<br />

Entwicklungsziele für das Zentrum Buer<br />

aus ihrer Sicht formuliert und die wich-<br />

tigsten strategischen Elemente für den<br />

Leitplan erörtert. Sie hat sich dabei am<br />

Entwicklungsansatz einer ”maßvollen<br />

Erweiterung” orientiert. Dafür sind rund<br />

8.000 bis 12.000 m 2 neue Einzelhan-<br />

delsflächen notwendig, auf denen zwi-<br />

schen 55 und 90 Mio. DM zusätzlicher<br />

Umsatz gemacht werden könnten. Das<br />

würde eine geschätzte Steigerung des<br />

Gesamtumsatzes im Zentrum Buer zwi-<br />

schen etwa 15 und 25 Prozent bedeu-<br />

ten.<br />

Zur Weiterarbeit wurden a) Gesprä-<br />

che zur Planung von Maßnahmen und<br />

b) die Verstetigung der gruppenüber-<br />

greifenden Diskussion ”beschlossen”,<br />

an denen viele der anwesenden Interes-<br />

se zeigten.<br />

Diese Ergebnisse werden in den<br />

nächsten beiden Abschnitten grau-hin-<br />

terlegt als Auszug aus der Dokumentati-<br />

on des 3. Werkstattgesprächs wiederge-<br />

geben. Zum besseren Verständnis sind<br />

einzelne Korrekturen eingefügt.


3. Entwicklungsziele für das<br />

Zentrum Buer<br />

Aus der Plenumsdiskussion wurden fol-<br />

gende Entwicklungsziele einvernehm-<br />

lich notiert:<br />

� Zur Stärkung des Zentrums Buer<br />

• maßvolle Arrondierung des Einzel-<br />

handels<br />

• Aufwertung der Gestalt von Gebäu-<br />

den und der öffentlichen Räume<br />

� Synergieeffekte mehrerer Funktio-<br />

nen nutzen: Wohnen, Freizeit, Kul-<br />

tur, Handel, Arbeiten ...<br />

� aus ästhetischen und funktionalen<br />

Gründen: ”ansehnliche”, sichtbare<br />

<strong>Stadt</strong>eingänge<br />

Die Szenarien 2 und 3, die das Büro<br />

Pesch & Partner in der ersten Sitzung<br />

vorgestellt hatte, beinhalteten die maß-<br />

volle Arrondierung, die von allen Betei-<br />

ligten angestrebt wird. Dem Einzelhan-<br />

del in Buer sollen neue Flächen zur Ver-<br />

fügung gestellt werden, damit er die<br />

Möglichkeit erhält, sich zu stabilisie-<br />

ren. Außerdem soll der Einzugsbereich<br />

stärker ”durchdrungen” werden, was<br />

die Kaufkraftbindung angeht. Da ande-<br />

re Versorgungsschwerpunkte im Norden<br />

<strong>Gelsenkirchen</strong>s weniger zentrale Funkti-<br />

onen haben oder städtebaulich nicht er-<br />

wünscht sind, wird die Ertüchtigung des<br />

Zentrums Buer als notwendig im Zen-<br />

trengefüge angesehen.<br />

3.1 Strategische Elemente<br />

Die Definition von strategischen Schlüs-<br />

selelementen ist wichtig für eine poli-<br />

tische Beschlussfassung. Für bestimm-<br />

te Veränderungen durch private Inves-<br />

titionen sind allerdings keine Beschlüs-<br />

se erforderlich, sofern für die Realisie-<br />

rung nicht eine Veränderung in den<br />

planungsrechtlichen Festsetzungen not-<br />

wendig wird.<br />

� ”St. Urbanus-Galerie”<br />

Die Erweiterung der Verkaufsflächen an<br />

diesem Standort ist eine wichtige Sta-<br />

bilisierungsmaßnahme für das Zentrum<br />

Buer. Das Gebiet nördlich von St. Urba-<br />

nus bietet als einziges in einem größe-<br />

ren Maßstab die Möglichkeit, neue Ein-<br />

zelhandelsflächen anzusiedeln. Das dort<br />

entstehende Einkaufs<strong>zentrum</strong>, durch das<br />

die Einzelhandelsfläche in Buer um 25%<br />

gesteigert würde, könnte unter dem Na-<br />

men ”St. Urbanus-Galerie” vermarktet<br />

werden. Bei den Nutzungen sind ein Ver-<br />

brauchermarkt und Angebote für jun-<br />

ge Kunden besonders wichtig. Die BMG<br />

soll an bestehende Filialisten herantreten,<br />

um sie für das neue Einkauf<strong>zentrum</strong> an-<br />

zuwerben. Es wird vorgeschlagen, in die-<br />

ses Zentrum auch kulturelle Angebote zu<br />

integrieren.<br />

Dieses neue Center, das seinen Ein-<br />

zugsbereich hauptsächlich im Norden<br />

<strong>Gelsenkirchen</strong>s haben wird, stellt kei-<br />

ne Konkurrenz für die kleinen Zentren<br />

mit Angebot für den täglichen oder wö-<br />

chentlichen Bedarf dar, sondern bietet<br />

zusammen mit dem bestehenden Einzel-<br />

handel Buers eine Alternative zu Centro<br />

oder Essener Innenstadt.<br />

� Verkehr / Parken<br />

Ein Parkplatzproblem gibt es rein rech-<br />

nerisch in Buer nicht, wie Untersuchun-<br />

gen der Verwaltung zeigen. Da dies<br />

trotzdem von vielen Händlern und Be-<br />

suchern Buers anders wahrgenommen<br />

wird, gibt es dennoch einen Handlungs-<br />

bedarf. Durch ein dynamisches Parkleit-<br />

system kann die Ausnutzung der vor-<br />

handenen Parkplätze verbessert und der<br />

Parksuchverkehr verringert werden. Zu-<br />

sätzlich muss die relativ gute Parkplatz-<br />

situation Buers als besondere Quali-<br />

tät herausgestellt und damit geworben<br />

werden. Ziel ist bedarfsgerechtes Par-<br />

ken.<br />

Als Standort für eine Tiefgarage steht<br />

nach der Untersuchung durch das Büro<br />

Pesch & Partner nur noch der Markt-<br />

platz zur Verfügung (der vorgeschlage-<br />

ne Standort an der Horster Straße war<br />

von GfK Prisma und Händlern als zu pe-<br />

ripher gelegen abgelehnt worden). Der<br />

Bau und die Finanzierung der Tiefgarage<br />

ist in Kombination mit einer Randbebau-<br />

ung des Marktplatzes durch einen pri-<br />

vaten Investor denkbar. Dies wäre wün-<br />

schenswert, da dadurch der Marktplatz<br />

autofrei bliebe. Es bestehen von Seiten<br />

der Markthändler jedoch Bedenken ge-<br />

gen eine Verkleinerung der Fläche.<br />

Die Anwesenden einigen sich dar-<br />

auf, dass weitere Diskussionen über<br />

Parkmöglichkeiten nur im Zusammen-<br />

hang mit dem Marktplatz oder einer<br />

möglichen Umstrukturierung und Flä-<br />

chenausweitung am St. Urbanus-Kirch-<br />

hof geführt werden. Andere Flächen<br />

müssen vom Damoklesschwert ”Par-<br />

kraumpotential” befreit werden, um dort<br />

andere Nutzungen und Gestaltungen<br />

unterbringen zu können.<br />

35


36<br />

� Marktplatz<br />

Wünschenswert wäre eine Nutzung des<br />

Marktplatzes als zentraler <strong>Stadt</strong>platz mit<br />

Veranstaltungen wie dem Weihnachts-<br />

markt, der bisher in der Hochstraße statt-<br />

findet, und als ruhiger <strong>Stadt</strong>platz. Wird<br />

die Tiefgarage nicht gebaut, hat das Büro<br />

Pesch & Partner Gestaltungsvorschlä-<br />

ge für den Platz gemacht, auf dem auch<br />

weiterhin geparkt werden kann. Dennoch<br />

würde auch in diesem Fall der Platz neu<br />

gestaltet und gegliedert werden und die<br />

Wegebeziehung zum Robinienhof stärker<br />

herausgearbeitet werden.<br />

� Busbahnhof<br />

Die bauliche Gestalt, nicht aber der Cha-<br />

rakter des Platzes (Bäume) könnte verän-<br />

dert werden und dem Ort einen beson-<br />

deren Charme geben. Die neuen Verkehr-<br />

sentwicklungspläne sehen ”Rendezvous-<br />

Situationen” vor, die ein sehr direktes<br />

Umsteigen ermöglichen. Eine räumliche<br />

Konzentration durch die Trennung von<br />

Haltestellen und Pausenbereich erhöht<br />

sowohl den Umsteigekomfort als auch<br />

die Gestaltungspotentiale: Chancen für<br />

Angebote an junge Leute und junge Kun-<br />

den. Dies soll durch eine Machbarkeits-<br />

studie überprüft werden. Auch die Ver-<br />

kehrssituation für den Kfz-Verkehr muss<br />

geprüft werden.<br />

� Kulturschwerpunkt/ ”Kulturmeile”<br />

oder ”Kulturgarten”<br />

Eine Erweiterung des Museums mit<br />

wechselnden Ausstellungen ist vorgese-<br />

hen und Initiativen dazu sind willkom-<br />

men. Es sollte ein ”Kulturschwerpunkt<br />

Horster Straße” entwickelt werden.<br />

� <strong>Stadt</strong>reparatur<br />

Wichtig ist es, Baulücken architektonisch<br />

und funktionell anspruchsvoll zu schlie-<br />

ßen.<br />

Grundsätzlich ist es wünschenswert,<br />

den öffentlichen Raum zu inszenieren.<br />

� ”Ein Motto für das Zentrum Buer”<br />

Die Anwesenden wünschen sich einen<br />

griffigen Slogan für das Zentrum Buer,<br />

unter dem alle Aktivitäten und Werbe-<br />

maßnahmen gebündelt werden können.<br />

� Weitere Planungen<br />

Im Erdbunker am Rathaus Buer soll eine<br />

neue Ebene eingeführt und darauf ein<br />

Jugend,- und Internetcafé mit Aussicht<br />

eingerichtet werden.<br />

Der Rathausplatz könnte durch<br />

Lichtinstallationen, z. B. durch Lichtins-<br />

tallationen aufgewertet werden. Da-<br />

durch soll der Raum auch ohne teure In-<br />

vestitionen betont und erfahrbar ge-<br />

macht werden.<br />

Die Warenannahme von Karstadt er-<br />

folgt über den Hof und lässt damit eine<br />

Umnutzung dieser Flächen nicht zu. Die<br />

bestehenden Leerstandsflächen sind al-<br />

lerdings für die meisten Einzelhändler<br />

zu klein. Gewünscht werden technische<br />

Überlegungen und Testentwürfe, die die<br />

<strong>Stadt</strong> oder die BMG in Auftrag geben<br />

müssten.<br />

3.2 Weiterarbeit<br />

� Kontinuierliche Arbeit im<br />

Arbeitskreis<br />

Der Leitplan bleibt wirkungslos, wenn<br />

nicht daran weitergearbeitet wird und<br />

die Vorschläge vertieft werden. Herr von<br />

der Mühlen schlägt vor, einen konti-<br />

nuierlich tagenden Arbeitskreis ”<strong>Stadt</strong>-<br />

entwicklung Buer” einzurichten, der im<br />

Kern aus dem Leitplan-Werkstatt-Kreis<br />

besteht, aber offen für weitere Aktivisten<br />

ist. Dieses Lobbygremium ist notwen-<br />

dig, damit die Idee weitertransportiert<br />

und die Umsetzung konkretisiert wird.<br />

Durch diesen Kreis wird auch deutlich,<br />

dass neben der <strong>Stadt</strong> und der BMG auch<br />

noch weitere Akteure beteiligt sind. Aus<br />

diesem Arbeitskreis können sich auch<br />

noch kleinere Gruppen bilden, die an<br />

bestimmten Themen weiter arbeiten.<br />

Der Vorschlag erfährt Zustimmung<br />

von den Anwesenden.<br />

� Maßnahmenplanung<br />

Zum Prozess für den Leitplan Zentrum<br />

Buer gehört auch noch die Maßnah-<br />

menplanung. Dabei ist auf ein gutes Zu-<br />

sammenwirken der verschiedenen Ak-<br />

teure zu achten. Herr von der Mühlen<br />

ist bereit, für eine konzentrierte Bearbei-<br />

tung der Aufgaben der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

zu sorgen. Auf der privaten Seite könn-<br />

te die BMG die Aktivitäten bündeln. Herr<br />

Karrenbauer verspricht, dies in der Auf-<br />

sichtsratssitzung anzuregen.<br />

Herr von der Mühlen und Herr Kar-<br />

renbauer werden möglichst rasch wich-<br />

tige Akteure ansprechen und zu wei-<br />

teren Gesprächen zur Maßnahmenpla-<br />

nung einladen.


4. Ausblick<br />

Die Bezirksvertretung Nord, der Aus-<br />

schuss für <strong>Stadt</strong>entwicklung und Pla-<br />

nung und der Rat der <strong>Stadt</strong> Gelsenkir-<br />

chen sollen im Herbst 2001 über die Er-<br />

gebnisse der Arbeit informiert und um<br />

”grünes Licht” für die Vorbereitung ent-<br />

sprechender Handlungskonzepte und<br />

Maßnahmen gebeten werden.<br />

37


38<br />

TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER AN DEN WERKSTATTGESPRÄCHEN<br />

� Clemens Arens<br />

Referat <strong><strong>Stadt</strong>planung</strong>, Fachbereich Planen Bauen Umwelt,<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Dr. Volker Bandelow<br />

Referat Kultur, Fachbereich Kultur und Bildung,<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Michael Becker<br />

Buer Management GmbH, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Mustafa Cetinkaya<br />

Arbeitskreis aGEnda 21, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Heinz Dörseln,<br />

Referat <strong>Stadt</strong>entwicklung und Wirtschaftsförderung, Fachbereich<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung, Wirtschaftsförderung und wirtschaftsnahe<br />

Dienste, <strong>Stadt</strong> <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Andreas Est<br />

CDU-Fraktion Bezirksvertretung Nord, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Karl Henke<br />

Fraktion GRÜNE, Bezirksvertretung Nord, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Dr. Ingo Holland<br />

Industrie- und Handelskammer, Vestgruppe, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Gregor Jagner<br />

Buer Management GmbH, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Hans-Jürgen Karrenbauer<br />

Buer Management GmbH, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Michael Karutz<br />

GfK Prisma Institut für Handels-, <strong>Stadt</strong>- und<br />

Regionalforschung, Hamburg<br />

� Jürgen Kellermann<br />

Referat Verkehr, Fachbereich Planen Bauen Umwelt, <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Christoph Klug<br />

FDP-Fraktion Bezirksvertretung Nord, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Götz-Joachim Knauf<br />

Karstadt AG, <strong>Gelsenkirchen</strong>-Buer<br />

� Kai Kühmichel<br />

Arbeitsgruppe ”<strong>Stadt</strong> planen”, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Reinhold Malzahn<br />

Evangelische Kirchengemeinde, Gemeindeamt Buer<br />

� Michael von der Mühlen<br />

<strong>Stadt</strong>baurat – Vorstand für Planen, Bauen, Umwelt, <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Wolfgang Naber<br />

GfK Prisma Institut für Handels-, <strong>Stadt</strong>- und Regionalforschung,<br />

Hamburg<br />

� Prof. Dr. Franz Pesch,<br />

Büro Pesch und Partner, Herdecke<br />

� Theodor Pierenkemper<br />

Katholische Kirchengemeinde St. Urbanus, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Frau Reinshagen<br />

Karstadt AG, <strong>Gelsenkirchen</strong>-Buer<br />

� Manfred Reiter<br />

Arbeitskreis aGEnda 21, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Markus Richter<br />

Einzelhandelsverband Westfalen-West<br />

� Stefanie Ruschek<br />

Büro für Raumplanung und Kommunikation, Frankfurt a.M.<br />

� Gregor Schardt<br />

Gelsengrün, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Sandra Schiwy<br />

<strong>Stadt</strong>marketing <strong>Gelsenkirchen</strong> GmbH<br />

� Horst Schönweitz<br />

Büro Pesch und Partner, Herdecke<br />

� Hans-Gerhard Schreiner<br />

Buer Management GmbH, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Anna-Helene Schürmann<br />

FDP-Fraktion Bezirksvertretung Nord, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Axel Schumacher<br />

Industrie- und Handelskammer, Vestgruppe, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Elke Sellenmerten<br />

Sinn Leffers AG, <strong>Gelsenkirchen</strong>-Buer<br />

� Ursula Stein<br />

Büro für Raumplanung und Kommunikation, Frankfurt a.M.<br />

� Albert Ude, Arbeitsgruppe ”<strong>Stadt</strong> planen”, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Michael Weiser<br />

Buer Management GmbH, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Dr. Winfried Wiedemann<br />

Referat Verkehr, Fachbereich Planen Bauen Umwelt, <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Dr. Klemens Wittebur<br />

SPD-Fraktion Bezirksvertretung Nord, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Wilhelm Wojda<br />

Sprecher der Markthändler, <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

� Gerrit Wrede<br />

Büro Pesch und Partner, Herdecke

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